Luther - unfreier Wille
D. Martin Luthers Antwort an Erasmus von Rotterdam, daß der freie Wille nichts sei (De servo arbitrio, 1525), in: Dr. Martin Luthers sämmtliche Schriften, hrg. von Dr. Joh. Georg Walch (Zweite Walchsche Ausgabe, St. Louis, 1880-1910), Band 18, Sp. 1668-1969
Stellvertretend für das gesamte Buch über den unfreien Willen werden hier einige Abschnitte wiedergegeben, in denen Luther deutlich genug die Knechtschaft des menschlichen Willens lehrt und seine Position begrün-det:
ÜBER DEN UNFREIEN WILLEN, SEINE VERHÄRTUNG UND VERSTOCKUNG
Es wird vielleicht die Frage aufgeworfen, wie von Gott gesagt werden könne, daß er Böses in uns wirke, als verhärten, den Lüsten übergeben, irreführen, und der-gleichen. Man sollte wahrlich mit den Worten Gottes zufrieden sein und einfältig-lich glauben, was sie sagen, da die Werke Gottes ganz unaussprechlich sind, doch um der Vernunft, das ist, der menschlichen Thorheit zu Willen zu sein, wollen wir kindisch und thöricht sein und lallend versuchen, ob wir etwa etwas an ihr ausrichten können. Erstens. Auch die Vernunft und die Diatribe gibt zu, daß Gott alles in allen wirke (1 Cor. 12,6.), und daß ohne ihn nichts geschehe noch wirksam sei, denn er ist allmächtig, und das gehört zu seiner Allmacht, wie Paulus sagt zu den Ephesern (1,19.). Nun können der Teufel und der Mensch, gefallen und von Gott verlassen, das Gute nicht wollen, das heißt, das, was Gotte gefällt, oder was Gott will, sondern sie sind beständig auf ihre Lüste bedacht, so daß sie nicht anders können als das suchen, was ihr eigen ist. Dieser ihr so von Gott abgewendeter Wille und Natur ist nicht Nichts, denn weder der Teufel noch der gottlose Mensch ist Nichts, oder haben keine Natur oder Willen, wiewohl sie eine verderbte und (von Gott) abgewendete Natur haben. Es bleibt also nur das übrig, daß wir sagen: das natürliche Wesen (naturae) bei dem Gottlosen und dem Teufel, wie es ein Geschöpf und Werk Gottes ist, ist der Allmacht und dem göttlichen Handeln nicht weniger unterworfen als alle anderen Geschöpfe und Werke Gottes. Da nun Gott alles in allen bewegt und wirkt, so bewegt und wirkt er auch nothwendiger Weise in dem Teufel und in dem Gottlosen. Er wirkt aber in ihnen in solcher Weise, wie sie selbst beschaffen sind und welcherlei er sie findet, das heißt, da sie abgewendet (von Gott) und böse sind und getrieben werden durch die Bewegung (motu) der göttlichen Allmacht, so thun sie nur, was (Gotte) zuwider (aversa) und böse ist, gleichsam als wenn ein Reiter ein Pferd führt (agit), welches nur drei oder nur zwei (gesunde) Beine hat, er führt es aber in solcher Weise, wie das Pferd ist, das heißt, das Pferd geht gar übel einher. Aber was soll der Reiter thun? Er führt ein solches Pferd zugleich mit gesunden, jenes auf üble Weise, diese in guter Weise; er kann nicht anders, wenn nicht das Pferd gesund wird. Hier siehst du, daß Gott, da er in Bösen und durch Böse wirkt, das Böse zwar geschehen läßt, daß aber Gott dennoch nicht böse Handeln kann, wiewohl er das Böse durch Böse ausrichtet, weil er selbst als der Gute nicht böse handeln kann, doch bedient er sich böser Werkzeuge, welche dem Triebe (raptum) und der Bewegung (motum) seiner Macht sich nicht entziehen können. Der Fehler liegt an den Werkzeugen, welche Gott nicht müßig sein läßt, so daß Böses geschieht, indem Gott selbst bewegt (movente), nicht anders als wenn ein Zimmermann mit einem rauhen, schartigen Beile übel hackte. Daher kommt es, daß ein Gottloser immer irren und sündigen muß, weil ihm, indem er durch den Trieb der göttlichen Macht bewegt wird, nicht zugelassen wird, unthätig zu sein, sondern, daß er in solcher Weise wollen, wünschen und thun muß, wie er selbst beschaffen ist. Dies ist fest und gewiß, wenn wir glauben, daß Gott allmächtig ist, dann auch, daß der Gottlose Gottes Geschöpf ist, aber, (von Gott) abgewendet und sich selbst überlassen, ohne den Geist Gottes das Gute weder wollen noch thun kann. Die Allmacht Gottes bewirkt, daß der Gottlose sich der Bewegung und Handlung Gottes nicht entziehen kann, sondern derselben als ein ihr notwendiger Weise Unterworfener gehorcht. Aber seine Verderbniß oder die Abwendung seiner (Person) von Gott macht, daß er nicht in guter Weise bewegt und getrie-ben werden kann. Gott kann seine Allmacht um der Abwendung jenes willen nicht anstehen lassen, der Gottlose aber kann seine Abwendung nicht ändern. So geschieht es, daß er beständig und nothwendiger Weise sündigt und irrt, bis er durch den Geist Gottes gebessert wird. In dem allen aber herrscht der Teufel noch in Frieden und besitzt seinen Palast in Frieden unter dieser Wirkung (motu) der göttlichen Allmacht. Darnach aber folgt der Handel der Verstockung, der sich so verhält: Der Gottlose (wie wir gesagt haben) wie auch sein Fürst, der Teufel, ist ganz auf sich und das Seine hingewendet; er sucht Gott nicht, kümmert sich auch nicht um das, was Gottes ist; seine Schätze, seinen Ruhm, seine Werke, seine Weisheit, sein Vermögen (posse) und überhaupt sein Reich sucht er und will diese Dinge in Frieden genießen. Wenn ihm nun jemand widersteht, oder ihm irgend etwas von diesen Dingen vermindern will, so wird er durch dieselbe (von Gott) abgewendete Gesinnung, nach welcher er jene Dinge sucht, auch bewegt und entrüstet, und wüthet gegen seinen Widersacher. Und ebensowenig kann er es unterlassen, zu wüthen, als er es unterlassen kann, zu begehren und (das Seine) zu suchen, und ebensowenig kann er aufhören zu begehren, als er auf-hören kann zu sein, da er ein Geschöpf Gottes ist, wiewohl ein verderbtes. Dies ist jenes Wüthen der Welt wider das Evangelium Gottes, denn durch das Evan-gelium kommt jener Stärkere, der den ruhigen Besitzer des Palastes überwinden will und diese Lüste der Ehre, des Reichthums, der Weisheit und der eigenen Gerechtigkeit verdammt und alles, worauf er vertraut. Gerade diese Reizung der Gottlosen, daß Gott das Gegentheil sagt oder thut von dem, was sie wollten, ist ihre Verhärtung und Aergerwerden (ingravatio). Denn da sie durch sich selbst durch die Verderbniß der Natur (von Gott) abgewandt sind, so werden sie dann viel mehr abgewandt und werden ärger, wenn ihrer Abwendung widerstanden oder verkleinerlich davon geredet wird. So reizte Gott den gottlosen Pharao, da er ihm seine Herrschaft entreißen wollte, und verhärtete und verstockte sein Herz immer mehr, indem er ihn durch das Wort Mosis angriff, gleichsam als wollte derselbe ihm sein Reich nehmen und das Volk seiner Herrschaft entziehen, und gab ihm inwendig den Geist nicht, sondern ließ seine gottlose Verderbniß zu, daß er unter der Herrschaft des Teufels zornig wäre, sich stolz erhöbe, wüthete und fortführe in großer Sicherheit und Verachtung. Darum soll niemand denken, daß Gott, wenn von ihm gesagt wird, er verhärte oder wirke Böses in uns (denn verhärten ist Böses thun), so handele, als ob er von neuem Böses in uns schaffe, als wenn du dir dächtest, daß ein boshafter Schenkwirth, der selbst böse ist, in ein nicht böses Gefäß Gift schüttete oder mischte, indem das Gefäß selbst nichts thäte, als daß es die Bosheit des Giftmischers empfinge oder litte. Denn so scheinen sie es sich vorzustellen, daß der Mensch, welcher an sich gut oder nicht böse wäre, von Gotte ein böses Werk litte, wenn sie hören, daß von uns gesagt wird, Gott wirke in uns Gutes und Böses, und daß wir durch eine Not-wendigkeit, in der wir uns rein leidentlich verhalten (mera necessitate passiva), Gotte, der da wirkt, unterworfen seien, indem sie nicht genügend bedenken, wie rastlos Gott in allen seinen Creaturen wirkt, und daß er keine müßig sein läßt. Sondern, wer dergleichen in irgend einer Weise verstehen will, daß Gott in uns, das heißt, durch uns Böses wirke, der muß so denken, daß dies nicht durch Schuld Gottes, sondern durch unseren Fehl geschehe. Denn, da wir von Natur böse sind, Gott aber gut, und er uns nach der Art seiner Allmacht durch seine Wirkung treibt (rapiens), so kann er nichts Anderes thun, als daß er, der selbst gut ist, durch das böse Werkzeug Böses thue, wiewohl er nach seiner Weisheit dieses Bösen wohl gebraucht zu seiner Ehre und zu unserem Heil. So findet er auch den Willen des Teufels als einen bösen vor, hat ihn aber nicht so ge-schaffen; sondern, da Gott ihn verließ und der Teufel sündigte, ist er böse geworden. Den treibt er durch seine Wirkung und bewegt ihn, wozu er will, wiewohl dieser Wille durch eben diese Bewegung Gottes nicht aufhört böse zu sein. Auf diese Weise hat David 2 Sam. 16,11. von Simei gesagt: „Laß ihn ge-währen, daß er fluche, denn der Herr hat es ihn geheißen“, daß er dem David fluche. Wie mag Gott befehlen zu fluchen, was doch ein so giftiges und böses Werk ist? Ein solches äußerliches Gebot war nirgends vorhanden. Deshalb hat David das im Auge, daß der allmächtige Gott sprach, und es geschah also, das heißt, er thut alles durch das ewige Wort. Die göttliche Wirkung (actio) und Allmacht treibt (rapit) also den mit allen seinen Gliedern schon bösen Willen des Simei, der wider David schon vorher entbrannt war, da David zu gelegener Zeit ihm in den Weg kam, wie er denn eine solche Lästerung verdient hatte, und der gute Gott selbst befiehlt durch ein böses und lästerliches Werkzeug, das heißt, er redet und thut durch das Wort, nämlich durch den Trieb seiner Wirkung (raptu actionis suae), diese Lästerung. So verhärtet er den Pharao, indem er dem gottlosen und bösen Willen desselben ein Wort und Werk vorhält, welches der-selbe haßt, nämlich aus angeborenem Fehl und natürlicher Verderbniß. Und da Gott durch den Geist ihn innerlich nicht ändert, vielmehr fortfährt, ihm (seine Worte und Werke) anzubieten und aufzudringen, Pharao aber seine Kräfte, Reichthümer und Macht ansieht und nach demselben natürlichen Fehl darauf vertraut, so geschieht es, daß er nach dieser Seite durch die Einbildung auf seine Dinge aufgeblasen und hochmüthig, nach jener Seite aber durch die Niedrigkeit Mosis, und weil das Wort Gottes unter verächtlicher Gestalt kommt, ein stolzer Verächter und auf diese Weise verhärtet wird; dann, daß er mehr und mehr gereizt und verstockt wird, je mehr Moses anhält und droht. Dieser sein böser Wille würde aus sich allein nicht bewegt oder verhärtet werden, sondern da der allmächtige Wirker (actor) ihn mit unvermeidlicher Bewegung treibt (agat), wie die übrigen Creaturen, so ist es nothwendig, daß er irgend etwas wolle. Dann hält er ihm zugleich äußerlich das entgegen, was ihn seiner Natur nach reizt und ärgert. So kommt es, daß Pharao seine Verhärtung nicht vermeiden kann, gleichwie er weder die Wirkung der göttlichen Allmacht, noch die Abwendung (von Gotte) oder die Bosheit seines Willens vermeiden kann. Deshalb wird die Verhärtung Pharao's durch Gott so vollzogen, daß er äußerlich seiner Bosheit das entgegen-hält, was jener von Natur haßt; dann hört er auch innerlich nicht auf, durch allmächtigen Antrieb (motu) den bösen Willen (wie er ihn denn böse vorgefunden hat) zu bewegen, und jener kann, nach der Bosheit seines Willens, nicht umhin, das zu hassen, was ihm widerwärtig ist, und auf seine Kräfte zu vertrauen. So wird er verstockt, daß er weder hört noch Einsicht hat, sondern hingerissen wird als ein vom Teufel Besessener, gleichsam sinnlos und toll. Wenn wir dieses in überzeugender Weise dargethan haben, so haben wir in dieser Sache ge-wonnen, und, da die bildlichen Reden und Deutungen der Menschen abgethan sind, so nehmen wir die Worte Gottes einfachhin, damit es nicht nöthig sei, Gott zu entschuldigen oder ihn der Unbilligkeit zu beschuldigen. Denn da er sagt: Ich will das Herz Pharao's verhärten, redet er einfach, als wenn er so sagte: Ich will machen, daß das Herz Pharao's verstockt werde, oder daß es, indem ich wirke und thue, verhärtet werde. Wie das zugehe, haben wir gehört, nämlich: inwendig will ich durch den allgemeinen Antrieb (motu) gerade den bösen Willen bewegen, daß er in seiner Anstrengung und seinem Laufe zu wollen fortfahre; ich werde weder aufhören ihn zu bewegen noch kann ich anders. Aeußerlich aber werde ich ihm Wort und Werk vorhalten, wogegen jene böse Anstrengung sich stemmen wird, da er nichts Anderes vermag, als Böses zu wollen, indem ich gerade das Böse in Bewegung setze durch die Kraft der Allmacht. So war Gott ganz gewiß und sprach es auf die gewisseste Weise aus, daß Pharao verhärtet werden sollte, da er ja ganz gewiß war, daß der Wille Pharao's weder dem Antriebe (motui) der Allmacht widerstehen, noch seine Bosheit ablegen, noch auch dem ihm vorgestellten Widersacher, Moses, nachgeben könne, sondern daß er, da sein böser Wille blieb, nothwendiger Weise ärger, härter und stolzer werden würde, indem er in seinem Laufe und mit seiner Anstrengung wider das sich setzte, was er nicht wollte und was er verachtete, indem er auf sein Ver-mögen vertraute. So siehst du hier, daß auch selbst durch dieses Wort bestätigt wird, daß der freie Wille nur Böses vermöge, indem Gott, der sich nicht irrt aus Unwissenheit, noch lügt aus Bosheit, so sicher die Verhärtung Pharao's vorher-verkündigt, nämlich, da er gewiß ist, daß der böse Wille nur Böses wollen kann und dadurch, daß ihm das ihm entgegenstehende Gute angeboten wird, nicht anders kann als ärger werden. Es bleibt hier nun noch übrig, daß jemand fragen möchte, warum Gott von diesem Antriebe der Allmacht nicht ablasse, durch welchen der Wille der Gottlosen bewegt wird, daß dieser böse zu sein und ärger zu werden fortfährt. Darauf ist zu antworten: Das heißt wünschen, daß Gott um der Gottlosen willen aufhören möge Gott zu sein, indem ein solcher wünscht, daß seine Kraft und Wirkung aufhöre, nämlich, daß er aufhören möge gut zu sein, damit jene nicht ärger werden möchten. Aber warum verändert er nicht zugleich den bösen Willen, welchen er bewegt? Das gehört zu den Geheimnissen der Majestät, wo seine Gerichte unbegreiflich sind. Und uns steht es nicht zu, dies zu forschen, sondern diese Geheimnisse anzubeten. Wenn nun Fleisch und Blut hier geärgert murren sollte, so mag es immerhin murren, aber es wird nichts ausrichten, Gott wird deshalb nicht anders werden. Und wenn die geärgerten Gottlosen in noch so großer Anzahl davongehen sollten, so werden dennoch die Auserwählten bleiben. Dasselbe muß zu denen gesagt werden, welche fragen: Warum hat er zugelassen, daß Adam fiel, und warum läßt er uns alle mit der-selben Sünde angesteckt geboren werden, da er doch jenen hätte bewahren können, und uns anderswoher oder erst aus gereinigtem Samen hätte schaffen können? Er ist Gott, für dessen Willen keine Ursache noch Grund da ist, der ihm als Regel und Maßstab vorgeschrieben werden könnte, da ihm nichts gleich oder höher ist, sondern er selbst (der Wille Gottes) ist die Regel für alles. Denn wenn es für ihn irgend eine Regel oder einen Maßstab gäbe, oder eine Ursache oder einen Grund, so könnte es schon nicht mehr Gottes Wille sein. Denn nicht darum ist das recht, was er will, weil er so wollen muß oder mußte, sondern im Gegen-theil, weil er so will, darum muß das recht sein, was geschieht. Für den Willen der Creatur wird Ursache und Grund vorgeschrieben, aber nicht für den Willen des Schöpfers, es sei denn, du wolltest einen anderen Schöpfer über ihn setzen.
GOTTES ALLMACHT UND VORHERWISSEN
SCHLIESSEN MENSCHLICHE WILLENSFREIHEIT AUS
Aber, daß der lebendige und wahre Gott so beschaffen sein müsse, daß er uns durch seine Freiheit die Nothwendigkeit auflegen müsse, das muß selbst die natürliche Vernunft bekennen, nämlich, weil das ein lächerlicher Gott sein würde, oder richtiger, ein Götze, der auf ungewisse Weise die künftigen Dinge vorher-sähe, oder sich täuschte in den Ereignissen, da selbst die Heiden ihren Göttern ein unvermeidliches Bestimmen des Schicksals (fatum) beilegten. Ebenso lächerlich wäre er, wenn er nicht alles könnte und thäte oder irgend etwas ohne ihn geschähe. Wenn man aber das Vorherwissen und die Allmacht zugibt, so folgt natürlicher Weise mit unwiderleglicher Folgerung: Daß wir nicht durch uns selbst gemacht sind, noch leben, noch irgend etwas thun, sondern durch seine Allmacht. Da er aber zuvor gewußt hat, daß wir von solcher Beschaffenheit sein würden, und uns jetzt zu solchen macht, und als solche treibt und regiert, ich bitte dich, wie kann man noch vorgeben, daß in uns irgend etwas frei sei und auf eine andere Weise geschehe, als er es vorhergewußt hat oder jetzt thut. Deshalb streitet das Vorherwissen und die Allmacht Gottes geradezu wider unseren freien Willen; denn entweder wird sich Gott täuschen im Vorherwissen und auch im Wirken irren (was unmöglich ist), oder wir werden handeln und getrieben werden nach seinem Vorherwissen und seiner Wirkung. Die Allmacht Gottes aber nenne ich nicht jenes Vermögen, nach welchem er vieles nicht thut, was er kann, sondern die Gewalt, welche thätig ist (actualem), durch welche er mächtiglich alles in allen wirkt, wie die Schrift ihn allmächtig nennt. Diese Allmacht, sage ich, und das Vorherwissen Gottes heben die Lehre vom freien Willen von Grund aus auf. Und hier kann nicht eine Dunkelheit der Schrift oder die Schwierigkeit der Sache vorgewendet werden. Die Worte sind ganz klar, auch den Kindern be-kannt; die Sache ist deutlich und leicht, auch durch das gemeinsame natürliche Urtheil der Vernunft erwiesen, so daß eine noch so große Reihe von Jahrhunder-ten, Zeiten und Personen, die anders schreiben und lehren, nichts ausrichtet. Freilich dies ärgert aufs allerhöchste den gemeinen Menschenverstand oder die natürliche Vernunft, daß Gott allein nach seinem Willen die Menschen verlasse, verhärte, verdamme, gleich als ob er sich an den Sünden und an so großen und ewigen Qualen der Elenden ergötze, während doch von ihm gepriesen wird, daß er von so großer Barmherzigkeit und Güte etc. sei. Eine solche Meinung von Gott zu haben, das schien unbillig, das schien grausam, das schien unerträglich; daran haben sich auch so viele und so große Männer in so vielen Jahrhunderten geärgert. Und wer sollte sich nicht daran ärgern? Ich selbst habe mich gar oft daran gestoßen in einem solchen Grade, daß ich fast in den tiefen Abgrund der Verzweiflung gefallen wäre, so daß ich auch gewünscht habe, ich möchte nie zu einem Menschen geschaffen worden sein, ehe ich wußte, wie heilsam diese Verzweiflung wäre und wie nahe der Gnade. Darum hat man sich so angestrengt und bemüht, die Güte Gottes zu entschuldigen, den Willen des Menschen an-zuklagen. Hier hat man die Unterscheidungen erfunden von dem geordneten (ordinata) Willen Gottes und dem Willen Gottes an sich (absoluta); von der Nothwendigkeit der Folge und der Notwendigkeit dessen, was folgt, und viele ähnliche Dinge. Aber damit ist nichts ausgerichtet worden, als daß ungelehrte Leute getäuscht worden sind durch nichtige Worte und Entgegenhalten einer fälschlich so genannten Wissenschaft. Nichtsdestoweniger blieb immer der Stachel im innersten Herzen stecken, sowohl bei Ungelehrten als auch bei Ge-lehrten, wenn es zum Ernst kam, daß sie inne wurden, es sei auf unserer Seite Nothwendigkeit, wenn man das Vorherwissen und die Allmacht Gottes glaubte. Und selbst die natürliche Vernunft, welche sich an jener Notwendigkeit ärgert und so vieles versucht, um sie wegzubringen, wird gezwungen sie zuzugestehen, überführt durch ihr eigenes Urtheil, selbst wenn keine Schrift da wäre. Denn alle Menschen finden diese Meinung in ihren Herzen geschrieben, erkennen sie an und billigen sie (wiewohl ungern), wenn sie hören, daß sie vorgelegt wird: Erstens, daß Gott allmächtig ist, nicht allein der Gewalt nach, sondern auch darin, daß er wirkt (actione) (wie ich gesagt habe), sonst wäre er ein lächerlicher Gott; sodann, daß er alles wisse und vorherwisse, weder irren noch fehlen könne. Da diese zwei Stücke von dem Herzen und Verstand aller zugegeben werden, so werden sie alsbald durch unvermeidliche Folgerung gezwungen, zuzugestehen, daß wir nicht werden durch unseren Willen, sondern durch Nothwendigkeit, und daß wir daher nicht alles Beliebige thun aus dem, was der freie Wille vermag (pro jure liberi arbitrii), sondern wie es Gott vorhergewußt hat und wirkt, nach seinem unfehlbaren und unveränderlichen Rathe und Kraft. Daher wird es zugleich in aller Herzen geschrieben gefunden, daß der freie Wille nichts sei, wiewohl dies verdunkelt wird durch so viele dem entgegenstehende Erörterungen und so großes Ansehen so vieler Männer, die so viele Jahr-hunderte hindurch anders gelehrt haben, gleichwie auch jedes andere Gesetz (wie Paulus (Röm. 2,15.) bezeugt), das in unseren Herzen geschrieben ist, dann erkannt wird, wenn recht davon gehandelt wird, dagegen dann verdunkelt wird, wenn es von gottlosen Lehrern unrecht behandelt oder durch andere Meinungen bemeistert wird.
WARUM ES GUT IST, GOTT GEGENÜBER KEINEN FREIEN WILLEN ZU HABEN
DASS WIR HOFFEN DÜRFEN IM LICHT DER HERLICHKEIT MEHR ZU VER-STEHEN ALS HEUTE
DASS DIE BEHAUPTUNG EINES FREIEN WILLENS CHRISTUS DIE EHRE RAUBT, DIE ALLEIN IHM ZUSTEHT
Ich bekenne wahrlich von mir, wenn es auch geschehen könnte, so wollte ich doch nicht, daß mir ein freier Wille gegeben würde, oder daß irgend etwas in meiner Hand gelassen würde, wodurch ich mich um die Seligkeit bemühen könnte, nicht allein deshalb, weil ich in so vielen Widerwärtigkeiten und Gefahren, dann auch wider so viele Anläufe der Teufel nicht bestehen könnte und es nicht zu behalten vermöchte, da Ein Teufel mächtiger ist als alle Menschen und auch kein Mensch selig werden könnte, sondern weil ich, auch wenn keine Gefahren, keine Widerwärtigkeiten, keine Teufel wären, doch gezwungen wäre, beständig aufs Ungewisse mich abzumühen und Luftstreiche zu thun, denn auch mein Gewissen, selbst wenn ich ewig lebte und wirkte, würde nie gewiß und sicher werden, wie viel es thun müßte, um Gotte genugzuthun. Denn bei einem jeglichen vollkommenen Werke bliebe doch die Gewissensangst, ob es Gott gefiele, oder ob er noch etwas darüber hinaus fordere, wie die Erfahrung aller Werktreiber beweist und ich zu meinem großen Schaden in so vielen Jahren genugsam gelernt habe. Aber nun, da Gott meine Seligkeit aus meinem Willen (arbitrium) genommen und in den seinigen gestellt hat, und verheißen hat, er wolle mich nicht durch mein Wirken und Laufen, sondern durch seine Gnade und Barmherzigkeit erhalten, so bin ich sicher und gewiß, daß er getreu ist und mir nicht lügen wird, dann auch so mächtig und groß, daß keine Teufel, keine Wider-wärtigkeiten ihn überwältigen oder mich ihm entreißen können. „Niemand“ (sagt er) „wird sie mir aus meiner Hand reißen, weil der Vater, der sie mir gegeben hat, größer ist, denn alles“ (Joh. 10,28.29.). So kommt es, daß wenn auch nicht alle, doch einige und viele selig werden, während durch die Kraft des freien Willens durchaus niemand erhalten würde, sondern wir alle insgesammt verloren wären. Sodann sind wir auch gewiß und sicher, daß wir Gotte gefallen, nicht durch das Verdienst unseres Werkes, sondern durch die Gnade seiner Barmherzigkeit, die uns verheißen ist, und daß er es uns nicht anrechnet, wenn wir zu wenig oder übel gethan haben, sondern väterlich verzeiht und bessert. Dies ist der Ruhm aller Heiligen in ihrem Gotte. Wenn dich aber das anficht, daß es schwer sei, Gottes Güte und Gerechtigkeit zu verteidigen, weil er ja die verdammt, die es nicht verdient haben, das heißt, die in solcher Weise gottlos sind, daß sie, in Gottlosigkeit geboren, sich selbst auf keine Weise rathen können, daß sie nicht gottlos sein, bleiben und verdammt werden sollten, und durch die Notwendigkeit ihrer Natur zu sündigen und verloren zu gehen gezwungen werden, wie Paulus (Eph. 2,3.) sagt: „Wir waren alle Kinder des Zorns, gleichwie auch die andern“, da sie als solche von Gott selbst geschaffen wurden aus dem Samen, der verderbt war durch die Sünde des Einen Adam: So ist hier Gott als der Allergnädigste zu ehren und zu fürchten (reverendus) an denen, die er als ganz Unwürdige recht-fertigt und selig macht, und wenigstens etwas seiner göttlichen Weisheit zuzu-gestehen, daß man glaube, er sei gerecht, auch da, wo er uns ungerecht zu sein scheint. Denn wenn seine Gerechtigkeit so beschaffen wäre, daß sie durch menschliches Begreifen für gerecht erklärt werden könnte, so wäre sie durchaus nicht göttlich und würde sich in nichts von der menschlichen Gerechtigkeit unterscheiden. Aber da er der wahre und einige Gott ist, dann auch ganz un-begreiflich und unzugänglich für die menschliche Vernunft, so ist es billig, ja, nothwendig, daß auch seine Gerechtigkeit unbegreiflich ist, wie auch Paulus. Röm. 11,33. ausruft und spricht: „O welch eine Tiefe der Weisheit und Erkenntniß Gottes! Wie gar unbegreiflich sind seine Gerichte und unerforschlich seine Wege!“ Sie wären aber nicht unbegreiflich, wenn wir in allen Dingen zu begreifen vermöchten, weshalb sie gerecht seien. Was ist der Mensch im Vergleich zu Gott? Wie viel ist es, was unsere Macht vermag im Vergleich zu seiner Macht? Was ist unsere Stärke im Vergleich zu seinen Kräften? Was ist unser Wissen im Vergleich zu seiner Weisheit? Was ist unser Wesen (substantia) gegen sein Wesen? Kurz, was ist alles, was unser ist, gegen alles, was sein ist? Wenn wir daher bekennen, wie auch die Natur uns lehrt, daß die menschliche Macht, Stärke, Weisheit, Wissen, Wesen und alles, was unser ist, durchaus nichts sei, wenn es gegen die göttliche Macht, Stärke, Weisheit, Erkenntniß und Wesen gehalten wird, wie groß ist unsere Verkehrtheit, daß wir allein die Gerechtigkeit und das Gericht Gottes bemäkeln (vexemus) und unserem Urtheil ein so Großes anmaßen, daß wir das Urtheil Gottes fassen, richten und abschätzen wollen? Weshalb sagen wir nicht gleicherweise auch hier: Unser Urtheil ist nichts, wenn es mit Gottes Urtheil verglichen wird? Ziehe selbst die Vernunft zu Rathe, ob sie nicht überführt und gezwungen wird, sich als thöricht und vermessen zu be-kennen, daß sie das Urtheil Gottes nicht unbegreiflich sein läßt, da sie bekennt, daß alle anderen göttlichen Dinge unbegreiflich seien. Nämlich in allen anderen Dingen gestehen wir Gotte göttliche Majestät zu, allein im Gericht sind wir bereit, sie zu leugnen, können auch nicht so viel glauben, daß er gerecht sei, obgleich er uns versprochen hat, daß es geschehen werde, wenn er seine Herrlichkeit offenbart, daß wir dann sehen und mit Händen greifen sollen, er sei gerecht gewesen und sei gerecht. Ich will ein Beispiel anführen, um diesen Glauben zu befestigen, und um das gottlose Auge zu erleuchten (ad consolandum), welches Gott der Ungerechtigkeit verdächtig hält. Siehe, Gott regiert diese leibliche Welt in äußerlichen Dingen so, daß, wenn du auf das Urtheil der menschlichen Ver-nunft siehst und dem folgst, du gezwungen bist, zu sagen, entweder sei kein Gott, oder Gott sei ungerecht, wie jener Dichter sagt: Oft werd' ich schwer versucht, zu meinen, es geb' keinen Gott. Denn siehe, wie überaus wohl es den Bösen geht, dagegen wie überaus übel den Guten, wie die Sprüchwörter bezeugen und die Erfahrung, aus der die Sprüchwörter herkommen: Je größer Schalk, je besser Glück. „Der Gottlosen Hütten (sagt Hiob (12,6.)) haben die Fülle“; und der 73. Psalm (V. 12.) klagt, daß die Sünder in der Welt großen Reichthum haben. Ich bitte dich, ist es nicht nach dem Urtheil aller ganz unbillig, daß es den Bösen wohl geht und die Guten Unglück leiden? Aber so bringt es der Lauf der Welt mit sich. Hier sind auch die besten Köpfe so gefallen, daß sie leugnen, daß Gott sei, und erdichten, das Schicksal füge alles aufs Gerathewohl, wie die Epicurer und Plinius. Dann hält auch Aristoteles dafür, daß sein höchstes Wesen (primum Ens), damit er dasselbe von allem Elend frei mache, von allen Dingen nichts Anderes sehe, als sich selbst, weil er glaubt, es würde ihm sehr verdrießlich sein, so viel Böses und so viel Unrecht zu sehen. Die Propheten aber, welche geglaubt haben, daß Gott sei, werden noch mehr wegen der Unge-rechtigkeit Gottes angefochten, wie Jeremias, Hiob, David, Assaph und andere. Was, meinst du, mögen Demosthenes und Cicero gedacht haben, da sie alles ausgerichtet hatten, was sie vermochten, und einen solchen Lohn empfingen, daß sie elendiglich umkamen? Und doch wird diese Ungerechtigkeit Gottes, welche der Vernunft sehr einleuchtend ist (probabilis) und durch solche Beweis-gründe dargethan wird, welchen keine Vernunft noch Licht der Natur widerstehen kann, sehr leicht durch das Licht des Evangeliums und die Erkenntniß der Gnade aufgehoben, wodurch wir belehrt werden, daß die Gottlosen zwar dem Leibe nach im Wohlergehen leben, aber der Seele nach verloren werden. Und es ist dies die kurze Lösung dieser ganzen unlösbaren Frage in Einem Wörtlein, nämlich, daß es ein Leben gibt nach diesem Leben, in welchem alles das, was hier nicht bestraft und belohnt worden ist, dort bestraft und belohnt werden wird, da dies Leben nichts Anderes ist, als der Vorläufer oder vielmehr der Anfang des künftigen Lebens. Wenn daher das Licht des Evangeliums, welches allein im Worte und Glauben steht, so viel ausrichtet, daß diese Frage, welche zu allen Zeiten behandelt und nie gelöst worden ist, so leicht aufgelöst und beigelegt wird, was, meinst du wohl, werde geschehen, wenn das Licht des Wortes und der Glaube aufhören und die Sache selbst und die göttliche Majestät, wie sie ist, offenbart werden wird? Meinst du nicht, daß dann das Licht der Herrlichkeit die Frage aufs leichteste auflösen könne, welche im Lichte des Worts oder der Gnade unlösbar ist, da das Licht der Gnade die Frage so leicht löst, welche im Lichte der Natur unlösbar ist? Gestehe mir ein dreifaches Licht zu: das Licht der Natur, das Licht der Gnade und das Licht der Herrlichkeit, wie man insgemein und gar wohl zu unterscheiden pflegt. Im Lichte der Natur ist es unlösbar, daß dieses gerecht sei, daß der Gute geplagt werde und es dem Bösen wohl ergehe. Aber das Licht der Gnade löst dies auf. Im Lichte der Gnade ist es unlösbar, wie Gott den verdammen könne, welcher aus seinen eigenen Kräften durchaus nichts Anderes thun könne als sündigen und schuldbeladen sein; hier entschei-den beide sowohl das Licht der Natur als auch das Licht der Gnade, die Schuld liege nicht an dem elenden Menschen, sondern an dem ungerechten Gotte, denn sie können nicht anders von Gott urtheilen, welcher einem gottlosen Menschen umsonst, ohne Verdienst, den Siegeskranz verleiht (coronat), einem anderen nicht, sondern ihn verdammt, wiewohl er vielleicht weniger oder doch wenigstens nicht mehr gottlos ist. Aber das Licht der Herrlichkeit entscheidet anders, und wird hernach zeigen, daß Gott, dessen Urtheil jetzt nach einer unbegreiflichen Gerechtigkeit ergeht, von einer ganz gerechten und offenbaren Gerechtigkeit sei; nur daß wir dies einstweilen glauben sollen, erinnert und befestigt durch das Exempel des Lichts der Gnade, welches in Bezug auf das Licht der Natur ein gleiches Wunder ausrichtet.
Beschluß des ganzen Buchs.
Hier will ich dieses Büchlein beschließen, und bin bereit, wenn es nöthig sein sollte, diese Sache noch weitläuftiger zu behandeln, wiewohl ich glaube, daß hier dem gottseligen (Leser), welcher der Wahrheit ohne Hartnäckigkeit Raum geben will, reichlich genuggethan sei. Denn, wenn wir glauben, daß es wahr sei, daß Gott alles vorherweiß und zuvorverordnet, dann auch, daß er in seinem Vorher-wissen und seiner Vorherbestimmung nicht fehlen noch gehindert werden kann, ferner, daß nichts geschehe, außer durch seinen Willen, was selbst die Vernunft zugestehen muß, so kann zugleich auch nach dem Zeugniß der Vernunft selbst kein freier Wille sein, weder im Menschen, noch in einem Engel, noch in irgend einer Creatur. So, wenn wir glauben, daß der Teufel der Fürst der Welt ist, der Christi Reiche mit allen Kräften beständig auflauert und es bekämpft, um die gefangenen Menschen nicht loszulassen, es sei denn, er werde durch die göttliche Kraft des Geistes dazu getrieben, so ist wiederum offenbar, daß kein freier Wille sein kann. So auch, wenn wir glauben, daß die Erbsünde uns so verderbt habe, daß sie auch denen, welche vom Geiste getrieben werden, überaus schwer zu schaffen mache, dadurch, daß sie wider das Gute stark ankämpft: so ist es klar, daß in dem Menschen, der den Geist nicht hat, nichts ist, was sich zum Guten wenden könne, sondern nur zum Bösen. Desgleichen, wenn die Juden, die aus allen Kräften der Gerechtigkeit nachstanden, vielmehr in Un-gerechtigkeit stürzten, und die Heiden, welche der Gottlosigkeit nachjagten, umsonst und unverhofft zur Gerechtigkeit gelangten, so ist es ebenfalls offenbar, selbst aus Werk und Erfahrung, daß der Mensch ohne die Gnade nichts als Böses wollen könne. Aber kurz, wenn wir glauben, daß Christus durch sein Blut die Menschen erlöst habe, so werden wir gezwungen, zu bekennen, daß der ganze Mensch verderbt gewesen sei, sonst würden wir Christum entweder über-flüssig machen, oder zu einem Erlöser des schlechtesten Theiles (am Men-schen), was lästerlich wäre, und Gotte rauben, was sein ist.