Jeremia
Jeremia seated in the ruins of Jerusalem / Nach Eduard Bendemann, Public domain, via Wikimedia Commons
Wenn Menschen das Wort Gottes verkünden, sind sie ebenso beliebt wie das Wort Gottes, das sie reden. Und in Zeiten, wo man nicht hören mag, was Gott zu sagen hat, fällt das auf jene zurück, die sein Wort predigen. Denn das ist eine alte Unsitte, dass man die Überbringer unliebsamer Nachrichten genauso hasst, wie die Nachrichten selbst – und sie nicht selten erschlägt. Das bitterste Beispiel ist natürlich Jesus selbst, der Gottes Wort nicht nur brachte, sondern in eigener Person Gottes Wort war! Man hat ihn nicht irrtümlich gekreuzigt, sondern um seiner Botschaft willen, die man nicht hören wollte. Sehr vergeblich hat man versucht, Gottes Sohn zum Schweigen zu bringen. Doch Jesus steht da in einer langen Tradition, auf die er sich bewusst bezieht (Mt 5,12; Mt 23,29-31.37-39). Denn vor ihm gab es eine lange Reihe von Propheten, denen es auch nicht besser erging. Und das traurigste Beispiel ist sicher Jeremia, der in seiner Heimatstadt Jerusalem so viel Feindschaft erfuhr, dass er den Tag seiner Geburt verfluchte. Dabei hatte sich Jeremia wahrlich nicht gedrängt, ein Prophet zu werden – nein! Er ist ein Sohnes Hilkijas, aus dem Priestergeschlecht zu Anatot im Lande Benjamin. Und als Gott ihn 627 vor Christus zum Propheten beruft, da wehrt sich Jeremia so gut er kann: „Ach, Herr HERR“, sagt er, „ich tauge nicht zu predigen; denn ich bin zu jung“. Gott aber antwortet: „Sage nicht: »Ich bin zu jung«, sondern du sollst gehen, wohin ich dich sende, und predigen alles, was ich dir gebiete. Fürchte dich nicht vor ihnen; denn ich bin bei dir und will dich erretten...“ (Jer 1,6-8). Daraufhin streckt Gott seine Hand aus, berührt den Mund Jeremias und sagt: „Siehe, ich lege meine Worte in deinen Mund“ (Jer 1,9). Und damit ist es passiert. Gott duldet keine Widerrede. Was aber Inhalt seiner Botschaft sein soll, das erfährt Jeremia anschließend durch eine überaus bedrohliche Vision. Denn er sieht einen riesigen Kessel über dem Land aufragen (sozusagen einen kochenden Topf, der bis an den Himmel reicht), randvoll mit siedender Flüssigkeit, der überquillt von Norden her, um seinen kochenden Inhalt über Israel zu ergießen. Und für den Fall, dass die Drohung nicht offensichtlich wäre, bekommt Jeremia seine Vision auch noch ausdrücklich gedeutet. Denn Gott sagt: „Von Norden her wird das Unheil losbrechen über alle, die im Lande wohnen. Denn siehe, ich will rufen alle Völker der Königreiche des Nordens, spricht der HERR, dass sie kommen sollen und ihre Throne setzen vor die Tore Jerusalems und rings um die Mauern her und vor alle Städte Judas. Und ich will mein Gericht über sie ergehen lassen um all ihrer Bosheit willen, dass sie mich verlassen und andern Göttern opfern und ihrer Hände Werk anbeten. So gürte nun deine Lenden und mache dich auf und predige ihnen alles, was ich dir gebiete“ (Jer 1,14-17). Nun sind uns die damaligen Verhältnisse ziemlich fremd. Aber soviel dürfte klar sein, dass man Jeremia um seinen Auftrag nicht beneiden kann. Denn die Stadt Jerusalem ist schließlich sein Zuhause, und die Bewohner sind seine eigenen Leute, seine Freunde und Verwandten, denen er nun den sicheren Untergang vorauszusagen hat. Der überkochende Kessel aus dem Norden – das sind die mächtigen Babylonier, die mit einer Armee kommen werden, um das kleine Königtum Jerusalem niederzumachen und zu vernichten. Und Jeremia hat seinen Nachbarn und Mitbürgern mitzuteilen, dass ihnen dieses Unheil nicht etwa zufällig, sondern zu Recht geschieht, weil Gott Gericht hält und sie für ihre Bosheit straft. Sie sollen nicht bloß untergehen, sondern sollen auch wissen warum! Und ihnen eben das mitzuteilen, ist Jeremia gesandt. Rabenschwarz ist diese Perspektive – quasi ein Todesurteil für die Stadt. Und für den unglücklichen Jeremia, der dafür Bote sein muss, bedeutet es die komplette soziale Isolierung. Denn wer die Gottlosigkeit seiner Mitmenschen beim Namen nennt, hat bald keine Freunde mehr. Der unfreiwillige Prophet muss sich im Namen Gottes unbeliebt machen. Und er tut das nicht bloß einmal – und dann genug –, sondern er tut es 40 Jahre lang (er tut es ein Leben lang!) und darf nicht damit aufhören, so gerne er das auch wollte. Immer wieder muss er in eindrücklichen Zeichenhandlungen seinen Mitbürgern vor Augen führen, dass Gott ihre Vernichtung beschlossen hat! Einmal geht Jeremia auf den Markt und kauft einen schön gewebten Gürtel aus Leinen, läuft damit an den Fluss und versteckt ihn am Ufer in einer Felsspalte. Nach langer Zeit kehrt er an die Stelle zurück, gräbt den Gürtel aus – und stellt natürlich fest, dass er in der Nässe völlig vergammelt ist und zu nichts mehr taugt. Den Menschen in Jerusalem aber hält er das modrige Ding unter die Nase und sagt: „So spricht der HERR: Ebenso will ich verderben den großen Hochmut Judas und Jerusalems. Dies böse Volk, das meine Worte nicht hören will, sondern nach seinem verstockten Herzen wandelt und andern Göttern folgt, um ihnen zu dienen und sie anzubeten: es soll werden wie der Gürtel, der zu nichts mehr taugt“ (Jer 13,9-10). Können wir uns vorstellen, wie die Leute darauf reagiert haben? Sie waren wenig begeistert – und haben das den Jeremia auch spüren lassen. Er aber macht unbeirrt weiter. Gott befiehlt ihm, zum Töpfer zu gehen und einen großen Krug zu kaufen. Jeremia versammelt um sich die Ältesten des Volkes und die Priester und sagt: Weil ihr Gott und Gottes Gebote verlassen und stattdessen den Götzen geopfert habt, darum wird Gott Unheil über euch bringen. Jeremia zerschmettert den Krug am Boden, so dass er in tausend Scherbe springt, und sagt: „So spricht der HERR Zebaoth: Wie man eines Töpfers Gefäß zerbricht, dass es nicht wieder ganz werden kann, so will ich dies Volk und diese Stadt zerbrechen“ (Jer 19,11). Nun – schwerlich wird ihn noch jemand gemocht haben in Jerusalem, diesen Unglücksraben mit der Unglücksbotschaft. Aber Jeremia kann darauf keine Rücksicht nehmen, denn es ist ja nicht sein Wort, das er ausrichtet, sondern Gottes Wort. Und wehe ihm, wenn er das verschweigen oder verändern wollte! Also macht er weiter. Jeremia sieht voraus, dass die Babylonier kommen und sein Volk „unterjochen“ werden, darum besorgt er sich ein hölzernes Joch: eine Zugstange, wie man sie Ochsen auf die Schultern legt, wenn sie einen Pflug oder einen Wagen ziehen sollen (Jer 27,2ff.). Und dieses Joch nimmt Jeremia nun täglich auf die eigenen Schultern, wenn er das Haus verlässt und durch Jerusalem geht. Wenn ihn aber jemand fragt, was das soll, dann erklärt er, genau so werde es Jerusalem gehen und dem ganzen Volk, das durch Gottes Hand den Babyloniern unterworfen und von ihnen „unterjocht“ werden wird. Vier Jahre lang läuft Jeremia mit diesem Joch herum! Ist es da ein Wunder, dass die Leute ihn lächerlich finden, ihn für verrückt erklären und ihn für seine Botschaft hassen? „Was ist das für ein Spinner“, werden sie gesagt haben, „dass er uns jahrelang mit Gottes Gericht droht, obwohl doch gar nichts Schlimmes passiert! So ein Miesmacher! So ein Schwarzseher! Der will uns bloß die Stimmung verderben mit seinem depressiven Gerede. Der Schwätzer meint doch wirklich, wir müssten uns vor Gott fürchten, ha!“ Die Leute waren damals genau so, wie sie heute sind. Sie glauben nicht, dass der „liebe Gott“ ganz im Ernst gegen sie sein könnte. Sie denken nicht, dass sie ein Problem mit ihm hätten. Sie meinen, so schlecht seien sie doch nun auch wieder nicht. Gott werde es doch wohl weiter tolerieren, wie er‘s bisher tat! Jeremia aber leidet nicht nur unter ihrem Unverstand, sondern leidet zugleich auch selbst unter der Härte der ihm aufgetragenen Botschaft. Er weint um sein Volk und weint um sein Schicksal, weil er mit seiner Verkündigung nichts weiter bewirkt als nur, dass die Schuld des Volkes noch größer wird – und die Herzen immer härter. „Ach“, ruft Jeremia, „dass ich eine Herberge hätte in der Wüste, so wollte ich mein Volk verlassen und von ihnen ziehen! Denn es sind lauter Ehebrecher und ein treuloser Haufe. Sie schießen mit ihren Zungen lauter Lüge und keine Wahrheit und treiben's mit Gewalt im Lande und gehen von einer Bosheit zur andern, mich aber achten sie nicht, spricht der HERR (...). Sollte ich das nicht heimsuchen an ihnen, spricht der HERR, und sollte ich mich nicht rächen an einem Volk wie diesem? Ich muss über die Berge weinen und heulen und über die Weidegründe in der Steppe klagen; denn sie sind verödet, dass niemand hindurchzieht und man auch kein Vieh blöken hört. Die Vögel des Himmels und das Vieh sind geflohen und fort. Und ich will Jerusalem zu Steinhaufen und zur Wohnung der Schakale machen und will die Städte Judas zur Wüste machen, dass niemand darin wohnen soll“ (Jer 9,1-10). Jeremia hat das Gericht Gottes 40 Jahre lang angekündigt. Und niemand wird sich wundern, dass er darüber ein einsamer Mann wurde. Denn bald kannte jeder seine demoralisierende Botschaft – und keiner wollte sie mehr hören. Wenn man seinen Geschäften nachgehen und sein Leben genießen will, Hochzeiten feiern, Kinder aufziehen und Spaß haben – dann kann man keinen Miesmacher gebrauchen, der dauernd erzählt, über alledem schwebe drohend Gottes Gericht. Der darf dann nicht recht haben. Der soll sich therapieren lassen. Denn „das Leben ist doch hart genug“, sagen die Leute, „wer braucht da noch die Unkenrufe Jeremias?“ Es zeigt sich, dass auch der treueste Prophet ein Volk nicht lehren kann, was dieses Volk nicht hören will! Und wenn der Gottesmann zu sehr nervt, dann macht man ihn mundtot, wie man später auch Jesus mundtot machen wollte. Ist so einer gestorben, kann man ihm ja immernoch ein Denkmal bauen und bedauern, dass er unverstanden blieb! Aber jetzt, aktuell, will man ermuntert und ermutigt werden. Wenn Gott etwas einzuwenden hat, sollen die Theologen das hinbiegen. Wir jedenfalls ändern deswegen nicht unser Leben, sondern rächen uns an Gottes Boten. Verneint der Prophet unsere Lebensweise, dann verneinen wir eben ihn und werfen ihn aus dem Tempel! So wird denn Jeremia geschlagen und beleidigt, isoliert und gemieden. Am Ende plant man sogar ihn zu töten und droht ihm öffentlich: „Weissage nicht im Namen des HERRN, wenn du nicht von unsern Händen sterben willst!“ (Jer 11,21). Der Priester Paschhur verprügelt Jeremia und schließt ihn in den Block – eine Art öffentlichen Pranger (Jer 20,1-2). Bei alledem hat Jeremia aber nicht mal den Rückhalt einer Familie. Denn Gott hat ihm von Anfang an befohlen, keine Frau zu nehmen und keine Kinder zu zeugen, weil derart hoffnungsfrohes Tun keinen Sinn hat, wenn das ganze Land untergeht (Jer 16,1-4). Jeremia soll zu keiner Beerdigung gehen, denn wo Gott seinen Frieden wegnimmt, da gibt es nichts zu trösten (Jer 16,5-7). Und Jeremia soll auch an keiner Hochzeit teilnehmen, denn Gott will bald aller Freude ein Ende machen (Jer 16,8-9). Nichts hat mehr Zukunft in Jerusalem, denn niemand hat Zukunft, der sich von Gott trennt! Darum macht Jeremia seinen Mitbürgern alle Zuversicht zunichte und wird darüber selbst einsam und elend. Er ruft: „Weh mir, meine Mutter, dass du mich geboren hast, gegen den jedermann hadert und streitet im ganzen Lande!“ (Jer 15,10). Und: „Verflucht sei der Tag, an dem ich geboren bin; der Tag soll ungesegnet sein, an dem mich meine Mutter geboren hat!“ (Jer 20,14). Zuletzt darf Jeremia nicht mal mehr den Tempel betreten, um dort zu predigen. Gott aber beauftragt ihn, all seine Worte auf eine Schriftrolle zu schreiben, damit sein Sekretär Baruch sie im Tempel verlesen kann. Noch immer gibt Gott seinem Volk Gelegenheit zur Umkehr und warnt. Sogar der König hört von jener Schriftrolle. Er lässt sie holen und lässt sich daraus vorlesen, während er sich im Winterhaus am Kohlenbecken die Finger wärmt. Doch statt sich durch Gottes Wort warnen zu lassen, zerschneidet der König Jeremias Buch – und wirft es Stück für Stück ins Feuer (Jer 36,21-23). Deutlicher kann sich der Bruch zwischen Gott und seinem Volk kaum zeigen als durch einen König, der Gottes Wort ins Feuer wirft! Israel hat damit den Bund gebrochen, der allein den Segen Gottes und den Besitz des gelobten Landes verbürgte. Und in der Konsequenz dieser einseitigen Kündigung ist auch Gott nicht mehr an seinen Teil der Abmachung gebunden, sondern zieht seine schützende Hand ab. Als nämlich keiner mehr dran denkt, kommen wirklich die Babylonier mit ihrer Streitmacht und belagern Jerusalem 587 v. Chr. Da ist er plötzlich sehr real, der überkochende Kessel aus dem Norden, vor dem Jeremia 40 Jahre lang vergeblich gewarnt hat! Keiner wollte ihm glauben. Nun ist der Gerichtstag gekommen. Der törichte König meint aber immer noch, er könne Jerusalem mit menschlichen Mitteln verteidigen. Er motiviert seine Soldaten durchzuhalten. Jeremia dagegen betreibt, was man früher „Wehrkraftzersetzung“ genannt hätte. Er geht in der belagerten Stadt herum und fordert alle Verteidiger auf, die Waffen zu strecken und die Stadt kampflos dem Feind zu übergeben. Man verdächtig Jeremia, er wolle zu den Babyloniern überlaufen, und wirft ihn ins Gefängnis. Aber auch dort hält Jeremia daran fest, dass gegen Gottes Beschluss kein Kraut gewachsen ist – und es daher besser wäre, sich zu ergeben. Der König lässt den Gefangenen heimlich holen und will von ihm wissen, was er tun soll. Jeremia aber antwortet: „Sage ich dir etwas, so tötest du mich doch; gebe ich dir aber einen Rat, so gehorchst du mir nicht“ (Jer 38,15). Der Prophet empfiehlt, sich zu ergeben, weil der König dann wenigstens mit dem Leben davon kommt. Der König aber tut das Gegenteil. Er ist resistent gegen jede Beratung im Namen Gottes. Und dann kommt es, wie es kommen muss: Jerusalem wird erobert, der König und viele seiner Männer sterben, die Stadt wird verbrannt, der Tempel zerstört und ein großer Teil der Bevölkerung weggeführt ins babylonische Exil. Jeremias Prophezeiungen gehen nach 40 Jahren in Erfüllung! Aber wie könnte er sich gefreut haben, auf diese traurige Weise Recht zu behalten? Um seiner Mitbürger willen wäre es ihm wohl tausendmal lieber gewesen, Unrecht zu haben. Denn Jeremia hat sein ganzes Leben lang vergeblich gewarnt. Und wie es aussieht, hat er damit nicht eine Seele gerettet. Er hat sich für die Wahrheit, die er verkündete, prügeln, anspucken und hassen lassen – ohne damit irgendetwas am Schicksal seines Volkes zu ändern. Sondern im Gegenteil: Dass dieses Volk gewarnt war und sich doch nicht warnen ließ, macht die Sache nur noch schlimmer, weil Jeremias Verkündigung ihnen die Entschuldigung nimmt, sie hätten nichts gewusst. Jeremia war das Stoppschild, das sie mutwillig überfahren haben. Am Ausgang ihrer Reise änderte das aber nichts. Denn das auserwählte Volk, das seinen Gott zu ignorieren versuchte, hat sich an diesem Gott blutig gestoßen. Nebukadnezar legt die Stadt in Schutt und Asche. Und Jeremia wird aus dem Gefängnis befreit (Jer 39,11ff.). Der alte Prophet lebt danach in den Ruinen Jerusalems. Zusammen mit dem kläglichen Rest des Volkes erduldet er die Fremdherrschaft. Doch die übriggebliebenen Bewohner schmieden schon bald wieder Pläne gegen die babylonischen Besatzer. Sie wollen sich nach Ägypten absetzen, um dort Schutz zu suchen. Und sie fragen Jeremia, ob das mit der Flucht eine gute Idee ist. Der Prophet sagt deutlich „nein, lasst es sein“. Die Auswanderung nach Ägypten wird nur Hunger und Tod bedeuten. Das Volk aber macht’s wie der König – es tut immer das Gegenteil von dem, was Gottes Prophet empfiehlt. Und so ziehen sie nicht nur nach Ägypten, sondern nehmen auch noch Jeremia und seinen Sekretär Baruch gegen ihren Willen mit (Jer 43,1-7). Was aus den beiden weiter geworden ist, weiß aber niemand. Denn ihre Spur verliert sich irgendwo in Ägypten. Nun, Jeremias Geschichte spricht für sich. Und jeder kann verstehen, was sie mit der Passion Jesu zu tun hat. Denn das Leiden Christi war keine schreckliche Ausnahme und kein bedauerlicher Zufall, sondern entsprach einfach der uralten Erfahrung, dass Gottes Wort bei den Menschen nicht willkommen ist. Jesus sagt auch seinen Jüngern voraus, dass es ihnen nicht besser ergehen wird (Mt 5,11-12). Denn Gott stört so ein Leben, wie es die Mehrheit leben will. Er soll uns nicht zu nahe treten, sondern schön im Himmel bleiben, wo er hingehört! Man will ihn nicht hören – und lässt ihn das auch fühlen. Denn des Menschen Herz widerstrebt dem Gott, der dieses Herz geschaffen hat. Notfalls töten wir den, der uns das Leben schenkte! Das aber muss uns klar werden, damit wir den Leidensweg Jesu verstehen und mit Blick auf das Kreuz Christi erkennen, wie sehr wir selbst an der Ermordung Gottes beteiligt sind.