Gleichzeitigkeit und Zeugnis
Das Neue Testament redet oft von „Zeugen“ und von ihrem „Zeugnis“. Denn es ist die zentrale Aufgabe der Jünger, der ganzen Welt Zeugnis zu geben vom Leiden und von der Auferstehung ihres Herrn. Das ist uns auch geläufig und macht keine Schwierigkeiten, weil wir meist annehmen, mit „Zeugnis geben“ sei dasselbe gemeint, wie wenn die Apostel das Evangelium „bekennen“ und Gottes Wort „verkünden“. Man sagt eben weiter, was man glaubt! Doch ist es nicht ganz korrekt, diese Dinge gleichzusetzen. Denn wenn man’s recht bedenkt, meint „Zeuge-Sein“ ja deutlich mehr als nur, dass jemand eine Überzeugung kund tut. „Zeuge“ ist nicht einfach jeder, der über ein Ereignis redet, sondern nur der, der auch dabei war. Ein „Zeuge“ ist ein Augenzeuge oder Ohrenzeuge – jedenfalls aber einer, der „vor Ort“ war und das Geschehen miterlebt hat. Und das wirft dann schon die Frage auf, in welchem Sinne wir heute noch Zeugen Jesu Christi sein können, da wir ihn doch in Fleisch und Blut (nach seiner irdischen Gestalt) nie getroffen haben. Wir waren bei seiner Geburt nicht dabei, nicht bei seinem Tod oder bei seiner Auferstehung. Wir wissen von alledem nur, weil uns Berichte der Zeitgenossen im Neuen Testament vorliegen. Können wir selbst aber unter solchen Voraussetzungen „Zeugen“ sein? Ein „Zeuge“ wird vor Gericht nicht einbestellt, um wiederzugeben, was ihm aus zweiter oder dritter Hand berichtet wurde. Und er soll auch kein angelerntes Wissen zum Besten geben oder logische Schlüsse ziehen, sondern nur um seiner Wahrnehmung willen wird er als Zeuge gehört. Nur die hat er anderen voraus. Und so erfordert Zeugenschaft das eigene Erleben und die Anschauung von Ereignissen, in die ich selbst involviert bin. Hinterher ist mein Zeugnis die Weise, wie das Ereignis jene erreicht, die nicht dabei waren. Und dass sie mich danach fragen, ist verständlich, weil ihnen mein Zeugnis zwar das eigene Erleben nicht ersetzt, weil es ihnen aber doch einen Hinweis gibt auf das, was sie hätten erleben können. Der Bericht eines Augenzeugen ist eindrücklicher als das beste Referat, das einer bloß aus Büchern zusammengeschrieben hat. Denn der Zeuge redet mit größerer Autorität. Er war mit den geschilderten Ereignissen „auf Tuchfühlung“. Und das macht sein Zeugnis spannend. Denn wenn er höchst lebendig von einer Überschwemmung erzählt, sieht man beinah noch, wie seine Kleider tropfen! Wenn er vom Feuer erzählt, hängt Brandgeruch in der Luft! Den Hunger, von dem er berichtet, sieht man seinen hohlen Wangen noch an! Und die Freude, von der er spricht, bricht in leuchtenden Augen aus ihm heraus! Der Zeuge steht mit seiner Person für das Erlebte ein und ist glaubwürdig, weil man bei glühendem Metall ja auch nicht dran zweifelt, dass es aus der Glut kommt, und bei Gefrorenem nicht zweifelt, dass es aus der Kälte kommt. Das Ereignis bezeugt sich durch den Zeugen, weil es etwas „mit ihm gemacht“ hat. Es lebt fort in seinen Wirkungen. Und wenn man an Folgerungen des Zeugen auch zweifeln kann, so doch kaum an der Echtheit seiner Erfahrung. Denn als Zeuge ist er ein „Zeiger“ und „Indikator“. In seinem Zeugnis erreicht mich das Ereignis, bei dem ich nicht dabei war. Es zieht Kreise durch die Person, die ich vor mir habe. Und ich kann rückschließen auf die Macht, die solche Eindrücke hinterlässt. Nur muss das Zeugnis dazu echt und lebendig sein. Wenn einer von Liebe erzählt, muss er vor Wärme rote Wangen bekommen. Und wenn er von Gefahren zeugt, will ich die Angst in seinen Augen sehen. Zeugt er vom Frühling, muss ihm der Blütenstaub noch in den Haaren hängen. Und zeugt er von schweren Kämpfen, muss er auch Narben haben. Denn wenn einer im weißen Anzug daherkommt und sagt, er hätte gerade Kohlen geschippt, dann glaubt man’s nicht. Von Tiefe kann nicht zeugen, wer keine Tiefe hat, und von Frieden kann nicht zeugen, wer keinen Frieden in sich trägt. Ein Zeuge muss selbst das sein, wovon er redet, er muss die Farbe dessen angenommen haben, wovon er spricht! Nur – wenn das so ist, und wir einen entsprechend hohen Anspruch anlegen: Können wir dann als Christen der Gegenwart auch noch Zeugen Christi und seines Evangeliums sein? In dem Sinne, wie die ersten Jünger bezeugten, dass sie den Weg Jesu von Galiläa an mitgegangen sind, ist es ausgeschlossen. Denn wir können nicht bezeugen, was 2000 Jahre vor unsrer Geburt geschah. Und wir müssen es auch nicht, weil das ja schon die Apostel taten. Aber sind wir vielleicht Zeugen dessen, was an uns selbst geschah und noch heute geschieht? Haben wir eigene Erfahrung mit Gott, die es auch wert ist, bezeugt zu werden? Natürlich waren wir damals in Palästina nicht dabei. Aber ist Gott etwa ein Gott „von gestern“? Oder lebt unser Glaube bloß von fremden Erinnerungen? Lebt er nicht auch von Erfahrungen, die wir selber machen? Ist der Dreieinige denn ein Gott der Toten? Ist er nicht ein Gott der Lebenden? Natürlich ist christlicher Glaube ohne geschichtlichen Bezug nicht denkbar. Denn ohne die Offenbarung Gottes im Erdenleben Christi gäbe es diesen Glauben nicht. Dessen gedenkend blicken wir weit zurück. Und so gesehen ist unser Glaube tatsächlich eine „Fernwirkung“ und ein „Nachbeben“ – wie sich ein Erdbeben unter Wasser in den Wellen manifestiert, die noch lange danach irgendwo weit entfernt ans Ufer schlagen. Doch ist die Kraft der Welle darum keineswegs „von gestern“ und ist keine „Erinnerung“, sondern wirkt heute, weil der dreieinige Gott nicht aufhört, mächtig an Menschen zu handeln. Der Geist des ersten Pfingstfestes weht noch heute, sonst könnten wir Spätgeborenen nicht in seine Dynamik einbezogen sein! Wirkt Gott aber nach wie vor, so will er in seinem aktuellen Tun auch von unsrer Generation bezeugt werden. Nicht für Vergangenes sollen wir zeugen, bei dem wir nicht dabei waren, und nicht für Künftiges, von dem wir nichts wissen, sondern für Gegenwärtiges, das uns zur Erfahrung wurde. Denn nur das kennen wir aus erster Hand. Das Vergangene haben die Apostel schon hinreichend bezeugt. Das Künftige glauben wir, weil Gott es verheißen hat. Das Gegenwärtige aber können wir bezeugen und dabei im Präsens reden, weil der himmlische Vater nicht bloß frühere Generationen, sondern auch uns reichlich und täglich versorgt, weil Christus nicht bloß die Leute damals erlöste, sondern auch heute unser Retter und Fürsprecher ist, und der Heilige Geist nicht bloß die ersten Jünger, sondern auch uns beruft und erleuchtet. Denn was ginge uns das Historische an, wenn’s nur noch „historisch“ wäre – und weiter nichts? Was sollte uns Gott interessieren in dem, was er mal war, wenn er’s heute nicht mehr wäre? Nein! Wir bezeugen den Schöpfer, weil er uns täglich erhält und ernährt. Und wenn wir satt und gesund auf den eigenen Füßen stehen, sind wir selbst der lebende Beweis seiner Güte. Wir bezeugen Christus als den gegenwärtigen Herrn, der uns durch sein Wort und Sakrament zum Heil beruft. Und wenn wir seinem Ruf unbeirrt folgen, sind wir der lebende Beweis seiner Macht. Wir bezeugen den Heiligen Geist, der uns in aller Betrübnis tröstet. Und wenn wir das mit Liebe und Entschlossenheit tun, sind wir der lebende Beweis seiner unerschöpften Kraft. Lebte unser Glaube nur von der Erfahrung anderer Leute, stünde er auf wackligen Füßen. Doch zum Glück erfahren wir am eigenen Leib, dass der Gott, der sich damals offenbarte, auch heute „präsenter“ ist als alles andere. Aber, nochmal: Wie kann das sein, wenn uns doch viele Jahrhunderte von den biblischen Ereignissen trennen? Nun – der zeitliche Abstand besagt weniger, als man denkt. Denn Christentum ist die Überzeugung, dass in Jesu Geschichte das Ewige zu Tage trat. Dieses Ewige aber (das wir ohne sein Erscheinen in der Geschichte nicht gekannt hätten) ist nicht darum der Beachtung wert, weil es geschichtlich, sondern weil es ewig ist. Nicht als geschichtlich Bedingtes, sondern als ewig Unbedingtes wird es geglaubt. Und so spielt der zeitliche Abstand für den Glauben keine große Rolle, weil das Ewige als solches weder kommt noch vergeht, sondern zu jeder Zeit gleich aktuell – und immer „jetzt“ ist. Ist das Unbedingte aber „jetzt“, so dass ein Christ im Verhältnis zu ihm durchaus „gleichzeitig“ lebt, warum soll er dann das ihm Gleichzeitige nicht auch bezeugen können? Er bezeugt ja nicht seine Beziehung zu etwas Historisch-Relativem, sondern zu Ewig-Absolutem! Er bezeugt in der Gegenwart, was (unerkannt) schon immer so war, was immer sein wird – und darum auch „jetzt“ jeden Menschen angeht! Er bezeugt das Unbedingte, das in Jesus erschien, obwohl es mit seinem Erscheinen weder begann noch endete. Er bezeugt, dass in der biblischen Vergangenheit etwas von ewiger Bedeutung geschah, das ihn heute unmittelbar betrifft. Und weil auch ein direkter Zeitgenosse Jesu nicht mehr tun konnte als eben dies, darum hat der Spätgeborene keinen Nachteil, und der Zeitgenosse keinen Vorteil. Es gab ja Zeitgenossen, die trotz zeitlicher Nähe zu Jesus das unbedingt Wesentliche an ihm nicht verstanden, so dass sie keine Jünger wurden. Und es gibt Spätgeborene wie uns, die trotz zeitlichem Abstand zu Jesus das unbedingt Wesentliche an ihm begreifen und so zum Glauben kommen. Die Ersteren haben Jesus mit sehenden Augen nicht wirklich gesehen – und könnten folglich auch nichts bezeugen, als nur Äußerliches. Die Letzteren aber haben Jesus leiblich nicht gesehen – und ihn durch den Glauben doch erkannt. Und deren Zeugnis ist (ganz unabhängig vom Zeitpunkt) dauerhaft „aktuell“, weil das Ewige (unabhängig vom Zeitpunkt seines Erscheinens) dauerhaft relevant ist. „Im Verhältnis zum Unbedingten ist nur eine Zeit“, sagt Kierkegaard, nämlich „die Gegenwart“. Und „wer nicht gleichzeitig ist mit dem Unbedingten, für den ist es nicht da.“ Weil Christus aber in eigener Person jenes „Unbedingte“ ist, darum kann man zu ihm überhaupt nur im Verhältnis der Gleichzeitigkeit stehen – oder gar nicht. Wird uns der dreieinige Gott überhaupt bewusst, dann zwangsläufig als der, der immer und überall von höchster Relevanz ist. Wer ihn so nicht verstünde, hätte ihn gar nicht verstanden. Wer ihn aber auch nur halbwegs versteht, kann sich zu Gott gar nicht anders verhalten als zu seinem ihm gleichzeitigen Herrn. Und so gibt es im Christentum keine Glaubenswahrheit, die nicht persönlich wäre und sich nicht mit Erfahrung verbände. Es gibt keine Glaubenserfahrung „aus zweiter Hand“, weil Gott entweder aktuell präsent – oder gar nicht Gott ist. Ist er aber so präsent, dass jeder von uns hier und heute eine eigene Geschichte mit ihm hat – warum sollten wir das nicht auch bezeugen? Zeuge ist, wer auf Grund eigenen Erlebens von etwas sichere Kunde geben kann. Und so sollte jeder von uns erklären können, warum ihn „die Sache mit Gott“ nicht loslässt. Bei jedem Christen gibt es etwas, das ihn bei Christus festhält! Ist das aber ein Teil seiner Biografie, muss es sich auch beschreiben lassen. Denn wie würden wir glauben, wenn Gott nicht an uns gehandelt hätte? Er wird ja nur erkannt, wo er sich zu erkennen gibt. In seinem Reden und Tun ist er ein „vollgültiger Zeuge von sich selbst“ (J. Calvin). Und unser Zeugnis ist nur die mittelbare Weitergabe des von Gott unmittelbar empfangenen Impulses. In seinem Tun am Zeugen bezeugt Gott sich selbst. Der Zeuge aber bezeugt, sein Wirken gespürt zu haben. Denn warum sonst wäre er Christ? Freilich: Bezeugt er, dass Gottes Hand ihn so oder so gestreift hat – was bringt das dann? Kann der Hörer dem Zeugnis nicht entgegenhalten, alle Erfahrung sei subjektiv, und aufgrund fremder Erfahrung müsse er als Hörer noch lange nicht überzeugt sein? In der Tat erwartet niemand, dass der Hörer allein auf die Erfahrung des Zeugen hin etwas glauben sollte. Doch lädt ihn das Zeugnis ein, selbst entsprechende Erfahrung zu machen. Und im Idealfall begibt er sich auf den Weg, selbst danach zu suchen und zu fragen, ob Gott nicht auch ihm die Augen öffnen will. Der Zeuge kann dem Hörer diese Erfahrung nicht verschaffen. Aber er kann erzählen, wie und wo es ihn selbst gepackt hat. Er zeigt einfach, was Gott aus ihm gemacht hat, und präsentiert sich als lebendes Beispiel für das, was auch anderen offen steht. Er zeigt die Spuren, die Gott in seinem Leben und in seiner Seele hinterließ. Und ob andere dadurch Lust bekommen, auch selbst den christlichen Weg zu gehen, bleibt offen. Denn der Zeuge ist bloß wie ein Wegweiser an der Straße, der ja auch niemand zwingt, in die richtige Richtung zu laufen. Er zeigt, wo’s langgeht, ohne damit dem Wanderer die Freiheit zu nehmen. Und doch ist das christliche Zeugnis viel mehr als eine unverbindliche Behauptung, weil der Zeuge für sich in Anspruch nehmen darf, leibhaftig und in Person ein Teil der Wirklichkeit zu sein, von der er redet. Indem er von Gnade zeugt, bietet er diese Gnade auch an. Indem er vom Reich Gottes redet, bringt er das Reich Gottes mit ins Haus. Und indem er bezeugt, mit Gott versöhnt zu sein, lädt er andere zur Versöhnung ein. Er redet nicht von Gott, ohne zugleich von seiner eigenen Gottesbeziehung zu reden. Und er redet nicht von seiner Gottesbeziehung, ohne zugleich den Hörer zu so einer Beziehung einzuladen. Im Grunde sagt er: „Sieh mich an! Ich bin der Pfeil, der im Baum steckt und damit von dem Bogenschützen zeugt, der ihn abgeschossen hat. Ich bin der Wein, der durch seinen Geschmack von dem Winzer zeugt, der mit Traubensaft umzugehen verstand. Und ich bin die ausgetretene Treppenstufe, die von den vielen Füßen zeugt, die in Jahrzehnten drüber gegangen sind. Ich bin ein Gemälde, das sich nicht selbst gemalt hat. Ich bin ein Befreiter, der sich nicht selbst die Fesseln löste. In mir brennt ein Licht, das ich nicht selbst entzündet habe. Und streckst du dich nach Gottes Gnade aus, steht dieser Weg auch dir offen!“ Der Zeuge bezeugt durch sein gläubiges „So-Sein“, dass man so sein kann. Er lebt das, wozu er einlädt. Er gibt Anschauungsunterricht, wie das Christ-Sein so ist. Und – können wir das nicht alle? Vielleicht sagt jemand: „Ach nein, ich habe nichts zu bezeugen. Ich habe ja nichts Besonderes erlebt.“ Aber stimmt das? Kann sich nicht ein Ehemann bei der Goldenen Hochzeit vor die Familie stellen und sagen: Ich bezeuge euch heute, dass diese meine Frau ein kostbares Geschenk Gottes ist!? Kann nicht einer, der hoffnungslos krank war und wider Erwarten gesund wurde, sagen: Ich bezeuge, dass Gott sich meiner erbarmt hat, ich stehe noch lebendig vor euch!? Kann nicht eine junge Mutter nach schwerer Schwangerschaft sagen: Ich bezeuge, dass Gott mir hindurchgeholfen hat, und bringe eben deshalb mein Kind zur Taufe!? Jeder kennt selbst seine Geschichte am besten. Aber Teile ihrer Biografie werden so sein, dass sie nicht gut davon reden können, ohne zugleich von Gott zu reden. Und eben die qualifizieren sie, Zeugnis zu geben. Denn irgendwo gibt es da Gründe, weshalb sie vom Christ-Sein noch nicht abgekommen sind. Und hat man die erst mal entdeckt, sollte man sie nicht für sich behalten. Denn schließlich hat auch uns mal jemand mit seinem Glauben „angesteckt“. Vielleicht war’s eine gläubige Großmutter, ein guter Religionslehrer oder ein Schulkamerad. Irgendwer hat uns Anschauungsunterricht gegeben, wie das mit dem Christ-Sein so ist. Und daher sollte auch uns der entsprechende Mut nicht fehlen. Wessen das Herz voll ist, davon darf der Mund ruhig übergehen. Und schon wird man zum Zeugen, weil bei einem Christen jeder Satz, den er über Gott sagt, auch ein Satz über ihn selbst ist – und umgekehrt. Einem Christen ist die allgemeine Wahrheit des Evangeliums zur persönlichen Wahrheit geworden. In einem tieferen Sinne kann er sich gar nicht mitteilen, ohne auch etwas von seinem Glauben mitzuteilen. Soll aber nach dem Willen Jesu jeder Christ auch ein Bekenner sein, wie dürften wir da schweigen? Freilich: Der Himmel bewahre uns vor Leuten, die sich ein Zeugnis ausdenken, bloß weil sie meinen, das gehöre zum Christ-Sein dazu! Doch ist ja keiner von uns grundlos Christ. Und die Erfahrung, durch die er von Gott nicht loskommt, kann er dann auch in Worte fassen und „Danke“ sagen: „Danke, Gott, denn ich bin gering, und doch hast du dich in meinem Leben bezeugt! Ich selbst bin nicht der Rede wert. Aber, dass du dich meiner erbarmst, das ist der Rede wert. Mein Leben ist gesegnet, weil du darin vorkommst. Und das will ich zum Ruhme deiner Gnade vor aller Welt bezeugen!“
Bild am Seitenanfang:
Rembrandt van Rijn, Self-Portrait in a Cap, Open-Mouthed
National Gallery of Art, CC0, via Wikimedia Commons