DAS ACHTUNDFÜNFZIGSTE KAPITEL. (2.B./58.K.)

 

DASS DER NATÜRLICHE HIMMEL UND DIE GANZE WELT,

MIT ALLEN NATÜRLICHEN KRÄFTEN,

DEM GLAUBEN UND GEBET EINES CHRISTEN UNTERWORFEN SEI.

 

Inhalt.

1) Der Sternprophezeihung Missbrauch ist zu tadeln, wie ehemals bei den Juden, also noch jetzt bei den Christen. 2) Doch haben die himmlischen Körper ihre Wirkungen im himmlischen Leben. Denn 1. Gott wirket durch die Natur. 3) 2. Christus weiset uns auf des Himmels Zeichen. 4) 3. Die großen Himmelslichter bringen oft große Veränderungen. 5) 4. Krankheiten rühren größtenteils aus dem Gestirn. 6) 5. Es wäre ungereimt, den großen Himmelskörpern solche Wirkung abzusprechen; 7) 6. da das ganze Firmament im Menschen ist. Unsere Un-wissenheit hebt die Wirkungen der Sterne nicht auf. 8) Doch sind alle diese Wir-kungen dem Glauben und Gebet unterworfen. Ja alle höllische Macht, Sünde, Tod und Teufel liegen unter des Glaubens Füßen.

 

Ihr sollt euch nicht fürchten vor den Zeichen des Himmels, wie die Heiden. Jer. 10,2.

 

Es haben viele vortreffliche Leute wider die Sternprophezeihung geschrieben, und wollen nicht zugeben, dass das Gestirn im Menschen etwas wirken sollte, sein Leben, Wandel und Geschäfte betreffend; haben viele scheinbare Argu-mente in großer Menge zusammen getragen, und vermeinen, es geschehe dadurch ein großer Abbruch der Allmacht, Vorsehung und Regierung Gottes; sonderlich weil die Sternseher vom Propheten gestrafet, und den Juden ernstlich verboten worden, dieselben um Rat zu fragen, wie derselbigen Sprüche viele in der Schrift sein. Nun halte ichs auch gewißlich dafür, wenn diese Kunst miss-braucht wird zur Abgötterei, zum Aberglauben, zur Leichtfertigkeit und Fürwitz, zukünftige Dinge zu erforschen, welches alles vom Glauben und der Gottesfurcht abführet, dass solcher Missbrauch hoch sträflich, und nicht zu dulden sei. Denn daher ist kommen, dass die heiligen Propheten nicht allein die Sternseher stra-fen, sondern ihrer auch spotten, weil die Juden zu ihnen liefen, und wollten sich von ihrem zukünftigen Glück weissagen lassen aus der Natur und Himmelslauf; da doch Gott dies Volk erwählt hatte, dass er sie wunderlich führen wollte, über, ja wider die Natur, wie er auch getan. Darum kein natürlicher Sternseher den Juden hat können weissagen, weder Böses noch Gutes, sondern aus dem Munde der Propheten, als aus dem Munde Gottes sollten sie es hören, und den Herrn fürchten, und sich Gott dem Herrn befehlen, sich nach seinem Wort und Zeugnis richten. Und also solls auch sein im neuen Testament bei den Christen. Denn Christus unser Herr will seine Gläubigen selbst regieren, und ihr neuer Himmel sein, sie kräftiglich inclinieren, bewegen, leiten und führen, wie Ps. 4,4. spricht: Erkennet doch, dass der Herr seine Heiligen wunderlich führet. Von welcher wunderlichen Regierung Gottes der 139. Psalm herrlich redet. Denn eines Christen Leben und Wandel soll allein aus Gott und aus der neuen Geburt gehen, und von Gott regieret und geführet werden.

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2. Dass aber darum der Himmel und das Gestirn natürlicher Weise keine Wir-kung haben sollte im menschlichen Leben, Wandel und Geschäfte, weiß ich nicht, ob man es so gar verneinen könnte, und ob eben dadurch der Vorsehung und Regierung Gottes ein Abbruch geschehe. Sintemal erstlich der allmächtige Gott durch die Natur als durch Mittel wirkt. Denn durch den Lauf des Himmels ordnet er Zeit und Jahre, 1 Mos. 1,14. und hat alle unsere Dinge in gewisse Zeit und Zahl gefasset und gesetzet, Weish. 11,22. Daher der Prediger Salomon spricht C. 3,1. Alles hat seine Zeit, und alles Vornehmen unter dem Himmel hat seine Stunde. Ja es liegt alles an der Zeit, Kap. 9,11. Nun ist die Zeit eine für-nehme und sonderbare Wirkung des Himmels, und wir empfindens, dass alle Zeit nicht gleich ist, es gehen die menschlichen Geschäfte nicht allemal und zu aller Zeit gleich wohl fort, welches auch der Herr Christus selbst andeutet, da er spricht: Sind nicht des Tages zwölf Stunden? Joh. 11,9. Als wollte er sprechen: Was zu einer Stunde nicht fort will, gefährlich oder schädlich gewesen, kann sich leicht zur andern Stunde ändern. Gott hat es also geordnet, dass alle Dinge zu seiner Zeit geschehen müssen; wohl dem, der die Zeit trifft! Hätten die Juden die Zeit des Messiä und ihrer Heimsuchung aus den Propheten und Predigten Christi erkannt, so stünde es wohl um sie, Luk. 19,44. Diese weisliche Erforschung der Zeit bestätiget vielmehr Gottes Weisheit, Vorsehung und Regierung, denn dass sie derselben sollte Abbruch tun. Die Offenbarung Johannis hat viel mit der Zeit und Zahl zu tun, und darin bestehen die größten Geheimnisse.

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3. Zum andern weiset uns Christus Jesus unser Herr selbst auf die Zeichen des Himmels, der Sonne, Mond und Sterne, Luk. 21,25. Denn der Himmel ist ein Spiegel der großen Welt, darin ein Verständiger sehen kann, was auf Erden geschehen soll. Denn der Himmel trauert und gibt Zeichen, wenn große Strafen auf Erden kommen sollen, wie Jes. 13,10. spricht: Die Sterne am Himmels und sein Orion scheinet nicht helle. Die Sonne gehet finster auf, der Mond scheinet dunkel. Ezech. 32,7.8. Ich will den Himmel verhüllen, und seine Sterne ver-finstern, die Sonne mit Wolken überziehen, der Mond soll nicht scheinen, alle Lichter am Himmel will ich über dir lassen dunkel werden. Joel 2,10. Sonne und Mond werden finster, und die Sterne verhalten ihren Schein. Daher spricht Gott der Herr Jer. 10,2. Ihr sollt euch nicht fürchten vor den Zeichen des Himmels, verstehe, so ihr fromm seid, und in meiner Furcht lebet. Denn denen, so aus Gott geboren sind, und in der neuen Geburt leben, kann der Himmel und die ganze Natur nicht schaden, darum sich dieselben vor den Zeichen des Himmels nicht zu fürchten haben, wie Ps. 112,7. spricht: Wenn eine Plage kommen will, fürchtet sich der Gerechte nicht, sein Herz hoffet unverzagt auf den Herrn. Und wie heißt es: der gottweise Mensch herrschet über das Gestirn. Denn die aus der neuen Geburt sind, sind über die natürlichen Himmel mit ihrem Wandel, und sind nicht mehr Kinder der Gestirne, nach heidnischer Weise, sondern Gottes Kinder, Joh. 1,13. und leben im Glauben, dadurch sie sich den Kräften des natürlichen Himmels entziehen. Die aber nicht in der neuen Geburt leben, sondern nach dem Fleisch, die haben sich zu fürchten, denn sie müssen des Himmels Streiche lei-den, weil sie heidnisch leben.

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4. Zum dritten, so ist ganz unläugbar, was die Finsternisse der großen Lichter am Himmel, und die Kometen für große Veränderungen auf Erden mit sich bringen; nicht allein an einzelnen hohen Personen, wegen ihres tödlichen Abgangs, son-dern auch an Veränderung der Reiche und Herrschaften, auch andern großen Landstrafen. Daher aus der Erfahrung gesagt wird: Es sind niemals Kometen am Himmel ohne Strafen gesehen worden, und sind derselbigen Exempel alle Histo-rien voll. Es ist wohl bekannt des Julii Cäsaris Exempel, dass ihn ein Stern-kündiger gewarnet vor dem Tage, an welchem er auf dem Rathause zu Rom erstochen ist worden. Und da derselbe Tag kommen war, hat er den Sternseher geneckt, und gesagt: Siehe, der Tag ist nun kommen. Darauf der Sternkündiger gesagt: Es ist aber der Tag noch nicht vergangen. Er ging also in den Rat, und ward jämmerlich ermordet.

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5. Zum vierten, so rühret der größte Teil menschlicher Krankheiten vom Gestirne her, wie die wahren Medici wissen, denen die Gestirnkrankheiten bekannt sind. Was sind Mondkrankheiten, die sich nach dem Einfluß des Mondes richten, und mit demselben zu- und abnehmen, als die schwere Not, und etliche Arten des Schlages, auch die Pest und viele andere giftige Krankheiten? Was dieselben im menschlichen Leben, Wandel und Geschäfte für Veränderung bringen, gibt die Erfahrung. Daher ein berühmter Medicus die Sternseherkunst schätzt und setzet sie zur vierten Säule der Medizin, wie sie es denn auch ist.

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6. Zum fünften schreibt ein gelehrter Mann: Es ist ungereimt, dafür halten, dass so große himmlische Körper, welche größer sind, als die ganze Erde, keine Kraft noch Wirkung haben. Sintemal ja, wie der Philosoph sagt, je vollkommener die Formen der Dinge sind, je edlere Wirkungen haben die Dinge selbst, deren For-men sie sind. Der Mensch ist der Mittelpunkt der größern Welt, auf welchen alle Strahlen zielen und zusammenlaufen.

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7. Zu dem, wie kann sogar verneinet werden, dass das Firmament nicht seine Wirkung im Menschen habe, da doch 6) das ganze Firmament im Menschen ist; und das Firmament der kleinen Welt mit dem Firmament der großen Welt eine sehr geheime und große Übereinstimmung hat, wie die rechtschaffenen Philo-sophen wohl wissen. Ich rede nicht von der Wirkung der Sterne, welche die vermeinten Sternseher dem Gestirn andichten, und darauf ihre Wahrsagerei gründen, dawider fast alle Theologen zu unserer Zeit geschrieben, und dieselbi-ge verworfen haben, sondern ich rede von natürlichen Kräften des Himmels und der Sterne, das derselben Wirkung im Menschen, als in der kleinen Welt, nicht könne verneinet werden, darum, dass die Sternseher so ungewisse Dinge weissagen. Was können die Sterne darum, dass die Sternseher ihre Wirkung und Kräfte nicht besser verstehen? Und wenn man unsere jetzige Medizin und Astrologie auf die Goldwaage legen wollte, würde sich befinden, dass die Medici auch oft in ihren Kuren fehlen, sowohl als die Sternseher in ihrem Prophezeihen. Sollte man darum der Kräuter Wirkung verleugnen? Was können die Kräuter dafür, dass man ihre Kraft nicht besser verstehet? Es ist auch in den Auslegun-gen und Anziehung des Zeugnisses der Schrift, Jes. 41,22. so wider die Stern-seherei und Wahrsagerei zukünftiger Dinge von den Propheten geredet sind, ein Unterschied zu machen zwischen den Werken Gottes, so Gott unmittelbar tut, und zwischen den Werken der Natur. Die Juden wollten Gottes unerforschliche Werke aus der Natur erforschen, welches unmöglich ist, darum wurden sie mit den Sternsehern zu Schanden, und wurden verspottet. Pharao in Ägypten und Nebucadnezar zu Babel wollten von den ägyptischen und babylonischen Weisen die übernatürlichen Werke Gottes erforschen, nämlich die Träume und derselben Deutung, welche übernatürlich waren; und das war in derselben Weisen Ver-mögen nicht, 1 Mos. 41,8. Dan. 2,27. Es gehöret eine höhere Weisheit dazu, nämlich der Geist Gottes, der da alles erforschet, auch die Tiefe der Gottheit, 1 Kor. 2,10. Darum entschuldigte sie Daniel vor dem Könige, und bat für sie, dass sie der König nicht tötete. Er aber sagte dem Könige seinen Traum, und die rechte Deutung durch den heiligen Geist, gleichwie auch Joseph dem Pharao. Dahin siehet auch Salomon in seinem Prediger, dass man die Werke Gottes nicht erforschen kann, verstehe aus der Natur, aber wohl durch den heiligen Geist. Darum heben solche Sprüche die Wirkungen des Firmaments nicht auf.

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8. Es seien aber solche Wirkungen des Himmels wie sie wollen, so mächtig, so stark, so geschwind, so schnell; so sind dieselben und alle natürlichen Kräfte des Himmels und aller Elemente dem Glauben und dem Gebet unterworfen; denn ein Gläubiger ist in Christo ein Herr über die ganze Natur, welches Offenb. 12,1. vor-gebildet ist durch das Weib mit der Sonne bekleidet, und der Mond unter ihren Füßen. Das ist, der Gläubige ist in Christo über alles erhaben, und in ihn versetzt, mit Christo bekleidet, und teilhaftig seiner Herrlichkeit und Lichtes, und hat die ganze Natur unter seinen Füßen. Ein Gläubiger ist in Christo eine neue Kreatur, 2 Kor. 5,17. und überwindet in Christo alles. Denn alles, was aus Gott geboren ist, überwindet die Welt, und alles, was in der Welt ist, 1 Joh. 5,4. Alle Dinge sind möglich dem, der da glaubet, Mark. 9,23. Siehe, ich habe euch Macht gegeben über Schlangen und Scorpionen, und über alle Macht des Feindes, Luk. 10,19. Ob Tausend fallen zu deiner Seite, und Zehntausend zu deiner Rechten, so wird es dich doch nicht treffen; auf den Löwen und Ottern wirst du gehen, und treten auf die jungen Löwen und Drachen, Ps. 91,7.13. Er bedecket mich in seiner Hütte zur bösen Zeit, und verbirgt mich heimlich in seinem Gezelt, und erhöhet mich auf einem Felsen, Ps. 27,5. Wenn du durchs Feuer und Wasser gehest, bin ich bei dir, dass dich die Flut nicht ersäufe, noch die Flamme anzünde, Jes. 43,1. seq. Seid getrost, ich habe die Welt überwunden, Joh. 16,33. Siehe, es kommt der Fürst dieser Welt, und hat nichts an mir, Joh. 14,30. Gott sei Dank, der uns den Sieg gegeben hat in Christo Jesu, 1 Kor. 15,57. Wer will uns scheiden von der Liebe Gottes, Trübsal, Angst, Verfolgung, Hunger, Schwert, Frost und Blöße? Ich bin gewiß, dass weder Leben noch Tod, weder Engel noch Fürstentum, weder Höhe noch Tiefe etc. uns scheiden kann von der Liebe Gottes in Christo Jesu. Wir überwinden alle um deß willen, der uns geliebt hat, Röm. 8,35.38.39. Durch den Glauben haben die Heiligen den Himmel auf und zugeschlossen, des Feuers Glut ausgelöschet, Sonne und Mond heißen stille stehen, der Löwen Rachen zugehalten, Hebr. 11,33.

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9. Nicht allein die Natur ist dem Glauben unterworfen, sondern auch alle höllische Macht und Pforten der Höllen, Sünde, Tod, Teufel und Hölle; denn Christi Sieg ist unser. In ihm siegen wir und er in uns. Darum sprechen die siebenzig Jünger: Herr! es sind uns auch die Teufel untertan in deinem Namen. Darum der Herr spricht: Freuet euch dessen nicht, dass euch die bösen Geister untertan sein, sondern freuet euch, dass eure Namen im Himmel geschrieben sein, Luk. 10,17.20. Das ist euer Sieg, das ist eure Stärke, eure Herrlichkeit, eure Seligkeit, euer Ruhm. Durch mich seid ihr Kinder Gottes, Erben und Herren über alles. Und also sind aller Gläubigen Namen im Himmel angeschrieben, dass sie durch den Glauben in Christo gerecht, selig und sieghaft sein, auch Erben und Herren sind mit Christo über alles. Darnach richte, urteile, meistere ein jeder Verständiger und Gläubiger seine natürliche Nativität, und wisse, dass er ein Herr sei des Himmels, und über das Gestirn herrsche.

 

Gebet um rechten Gebrauch des Gestirns.

 

Du Sonne der Gerechtigkeit, Jesu Christe! lass dein heilsames Licht mir erschei-nen, mich erleuchten, mich erfreuen und erquicken, wenn es allenthalben finster wird, und deine Zornzeichen die sichere Welt aufwecken und erschrecken. Hilf mir durch den Glauben und das Gebet siegen über alle natürlichen Kräfte des Himmels und aller Elemente, ja über Sünde, Tod, Teufel und Hölle, Amen.

 

BESCHLUSS DES ZWEITEN BUCHS.

 

Inhalt.

1) Arndts Zweck ist, dass bei der reinen Lehre auch das heilige Leben möge fortgepflanzt werden. 2) Welches darum weitläufig beschrieben wird, weil unser Schade und Erlösung groß, und das Kreuz mannigfaltig ist.

 

So seid nun wacker allezeit und betet, dass ihr würdig werdet zu entfliehen die-sem allem, und zu stehen vor des Menschen Sohn. Luk. 21,36.

 

Zum Beschluß muß ich den christliebenden Leser noch etlicher Punkten freund-lich erinnern: Dass ich keinen andern Zweck habe und suche in diesen meinen Büchern, denn, dass neben und mit unserer reinen Religion und Glaubensbe-kenntnis, so in der Kirche der Augsburgischen Confession schallet, und in Formula concordiä wiederholet ist, (zu welcher ich mich auch mit Herzen und Munde bekenne, will auch, dass diese meine Schriften nicht anders, denn nach derselben sollen verstanden werden,) auch das heilige, christliche Leben möge fortgepflanzet werden. Denn es hilft die reine Lehre denen nichts, welche nicht zieret ein heiliges Leben. Die Reinigkeit der Lehre ist mit wachendem Auge zu bewahren, aber die Heiligkeit des Lebens ist mit größerem Ernste fortzupflanzen. Was hilft große Kunst ohne Gottseligkeit? Es ist viel besser vor Gott, einen gottesfürchtigen Menschen erziehen, als einen Gelehrten. Die Lehre Christi treiben ihrer viele mit großem Ernste, aber das Leben Christi üben ihrer wenige. Hievon wolle auch der christliche Leser die Vorrede des ersten Buchs, und den Beschluß des vierten Buchs besehen.

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2. Ob auch jemand sagen würde, ich hätte die Lehre vom christlichen Glauben zu weitläufig beschrieben, dem gebe ich zur Antwort: Dass auch unser böses Leben weitläufig sei, unser Schaden ist ja so groß und heillos, so ist auch unsere Erlö-sung ein großes Werk und tiefes Meer, so ist auch unser Kreuz mannichfaltig. Doch wer es ja will kürzer haben, der lese nur, was im ersten, zweiten und dritten Buch von der Buße, vom Glauben, von der Liebe, Demut, Sanftmut, Geduld und vom Kreuz in gewisse Kapitel verfasset ist, so wird er das ganze christliche Le-ben kurz haben und finden. Wirst du aber das ganze Werk lesen, so wird dir es Zeit und Arbeit reichlich belohnen.

 

Ende des zweiten Buchs.

 

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