Der vierte Teil


Von der Taufe


Wir haben nun ausgerichtet die drei Hauptstücke der gemeinen christlichen Lehre. Über dieselbige ist noch zu sagen von unsern zwei Sakramenten, von Christo eingesetzt, davon auch ein jeglicher Christ zum wenigsten einen gemeinen kurzen Unterricht haben soll, weil ohne dieselbigen kein Christ sein kann, wiewohl man leider bisher nichts davon gelehrt hat. Zum ersten aber nehmen wir vor uns die Taufe, dadurch wir erstlich in die Christenheit genommen werden. Dass mans aber wohl fassen könne, wollen wirs ordentlich handeln und allein dabei bleiben, was uns nötig ist zu wissen. Denn wie mans erhalten und verfechten müsse wider die Ketzer und Rotten, wollen wir den Gelehrten befehlen. Aufs erste muss man vor allen Dingen die Worte wohl wissen, darauf die Taufe gegründet ist und dahin alles geht, was davon zu sagen ist, nämlich da der Herr Christus spricht Matthäi am letzten: Geht hin in alle Welt, lehrt alle Heiden und tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes. Weiter Marci am letzten Kapitel: Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt. In diesen Worten sollst du zum ersten merken, dass hier steht Gottes Gebot und Einsetzung, dass man nicht zweifle, die Taufe sei ein göttlich Ding, nicht von Menschen erdacht noch erfunden. Denn sowohl als ich sagen kann, die zehn Gebote, Glauben und Vaterunser hat kein Mensch aus seinem Kopf gesponnen, sondern sind von Gott selbst offenbart und gegeben, so kann ich auch rühmen, dass die Taufe kein Menschentand sei sondern von Gott selbst eingesetzt, dazu ernstlich und streng geboten, dass wir uns müssen taufen lassen, oder sollen nicht selig werden. Dass man nicht denke, es sei so leichtfertiger Ding, als einen neuen roten Rock anziehen; denn da liegt die höchste Macht an, dass man die Taufe trefflich, herrlich und hoch halte. Denn darüber streiten und fechten wir allermeist, weil die Welt jetzt so voll Rotten ist, die da schreien, die Taufe sei ein äußerliches Ding; äußerliches Ding aber sei kein nütz. Aber lass äußerliches Ding sein, als es immer kann, da steht aber Gottes Wort und Gebot, so die Taufe einsetzt, gründet und bestätigt. Was aber Gott einsetzt und gebietet, muss nicht vergeblich, sondern eitel köstliches Ding sein, wenn es auch dem Ansehen nach geringer denn ein Strohhalm wäre. Hat man bisher können groß achten, wenn der Papst mit Briefen und Bullen Ablass austeilte, Altar oder Kirchen bestätigte, allein um der Briefe und Siegel willen, so sollen wir die Taufe viel höher und köstlicher halten, weil es Gott befohlen hat, dazu in seinem Namen geschieht; denn also lauten die Worte: Geht hin, tauft, - aber nicht in euerm, sondern in Gottes Namen. Denn in Gottes Namen getauft werden, ist nicht von Menschen, sondern von Gott selbst getauft werden, darum ob es gleich durch des Menschen Hand geschieht, so ist es doch wahrhaftig Gottes eigenes Werk. Daraus ein jeglicher selbst wohl schließen kann, dass es viel höher ist denn kein Werk, von einem Menschen oder Heiligen getan. Denn was kann man für größere Werke machen denn Gottes Werk? Aber hier hat der Teufel zu schaffen, dass er uns mit falschem Schein blende und von Gottes Werk auf unser Werk führe. Denn das hat einen viel köstlichern Schein, dass ein Karthäuser viel schwere, große Werke tut, und halten alle mehr davon, das wir selbst tun und verdienen. Aber die Schrift lehrt also: Wenn man gleich aller Mönche Werke auf einen Haufen schlüge, wie köstlich sie gleißen mögen, so wären sie doch nicht so edel und gut, als wenn Gott einen Strohhalm aufhübe. Warum? Darum dass die Person edler und besser ist. Nun muss man hier nicht die Person nach den Werken, sondern die Werke nach der Person achten, von welcher sie ihren Adel nehmen müssen. Aber hier fällt die tolle Vernunft zu, und weil es nicht gleißt wie die Werke, so wir tun, so soll es nichts gelten. Aus diesem lerne nun einen richtigen Verstand fassen und antworten auf die Frage, was die Taufe sei. Nämlich also, dass sie nicht bloß schlichtes Wasser ist, sondern ein Wasser in Gottes Wort und Gebot gefasst und dadurch geheiligt, das nicht anders ist denn ein Gottes-Wasser, nicht dass das Wasser an sich selbst edler sei denn anderes Wasser, sondern dass Gottes Wort und Gebot dazukommt. Darum ists ein Bubenstück und des Teufels Gespött, dass jetzt unsere neuen Geister, die Taufe zu lästern, Gottes Wort und Ordnung davon lassen und nicht anders ansehen denn das Wasser, das man aus dem Brunnen schöpft, und danach daher geifern: Was sollte eine Handvoll Wasser der Seele helfen? Ja, Lieber, wer weiß das nicht, wenn es voneinander Trennens soll gelten, dass Wasser Wasser ist? Wie darfst du aber so in Gottes Ordnung greifen und das beste Kleinod davon reißen, damit es Gott verbunden und eingefasst hat und nicht will getrennt haben? Denn das ist der Kern in dem Wasser: Gottes Wort oder Gebot und Gottes Namen, welcher Schatz größer und edler ist denn Himmel und Erde. Also fasse nun den Unterschied, dass ein viel anderes Ding ist Taufe denn alle anderen Wasser; nicht des natürlichen Wesens halber, sondern dass hier etwas Edleres dazukommt; denn Gott selbst seine Ehre dabei einsetzt, seine Kraft und Macht daran legt. Darum ist es nicht allein ein natürliches Wasser, sondern ein göttliches, himmlisches, heiliges und seliges Wasser, und wie mans mehr loben kann, alles um des Wortes willen, welches ist ein himmlisches, heiliges Wort, das niemand genug preisen kann; denn es hat und vermag alles, was Gottes ist, daher hat es auch sein Wesen, dass es ein Sakrament heißt; wie auch S. Augustinus gelehrt hat: accedat verbum ad elementum et fit Sacramentum, das ist, wenn das Wort zum Element oder natürlichen Wesen kommt, so wird ein Sakrament daraus, das ist ein heiliges, göttliches Ding und Zeichen. Darum lehren wir allezeit, man solle die Sakramente und alle äußerlichen Dinge, so Gott ordnet und einsetzt, nicht ansehen nach der groben, äußerlichen Larve, wie man die Schalen von der Nuss sieht, sondern wie Gottes Wort darein geschlossen ist. Denn also reden wir auch vom Vater- und Mutterstand und weltlicher Obrigkeit; wenn man die will ansehen, wie sie Nasen, Augen, Haut und Haar, Fleisch und Bein haben, so sehen sie Türken und Heiden gleich, und möchte auch jemand zufahren und sprechen: Warum sollte ich mehr von diesen halten denn von andern? Weil aber das Gebot dazukommt: Du sollst Vater und Mutter ehren, so sehe ich einen andern Mann, geschmeckt und ange-zogen mit der Majestät und Herrlichkeit Gottes. Das Gebot (sage ich) ist die goldene Kette, so er am Hals trägt, ja die Krone auf seinem Haupt, die mir anzeigt, wie und warum man dies Fleisch und Blut ehren soll. Also und vielmehr sollst du die Taufe ehren und herrlich halten um des Wortes willen, als die er selbst beide, mit Worten und Werken, geehrt hat, dazu mit Wundern vom Himmel bestätigt. Denn meinst du, dass ein Scherz war, da sich Christus taufen ließ, der Himmel sich auftat, der heilige Geist sichtiglich herabfuhr und war eitel göttliche Herrlichkeit und Majestät? Derhalben vermahne ich abermals dass man beileibe die zwei, Wort und Wasser, nicht voneinander scheiden und trennen lasse. Denn wo man das Wort davon sondert, so ists nicht anderes Wasser, denn damit die Magd kocht, und mag wohl eine Badertaufe heißen, aber wenn es dabei ist, wie es Gott geordnet hat, so ists ein Sakrament und heißt Christi Taufe. Das sei das erste Stück von dem Wesen und Würde des heiligen Sakraments. Aufs andere, weil wir nun wissen, was die Taufe ist und wie sie zu halten sei, müssen wir auch lernen, warum und wozu sie eingesetzt sei, das ist, was sie nütze, gebe und schaffe. Solches kann man auch nicht besser denn aus den Worten Christi, oben angezogen, fassen, nämlich: Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig. Darum fasse es aufs allereinfältigste also, dass dies der Taufe, Kraft, Werk, Nutz, Frucht und Ende ist, dass sie selig mache. Denn man tauft niemand darum, dass er ein Fürst werde; sondern wie die Worte lauten, dass er selig werde. Selig werden aber weiß man wohl, dass nichts anders heißt, denn von Sünden, Tod, Teufel erlöst in Christi Reich kommen und mit ihm ewig leben. Da siehst du abermals wie teuer und wert die Taufe zu halten sei, weil wir solchen unaus-sprechlichen Schatz darin erlangen; welches auch wohl anzeigt, dass nicht kann ein schlichtes reines Wasser sein, denn reines Wasser könnte solches nicht tun. Aber das Wort tuts und dass (wie oben gesagt) Gottes Namen darin ist. Wo aber Gottes Name ist, da muss auch Leben und Seligkeit sein, dass es wohl ein göttliches, seliges, fruchtbarliches und gnadenreiches Wasser heißt; denn durchs Wort kriegt sie die Kraft, dass sie ein Bad der Wiedergeburt ist, wie sie Paulus nennt an Tit 3,5. Dass aber unsere Klüglinge, die neuen Geister, vorgeben, der Glaube mache allein selig, die Werke aber und äußerliches Ding tun nichts dazu, antworten wir, dass freilich nichts in uns tut denn der Glaube; wie wir noch weiter hören werden. Das wollen aber die Blindenleiter nicht sehen, dass der Glaube etwas haben muss, dass er glaube, das ist, daran er sich halt und darauf stehe und fuße. Also hängt nur der Glaube am Wasser und glaubt, dass die Taufe sei, darin eitel Seligkeit und Leben ist, nicht durchs Wasser, wie genug gesagt, sonder dadurch, dass es mit Gottes Wort und Ordnung verleibet ist und sein Name darin klebt. Wenn ich nun solches glaube was glaube ich anders denn an Gott, - als an den, der sein Wort darein gegeben und gepflanzt hat und uns dies äußerliche Ding vorschlägt, darin wir solchen Schatz ergreifen können? Nun sind sie toll, dass sie voneinander scheiden den Glaube und das Ding, daran der Glaube haftet und gebunden ist, ob es gleich äußerlich ist; ja es soll und muss äußerlich sein, dass mans mit Sinnen fassen und begreifen und dadurch ins Herz bringen könne; wie denn das ganze Evangelium eine äußerliche, mündliche Predigt ist. Summa, was Gott in uns tut und wirkt, will er durch solche äußerliche Ordnung wirken. Wo er nun redet, ja wohin oder wodurch er redet, da soll der Glaube hinsehen und sich daran halten. Nun haben wir hier die Worte: Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig. Worauf sind sie geredet anders denn auf die Taufe, das ist das Wasser in Gottes Ordnung gefaßt? Darum folgt, dass, wer die Taufe verwirft, der verwirft Gottes Wort, den Glauben und Christum, der uns dahin weist und an die Taufe bindet. Aufs dritte, weil wir den großen Nutzen und Kraft der Taufe haben, so lass nun weiter sehen, wer die Person sei, die solches empfange, was die Taufe gibt und nützt. Das ist abermals aufs feinste und klärlichste ausgedrückt eben in den Worten: Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig. Das ist, der Glaube macht die Person allein würdig, das heilsame, göttliche Wasser nützlich zu empfangen. Denn weil solches allhier in den Worten bei und mit dem Wasser vorgetragen und verheißen wird, kann es nicht anders empfangen werden, denn dass wir solches von Herzen glauben; ohne Glauben ist es nichts nütz, ob es gleich an sich selbst ein göttlicher, überschwänglicher Schatz ist. Darum vermag das einige Wort „wer da glaubt“ so viel, dass es ausschließt und zurücktreibt alle Werke, die wir tun können der Meinung, als dadurch Seligkeit zu erlangen und verdienen. Denn es ist beschlossen: Was nicht Glaube ist, das tut nichts dazu, empfängt auch nichts. Sprechen sie aber, wie sie pflegen: Ist doch die Tauf auch selbst ein Werk, so sagst du, die Werke gelten nicht zur Seligkeit, wo bleibt dann der Glaube? Antwort: ja, unser Werke tun freilich nichts zur Seligkeit, die Taufe aber ist nicht unser, sondern Gottes Werk (denn du wirst, wie gesagt, Christi Taufe gar weit müssen scheiden von der Badertaufe). Gottes Werke aber sind heilsam und not zur Seligkeit und schließen nichts aus, sondern fordern den Glauben, denn ohne Glauben könnte man sie nicht fassen. Denn damit, dass du lässt über dich gießen, hast du sie nicht empfange noch gehalten, dass sie dir etwas nütze, aber davon wird sie dir nütze, wenn du dich der Meinung lässt taufen als auf Gottes Befehl und Ordnung, dazu in Gottes Namen, auf dass du in dem Wasser die verheißene Seligkeit empfängst. Nun kann solches die Faust noch der Leib nicht tun, sondern das Herz muss es glauben. Also siehst du klar, dass da kein Werk ist, von uns getan, sondern ein Schatz, den er uns gibt und der Glaube ergreift; so wohl als der Herr Christus am Kreuz nicht ein Werk ist, sondern ein Schatz, im Wort gefasst und uns vorgetragen und durch den Glauben empfangen. Darum tun sie uns Gewalt, dass sie wider uns schreien, als predigen wir wider den Glauben, so wir doch allein darauf treiben, als der so nötig dazu ist, dass ohne ihn nicht empfangen noch genossen werden mag. Also haben wir die drei Stücke, so man von diesem Sakrament wissen muss, sonderlich dass Gottes Ordnung ist in allen Ehren zu halten; welches allein genug wäre, ob es gleich ganz ein äußerliches Ding ist. Wie das Gebot: du sollst Vater und Mutter ehren, allein auf ein leibliches Fleisch und Blut gestellt, da man nicht das Fleisch und Blut, sondern Gottes Gebot ansieht, darin es gefasst ist und um welches willen das Fleisch Vater und Mutter heißt. Also auch, wenn wir gleich nicht mehr hätten denn diese Worte: geht hin und tauft usw., müssten wirs dennoch als Gottes Ordnung annehmen und tun. Nun ist nicht allein das Gebot und Befehl da, sondern auch die Verheißung; darum ist es noch viel herrlicher, denn was Gott sonst geboten und geordnet hat; Summa, so voll Trostes und Gnade, dass Himmel und Erde nicht kann begreifen. Aber da gehört Kunst zu, dass man solches glaube, denn es mangelt nicht am Schatz, aber da mangelts an, dass man ihn fasse und festhalte. Darum hat ein jeglicher Christ sein Leben lang genug zu lernen und zu üben an der Taufe, denn er hat immerdar zu schaffen, dass er festiglich glaube, was sie zusagt und bringt: Überwindung des Teufels und Todes, Vergebung der Sünde, Gottes Gnade, den ganzen Christum und heiligen Geist mit seinen Gaben; Summa, es ist so überschwänglich, dass, wenns die blöde Natur bedenkt, sollte sie zweifeln, ob es könnte wahr sein. Denn rechne du, wenn irgendein Arzt wäre, der die Kunst könnte, dass die Leute nicht stürben, oder ob sie gleich stürben, darnach ewig lebten, wie würde die Welt mit Geld zuschneien und regnen, dass vor den Reichen niemand könnte zukommen? Nun wird hier in der Taufe jedermann umsonst vor die Tür gebracht ein solcher Schatz und Arznei, die den Tod verschlingt und alle Menschen beim Leben erhält. Also muss man die Taufe ansehen und uns nütze machen, dass wir uns des stärken und trösten, wenn uns unsere Sünde oder Gewissen beschwert, und sagen: Ich bin dennoch getauft; bin ich aber getauft, so ist mir zugesagt, ich solle selig sein und das ewige Leben haben, - beide, an Seel und Leib. Denn darum geschieht solches beides in der Taufe, dass der Leib begossen wird, welcher nicht mehr fassen kann denn das Wasser, und dazu das Wort gesprochen wird, dass die Seele auch könne fassen. Weil nun beide, Wasser und Wort, eine Taufe ist, so muss auch beide, Leib und Seele, selig werden und ewig leben. Die Seele durchs Wort, daran sie glaubt, der Leib aber, weil er mit der Seele vereinigt ist und die Taufe auch ergreift, wie ers ergreifen kann. Darum haben wir an unserm Leibe und Seele kein größeres Kleinod; denn dadurch werden wir gar heilig und selig, welches sonst kein Leben, kein Werk auf Erden erlangen kann. Das sei nun genug gesagt von dem Wesen, Nutz und Brauch der Taufe, soviel hierher dient. Hierbei fällt nun eine Frage ein damit der Teufel durch seine Rotten die Welt verwirrt, von der Kindertaufe: ob sie auch glauben oder recht getauft werden? Dazu sagen wir kürzlich: Wer einfältig ist, der schlage die Frage von sich und weise sie zu den Gelehrten, willst du aber antworten, so antworte also: Dass die Kindertaufe Christo gefalle, beweist sich genugsam aus seinem eigenen Werk, nämlich dass Gott derer viele heilig macht und den heiligen Geist gegeben hat, die also getauft sind, und heutigen Tages noch viele sind, an denen man spürt, dass sie den heiligen Geist haben, beide, der Lehre und des Lebens halber; als uns von Gottes Gnaden auch gegeben ist, dass wir ja können die Schrift auslegen und Christum anerkennen, welches ohne den heiligen Geist nicht geschehen kann. Wo aber Gott die Kindertaufe nicht annähme, würde er derer keinem den heiligen Geist noch ein Stück davon geben; Summa, es müßte so lange Zeit her bis auf diesen Tag kein Mensch auf Erden Christ sein. Weil nun Gott die Taufe bestätigt durch Eingeben seines heiligen Geistes, als man in etlichen Vätern als S. Bernhard, Gerson, Johann Hus und andern wohl spürt, und die heilige christliche Kirche nicht untergeht bis ans Ende der Welt, so müssen sie bekennen, dass sie Gott gefällig sei, denn er kann je nicht wider sich selbst sein oder der Lügen und Büberei helfen noch seine Gnade und Geist dazu geben. Dies ist fast die beste und stärkste Beweisung für die Einfältigen und Ungelehrten; denn man wird uns diesen Artikel: Ich glaube eine heilige christliche Kirche, die Gemeinde der Heiligen usw. nicht nehmen noch umstoßen. Darnach sagen wir weiter, dass uns nicht die größte Macht daran liegt, ob, der da getauft wird, glaube oder nicht glaube; denn darum wird die Taufe nicht unrecht, sondern an Gottes Wort und Gebot liegt es alles. Das ist nun wohl ein wenig scharf, steht aber ganz darauf, das ich gesagt habe, dass die Taufe nichts anders ist denn Wasser und Gottes Wort bei und mit einander; das ist, wenn das Wort bei dem Wasser ist, so ist die Taufe recht, ob schon der Glaube nicht dazu kommt; denn mein Glaube macht nicht die Taufe, sondern empfängt die Taufe. Nun wird die Taufe davon nicht unrecht, ob sie gleich nicht recht empfangen oder gebraucht wird, als die (wie gesagt) nicht an unsern Glauben, sondern an das Wort gebunden ist. Denn wenn gleich diesen Tag ein Jude mit Schalkheit und bösem Vorsatz herzukäme und wir ihn mit ganzem Ernst tauften, sollen wir nichtsdestoweniger sagen, dass die Taufe recht wäre; denn da ist das Wasser samt Gottes Wort, ob er sie gleich nicht empfängt, wie er soll; gleich als die unwürdig zum Sakrament gehen, das rechte Sakrament empfan-gen, ob sie gleich nicht glauben. Also siehst du, dass der Rottengeister Einrede nichts taugt. Denn wie gesagt, wenn gleich die Kinder nicht glaubten, welches doch nicht ist (als jetzt bewiesen), so wäre doch die Taufe recht, und soll sie niemand wiedertaufen; gleich als dem Sakrament nichts abgebrochen wird, ob jemand mit bösem Vorsatz hinzuginge, und nicht zu leiden wäre, dass er um des Missbrauchs willen auf dieselbige Stunde abermal nähme, als hätte er zuvor nicht wahrhaftig das Sakrament empfangen. Denn das hieße das Sakrament aufs höchste gelästert und geschändet. Wie kämen wir dazu, dass Gottes Wort und Ordnung darum sollte unrecht sein und nichts gelten, dass wirs unrecht brauchen? Darum sage ich, hast du nicht geglaubt, so glaube noch und sprich also: Die Taufe ist wohl recht gewesen, ich habe sie aber leider nicht recht empfangen; denn auch ich selbst und alle, so sich taufen lassen, müssen vor Gott also sprechen: Ich komme her in meinem Glauben und auch der andern; dennoch kann ich nicht darauf bauen, dass ich glaube und viel Leute für mich bitten, sondern darauf baue ich, dass es dein Wort und Befehl ist; gleichwie ich zum Sakrament gehe nicht auf meinen Glauben, sondern auf Christi Wort. Ich sei stark oder schwach, das lasse ich Gott walten; das weiß ich aber, dass er mich heißt hingehen, essen und trinken usw. und mir seinen Leib und Blut schenkt, das wird mir nicht lügen noch trügen. Also tun wir nun auch mit der Kindertaufe. Das Kind tragen wir herzu der Meinung und Hoffnung, dass es glaube, und bitten, dass ihm Gott den Glauben gebe; aber darauf taufen wirs nicht, sondern allein darauf, dass Gott befohlen hat. Warum das? Darum dass wir wissen, dass Gott nicht lügt. Ich und mein Nächster und Summa alle Menschen mögen fehlen und trügen, aber Gottes Wort kann nicht fehlen. Darum sind es je vermessene, tölpische Geister, die also folgern und schließen: Wo der Glaube nicht ist, da müsse auch die Taufe nicht recht sein; gerade als wollte ich schließen: Wenn ich nicht glaube, so ist Christus nichts; oder also: Wenn ich nicht gehorsam bin, so ist Vater, Mutter und Obrigkeit nichts. Ist das wohl geschlossen, wo jemand nicht tut, was er tun soll, dass darum das Ding an sich selbst nichts sein noch gelten soll? Lieber, kehre es um und schließe vielmehr also: Eben darum ist die Taufe etwas und recht, dass mans unrecht empfangen hat. Denn wo sie an sich selbst nicht recht wäre, könnte man nicht missbrauchen noch daran sündigen. Es heißt also: abusus non tollit sed confirmat substantiam, Missbrauch nimmt nicht hinweg das Wesen, sondern bestätigts. Denn Gold bleibt nichts weniger Gold, ob es gleich eine Bübin mit Sünden und Schanden trägt. Darum sei beschlossen, dass die Taufe allezeit recht und in vollem Wesen bleibt, wenngleich nur ein Mensch getauft würde und dazu nicht rechtschaffen glaubte; denn Gottes Ordnung und Wort lässt sich nicht von Menschen wandelbar machen noch ändern. Sie aber, die Schwärmergeister, sind so verblendet, dass sie Gottes Wort und Gebot nicht sehen und die Taufe und Obrigkeit nicht weiter ansehen denn als Wasser im Bach und Töpfen oder als einen andern Menschen, und weil sie keinen Glauben noch Gehorsam sehen, soll es an sich selbst auch nichts gelten. Da ist ein heimlicher, aufrührerischer Teufel, der gern die Krone von der Obrigkeit reißen wollte dass man sie darnach mit Füßen trete, dazu alle Gottes Werke und Ordnungen uns verkehren und zunichte machen. Darum müssen wir wacker und getröstet sein und uns von dem Worte nicht lassen weisen noch wenden, dass wir die Taufe nicht lassen ein bloß lediges Zeichen sein, wie die Schwärmer träumen. Aufs Letzte ist auch zu wissen, was die Taufe bedeutet und warum Gott eben solches äußerliches Zeichen und Gebärde ordnet, zu dem Sakrament, dadurch wir erstlich in die Christenheit genommen werden. Das Werk aber oder Gebärde ist das, dass man uns ins Wasser senkt, das über uns hergeht, und darnach wieder herauszieht. Diese zwei Stücke, unter das Wasser sinken und wieder herauskommen, deuten die Kraft und Werk der Taufe, welches nichts anders ist denn die Tötung des alten Adams, darnach die Auferstehung des neuen Menschen, welche beide unser Leben lang in uns gehen sollen, also dass ein christlich Leben nichts anders ist denn eine tägliche Taufe, einmal ange-fangen und immer darin gegangen. Denn es muss ohne Unterlass also getan sein, dass man immer ausfege, was des alten Adams ist, und hervorkomme, was zum neuen gehört. Was ist denn der alte Mensch? Das ist er, so uns angeboren ist von Adam: zornig, hässig, neidisch, unkeusch, geizig, faul, hoffärtig, ja un-gläubig, mit allen Lastern besetzt und von Art kein Gutes an sich hat. Wenn wir nun in Christi Reich kommen, soll solches täglich abnehmen, dass wir je länger je milder, geduldiger, sanftmütiger werden, dem Unglauben, Geiz, Hass, Neid, Hoffart je mehr abbrechen. Das ist der rechte Brauch der Taufe unter den Christen, durch das Wassertaufen bedeutet. Wo nun solches nicht geht, sondern dem alten Menschen der Zaum gelassen wird, dass er nur stärker wird, das heißt nicht der Taufe gebraucht, sondern wider die Taufe gestrebt. Denn die außer Christo sind, können nichts anders tun denn täglich ärger werden, wie auch das Sprichwort lautet und die Wahrheit ist: immer je ärger, je länger, je böser. Ist einer vorm Jahre stolz und geizig gewesen, so ist er heuer viel geiziger und stolzer, also dass die Untugend von Jugend auf mit ihm wächst und fortfährt. Ein junges Kind hat keine sonderliche Untugend an sich; wo es aber erwächst, so wird es unzüchtig und unkeusch; kommt es zu seinem vollen Mannesalter, so gehen die rechten Laster an, je länger, je mehr. Darum geht der alte Mensch in seiner Natur unaufgehalten, wo man nicht durch der Taufe Kraft wehrt und dämpft; wiederum, wo Christen sind geworden, nimmt er täglich ab, so lange bis er gar untergeht. Das heißt recht in die Taufe gekrochen und täglich wieder hervorgekommen. Also ist das äußerliche Zeichen gestellt nicht allein, dass es solle kräftiglich wirken, sondern auch etwas deuten. Wo nun der Glaube geht mit seinen Früchten, da ists nicht eine lose Deutung, sondern das Werk dabei; wo aber der Glaube nicht ist, da bleibt es ein bloß unfruchtbares Zeichen. Und hier siehst du, dass die Taufe, beide, mit ihrer Kraft und Deutung, begreift auch das dritte Sakrament, welches man genannt hat die Buße, als die eigentlich nicht anders ist denn die Taufe. Denn was heißt Buße anders denn den alten Men-schen mit Ernst angreifen und in ein neues Leben treten? Darum wenn du in der Buße lebst, so gehst du in der Taufe, welche solches neues Leben nicht allein deutet, sondern auch wirkt, anhebt und treibt. Denn darin wird gegeben Gnade, Geist und Kraft, den alten Menschen zu unterdrücken, dass der neue hervor-komme und stark werde. Darum bleibt die Taufe immerdar stehen; und obgleich jemand davon fällt und sündigt, haben wir doch immer einen Zugang dazu, dass man den alten Menschen wieder unter sich werfe. Aber mit Wasser darf man uns nicht mehr begießen; denn ob man sich gleich hundertmal ließe ins Wasser senken, so ists doch nicht mehr denn eine Taufe, das Werk aber und Deutung geht und bleibt. Also ist die Buße nicht anders denn ein Wiedergang und Zutreten zur Taufe, dass man das wiederholt und treibt, so man zuvor angefangen und doch davon gelassen hat. Das sage ich darum, dass man nicht in die Meinung komme, darin wir lange Zeit gewesen sind und gewähnt haben, die Taufe wäre nun hin, dass man ihrer nicht mehr brauchen könnte, nachdem wir wieder in Sünde gefallen sind. Das macht, dass mans nicht weiter ansieht denn nach dem Werk, so einmal geschehen ist. Und ist zwar daher gekommen, dass S. Hierony-mus geschrieben hat, die Buße sei die andere Tafel, damit wir müssen aus-schwimmen und überkommen, nachdem das Schiff gebrochen ist, darein wir treten und überfahren, wenn wir in die Christenheit kommen. Damit ist nun der Brauch der Taufe weggenommen, dass sie uns nicht mehr nützen kann. Darum ists nicht recht geredet; denn das Schiff zerbricht nicht, weil es (wie gesagt) Gottes Ordnung und nicht unser Ding ist; aber das geschieht wohl, dass wir gleiten und herausfallen. Fällt aber jemand heraus, der sehe, dass er wieder hinzuschwimme und sich daran halte, bis er wieder hineinkomme und darin gehe, wie vorhin angefangen. Also sieht man, wie ein hoch treffliches Ding es ist um die Taufe, so uns dem Teufel aus dem Hals reißt, Gott zu eigen macht, die Sünden dämpft und wegnimmt, darnach täglich den neuen Menschen stärkt und immer geht und bleibt, bis wir aus diesem Elend zur ewigen Herrlichkeit kommen. Darum soll ein jeglicher die Taufe halten als sein tägliches Kleid, darin er immer-dar gehen soll, dass er sich allezeit in dem Glauben und seinen Früchten finden lasse, dass er den alten Menschen dämpfe und im neuen erwachse. Denn wollen wir Christen sein, so müssen wir das Werk treiben, davon wir Christen sind. Fällt aber jemand davon, so komme er wieder hinzu. Denn wie Christus, der Gnaden-stuhl, darum nicht weicht noch uns wehrt, wieder zu ihm zu kommen, ob wir gleich sündigen, also bleibt auch alle sein Schatz und Gabe. Wie nun einmal in der Taufe Vergebung der Sünden überkommen ist, so bleibt sie doch täglich, solange wir leben, das ist den alten Menschen am Hals tragen.


Von dem Sakrament des Altars


Wie wir von der heiligen Taufe gehört haben, müssen wir von dem andern Sakra-ment auch reden, nämlich die drei Stücke: was es sei, was es nütze, und wer es empfangen soll. Und solches alles aus den Worten gegründet, dadurch es von Christo eingesetzt ist, welche auch ein jeglicher wissen soll, der ein Christ will sein und zum Sakrament gehen. Denn wir sinds nicht gesinnt, dazu zu lassen und zu reichen denen, die nicht wissen, was sie da suchen oder warum sie kommen. Die Worte aber sind diese:


Unser HERR Jesus Christus, in der Nacht, da er verraten ward, nahm er das Brot, dankte und brachs und gabs seinen Jüngern und sprach: Nehmet hin, esset, das ist mein Leib, der für euch gegeben wird. Solches tut zu meinem Gedächtnis. Desselbengleichen nahm er auch den Kelch nach dem Abendmahl, dankte und gab ihnen den und sprach: Nehmet hin und trinket alle daraus, dieser Kelch ist das neue Testament in meinem Blut, das für euch vergossen wird zur Vergebung der Sünde. Solches tut, so oft ihr trinkt, zu meinem Gedächtnis.


Hier wollen wir uns auch nicht in die Haare legen und fechten mit den Lästerern und Schändern dieses Sakraments, sondern zum ersten lernen, da die Macht anliegt (wie auch von der Taufe), nämlich dass das vornehmste Stück sei Gottes Wort und Ordnung oder Befehl. Denn es ist von keinem Menschen erdacht noch aufgebracht, sondern ohne jemandes Rat und Bedacht von Christo eingesetzt. Derhalben wie die zehn Gebote, Vaterunser und Glaube bleiben in ihrem Wesen und Würden, ob du sie gleich nimmermehr hältst, betest noch glaubst, also bleibt auch dies hochwürdige Sakrament unverrückt, dass ihm nichts abgebrochen noch genommen wird, ob wirs gleich unwürdig brauchen und handeln. Was meinst du, dass Gott nach unserm Tun oder Glauben fragt, dass er um deswillen sollte seine Ordnung wandeln lassen? Bleibt doch in allen weltlichen Dingen alles, wie es Gott geschaffen und geordnet hat, Gott gebe wie wirs brauchen und handeln. Solches muss man immerdar treiben, denn damit kann man fast aller Rottengeister Geschwätz zurückstoßen, denn sie sehen die Sakramente außer Gottes Wort an als ein Ding, das wir tun. Was ist nun das Sakrament des Altars? Antwort: Es ist der wahre Leib und Blut des HERRN Christi, in und unter dem Brot und Wein durch Christus Wort uns Christen befohlen zu essen und zu trinken. Und wie von der Taufe gesagt, dass es nicht schlechtes Wasser ist, so sagen wir hier auch: Das Sakrament ist Brot und Wein, aber nicht schlechtes Brot noch Wein, so man sonst zu Tische trägt, sondern Brot und Wein in Gottes Wort gefaßt und daran gebunden. Das Wort, sage ich, ist das, das dies Sakrament macht und unterscheidet, dass es nicht lauter Brot und Wein, sondern Christus Leib und Blut ist und heißt; denn es heißet: accedat verbum ad elementum et fit sacramentum, wenn das Wort zum äußerlichen Dinge kommt, so wirds ein Sakrament. Dieser Spruch S. Augustins ist so eigentlich und wohl geredet, dass er kaum einen besseren gesagt hat. Das Wort muss das Element zum Sakra-ment machen, wo nicht, so bleibts ein reines Element. Nun ists nicht eines Fürsten oder Kaisers, sondern der hohen Majestät Wort und Ordnung, davor alle Kreaturen sollen zu Füßen fallen und ja sprechen, dass es sei, wie er sagt, und mit allen Ehren, Furcht und Demut annehmen. Aus dem Worte kannst du dein Gewissen stärken und sprechen: Wenn hunderttausend Teufel samt allen Schwärmern herfahren: wie kann Brot und Wein Christus Leib und Blut sein? so weiß ich, dass alle Geister und Gelehrten auf einen Haufen nicht so klug sind als die göttliche Majestät im kleinsten Fingerlein. Nun steht hier Christus Wort: Nehmet, esset, das ist mein Leib; trinket alle daraus, das ist das neue Testament in meinem Blut, usw. Da bleiben wir bei und wollen sie ansehen, die ihn meistern werden und anders machen, denn ers geredet hat. Das ist wohl wahr, wenn du das Wort davon tust oder ohne Wort ansiehst, so hast du nichts denn reines Brot und Wein. Wenn sie aber dabei bleiben, wie sie wollen und müssen, so ists laut derselbigen wahrhaftig Christi Leib und Blut. Denn wie Christi Mund redet und spricht, also ist es, - als der nicht lügen noch trügen kann. Daher ist nun leicht zu antworten auf allerlei Frage, damit man sich jetzt bekümmert, als diese ist, ob auch ein böser Priester könnte das Sakrament handeln und geben, und was dergleichen mehr ist. Denn da schließen wir und sagen: Ob gleich ein Bube das Sakrament nimmt oder gibt, so nimmt er das rechte Sakrament, das ist Christi Leib und Blut, eben sowohl als der es aufs allerwürdigste handelt. Denn es ist nicht gegründet auf Menschen Heiligkeit, sondern auf Gottes Wort. Und wie kein Heiliger auf Erden, ja kein Engel im Himmel, das Brot und Wein zu Christi Leib und Blut machen kann, also kanns auch niemand ändern noch wandeln, ob es gleich missbraucht wird. Denn um der Person oder Unglaubens willen wird das Wort nicht falsch, dadurch es ein Sakrament geworden und eingesetzt ist. Denn er spricht nicht: Wenn ihr glaubt oder würdig seid, so habt ihr meinen Leib und Blut, sondern: Nehmet, esset und trinket, das ist mein Leib und Blut; weiter: Solches tut (nämlich das ich jetzt tue, einsetze, euch gebe und nehmen heiße). Das ist soviel gesagt: Gott gebe du seist unwürdig oder würdig, so hast du hier seinen Leib und Blut aus Kraft dieser Worte, so zu dem Brot und Wein kommen. Solches merke und behalte nur wohl; denn auf den Worten steht alle unser Grund, Schutz und Wehre wider alle Irrtümer und Verführung, so je gekommen sind oder noch kommen mögen. Also haben wir kürzlich das erste Stück, so das Wesen dieses Sakraments belangt. Nun sieht weiter auch die Kraft und Nutzen, darum endlich das Sakrament eingesetzt ist, welches auch das Nötigste darin ist, dass man wisse was wir da suchen und holen sollen. Das ist nun klar und leicht, ehe aus den gedachten Worten: Das ist mein Leib und Blut, FÜR EUCH GEGEBEN und vergossen zur Vergebung der Sünde. Das ist kürzlich soviel gesagt: Darum gehen wir zum Sakrament, dass wir da empfangen solchen Schatz, durch und in dem wir Vergebung der Sünde überkommen. Warum das? Darum dass die Worte dastehen und uns solches geben. Denn darum heißt er mich essen und trinken, dass es mein sei und mir nütze, als ein gewisses Pfand und Zeichen, ja eben dasselbige Gut, so für mich gesetzt ist wider meine Sünde, Tod und alles Unglück. Darum heißt es wohl eine Speise der Seele, die den neuen Menschen nährt und stärkt. Denn durch die Taufe werden wir erstlich neugeboren; aber daneben, wie gesagt ist, bleibt gleichwohl die alte Haut im Fleisch und Blut am Menschen, da ist so viel Hindernis und Anfechtung vom Teufel und der Welt, dass wir oft müde und matt werden und zuweilen auch straucheln. Darum ist es gegeben zur täglichen Weide und Fütterung, dass sich der Glaube erhole und stärke, dass er in solchem Kampf nicht zurückfalle, sondern immer je stärker und stärker werde. Denn das neue Leben soll also getan sein, dass es stets zunehme und fortfahre. Es muss aber dagegen viel leiden. Denn so ein zorniger Feind ist der Teufel: Wo er sieht, dass man sich wider ihn legt und den alten Menschen angreift und uns nicht mit Macht über-poltern kann, da schleicht und streicht er auf allen Seiten umher, versucht alle Künste und lässt nicht ab, bis er uns zuletzt müde mache, dass man entweder den Glauben lässt fallen oder Hände und Füße gehen und wird unlustig oder ungeduldig. Dazu ist nun der Trost gegeben: wenn das Herz solches fühlt, dass ihm will zu schwer werden, dass es hier neue Kraft und Labsal hole. Hier verdrehen sich aber unsere klugen Geister mit ihrer großen Kunst und Klugheit, die schreien und poltern: Wie kann Brot und Wein die Sünde vergeben oder den Glauben stärken? So sie doch hören und wissen, dass wir solches nicht von Brot und Wein sagen, als an sich selbst Brot Brot ist, sondern von solchem Brot und Wein, das Christus Leib und Blut ist und die Worte bei sich hat. Dasselbige, sagen wir, ist je der Schatz und kein anderer, dadurch solche Vergebung erworben ist. Nun wird es uns ja nicht anders denn in den Worten „für euch gegeben und vergossen“ gebracht und zugeeignet. Denn darin hast du beides, dass es Christus Leib und Blut ist und dass es dein ist als ein Schatz und Geschenk. Nun kann je Christi Leib nicht ein unfruchtbares vergebliches Ding sein, das nichts schaffe noch nütze. Doch wie groß der Schatz für sich selbst ist, so muss er in das Wort gefasst und uns gereicht werden, sonst würden wirs nicht können wissen noch suchen. Darum ists auch nichts geredet, dass sie sagen: Christi Leib und Blut ist nicht im Abendmahl für uns gegeben noch vergossen, darum könnte man im Sakrament nicht Vergebung der Sünde haben. Denn obgleich das Werk am Kreuz geschehen und die Vergebung der Sünde erworben ist, so kann sie doch nicht anders denn durchs Wort zu uns kommen. Denn was wüssten wir sonst davon, dass solches geschehen wäre oder uns geschenkt sein sollte, wenn mans nicht durch die Predigt oder mündliches Wort vortrüge? Woher wissen sie es oder wie können sie die Vergebung ergreifen und zu sich bringen, wo sie sich nicht halten und glauben an die Schrift und das Evangelium? Nun ist je das ganze Evangelium und der Artikel des Glaubens: ich glaube eine heilige christliche Kirche, Vergebung der Sünde usw. durch das Wort in dies Sakrament gesteckt und uns vorgelegt. Warum sollten wir denn solchen Schatz aus dem Sakrament lassen reißen, so sie doch bekennen müssen, dass es eben die Worte sind, die wir allenthalben im Evangelio hören, und ja sowenig sagen können, diese Worte im Sakrament seien kein nutz, sowenig sie sprechen dürfen, dass das ganze Evangelium oder Wort Gottes außer dem Sakrament kein nütze sei. Also haben wir nun das ganze Sakrament, beide, was es an sich selbst ist und was es bringt und nützt. Nun muss man auch sehen, wer die Person sei, die solche Kraft und Nutz empfange. Das ist aufs kürzeste, wie droben von der Taufe und sonst oft gesagt ist: Wer da solches glaubt, wie die Worte lauten und was sie bringen. Denn sie sind nicht Stein noch Holz gesagt oder verkündigt, sondern denen, die sie hören, zu welchen er spricht: Nehmet und esset usw. Und weil er Vergebung der Sünde anbietet und verheißt, kann es nicht anders denn durch den Glauben empfangen werden. Solchen Glauben fordert er selbst in dem Worte, als er spricht: Für euch gegeben und vergossen. Als sollte er sagen: Darum gebe ichs und heiße euch essen und trinken, dass ihr euchs sollt annehmen und genießen. Wer nun sich solches lässt gesagt sein und glaubt, dass wahr sei, der hat es; wer aber nicht glaubt, der hat nichts, als ders sich lässt umsonst vortragen und nicht will solches heilsamen Gutes genießen. Der Schatz ist wohl aufgetan und jedermann vor die Tür, ja auf den Tisch gelegt; es gehört aber dazu, dass du dich auch seiner annehmest und gewisslich dafür hältst, wie dir die Worte geben. Das ist nun die ganze christliche Bereitung, dies Sakrament würdig zu empfangen; denn weil solcher Schatz gar in den Worten vorgelegt wird, kann mans nicht anders ergreifen und zu sich nehmen denn mit dem Herzen; denn mit der Faust wird man solches Geschenk und ewigen Schatz nicht fassen. Fasten und beten usw. mag wohl eine äußerliche Bereitung und Kinderübung sein, dass sich der Leib züchtig und ehrerbietig gegen den Leib und Blut Christi hält und gebärdet; aber das darin und damit gegeben wird, kann nicht der Leib fassen noch zu sich bringen. Der Glaube aber tuts des Herzens, so da solchen Schatz erkennt und seiner begehrt. Das sei genug, soviel zum gemeinen Unterricht not ist von diesem Sakrament; denn was weiter davon zu sagen ist, gehört auf eine andere Zeit. Am Ende, weil wir nun den rechten Verstand und die Lehre von dem Sakrament haben, ist wohl not auch eine Vermahnung und Reizung, dass man nicht lasse solchen großen Schatz, so man täglich unter den Christen handelt und austeilt, umsonst vorübergehen, das ist, dass, die Christen wollen sein, sich dazu schicken, das hochwürdige Sakrament oft zu empfangen. Denn wir sehen, dass man sich eben lass und faul dazu stellt und ein großer Haufe ist derer, die das Evangelium hören, welche, weil des Papstes Tand ist abgekommen, dass wir befreit sind von seinem Zwang und Gebot, gehen sie wohl dahin, - ein Jahr, zwei oder drei und länger ohne Sakrament, als seien sie so starke Christen, die seiner nicht bedürfen, und lassen sich etliche hindern und davon schrecken, dass wir gelehrt haben, es solle niemand dazu gehen, ohne die Hunger und Durst fühlen, so sie treibt. Etliche wenden vor, es sei frei und nicht vonnöten, und sei genug, dass sie sonst glauben; und kommen also das mehrere Teil dahin, dass sie gar roh werden und zuletzt beide, das Sakrament und Gottes Wort, verachten. Nun ists wahr, was wir gesagt haben, man soll beileibe niemand treiben noch zwingen, auf dass man nicht wieder eine neue Seelmörderei anrichte. Aber das soll man dennoch wissen, dass solche Leute für keine Christen zu halten sind, die sich so lange Zeit des Sakraments äußern und entziehen; denn Christus hat es nicht darum eingesetzt, dass mans für ein Schauspiel handle, sondern seinen Christen geboten, dass sie es essen und trinken und seiner darüber gedenken. Und zwar, welche rechte Christen sind und das Sakrament teuer und wert halten, sollen sich wohl selbst treiben und hinzudrängen. Doch dass die Einfältigen und Schwachen, die da auch gerne Christen wären, desto mehr gereizt werden, die Ursache und Not zu bedenken, so sie treiben sollen, wollen wir ein wenig davon reden. Denn wie es in andern Sachen, so den Glauben, Liebe und Geduld betrifft, ist nicht genug allein lehren und unterrichten, sondern auch täglich vermahnen, also ist es auch hier not mit Predigen anhalten, dass man nicht lass noch verdrossen werde, weil wir wissen und fühlen, wie der Teufel sich immer wider solches und alles christliche Wesen sperrt und, soviel er kann, davon hetzt und treibt. Und zum ersten haben wir den hellen Text in den Worten Christi: DAS TUT zu meinem Gedächtnis. Das sind Worte, die uns heißen und befehlen, dadurch denen, so Christen wollen sein, aufgelegt ist, das Sakrament zu genießen. Darum wer Christi Jünger will sein, mit denen er hier redet, der denke und halte sich auch dazu, nicht aus Zwang, als von Menschen gedrungen, sondern dem Herrn Christo zu Gehorsam und Gefallen. Sprichst du aber: steht doch dabei: „so oft ihrs tut“; da zwingt er ja niemand, sondern lässts in freier Willkür. Antwort: Ist wahr; es steht aber nicht, dass mans nimmermehr tun solle, ja weil er eben die Worte spricht: „so oft als ihrs tut“, ist dennoch mit eingebunden, dass mans oft tun soll, und ist darum hinzugesetzt, dass er will das Sakrament frei haben ungebunden an sonderliche Zeit, wie der Juden Osterlamm, welches sie alle Jahre nur einmal und eben auf den vierzehnten Tag des ersten vollen Mondes des Abends mussten essen und keinen Tag überschreiten. Als ob er damit sagen wollte: Ich setze euch ein Osterfest oder Abendmahl, das ihr nicht eben diesen Abend des Jahres einmal, sondern oft sollt genießen, wann und wo ihr wollt, nach eines jeglichen Gelegen-heit und Notdurft, an keinem Ort oder bestimmte Zeit angebunden; wiewohl der Papst hernach solches umgekehrt und wieder ein Judenfest daraus gemacht hat. Also siehst du, dass nicht also Freiheit gelassen ist, als möge mans verachten. Denn das heiße ich verachten, wenn man so lange Zeit hingeht und sonst kein Hindernis hat und doch seiner nimmer begehrt. Willst du solche Freiheit haben, so habe eben so mehr Freiheit, dass du kein Christ seiest und nicht glauben noch beten dürfest; denn das ist ebenso wohl Christi Gebot als jenes. Willst du aber ein Christ sein, so musst du je zuweilen diesem Gebot genug tun und gehorchen; denn solches Gebot sollte dich je bewegen, in dich selbst zu schla-gen und zu denken: Siehe, was bin ich für ein Christ? Wäre ichs, so würde ich mich je ein wenig sehnen nach dem, das mein Herr befohlen hat zu tun. Und zwar, weil wir uns so fremd dazu stellen, spürt man wohl, was wir für Christen in dem Papsttum gewesen sind, als die aus lauter Zwang und Furcht menschlichen Gebotes sind hingegangen, ohne Lust und Liebe und Christi Gebot nie ange-sehen. Wir aber zwingen noch dringen niemand, darfs auch niemand zu Dienst oder Gefallen tun. Das soll dich aber reizen und selbst zwingen, dass ers haben will und ihm gefällt. Von Menschen soll man sich weder zum Glauben noch irgendeinem guten Werk nötigen lassen. Wir tun nicht mehr, denn dass wir sagen und vermahnen, was du tun sollst, - nicht um unsert-, sondern um deinetwillen. Er lockt und reizt dich; willst du solches verachten, so antworte selbst dafür. Das soll nun das erste sein, sonderlich für die Kalten und Nachlässigen, dass sie sich selbst bedenken und erwecken. Denn das ist gewißlich wahr, als ich wohl bei mir selbst erfahren habe und ein jeglicher bei sich finden wird, wenn man sich also davon zieht, dass man von Tag zu Tage je mehr roh und kalt wird und gar in Wind schlägt; sonst muss man sich je mit dem Herzen und Gewissen befragen und stellen als ein Mensch, der gern wollte mit Gott recht stehen. Je mehr nun solches geschieht, je mehr das Herz erwärmt und entzündet wird, dass es nicht gar erkalte. Sprichst du aber: Wie denn, wenn ich fühle, dass ich nicht geschickt bin? Antwort: Das ist meine Anfechtung auch, sonderlich aus dem alten Wesen her unter dem Papst, da man sich so zermartert hat, dass man ganz rein wäre und Gott kein Tädlein an uns fände; davon wir so schüchtern davor geworden sind, dass flugs sich jedermann entsetzt und gesagt hat: weh, du bist nicht würdig. Denn da hebt Natur und Vernunft an zu rechnen unsere Unwürdigkeit gegen das große, teuere Gut, da findet sichs denn als eine finstere Laterne gegen die lichte Sonne oder Mist gegen Edelsteine, und weil sie solches sieht, will sie nicht hinan und harrt, bis sie geschickt werde, so lange, dass eine Woche die andere und ein halbes Jahr das andere bringt. Aber wenn du das willst ansehen, wie fromm und rein du seist, und darnach arbeiten, dass dich nichts beiße, so musst du nimmermehr hinzukommen. Derhalben soll man hier die Leute unterscheiden. Denn was freche und wilde sind, denen soll man sagen, dass sie davonbleiben; denn sie sind nicht geschickt, Vergebung der Sünde zu empfangen, als die sie nicht begehren und ungern wollten fromm sein. Die andern aber, so nicht solche rohe und lose Leute sind und gern fromm wären, sollen sich nicht davon sondern, ob sie gleich sonst schwach und gebrechlich sind. Wie auch S. Hilarius gesagt hat: Wenn eine Sünde nicht also getan ist, dass man jemand billig aus der Gemeinde stoßen und für einen Unchristen halten kann, soll man nicht vom Sakrament bleiben, auf dass man sich nicht des Lebens beraube. Denn so weit wird niemand kommen, dass er nicht viel täglicher Gebrechen im Fleisch und Blut behalte. Darum sollen solche Leute lernen, dass die höchste Kunst ist, dass man wisse, dass unser Sakrament steht nicht auf unserer Würdigkeit. Denn wir lassen uns nicht taufen, als die würdig und heilig sind, kommen auch nicht zur Beichte, als seien wir rein und ohne Sünde, sondern das Widerspiel, als arme, elende Menschen, und eben darum, dass wir unwürdig sind; es wäre denn ein solcher, der keine Gnade und Absolution begehrt noch sich dächte zu bessern. Wer aber gern wollte Gnade und Trost haben, soll sich selbst treiben und niemand davon schrecken lassen und also sprechen: Ich wollte wohl gern würdig sein, aber ich komme auf keine Würdigkeit, sondern auf dein Wort, dass du es befohlen hast, als der gern dein Jünger wäre; meine Würdigkeit bleibe, wo sie kann. Es ist aber schwer, denn das liegt uns immer im Wege und hindert, dass wir mehr auf uns selbst denn auf Christi Wort und Mund sehen. Denn die Natur wollte gerne so handeln, dass sie gewiß auf sich selbst möchte fußen und stehen, wo nicht, so will sie nicht hinan. Das sei genug vom ersten Stück. Zum andern ist über das Gebot auch eine Verheißung, wie auch oben gehört, die uns aufs allerstärkste reizen und treiben soll; denn da stehen die freundlichen, lieblichen Worte: „das ist mein Leib, FÜR EUCH gegeben“, „das ist mein Blut, FÜR EUCH vergossen zur Vergebung der Sünden“. Diese Worte, habe ich gesagt, sind keinem Stock noch Stein gepredigt, sondern mir und dir, sonst möchte er eben so mehr stillschweigen und kein Sakrament einsetzen; darum denke und bringe dich auch in das „euch“, dass er nicht umsonst mit dir rede. Denn da bietet er uns an alle den Schatz, so er uns vom Himmel gebracht hat, dazu er uns auch sonst lockt aufs allerfreundlichste, als da er spricht Mt 11,28: Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken. Nun ists je Sünde und Schande, dass er uns so herzlich und treu fordert und vermahnt zu unserm höchsten und besten Gut, und wir uns so fremd dazu stellen und so lange hingehen, bis wir gar erkalten und verhärten, dass wir keine Lust noch Liebe dazu haben. Man muss je das Sakrament nicht ansehen als ein schädliches Ding, dass man davor laufen solle, sondern als eitel heilsame, tröstliche Arznei, die dir helfe und das Leben gebe, - beide, an Seele und Leib. Denn wo die Seele genesen ist, da ist dem Leibe auch geholfen. Wie stellen wir uns denn dazu, als sei es ein Gift, daran man den Tod fresse? Das ist wohl wahr, dass, die es verachten und unchristlich leben, nehmens sich zum Schaden und Verdammnis, denn solchen soll nichts gut noch heilsam sein, eben als einem Kranken, der aus Mutwillen isst und trinkt, das ihm vom Arzt verboten ist. Aber die, so ihre Schwachheit fühlen und ihrer gern los wären und Hilfe begehren, sollens nicht anders ansehen und brauchen denn als ein köstlich Theriak wider das Gift, so sie bei sich haben. Denn hier sollst du im Sakrament empfangen aus Christi Mund Vergebung der Sünde, welche bei sich hat und mit sich bringt Gottes Gnade und Geist, mit allen seinen Gaben, Schutz, Schirm und Gewalt wider Tod und Teufel und alles Unglück. Also hast du von Gottes wegen beides, des Herrn Christi Gebot und Verheißung; zudem soll dich deinethalben treiben deine eigene Not, so dir auf dem Hals liegt, um welcher willen solches Gebieten, Locken und Verheißen geschieht. Denn er spricht selbst: Die Starken bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken, das ist, die mühselig und beschwert sind mit Sünde, Furcht des Todes, Anfechtung des Fleisches und Teufels. Bist du nun beladen und fühlst deine Schwachheit, so gehe fröhlich und lasse dich erquicken, trösten und stärken. Denn willst du harren, bis du solches loswerdest, dass du rein und würdig zum Sakrament kommest, so musst du ewig davonbleiben; denn da fällt er das Urteil und spricht: Bist du rein und fromm, so bedarfst du meiner nichts und ich deiner wieder nichts. Darum heißen die allein unwürdig, die ihr Gebrechen nicht fühlen noch wollen Sünder sein. Sprichst du aber: Wie soll ich ihm denn tun, wenn ich solche Not nicht fühlen kann noch Hunger und Durst zum Sakrament empfinden? Antwort: Denselbigen, die so gesinnt sind, dass sie sich nicht fühlen, weiß ich keinen besseren Rat, denn dass sie doch in ihren Busen greifen, ob sie auch Fleisch und Blut haben. Wo du denn solches findest, so gehe doch dir zu gut in S. Pauli Epistel zu den Galatern und höre, was dein Fleisch für ein Früchtlein sei: Offenbar sind aber (spricht er) die Werke des Fleisches, als da sind: Ehebruch, Hurerei, Unreinigkeit, Geilheit, Abgötterei, Zauberei, Feindschaft, Hader, Eifer, Zorn, Zank, Zwietracht, Sekten, Hass, Mord, Saufen, Fressen und dergleichen. Derhalben, kannst du es nicht fühlen, so glaube doch der Schrift, die wird dir nicht lügen, als die dein Fleisch besser kennt denn du selbst. Ja, weiter schließt S. Paulus Röm. 7,18: Denn ich weiß, dass in mir, das ist in meinem Fleisch, wohnt nichts Gutes. Darf S. Paulus solches von seinem Fleisch reden, so wollen wir auch nicht besser noch heiliger sein. Dass wirs aber nicht fühlen, ist soviel desto ärger; denn es ist ein Zeichen, dass ein aussätziges Fleisch ist, das da nichts empfindet und doch wütet und um sich frisst. Doch wie gesagt, bist du so gar erstorben, so glaube doch der Schrift, so das Urteil über dich spricht. Und Summa, je weniger du deine Sünde und Gebrechen fühlst, je mehr Ursache hast du hinzugeben, Hilfe und Arznei zu suchen. Zum andern: Siehe dich um, ob du auch in der Welt seiest; oder weißt dus nicht, so frage deine Nachbarn darum. Bist du in der Welt, so denke nicht, dass es an Sünden und Not werde fehlen. Denn fange nur an und stelle dich, als wolltest du fromm werden und beim Evangelio bleiben, und siehe zu, ob dir niemand werde feind werden, dazu Leid, Unrecht, Gewalt tun, weiter zu Sünden und Untugend Ursache geben. Hast du es nicht erfahren, so lass dirs die Schrift sagen, die der Welt allenthalben solchen Preis und Zeugnis gibt. Über das wirst du ja auch den Teufel um dich haben, welchen du nicht wirst gar unter dich treten, weil es unser Herr Christus selbst nicht hat umgehen können. Was ist nun der Teufel? Nichts anderes, denn wie ihn die Schrift nennt: ein Lügner und ein Mörder, ein Lügner, das Herz zu verführen von Gottes Wort und verblenden, dass du deine Not nicht fühlst noch zu Christo kommen könntest; ein Mörder, der dir keine Stunde das Leben gönnt. Wenn du sehen solltest, wie viel Messer, Spieße und Pfeile alle Augenblick auf dich gezielt werden, du solltest froh werden, so oft du könntest zu dem Sakrament zu kommen. Dass man aber so sicher und unachtsam dahingeht, macht nichts anders denn dass wir nicht denken noch glauben, dass wir im Fleische und der bösen Welt oder unter des Teufels Reich seien. Darum versuche und übe solches wohl und gehe nur in dich selbst oder siehe dich ein wenig um und halte dich nur an die Schrift. Fühlst du alsdann auch nichts, so hast du desto mehr Not zu klagen, beiden, Gott und deinem Bruder. Da lass dir raten und für dich bitten und lasse nur nicht ab so lange, bis der Stein von deinem Herzen komme, so wird sich die Not wohl finden und du gewahr werden, dass du zweimal tiefer liegst denn ein anderer armer Sünder und des Sakraments viel mehr bedürfest wider das Elend, so du leider nicht siehst, ob Gott Gnade gebe, dass du es mehr fühlst und je hungriger dazu würdest, sonderlich weil dir der Teufel so zusetzt und ohne Unterlass auf dich hält, wo er dich erhasche und bringe dich um Seele und Leib, dass du keine Stunde vor ihm sicher sein kannst. Wie bald möchte er dich plötzlich in Jammer und Not gebracht haben, wenn du dichs am wenigsten versiehst? Solches sei nur zur Vermahnung gesagt nicht allein für uns Alte und Große, sondern auch für das junge Volk, so man in der christlichen Lehre und Verstand aufziehen soll; denn damit könnte man desto leichter die zehn Gebote, Glauben und Vaterunser in die Jugend bringen, dass es ihnen mit Lust und Ernst einginge und also von Jugend auf übten und sich gewöhnten. Denn es ist doch nun fast mit den Alten geschehen, dass man solches und anders nicht erhalten kann, man ziehe denn die Leute auf, so nach uns kommen sollen und in unser Amt und Werk treten, auf dass sie auch ihre Kinder fruchtbarlich erziehen, damit Gottes Wort und die Christenheit erhalten werde. Darum wisse ein jeglicher Hausvater, dass er aus Gottes Befehl und Gebot schuldig ist, seine Kinder solches zu lehren oder lernen lasse, was sie können sollen. Denn weil sie getauft sind und in die Christenheit aufgenommen, sollen sie auch solcher Gemeinschaft des Sakraments genießen, auf dass sie uns mögen dienen und nütze werden, denn sie müssen uns doch helfen glauben, lieben, beten und wider den Teufel fechten.

Folget eine Vermahnung zu der Beicht:  


Eine kurze Vermahnung zu der Beicht


Von der Beichte haben wir allzeit so gelehrt, dass sie solle frei sein, und des Papstes Tyrannei niedergelegt, dass wir alle seines Zwanges los sind und befreit von der unerträglichen Bürde und Last, die der Christenheit aufgelegt ist. Denn bisher ist kein schwerer Ding gewesen, welches wir alle versucht haben, als dass man jedermann zur Beichte gezwungen hat bei der höchsten Todsünde, dazu dasselbige so hoch beschweret hat und die Gewissen gemartert mit so mancher-lei Sünden zu erzählen, dass niemand hat können rein genug beichten. Und das das Ärgste gewesen ist, dass niemand gelehret noch gewusst hat, was die Beichte wäre oder wie nutz und tröstlich, sondern haben eitel Angst und Höllen-qualen draus gemacht, dass man‘s hat tun müssen und doch keinem Ding so feind ist gewesen. Diese drei Stück sind uns nun abgenommen und geschenkt, dass wir‘s aus keinem Zwang noch Furcht dürfen tun, auch der Qual entledigt sind, die Sünde alle genau aufzuzählen. Zudem haben wir den Vorteil, dass wir wissen wie wir sie zur Seligkeit gebrauchen sollen zum Trost und Stärkung unseres Gewissens. Aber solches kann nun jedermann und haben‘s leider allzu gründlich gelernt, dass sie tun, was sie wollen, und diese Freiheit verstehen, als sollten oder dürften sie nie mehr beichten. Denn das hat man bald begriffen, was uns besonders wohltut, und über die Maßen leicht eingeht, wo das Evangelium (besonders) sanft und weich ist. Aber solche Säu (habe ich gesagt) sollten nicht bei dem Evangelium sein noch etwas davon haben, sondern unter dem Papst bleiben und sich treiben und plagen lassen, indem sie beichten müßten, fasten etc. mehr als je zuvor. Denn wer das Evangelium nicht glauben, noch darnach leben will und tun, was ein Christ tun soll, der soll es auch nicht genießen. Was wäre das, dass Du nur Nutzen haben wolltest und nichts dazu tun noch darauf irgendeine Mühe wenden? Darum wollen wir solchen nichts gepredigt haben, auch nach unserem Willen nichts von unserer Freiheit zugestehen noch einen Nutzen haben lassen, sondern wieder den Papst oder seinesgleichen über sie (kommen / regieren) lassen, der sie zwinge wie ein rechter Tyrann. Denn es gehöret doch unter den Pöbel, der dem Evangelium nicht gehorchen will, nichts anderes als ein solcher Stockmeister, der Gottes Teufel und Henker sei. Den anderen aber, die ihn gerne sagen lassen, müssen wir immer predigen, anhalten, reizen und locken, dass sie solchen teuren und tröstlichen Schatz, durchs Evangelium vorgetragen, nicht umsonst hingehen lassen. Darum wollen wir auch von der Beicht etwas reden, um die Einfältigen zu unterrichten und zu ver-mahnen. Zum ersten habe ich gesagt, dass außer diese Beicht, von der wir hier reden, es noch zweierlei Beichte gibt, die eher heißen mögen ein allgemeines Bekenntnis aller Christen, nämlich, wenn man Gott selbst allein oder dem Nächsten allein beichtet und um Vergebung bittet, welche auch im Vaterunser gefasst sind, wenn wir sprechen: „Vergib uns unsere Schuld, wie wir vergeben unseren Schuldigern“ etc. Ja, das ganze Vaterunser ist nichts anderes als eine solche Beichte. Denn was ist unser Gebet (anderes), als dass wir bekennen, was wir nicht haben noch tun, was wir schuldig sind, und begehren Gnade und ein fröhliches Gewissen? Solche Beicht soll und muss ohn Unterlass geschehen, solang wir leben. Denn darin besteht eigentlich ein christliches Wesen, dass wir uns als Sünder erkennen und um Gnade bitten. Ganz genau so die andere Beicht, welche ein Jeglicher vor seinem Nächsten tut, - die ist auch ins Vater-unser eingebunden, dass wir untereinander unsere Schuld beichten und vergeben, ehe wir vor Gott kommen und um Vergebung bitten. Nun sind wir allesamt alle untereinander schuldig, darum sollen und müssen wir wohl öffent-lich vor jedermann beichten und darf keiner den anderen scheuen. Denn es geht wie im Sprichwort: „Ist einer fromm, so sind sie es alle“, und tut keiner Gott und dem Nächsten, was er soll. Doch ist neben der allgemeinen Schuld auch eine besondere, wenn einer einen andern erzürnt hat, damit er es diesem abbitte. Also haben wir im Vaterunser zwei Absolutionen: Dass uns vergeben ist, was wir verschuldet haben gegen beide, Gott und den Nächsten, wenn wir dem Nächsten vergeben und uns mit ihm versöhnen. Außer solcher öffentlichen, täglichen und nötigen Beichte gibt es nun diese vertrauliche (heimliche) Beichte, welche zwischen einem Bruder allein geschieht, und dazu dienen soll, wenn uns etwas besonders beschäftigt oder anficht, womit wir uns herumschlagen und nicht zufrieden sein können, uns auch im Glauben nicht stark genug finden, dass wir solches einem Bruder klagen, Rat, Trost und Stärke zu holen, wann und sooft wir wollen. Denn es ist nicht in ein Gebot gefasst, wie jene zwei, sondern einem jeglichen, der es braucht, anheim gegeben, dass er‘s, wenn nötig gebrauche. Und das kommt daher und ist geordnet, weil Christus selbst die Absolution seiner Christenheit in den Mund gelegt und befohlen hat, uns von den Sünden zu lösen. Wo nun ein Herz ist, das seine Sünde fühlt und Trost begehrt, hat es hier eine sichere Zuflucht, in der es Gottes Wort findet und hört, dass ihn Gott durch einen Menschen von Sünden entbindet und losspricht. So merke nun, wie ich oft gesagt habe, dass die Beichte aus zwei Stücken besteht. Das erste ist unser Werk und Tun, dass ich meine Sünde klage und begehre Trost und Erquickung meiner Seele. Das andere ist ein Werk, das Gott tut, der mich durch das Wort, dem Menschen in den Mund gelegt, losspricht von meinen Sünden, welches auch das Vornehmste und Edelste ist, da es lieblich und tröstlich machet. Nun hat man bisher allein unser Werk hervorgehoben und nicht weiter gedacht als dass wir nur ja säuberlich gebeichtet hätten, und das nötigste andere Stück nicht geachtet und gepredigt, geradeso als wäre es für sich allein ein gutes Werk, mit dem man Gott bezahlen sollte, und wo die Beichte nicht vollkommen und auf das allergenaueste getan werde, sollte die Absolution nicht gelten und die Sünde nicht vergeben sein. Damit hat man die Leute soweit getrieben, dass jedermann verzweifelt sein musste (über der Aufgabe), so rein zu beichten (wie es gar nicht möglich war) und kein Gewissen hat zur Ruhe kommen mögen, noch auf die Absolution vertrauen können. Auf diese Weise haben sie uns die liebe Beichte nicht nur unnütz, sondern auch schwer und sauer gemacht mit merklichem Schaden und Verderben für die Seele. Darum sollen wir es so ansehen, dass wir die zwei Stück weit voneinander scheiden und setzen und unser Werk gering, aber Gottes Wort hoch und groß achten und nicht hingehen, als wollten wir ein köstlich Werk tun und ihm geben, sondern nur von ihm nehmen und empfangen. Du darfst nicht kommen und sagen, wie krumm oder böse Du bist. Bist Du ein Christ, so weiß ich‘s ohnehin, bist Du keiner, so weiß ich‘s noch viel mehr. Vielmehr darum geht es, dass Du Deine Not klagst und Dir helfen und ein fröhlich Herz und Gewissen machen lässt. Dazu darf Dich niemand mit Geboten dringen, sondern wir sagen so: Wer ein Christ ist oder gerne sein wollte, der hat hier einen treuen Rat, hinzugehen und den köstlichen Schatz zu holen. Bist Du kein Christ oder begehrst Du solchen Trost nicht, so überlassen wir Dich dem Zwang eines anderen. Damit heben wir nun des Papstes Tyrannei, Gebot und Zwang insgesamt auf, da wir sie nirgends zu brauchen, denn wir lehren (wie gesagt) also: Wer nicht willig und um der Absolution willen zur Beicht geht, der lasse es bleiben. Ja, wer auch hingeht wegen seines Werkes, wie rein er seine Beicht getan habe, der bleibe nur fort. Wir vermahnen aber, Du sollst beichten und Deine Not nicht deswegen anzeigen, dass Du es als ein Werk tust, sondern hörst, was Gott Dir sagen lässt. Das Wort, sage ich, oder Absolutio sollst Du ansehen, groß und teuer achten wie einen trefflichen großen Schatz, der mit allen Ehren und Dank anzunehmen ist. Wenn man solches ausführlich darlegte und dazu die Not anzeigte, welche uns dazu bewegen und reizen sollte, bräuchte man nicht viel zu nötigen oder zu zwingen, - sein eigen Gewissen würde einen jeglichen wohl treiben und so bange machen, dass er seines Gewissens froh würde und wie ein armer elender Bettler täte, der hört, dass man an einem Ort eine reiche Spende, Geld oder Kleider austeilt: Da bräuchte man keinen Büttel, der ihn triebe und schlüge, er würde wohl selbst laufen aus Leibeskräften, damit er nichts versäumt. Wenn man nun ein Gebot daraus machte, dass alle Bettler dahin laufen sollten, ohne Angabe von Gründen, und verschwiege außerdem, was man da suchen und holen sollte, was wäre das anders, als das man hinginge mit Unlust und nicht daran dächte, etwas zu holen, sondern nur sich sehen zu lassen als ein armer und elender Bettler? Daraus würde man nicht viel Freude oder Trost schöpfen, sondern nur dem Gebot umso feindlicher werden. Genauso haben bisher die Prediger des Papstes dieses treffliche reiche Almosen und unaussprechlichen Schatz verschwiegen und nur mit Haufen hingetrieben zu nichts anderem, als dass man sähe wie unreine und unflätige Leute wir sind. Wer konnte da gerne zur Beicht gehen? Wir aber sagen nicht, dass man sehen solle, wie voll Unflats Du bist, und sich darin spiegeln, sondern raten und sagen: Bist Du arm und elend, so gehe hin und gebrauche die heilsame Arznei. Wer nun sein Elend und Not fühlt, wird wohl ein solches Verlangen darnach kriegen, dass er mit Freuden hinzulaufe. Welche es aber nicht achten und von selbst kommen, die lassen wir auch gehen. Sie sollen aber wissen, dass wir sie nicht für Christen halten. So lehren wir nun, wie trefflich, köstlich und tröstlich Ding es ist um die Beichte, und vermahnen dazu, dass man solch teuer Gut nicht verachte ange-sichts unserer großen Not. Bist Du aber ein Christ, so bedarfst Du wiederum meines Zwanges noch des Papstes Gebot in keiner Weise, sondern wirst Dich wohl selbst zwingen und mich darum bitten, dass Du solches haben kannst. Willst Du es aber verachten und so stolz ohne Beichte hingehen, so fällen wir das Urteil, dass Du kein Christ bist und auch das Sakrament nicht genießen sollst. Denn Du verachtest, was kein Christ verachten soll und machst damit, dass Du keine Vergebung der Sünde haben kannst. Und dies ist ein sicheres Zeichen, dass Du auch das Evangelium verachtest. Summa, wir wollen von keinem Zwang wissen. Wer aber unsere Predigt und Vermahnung nicht hört noch sie befolgt, mit dem haben wir nichts zu schaffen und soll auch nichts von dem Evangelium haben. Wärst Du ein Christ, so sollstest Du froh werden, dass Du gleich über hundert Meilen danach laufen möchtest und Dich nicht nötigen lässt, sondern kommst und uns zwingst. Denn da muss der Zwang umgekehrt werden, dass wir ins Gebot und Du in die Freiheit kommst; wir drängen niemand, sondern er-dulden, dass man zu uns dringet, gleichwie man uns verpflichtet, dass wir predigen und das Sakrament reichen müssen. Darum, wenn ich zur Beichte vermahne, tue ich nichts anderes, als dass ich vermahne, ein Christ zu sein. Wenn ich Dich dahin bringe, so habe ich Dich auch wohl zur Beicht gebracht. Denn welche darnach verlanget, dass sie gerne fromme Christen und ihrer Sünde ledig wären und fröhliche Gewissen haben wollten, die haben schon den rechten Hunger und Durst, dass sie nach dem Brot schnappen, so wie ein gejagter Hirsch durch Hitze und Durst entbrennt, wie der 42. Psalm sagt: „Wie der Hirsch schreiet nach den Wasserbächen, so schreiet meine Seele, Gott, zu Dir“, das ist, wie ein solcher sich sehnt und bangt nach einem frischen Quell, so angst und bange ist mir nach Gottes Wort oder Absolution und Sakrament etc. Siehe, das wäre recht von der Beicht gelehret, wenn man Lust und Liebe dazu machen könnte, dass die Leute herzukämen und uns nachliefen, mehr als wir gerne hätten. Die Papisten lassen wir plagen sich und andere Leute, welche solchen Schatz nicht achten und vor sich selbst zuschließen. Uns aber lasset die Hände aufheben, Gott loben und danken, dass wir zu solcher Erkenntnis und Gnade gekommen sind.