DAS ZEHNTE KAPITEL. (2.B./10.K.)
VON DEN VIER EIGENSCHAFTEN DER WAHREN BUSSE.
Inhalt.
1) Ein bußfertiges Herz achtet sich 1. aller Wohltaten Gottes unwürdig. 2) Dahin gehöret a., dass man sich selbst verleugne, 3) b. dass man sich selbst hasse, 4) c. dass man sein Kreuz auf sich nehme und Christo nachfolge. 5) Darum zogen die Büßenden im alten Testamente Säcke an, und setzten sich in die Asche. 6) Ein Bild solcher Bußfertigen und Demütigen ist Mephiboseth. 7) Ein Exempel dessen ist der verlorne Sohn, das cananäische Weib, und andere. 8) 2. Der Bußfertigen höchster Schmerz ist, dass sie Gott beleidigt haben. 9) Die Be-trachtung solcher Undankbarkeit bringt großen Schrecken. 10) Das sind Gottes Pfeile, die er wieder heilet. 11) Dies ist der rechten Buße Art. 12) 3. Ein buß-fertiges Herz verzaget an allen seinen Kräften, 13) und erkennet sich für einen bloßen Schatten. 14) Das ist das täglich geistliche Sterben. 15) 4. Ein bußfertiges Herz wird mit Gott auf ewig vereiniget.
Ich esse Asche wie Brot, und mische meinen Trank mit Weinen vor deinem Dräuen und Zorn, dass du mich aufgehoben und zu Boden gestoßen hast. Meine Tage sind dahin, wie ein Schatten, und ich verdorre, wie ein Gras. Du aber, Herr! bleibest ewiglich, und dein Gedächtnis für und für.
Ps. 102,10.
Hierinnen werden uns vier Eigenschaften der wahren Buße vorgehalten, die wir auch üben müssen. Die erste Eigenschaft der wahren Buße ist, dass sich ein bußfertiges Herz aller Wohltaten Gottes unwürdig achtet; davon sagt der Psalm: Ich esse Asche wie Brot, und mische meinen Trank mit Weinen, d. i. es ist mir alle Lust und Freude vergangen, ich halte mich unwürdig, einen niedlichen Bissen zu essen; da sich andere Leute erquicken mit niedlicher Speise, schmeckt mir es wie Asche. Solche Unwürdigkeit legt der Herr Christus also aus: Luk. 9,23. Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, und nehme sein Kreuz auf sich, und folge mir nach. Item: Luk. 14,26. So jemand zu mir kommt, und hasset sich selbst nicht, ja sein eigen Leben, der kann nicht mein Jünger sein. In diesem Spruch beschreibt der Herr, wie ein wahrer Christ seine Unwürdigkeit erkennen soll in drei Dingen.
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2. a) Sich selbst verleugnen, d. i. absterben seinen eigenen Willen, seiner eige-nen Liebe, seiner eigenen Ehre, und sich aller Wohltaten Gottes, so einem Men-schen widerfahren mögen, nicht wert achten; sich zu gering achten aller Barm-herzigkeit Gottes, 1 Mos. 32,10. sich nicht allein unter alle Menschen erniedrigen, sondern unter alle Kreaturen, wie der Herr sagt: Ich bin ein Wurm und kein Men-sch, Ps. 22,7. Das heißt sich selbst verleugnen, d. i. für nichts achten.
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3. b) Sich selbst hassen, d. i. alles, was dem Fleisch sanft tut, und was das Fleisch will, als: Ehre, Wollust, Rachgier, Zorn, Geiz, und was solch fleischliches Ding mehr ist, an sich selbst strafen, das Fleisch kreuzigen samt den Lüsten und Begierden, und dasselbe alles für Teufelswerk und Schlangensamen an sich selbst achten und halten, und sich anklagen als einen Höllenbrand, und des ewi-gen Todes Würdigen.
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4. c) Sein Kreuz auf sich nehmen, und dem Herrn nachfolgen, d. i. ohne alle Widerrede und Unmut, in der Stille allerlei Trübsal williglich auf sich nehmen, sich nicht allein alles Leidens wert achten, sondern immer gedenken, man habe ein viel größeres verdienet, und darum sein Kreuz tragen im Stillsein und Hoffen, Jes. 30,15. wie der Herr Christus; das heißt ihm gefolget.
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5. Aus diesem allem ist zu sehen, dass ein recht demütiges und bußfertiges Herz sich aller Wohltaten Gottes unwürdig achtet, auch nicht würdig eines Bissen Brots, oder einer niedlichen Speise oder Labetranks. Wie denn der Herr Christus am Kreuz in seinem großen Durst den bittern vermyrrheten Essig eingenommen, und nichts dawider gesagt, als allein: Es ist vollbracht, Joh. 19,29.30. Daher ist es nun gekommen, dass die im alten Testament, wenn sie Buße getan, haben sie sich nicht wert geachtet einer Guttat, sondern haben Säcke angetan über die bloße Haut, haben sich in die Asche gesetzt, trockenes Brot gegessen, dasselbe in die Asche gelegt, und also gegessen; als die nicht wert wären, reines Brot zu essen, und lautern Trank zu trinken, sondern haben die Tränen, so sie unter dem Essen und Trinken vergossen, mit eingegessen und getrunken.
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6. Die Ursache aber, warum sie sich so unwert geachtet, ist, dass sie erkannt haben, dass sie mit ihren Sünden den ewigen Fluch und die Hölle verdienet, und sich dadurch verlustig gemacht aller Gnaden und Barmherzigkeit Gottes an Leib und Seele; also, dass sie auch der allergeringsten Wohltaten Gottes nicht wert sein. Das ist bedeutet durch den Mephiboseth, den Sohn Jonathans. Als David, ins Regiment kam, ließ er fragen im Lande: Ob jemand vom Geschlecht Jona-than noch übrig wäre, dass er Barmherzigkeit an ihm täte, darum, dass Jonathan sein liebster Freund gewesen, und ihn errettet aus der Hand seines Vaters Sauls? Da ward gefunden ein armer lahmer Mann, mit Namen Mephiboseth, zu dem sprach David: Du sollst täglich an meinem Tische essen, um deines Vaters Jonathan willen. Da antwortete er: Wer bin ich? Ein toter Hund, dass ich über des Königs Tisch essen solle, 2 Sam. 9,8. Das ist ein Bild aller demütigen, bußferti-gen Herzen, die sich nicht wert achten der Wohltaten Gottes. So möchten wir auch wohl sagen zu Gott dem Herrn, wenn er uns mit seinen Wohltaten sättiget an seinem Tische, und im heiligen Abendmahl mit seinem Leib und Blut speiset und tränket.
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7. Deßgleichen lesen wir vom verlornen Sohn, Luk. 15,19. da er Buße tat, achte-te er sich nicht wert, dass er seines Vaters Sohn heißen sollte, sondern wollte gerne ein Knecht und Taglöhner sein seines Vaters. Also das cananäische Weib wollte gerne ein Hund sein, und die Brosamen essen, so die Kinder fallen lassen, Matth. 15,27. Petrus spricht: Herr, gehe von mir hinweg, ich bin ein sündiger Mensch, nicht wert, dass du bei mir gehest oder stehest, Luk. 5,8. Der Haupt-mann zu Kapernaum: Herr, ich bin nicht wert, dass du unter mein Dach gehest, Matth. 8,8. St. Paulus sagt: Er habe sein Leben nicht so lieb, dass er es mit Freuden vollenden sollte, Ap. Gesch. 20,24. Er achtet sich selbst nicht so wert, dass er ein Apostel heiße, 1 Kor. 15,9. Also der heilige David achtet sich nicht so wert, dass er Brot esse, sondern ich esse Asche wie Brot, sagt er, sogar achte ich mich nicht wert einer Guttat. Wenn ein Christ ein solches Herz hat, so ist es recht, so ist es zerbrochen und zerschlagen, und ein lebendiges Opfer Gottes, Ps. 51,19.
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8. Die andere Eigenschaft ist, dass der Bußfertigen höchster Schmerz und Trau-rigkeit ist, dass sie Gott erzürnet und beleidiget haben. Davon sagt David: Vor deinem Zorn und Dräuen, dass du mich aufgehoben und zu Boden gestoßen hast, das ist, es tut mir all mein Unglück und Schmerz so wehe nicht, als dass ich dich, so einen herrlichen, heiligen und gerechten Gott, erzürnet, oder wider dich gehandelt habe.
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9. Weil Gott lauter Liebe, Gnade, Gerechtigkeit und Barmherzigkeit, ja alle Tugend ist, so beleidigt man mit einer jeden Sünde Gott; als mit Ungerechtigkeit beleidigt man Gottes Gerechtigkeit, denn Gott ist die Gerechtigkeit selbst. Mit Lügen, denn Gott ist die Wahrheit selbst. Mit Haß, denn Gott ist die Liebe selbst. Gott ist das höchste ewige Gut aller Tugenden, und die höchste Liebe. Nun ist es ja eine große teuflische Bosheit, denselben zu beleidigen, der die höchste Liebe, ja die Liebe selbst ist. Wenn uns Gott je etwas zu leide getan hätte, so wäre es so groß Wunder nicht, dass wir ihn hasseten, und ihm widerstrebten; nun gibt er uns aber alles Gute, Leib und Leben, speiset und kleidet uns, gibt uns Arznei, wenn wir krank sein; vergibt uns unsere Sünden, so oft wir seufzen, und ist bereit allezeit uns aufzunehmen, wenn wir uns bekehren; hat uns seinen lieben Sohn geschenket, und den heiligen Geist, und gibt sich selbst uns zu eigen, ist unser Vater, und nimmt uns zu Kindern an; dennoch erzürnen wir ihn, widerstreben ihm und hassen ihn. Wäre das nicht eine große Bosheit, wenn du den tötetest, der dir das Leben gäbe; wenn du den schlügest, der dich in seinen Armen trüge, und in seinem Schoß hielte; wenn du den verachtetest, von dem du alle deine Ehre hättest; wenn du den verleugnetest, der dich als sein Kind aufgenommen hätte? Siehe, das tust du Gott deinem Vater selbst. Siehe, welch ein heiliger und gerechter Gott ist der, den du beleidigest, welchen alle Engel Gottes anbeten, sich vor ihm fürchten, ihm das Heilig singen, Jes. 6,3. und du bist Erde und Asche, und beleidigest ihn. Wenn dasselbige ein bußfertiges Herz bedenket, so wird in ihm gewirket eine sehr große Traurigkeit und schmerzliche Reue, die so wehe tut, als die tiefste Wunde, und macht eine sehr große Furcht vor Gottes Gerechtigkeit und Gericht, die den Menschen sehr schrecklich drohet, inwendig und auswendig; inwendig im Gewissen, auswendig durch zeitliche Plagen. Davor hat der Mensch weder Friede noch Ruhe, wie Hiob klaget, Kap. 6,1. und vergehet ihm alle Freude, so in der Welt ist, dass er weder essen noch trinken kann. Wie solches Drohen Ps. 38,3. beschrieben ist: Deine Pfeile stecken in mir, und deine Hand drücket mich. Gleich als wie eine Wunde, darinnen ein Pfeil stecket, sehr wehe tut, der Schmerz auch so lange zunimmt, so lange der Pfeil darinnen stecket, also, so lange die Furcht im Gewissen stecket, ist da keine Ruhe, sondern eitel Drohen. Und dies Drohen ist nichts anders, als das leben-dige Urteil der Gerechtigkeit Gottes in unserm Gewissen, und eine große Furcht der Verstoßung in die Hölle. Darum spricht David: Dass du mich aufgehoben, und zu Boden gestoßen hast, Ps. 102,11. Gleich als wenn einer von einem hohen Orte in eine große Tiefe fiele, und so zerquetschet würde, daß er kein ganzes Glied behielte.
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10. Dennoch aber ist in diesem großen Drohen und Schrecken Gottes noch ein Trost, denn der Prophet spricht: Es ist Gottes Drohen, Schrecken und Pfeile. Der Gott, der das Herz verwundet mit seinen Pfeilen, der wird es auch heilen; der da tötet, der wird auch lebendig machen; der Gott, der zu Boden stößt, und in die Hölle führet, der kann auch wieder herausführen, Ps. 146,8. 1 Sam. 2,6.
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11. Wenn nun das ein bußfertiges Herz an sich befindet, dass ihm nichts so schmerzlich wehe tut, als dass es Gott, das höchste Gut, und die höchste Liebe, erzürnet habe, so ist es recht mit ihm. So tat David: An dir allein habe ich ge-sündiget, Ps. 51,6. Ach (will er sagen) wenn ich dich nur nicht beleidigt hätte. So tat Daniel: Du bist gerecht, aber wir müssen uns schämen, Dan. 9,7. dass wir nämlich so einen gerechten Gott beleidiget haben.
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12. Die dritte Eigenschaft ist, dass David spricht: Meine Tage sind dahin, wie ein Schatten, und ich verdorre wie Gras. Das ist: ein bußfertiges Herz verzaget an allen seinen Kräften, und weiß, dass es so wenig Kraft hat, als ein Schatten, und so wenig Saft, als ein dürres Gras. So stehet auch Ps. 39,6.7. Siehe, meine Tage sind einer Hand breit bei dir, und mein Leben ist wie nichts vor dir. Wie gar nichts sind alle Menschen, die doch so sicher leben? Sie gehen daher, wie ein Sche-men etc.
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13. O wie ist das so eine große Weisheit, wenn ein Mensch sein eigenes Nichts erkennet. Der Mensch ist nichts, gleichwie ein Schatten nichts ist. Denn ein Schatten ist ein lebloses, totes, ohnmächtiges Ding, das keinen Leib, Leben, noch Bewegung von sich selbst hat, und vergehet, wenn die Sonne hinweg ist. Also auch der Mensch, wenn Gott das Licht des Lebens entziehet. Und dies ist ein Wunder, je näher die Sonne, desto kleiner der Schatten. Also, je näher Gott mit seinen Gaben, desto kleiner ein frommer, gottesfürchtiger Mensch ist in seinen Augen und vor der Welt. Und je weiter die Sonne von uns, desto größerer Schatten. Also je weiter der Mensch von Gott ist, desto größer er wird in seinem Herzen und innerlicher Hoffart. Und hinwieder, je größer der Mensch ist in seinem Herzen, desto weiter er von Gott ist. Und gleichwie die großen Schatten gegen den Abend bald vergehen und verschwinden; also, die groß und hoch sind in ihrem Herzen, vergehen auch bald. Denn der Schatten muß darum verschwin-den, weil ihm die Sonne entgehet; also wenn der Schattenmensch groß wird in seinem Herzen, so entgehet ihm die göttliche Sonne, so muß er vergehen. Wie auch der Schatten von sich selbst kein Leben hat, sondern hat seine Bewegung von der Sonne, und gehet mit derselben; also ist der Mensch von sich selbst nichts, sondern tot und leblos. Gott ist seine Bewegung und Leben. Gleich als man siehet einen großen Baum, der wirft von sich einen großen Schatten; der Schatten lebt und bewegt sich von ihm selbst nicht, sondern, wenn sich der Baum reget, so reget sich der Schatten auch; also, der Mensch lebet und webet in Gott. Ap. Gesch. 17,28. Im Tode erfahren wir es, dass unsere Tage dahin sind, wie ein Schatten, und wir wie Gras verdorren, welches der Tod mit der Sichel und Sense abgehauen, Psalm 39,6. und 90,5. Item. 103,15.
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14. Wenn nun der Mensch dies alles gründlich in seinem Herzen empfindet durch wahre Demut, dass er nichts, und einen toten Schatten gleich ist, so ist sein Herz recht vor Gott und richtig in der Buße. Denn wie wir natürlich und leiblich sterben müssen, also müssen wir auch geistlich täglich sterben, auf dass wir einmal wohl sterben lernen. Denn was man stets übet, das kann man am besten.
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15. Die vierte Eigenschaft der Buße ist die Vereinigung mit Gott, wie der Psalm hie spricht: Du aber bleibest ewiglich, und dein Gedächtnis für und für, als wollte er sprechen: Ob ich gleich bin, wie ein Schatten, und verdorre wie Gras hie zeitlich; so weiß ich doch, dass ich in dir ewig bleiben werde, wie du ewig bist. Gleichwie der Mensch durch die Sünde von Gott geschieden wird; also wird er durch wahre Bekehrung wieder mit Gott vereiniget. Gleich wie die Person Christi nicht kann getrennet werden, sondern die ewige Gottheit hat die menschliche Natur in Christo ihr also vereinigt durch ein unauflösliches Band, dass auch der Tod diese Vereinigung nicht hat trennen können, und also bleibt die menschliche Natur Christi ewig mit der Gottheit vereiniget, und mit Gottes Herrlichkeit erfüllet; also werden in der Bekehrung zu Gott, durch den Glauben und herzliches Ver-trauen, die gläubigen Seelen also mit Gott vereiniget, dass sie weder Leben noch Tod scheiden kann, Röm. 8,38. Denn die dem Herrn anhangen, die werden ein Geist mit ihm, und Gott hat sich in Ewigkeit mit uns verlobet, 1 Kor. 6,17. Hos. 2,19. Ja, Jesus Christus, unser Herr, ist unser einiger Zeuge, und unser Buch des Lebens, darinnen wir sehen und lernen, dass wie seine menschliche Natur ewig mit Gott vereiniget ist, also auch alle Gläubigen. Gleichwie nun Gott und Christus ewig ist, so werden auch seine Verheißungen ewig sein, durch welche er mit uns einen ewigen Gnadenbund gemacht hat, Ps. 111,5. der wird nicht aufhören, wenn uns gleich die Welt verläßt, Sünde, Tod, Teufel und Hölle plagen, ja wenn uns gleich unser Leib und Seele verschmachtet, so ist doch Gott unsers Herzens Trost und unser Teil, Ps. 73,26.
Gebet um die rechte Eigenschaft der wahren Buße.
Ach! ich elender Mensch, bin unwürdig, und habe mich durch meine Sünden unwürdig gemacht aller geistlichen und leiblichen Gaben und Güter, die du mir, mein Gott! so reichlich bis auf diese Stunde erzeiget hast, weil ich mich dadurch noch nicht zu dir in wahrer Buße habe bringen lassen. O dass ich es dann jetzt noch täte, deinen Zorn und Drohen fühlte, mich inniglich betrübte, hassete, und als ein Höllenbrand achtete, mit Tränen deine Gnade im Glauben an Jesum suchete, auf dass ich mit dir wieder vereiniget würde, Amen.