VERANTWORTUNG

DES DRITTEN BUCHS VOM WAHREN CHRISTENTUM.

 

(6.B./1.T./VERANTW.D.3.B.)

 

Jetzt kommen wir zu unserm inwendigen Schatz, welchen wir bisher gesucht haben durch die Buße, durch Betrachtung des Worts Gottes, durch die Gerech-tigkeit Christi, durch die Heiligung und Erneuerung, durchs Gebet und andere göttliche Mittel. Und muß nun unsere gläubige Seele sein und bleiben eine Wohnung Gottes, eine Werkstatt des heiligen Geistes, ein Besitz des Reichs Gottes, ein Haus des wahren Gottesdienstes, ein heiliges Bethaus im Geist und in der Wahrheit. Alle, die dieses verleugnen, haben eine Theologie, so das Herz und die Seele nicht angehet. Denn wo wollen sie doch das Reich Gottes hin-setzen, in oder außer dem Menschen? Wo soll der wahre Gottesdienst verrichtet werden, in oder außer dem Menschen? Wo soll der Glaube, Liebe und Hoffnung entzündet werden, wo sollen die Wirkungen des heiligen Geistes geschehen, die Erleuchtung, die Lebendigmachung, die Heiligung? Wo soll der Sieg des Glau-bens über die Welt geschehen? Vielleicht in Utopia. Wo soll das Subjectum sein der Gaben des heiligen Geistes? Wo soll die Offenbarung der Gnaden, des Trostes, der Freude, des Friedens geschehen? Wo soll das Licht der Gnade scheinen? Wo soll das Licht der Seele leuchten? Wo soll die Prüfung des Her-zens sein? Wo soll die Liebe Gottes geschmeckt werden? im leiblichen Munde, oder im Geist? Wo soll Gott durch sein Wort, Geist, Andacht und Bewegung mit unsern Herzen reden, zu Rom oder zu Jerusalem? Wo soll man den heiligen Geist und seine Kennzeichen suchen? Wo soll die Ruhe der Seele sein? Wo soll man die himmlischen Güter und den geistlichen Reichtum suchen? Wo soll man das heilige und erneuerte Bild Gottes suchen? O ihr elenden Leute! die ihr nir-gend davon zu sagen wisset, als von Sekten; dies soll man wissen, aber jenes auch verstehen lernen, sonst ist eure Kunst des theologischen Namens nicht wert. Die Würdigkeit und Hoheit des Verdienstes Christi soll man treiben, die Herrlichkeit des Glaubens, die Heiligkeit des Lebens Christi, und sein holdseliges Beispiel, und wie Christus eine Gestalt in uns soll gewinnen. Um solche recht theologische Sachen sollt ihr euch bekümmern.

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2. Das Fundament und der Grund aber alles dessen, was ich im dritten Buch vom wahren Christentum geschrieben habe, ist der Spruch des Herrn: Sehet, das Reich Gottes ist inwendig in euch, Luk. 17,11. und St. Paulus: Eph. 1,13. Da ihr glaubetet, seid ihr mit dem heiligen Geist versiegelt worden. Das ist in unsern Herzen und Seelen geschehen; darum lehrt und schreibet Taulerus, dass wir müssen zu unserm inwendigen Grund des Herzens geführet werden, daselbst unsern inwendigen Schatz zu suchen, da werden wir ihn finden, da werden des Glaubens Kräfte sich offenbaren, die inwendige geistliche Schönheit, da offenba-ret sich Gottes Kraft und Weisheit, da ist Erkenntnis menschlichen Elends, da wird Gottes Erbarmung empfunden, das Licht der Gnaden, die göttliche Liebe, göttliches Gespräch, Wirkung und alle Kräfte des Geistes, Kennzeichen der Bei-wohnung Gottes, Ruhe der Seelen, kräftige Gebete und alles, was zum geistli-chen, göttlichen und himmlischen Wesen gehöret, und das ganze Reich Gottes alle geistlichen Güter und himmlischer Reichtum, wie dasselbe insonderheit durch dieselbe Kapitel im dritten Buch wird ausgeführet, und ist ein jegliches Kapitel ein Stück von dem Siegel des heiligen Geistes, und wenn dasselbe durch Gebet und Betrachtung eröffnet wird, so ereignen sich mancherlei Güter dieses Schatzes und des Reichs Gottes, und ist keine Enthusiasterei, wie du elender Mensch meinest; sondern es ist eben das, was St. Paulus sagt, dass aus einem Fünklein ein Feuer kann aufgeblasen werden, und aus einem Senfkörnlein ein großer Baum werden. Ist auch kein Schwenkfeldianismus, wie du meinest, son-dern ein Christ ist allbereit durch Gottes Wort und hochwürdiges Sakrament neugeboren, gläubig worden und bekehret, NB. mangelt nur die Praxis und Übung des tätigen Glaubens; ist auch kein Osiandrismus, denn es ist nicht die wesentliche, sondern die gnadenreiche Gerechtigkeit Jesu Christi, die uns aus Gnaden geschenket wird, welche in uns eitel Gnadenfrüchte wirket. NB. Ist kein Papismus, denn es ist kein Verdienst, sondern Gnade. NB. Ist kein Weigelianis-mus, denn es ist hie die Kraft des lebendigen Worts Gottes.

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Verantwortung der Vorrede.

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Nachdem der Sohn Gottes bezeuget, Joh. 7,38. daß, wer an ihn glaubet, von deß Leibe werden Ströme des lebendigen Wassers fließen; welches er sagt von dem Geist, welchen empfahen sollen, die an ihn glauben. Und nachdem 1 Joh. 2,20.27. geschrieben ist: Ihr habt die Salbung empfangen, die euch alles lehret. Item: Jer. 31,33. Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben, und in ihren Sinn schrei-ben; so ist hoch vonnöten, dass wir dieses Schatzes in uns wahrnehmen, dass wir ihn suchen, als eine köstliche Perle im Acker, durch Betrachtung des gött-lichen Worts, durch innerliche Andacht, durch Wirkung des heiligen Geistes. Soll aber solches geschehen, so muß die Liebe der Welt ausgezogen, und die Liebe Gottes angezogen werden, und muß ein gottergebenes und gottgelassenes Herz da sein, fähig der Gnadengaben des heiligen Geistes, welche man Charismata nennet, und dieselben machen einen Unterschied unter den Gelehrten und unter Heiligen.

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2. Die Heiligen lernen aus dem heiligen Geist, wie der Apostel; unter derselben Zahl können auch wohl Einfältige, und vor der Welt ungelehrte sein, aber Gottes-fürchtige und Andächtige. Die Weltgelehrten aber sind in der Welt im großen Ansehen wegen ihrer hohen Vernunft und Weltweisheit, darum muß man diesen Unterschied wohl merken, auf dass man auf den rechten Grund der irdischen und himmlischen Weisheit komme. Denn St. Paulus nicht ohne Ursache diesen Unterschied beschreibt, 1 Kor. 1,18. seq. als er spricht: Das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verloren werden, uns aber, die da selig werden, ist es Gottes Kraft, wie geschrieben stehet: Ich will umbringen die Weisheit der Weisen, und den Verstand der Verständigen will ich verwerfen. Wo sind die Klugen? Wo sind die Schriftgelehrten? Wo sind die Weisen? Hat nicht Gott die Weisheit dieser Welt zur Torheit gemacht? Denn dieweil die Welt durch ihre Weisheit Gott in seiner Weisheit nicht erkannte, gefiel es Gott wohl durch törichte Predigt selig zu machen die, so daran glauben. Und Kap. 2, 4. seq. Mein Wort und Predigt war nicht in klugen Reden und menschlicher Weisheit, sondern in Beweisung des Geistes und der Kraft. Denn unsere Weisheit ist nicht eine Weisheit dieser Welt, auch nicht der Obersten dieser Welt, welche vergeht, sondern wir reden von der heimlichen verborgenen Weisheit Gottes, welche er verordnet hat vor der Welt, welche keiner von den Obersten dieser Welt erkannt hat. Uns aber hat es Gott geoffenbaret durch seinen Geist. Denn der Geist Gottes erforschet alles, auch die Tiefe der Gottheit; und wir haben nicht empfangen den Geist der Welt, son-dern den Geist aus Gott, wir reden auch nicht mit Worten, welche menschliche Weisheit lehren kann, sondern mit Worten, die der heilige Geist lehret. Und Kap. 3,19.20. item v. 16. Der die Weisen erhaschet in ihrer Klugheit, denn der Herr weiß der Weisen Gedanken, dass sie eitel sein. Wisset ihr aber nicht, dass ihr ein Tempel Gottes seid, und der Geist Gottes in euch wohnet? Denn der Tempel Gottes ist heilig, der seid ihr. Allhier legt St. Paulus den Grund der Weisheit in den heiligen Geist, welchen wir empfangen haben, die wir zum Glauben bekehret sind. Aus diesem Fundament folget eine andere himmlische Weisheit, und macht nun der Glaube den Unterschied unter den Gelehrten und Heiligen. Wie wir sehen an den ungläubigen Heiden und Juden. Gelehrt sein sie aus dem Welt-geist, aber heilig sein sie nicht, wegen des Unglaubens, denn sie mangeln des heiligen Geistes. Da hast du nun die zweierlei Schulen und Wege, zweierlei Weisheit zu lernen, davon ich in der Vorrede des dritten Buchs geschrieben habe. St. Paulus hat diesen Unterschied auch gerühmet: Eph. 3,19. Christum lieb haben ist besser, denn alles wissen. Und der hohe Nutzen folget bald darauf, auf dass ihr erfüllet werdet mit aller Gottesfülle, das ist, wie es Dr. Luther erkläret: Dass Gott allein in euch regiere und wirke, und ihr sein Volk seid. Siehe, ob Luther allhier auch ein Enthusiast ist?

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Das erste Kapitel.

Schule der himmlischen Weisheit.

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Der Herr spricht: Joh. 14,21. Wer mich lieb hat, dem will ich mich offenbaren. Hier ist die Schule der himmlischen Weisheit gezeigt, wo soll die Offenbarung geschehen? Ohne Zweifel im Herzen; wodurch? Durch die Liebe Christi. Was soll denn die Offenbarung sein? Göttliche Weisheit und Erkenntnis. Ist nicht aus dieser Werkstatt des heiligen Geistes alles hergeflossen, was je und je Andächti-ges, Ernstliches, Geistreiches geredet und geschrieben worden? Und das hat nicht geschehen können, wenn man nicht in sein eigenes Herz eingekehret ist, und sich von der Welt abgewandt hat. So bald aber solches geschehen im Glauben und in der Liebe Christi, so hat sich der Geist Gottes mit seinen Gaben ereignet, da hat der Baum, am Wasser des göttlichen Worts gepflanzt, seine Frucht gebracht, da hat Gott der Allmächtige das Licht seines Angesichts über die Heiligen erhoben, und sie erleuchtet, obgleich die Gottlosen, Ps. 4,7. gesagt haben: Wie soll uns dieser weisen, was gut ist? wie diese heilige Übung in allen Psalmen zu spüren ist. Summa, du wirst aus Gottes Wort keinen Nutzen haben, wenn du es nicht in dir selbst andächtig betrachten wirst, du nennest denn diese Übung Enthusiasterei, oder wie du willst.

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Das zweite Kapitel.

Einkehrung zu Gott.

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Darum muß es und kann bei einem gläubigen Christen nicht anders sein, denn dass der wahre lebendige Glaube stets wieder einkehre in Gott zu seinem Ur-sprung, denn aus demselben nimmt er sein Leben, seine Stärke, seine Kraft und Licht, seine Ruhe und Frieden, und das sind die Wirkungen Gottes in unsern Herzen, durch den Glauben. Da siehe nun zu, dass du den lieben Gott mit dei-nem unruhigen Herzen und fleischlichen Lüsten nicht verhinderst. Dahin gehen alle folgende Kapitel, welche lauter Zeugnisse sein aus Taulero und andern heili-gen Vätern angezogen.

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Das dritte Kapitel.

Glaubens-Beschaffenheit.

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Daher siehest du, dass der Glaube nicht eine bloße Wissenschaft sei, sondern eine lebendige, tätliche, wirkliche Kraft, dadurch der heilige Geist seine Gaben wirket, (wie dieselben Wirkungen in diesem Kapitel genug erkläret sein;) und wer dieselben nicht empfindet, wird nicht viel vom Glauben wissen.

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Das vierte Kapitel.

Der Christen Würdigkeit.

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In welchem nun der Glaube seine Kraft erzeiget, denselben regieret er in äußer-lichen Werken, so zum wahren Gottesdienst gehören, mit Anhörung göttlichen Worts, mit dem Gebrauch der hochwürdigen Sakramenten, und mit andern christlichen Liebeswerken; darum ordnet auch der Glaube des Menschen Herz, Gottes Willen zu erkennen und anzunehmen, was Gott der Herr zu des Glaubens Probe zuschicket, läßt ihm gefallen alles, was Gott gefällt, und hält das für eine große Würdigkeit, wenn der Mensch den heiligen Willen Gottes duldet und leidet, welcher allezeit zu unserer Seligkeit gerichtet ist. Das sind denn edle Werkzeuge Gottes, und wenn es die Alleredelsten auf Erden wären, die hält Gott der Herr teuer und wert, als seine Kleinodien und Schätze. Dies sind die Heiligen, die Gott höher achten denn alle Weltgelehrten, Ps. 16,3. die sind es, die in der Hand des Herrn ein fürstlicher Hut sein, und eine schöne Krone, wie der Prophet Jes. 62,3. spricht. Eine solche Seele ist die schönste Kreatur, Gottes Lust und eine Freude der Engel.

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Das fünfte Kapitel.

Christliche Gelassenheit.

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Welches denn am allermeisten geschiehet, wenn die Armut des Geistes, die herzgründliche Niedrigkeit und Demut, wahrhaftig im Geist und Gemüt einge-wurzelt ist. Denn da hinein senket sich Gott mit seiner Gnade, und hat einen Wohlgefallen an solcher Seele; denn wer sich Gott ganz ergibt, dem gibt sich Gott ganz wieder, und je mehr man seine eigene Nichtigkeit erkennet, je mehr Gottes Gnade und Erbarmung über einen Menschen ruhet; und weil Gottes Wille so heilig ist, so freuen sich die Liebhaber Gottes, dass sie nach Gottes Willen Trübsal leiden. Daher der geistliche Mann Taulerus solche nachdenkliche Art zu reden führet, wie in diesem Kapitel angezogen, welche kein ungeübter und fleischlicher Mensch so bald verstehen wird.

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Das sechste Kapitel.

Der Gläubigen Vereinigung.

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Wenn sich nun des Menschen Herz und Gemüt dem heiligen und gnädigen Willen Gottes ganz ergeben hat, und an ihm allein hanget, so ist auch des Men-schen Gemüt mit Gott vereiniget, wie St. Paulus sagt. Wer dem Herrn anhanget, der ist ein Geist mit ihm, 1 Kor. 9,17. so ereignet sich denn auch Gottes Liebe und Freude im Menschen, und des Menschen Geist empfindet solche göttliche Freude, dass er mit der heiligen Jungfrau Maria spricht: Mein Geist freuet sich Gottes meines Heilandes, Luk. 1,47. wie solcher göttlichen Bewegungen in den Propheten und Psalmen viele beschrieben sind. Wie auch der heilige Augustinus und andere solche göttliche Bewegungen empfunden haben, gleicher Weise auch das Hohelied Salomonis von eitel solchen geistlichen und göttlichen Affekten zusammen gesetzt ist, welches auch oft unser lieber getreuer Gott den Gläubigen empfinden läßt, zum Vorgeschmack und Zeugnis des ewigen Lebens; wie solches der geistreiche Taulerus eben mit den angezogenen Worten be-schreibt, welche, ob sie dir gleich unbekannt sein, sind darum keine Lügen, und so du hievon nichts geschmeckt hast, ist es eine Anzeigung deiner Gottlosigkeit.

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2. Du mußt aber lernen bedenken, warum Gott dem Menschen eine lebendige Seele, welche ein Geist ist, eingeblasen hat, nämlich, auf dass sich Gott mit derselben vereinige, wie St. Paulus, Röm. 8,16. sagt: Der Geist Gottes gibt Zeugnis unserm Geist; darum wird unsere Seele vom Herrn Christo genannt ein Licht, so in uns ist, auf daß sie Gott erleuchte; sie hat die Kraft des Verstandes, auf dass sie von Gott gelehrt werde; die Kraft des Willens, auf dass sie Gott bewege und ziehe; die Kraft des Gedächtnisses, auf dass sie Gott erinnere; die innerliche Sinne, auf dass sie Gott ergreifen könne, durch Gottes Gnade; ja schmecken die Freundlichkeit, Gütigkeit, Süßigkeit und Freude Gottes: Wer das nicht erkennt; ist wie ein Vieh, und erreicht das Ende seiner Schöpfung nicht.

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3. Und das ist die Fülle Gottes, damit ein gläubiger Liebhaber Christi soll erfüllet werden, wie St. Paulus, Eph. 3,19. lehret. Und so wir sehen, dass die Gottlosen mit der Fülle und Wirkungen des Satans erfüllt werden, mit aller Bosheit, welche wider Gott und seinen heiligen Willen streitet; sollte eine gläubige Seele nicht mit göttlichen Gaben und Wirkungen erfüllet werden? und so die geistreichen Alten nach ihrer Art, Verstand und Gaben hohe Reden davon führen, tun sie daran nicht unrecht, denn sie reden aus Erfahrung und lebendiger Praxi.

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Das siebente Kapitel.

Der Seelen Würdigkeit.

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Aus der Einwohnung Gottes entspringet der höchste himmlische Adel und Wür-digkeit unserer Seele. Denn Gott wirket seine göttlichen Werke in unserer Seele; und wenn wir Gott daran verhindern, machen wir uns selbst unwert der großen Freundlichkeit und Lieblichkeit Gottes, die alle Holdseligkeit und Lieblichkeit über-trifft; das soll uns herzlich leid sein, und sollen darüber trauren, denn der heilige Geist wird auch in uns darüber betrübt.

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Das achte Kapitel.

Bereitung der Seelen durchs Kreuz.

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Gottes Wohnung ist ein zerbrochenes Herz, ein zerknirschter Geist, wie der Prophet Jes. 66,2. sagt, und ein solches Herz kann ohne Kreuz nicht bereitet werden. Denn die innerliche Sanftmut kann nicht erlangt werden, ohne die Erfahrung vieler Verachtung, und die Geduld kann nicht geübt werden, ohne in vielen Unterdrückungen und Gewalt. Das schicket der liebe Gott also zu, auf dass er seine Wohnung bereite; denn siehe, welch eine edle Wohnung hat die ewige Gottheit in Christo, in so hoher Geduld, heiliger Demut und Sanftmut, das-selbe hat uns der Herr selber gezeigt.

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Das neunte Kapitel.

Die Reinigung des Herzens.

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Wenn der Glaube recht geübt wird, und lauter Gott allein anhangt, und alle Krea-turen ausschließt, und ruhet allein in Gott, so ist das Herz gereinigt, so viel in dieser Schwachheit möglich ist, so wirket denn Gottes Gnade in einem solchen Herzen. Bleibt aber das Herz an den Kreaturen hangen, so ist der Glaube und die Bekehrung von der Welt zu Gott nicht recht; da muß man sich täglich üben in Verschmähung der Welt, und davon ausgehen, um Vergebung der Sünden bitten, und sich täglich bessern. Es wird hier nicht von unserer Rechtfertigung vor Gott geredet, sondern wie eines Gerechtfertigten Leben sein soll, dass er immer stärker und mannhafter werde in Christo; und ist hier eine Probe beschrieben, ob auch der Glaube und die Bekehrung von der Welt zu Gott rechtschaffen sei; so ist auch hier eine Probe der Liebe, ob sie rechtschaffen sei, nach Art der Liebe Gottes, welche sich über alle Menschen ergießt, und gleich austeilet, welche auch alle Gaben, so Gott dem Menschen mitteilet, für ein gemeines Gut achtet, und erkennet, dass die Gaben darum von Gott gegeben, dass derselben der ganze Leib, und alle Glieder genießen sollen und mögen. Die Ursache ist diese, dass solche Gaben von unserm einigen allgemeinen Haupt herfließen, zu Nutzen des ganzen gemeinen geistlichen Leibes Christi.

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2. Darum tun diejenigen unrecht, die sich wegen solcher Gaben erheben, andere verachten, die Gaben ihnen zu eigen machen, da sie doch von unserm allge-meinen Haupte dem ganzen Leibe gegeben; und so wird ein jegliches Glied des Leibes Christi aller Gaben unsers Haupts teilhaftig. Darum spricht Taulerus: Es muß wirklich und wesentlich alles in mich fließen, was dies Haupt in seinen Glie-dern hat, im Himmel und auf Erden, in Engeln und Menschen. Denn so Christus selbst unser ist mit allen seinen Wohltaten, so ist auch alles unser, was er in seinen Gliedern wirket, auch was die Heiligen zum Dienst der Kirche Gottes leisten können. Wie 1 Kor. 3,21. seq. geschrieben ist: Es ist alles euer, es sei Paulus oder Apollo, es sei Kephas oder die Welt, es sei das Leben oder der Tod, es sei das Gegenwärtige oder das Zukünftige, alles ist euer, ihr aber seid Christi, Christus aber ist Gottes.

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Das zehnte Kapitel.

Gnadenlicht.

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Daß Gott der Allmächtige mit seinem Gnadenlicht uns inwendig erleuchtet, ist nicht so zu verstehen, als wenn dies ohne Mittel, ohne Gottes Wort und heiligen Geist geschehe, sondern wenn das Herz ist gläubig worden, und mit dem heili-gen Geist versiegelt, und der Mensch sich in der Andacht übet und im Gebet, so erleuchtet ihn das Gnadenlicht weiter, macht ihn geistreicher und völliger, im Erkenntnis Christi und himmlischer Geheimnis; da wird der Verstand höher ge-führt, da wird Herz, Sinn und Mut durch die Liebe entzündet, da wird ein Mensch immer mehr in das Bild Gottes verkläret, wie St. Paulus spricht: 2 Kor. 3,18. Es spiegelt sich des Herrn Klarheit in uns allen, mit aufgedecktem Angesicht, und wir werden verkläret in dasselbe Bild, von einer Klarheit zur andern, als vom Geist des Herrn. Welche nun dies noch nicht verstehen, denen hanget noch die Decke des Unverstandes vor ihren Augen, und haben nie das Licht des Evangeliums recht gesehen, noch den hellen Schein, welchen Gott in unser Herz gegeben, dass durch das Wort Gottes entstünde die Erleuchtung von der Erkenntnis der Klarheit Gottes in dem Angesicht Jesu Christi, 2 Kor. 4,6. Sollte nun das Licht der Erkenntnis oder des Angesichts Christi in unserm Herzen nicht täglich heller und klarer werden, wie will denn das Bild Gottes täglich erneuert werden?

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Das elfte Kapitel.

Unterschied des göttlichen und natürlichen Lichts.

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So nun Gottes Bild im Menschen täglich verkläret wird, von einer Klarheit in die andere, als vom Geist des Herrn, so leuchtet es auch in allen Kräften der Seelen, in Gedanken, im Verstand, im Willen, in Affekten, in Worten und Werken, in Andacht, im Gebet, in Dankbarkeit, in der Liebe, in Sanftmut, in Geduld, in der Furcht Gottes, im Urteilen und Richten des Nächsten, das ist alles des göttlichen Lichts Effekt und Strahl. Was nun diesem Licht zuwider ist, das ist gerichtet auf das äußerliche Ansehen, auf große Ehre, auf scheinbare gleißnerische Werke, auf Richten und Verdammen des Nächsten, ohne alle Liebe, das ist alles Finster-nis, denn es gehet nicht aus dem Geist Gottes, sondern aus dem Geist dieser Welt, aus dem Fleisch und aus der betrüglichen arglistigen Natur, die allezeit zu ihr selbst geneigt ist, und in allen Dingen ihre eigene Ehre und Lust suchet.

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Das zwölfte Kapitel.

Einkehrung in sich selbst.

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Solches kann nicht gebessert und emendiert werden, denn durch sein eigenes Erkenntnis, durch sein selbst eigenes Prüfen, oder Einkehrung in sein eigenes Herz, dazu St. Paulus ermahnet: Ein jeglicher prüfe sein selbst eigen Werk, als-dann wird er an ihm selbst Ehre haben, Gal. 6,4. Item: Versuchet euch selbst, ob ihr im Glauben und in Christo seid, 2 Kor. 13,5. Und das ist eine besondere große Gottseligkeit, wenn man sich täglich examinieret und betrachtet, ob einen auch in allen Dingen der heilige Geist treibe, und aus welchem Geist man rede und wirke. Nicht ohne Ursache spricht der Prophet, es soll sich ein jeder vor-sehen vor seinem eigenen Geist. Haben doch solches auch die Heiden, als Pythagoras und andere ihren Discipeln gelehret. Und was ist die rechte Andacht anders, denn dass man seine Sinne und Gedanken zusammen sammelt, sich von Kreaturen absondert, Gott allein ins Herz fasset, zu dem Himmelskönig eingehet, dem lieben Gott ein Freudenopfer tut, in Gott ruhet? Denn alle Unruhe unserer armen Seele kommt von den Kreaturen, und kann die Seele ihre Ruhe nicht haben, sie wende sich denn von denselben ab zu Gott, so wird sie Gott immer lieber und gar vertrauter, dass sie nicht leben kann, sie habe denn densel-ben gesucht und gefunden, mit dem geredet, den sie lieb hat.

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2. Hat nicht der Herr Christus solches selbst zum öftern getan, sich der Welt entzogen, in die Wüste gegangen zur Ruhe, welches mehr eine himmlische Ruhe gewesen ist, als eine natürliche Ruhe. Darum spricht der Herr: Gehe in dein Kämmerlein, und schließ die Tür nach dir zu, Matth. 6,6. Und wo dies nicht sein solle, wo will man mit dem Hohenlied Salomonis hin, und mit allen Betrachtungen und Herzensgesprächen? Was sind die reinen wiederkäuenden Tiere anders im Gesetz Mosis? Ist das nicht die Maria, Lazari Schwester, die zu den Füßen des Herrn saß, und das beste Teil erwählt hatte, davon der Herr sagt: Eins ist not! Luk. 10,42. Und wo wollen wir mit allen Lobpsalmen Davids hin, und mit dem lan-gen 119. Psalm? Wirst du dein Herz zu Gott nicht richten und schicken, so wirst du nimmermehr einen wahrhaften Trost und eine himmlische Freude empfinden, wie du im 5. Psalm merken kannst.

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Das dreizehnte Kapitel.

Empfindung der Liebe Gottes.

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Ein jeglicher Liebhaber Christi soll wissen und lernen, dass die Liebe Gottes, davon die heilige Schrift so vielfältig redet, nicht ist ein leblos, fruchtloses Wort und Werk, sondern ist die allersüßeste, lieblichste, freudenreicheste Bewegung unsers Geistes und Gemüts, und ist eine Frucht des heiligen Geistes; denn die Liebe ist ausgegossen in unser Herz durch den heiligen Geist. Röm. 5,5. Wer ist so närrisch und unandächtig, der da meinet, dies sei nur ein bloßes Wort ohne Kraft und Leben? Ist denn der heilige Geist nicht ein Geist der Kraft Gottes? Dass du aber dieselbe Lebenskraft nicht empfindest, ist deine Grobheit, dein Unglau-ben, deine Gottlosigkeit schuldig. Hat diese Süßigkeit der Liebe Gottes nicht der heilige Mann empfunden, der da herausbricht und rufet: Herzlich lieb habe ich dich, Herr, Herr, meine Stärke, meine Burg etc., Ps. 18,2.3. Was ists, dass die Kirche singet: Dass wir hie mögen schmecken deine Süßigkeit im Herzen, und dürsten stets nach dir? Was ist es, dass der Herr Christus sagt: Wer mich lieb hat, dem will ich mich offenbaren? Joh. 14,21. Was ist diese Offenbarung anders, als eine kräftige Empfindung der Liebe, Freundlichkeit und kräftigen Trostes unsers Liebhabers Christi Jesu? Gott erbarme es, dass uns die Frucht und Kraft der Liebe Gottes so unbekannt ist, gewißlich, Gott wird keinen kennen, der ihn nicht lieb hat, wie 1 Kor. 8,3. geschrieben ist: So jemand Gott liebet, der ist von ihm erkannt. Ach! es ist ein hohes Werk, sich in der Liebe Gottes üben, dass wohl St. Paulus allen Gläubigen wünschet, dass sie erkennen mögen die Höhe, die Tiefe, die Breite, die Länge der Liebe Christi. Denn Christum lieb haben, sei besser, denn alles wissen, Eph. 3,18.19.

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2. Dieweil nun diese hohe Gabe Gottes, so im Hohenlied Salomonis so holdselig beschrieben ist, davon der Herr Christus auch redet: Joh. 16,27. Der Vater hat euch lieb, darum, dass ihr mich liebet, und glaubet. Item: Wer mich liebet, der wird mein Wort halten, mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen, und Wohnung bei ihm machen, Kap. 14,23. so wenig bekannt ist, so wenig empfunden, so wenig geschmecket wird; ist es eine Anzeige, dass die Menschenkinder, sonderlich so dieses widersprechen, in der Weltliebe gar müssen ersoffen sein, nach der Probe: 1 Joh. 2,15. So jemand die Welt lieb hat, in dem ist die Liebe des Vaters nicht. Dies hat der alte Taulerus nach seiner Art mit seinen Gleichnissen erkläret, und braucht dazu oft den terminum der Vereinigung mit Gott, welches doch nichts anders ist, als dass der Herr sagt: Wir wollen zu ihm kommen, und Wohnung bei ihm machen; und der heilige Evange-list Johannes nennet es die Gemeinschaft, so wir haben mit Gott, und Gott in uns, 1 Joh. 1,6.7. Und so der Herr, der Allmächtige, unser Licht und Heil, unsers Lebens Kraft, unsere Stärke und alles ist, ist er denn nicht in uns, und mit uns vereiniget? Was ist denn, dass St. Johannes sagt: Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibet, der bleibet in Gott, und Gott in ihm, 1 Joh. 4,16. Wehe dem Menschen, in dem Gott nicht ist, und der nicht in Gott ist, und der sich die Krea-turliebe von Gottes Liebe lässet abreißen, der wird diesen Schaden in Ewigkeit beweinen und beseufzen!

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Das vierzehnte Kapitel.

Der Liebe Gottes Wirkung.

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Um der Liebe Gottes willen muß ein Christ ein geduldiges Lamm sein, denn die wahre Ruhe und Frieden des Herzens ist allein in Gott, und in seiner Gnade und Liebe. Siehe zu, sagt Taulerus, dass du immerdar in aller Widerwärtigkeit ein Lamm bleibest, wie Christus.

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Das fünfzehnte Kapitel.

Probe der Einwohnung Gottes.

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Aus der herzlichen und reinen Liebe Gottes entspringt ein innerliches Gespräch mit Gott, als man lieset im 18. Psalm. Denn gleichwie die Liebe und Freundschaft zwischen frommen Menschen ein Gespräch zwischen ihnen verursachet; also, wenn du Gott lieb hast, und hinwieder seine Liebe empfindest, wirst du manch freundliches Wort in deinem Herzen von Gott vernehmen, welches nichts anders ist, als Gottes Trost, Freude, Friede, Stärke, Kraft, Erkenntnis, Licht, Verstand, Weisheit, Andacht, Gnade und dergleichen. Dies sind die göttlichen Wirkungen in uns, und die Früchte des heiligen Geistes: Daran erkennen wir, spricht der Evangelist, 1 Joh. 4,13.15. dass wir in ihm bleiben, und er in uns, dass er uns von seinem Geist gegeben hat. Welcher nun bekennet, dass Jesus Christus Gottes Sohn ist, in dem bleibet Gott, und er in Gott. Es muß ein alberner Christ sein, der da meinet, Gott sei stillschweigend bei uns, und lebe nicht in uns, und bewege des Menschen Geist nicht. Was ists denn, dass David sagt: Ich rief zu dem Herrn, und er antwortete mir? Ps. 34,5. Wo ist die Antwort geschehen, im Orient oder Occident, außer oder in seinem Herzen und Geist? Wo ist denn, das inwendige Zeugnis des heiligen Geistes, welches unserm Geist Zeugnis gibt, dass wir Gottes Kinder sein, durch welchen wir rufen: Abba, lieber Vater? Röm. 8,16. Was ist es auch, dass der Prophet Hosea, Kap. 2,14. sagt: Ich will sie locken, und in die Wüsten führen, und freundlich mit ihnen reden, oder wie es in seiner Sprache lautet: zu ihren Herzen reden?

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2. Es redet der Herr im Wort nicht allein zu unseren Ohren, sondern er redet zu unsern Herzen. Wenn du des Herrn Stimme hörest: Kommt her zu mir alle etc., so redet der Herr mit deinem Herzen und Geist, auswendig und inwendig. Wie oft fällt dir ein solch tröstliches Wort ein, dadurch Leib und Seele erfreuet wird? Ja auf alle unsere Gedanken antwortet der Herzenskündiger im Geist und in der Wahrheit. Wie sagt der Herr zu Paulo, als er betet: Laß dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig, 2 Kor. 12,9. Dero-halben, so muß Christi Wort nicht außer, und viele tausend Meilwegs fern von uns sein; und eben das nennet Taulerus das ewige Wort des Vaters, welches in unserer Seele redet. Es ist ja kein heiliger Gedanke in uns, welchen der heilige Geist nicht zuvor sehe und verstehe, Ps. 139,2. Und wenn in Nöten und Ängsten uns Gott seiner Zusage erinnert, da er spricht: Fürchte dich nicht, ich bin bei dir, weiche nicht, ich bin dein Gott. Jes. 41,10. wo redet er denn mit uns, außer oder in unsern Herzen? Ich sage dir, wird Gott sein Wort, so er uns geoffenbaret hat in der heiligen Schrift, auch nicht in dir, mit dir, und zu deinem Herzen reden, so wirst du nicht großen Nutzen vom Worte Gottes haben. In hohen Anfechtungen weiset sich es aus, ob das Wort im Herzen leben müsse, oder nicht? Denn so Gott die Kraft desselben ein wenig dem Herzen entziehet, o Gott! was können denn alle Bücher und Künste ausrichten? Wer kann Gott dem Herrn für die Kraft seines Worts, so es in unsern Herzen wirket, genugsam danken? Wer erkennet dieses, was Gott mit den heiligen Märtyrern geredet in ihrer Anfechtung und Todesmarter? Was redet er mit Stephano? Wo geschah es, als er die herrliche Offenbarung sahe? Ap. Gesch. 7,55.56. Wahrlich, wirst du Gott nicht selbst reden hören in seinem Wort, und hörest du Gottes Wort nicht, als aus Gottes Munde, und nimmst es nicht zu Herzen, NB. so wirst du nimmermehr eine Le-benskraft daraus empfinden.

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Das sechzehnte, siebenzehnte und achtzehnte Kapitel.

Die Liebe der Welt hindert die Wirkung des heiligen Geistes in uns.

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Ich dürfte nicht etwas reden, das nicht Christus in mir wirket, sagt St. Paulus, Röm. 15,18. Soll aber Christus unser eigenes Haupt in uns, als seinen Gliedern wirken, so müssen wir sein Werk in uns nicht verhindern, und wohl unterscheiden lernen, was Gott in uns wirket, auf dass wir nicht die Werke des Satans und unsers Fleisches Gott zuschreiben. Der heilige Geist wirket in uns eine göttliche Traurigkeit über die Sünden, lässet keinen Menschen einen Gefallen an ihm selber haben, Röm. 15,1. Benimmt uns allen unsern Ruhm, unsere eigene Gerechtigkeit, und macht dieselbe wie eine Blume verwelken, und wirket ein mitleidiges Erbarmen über aller Menschen Gebrechen. Ist es nicht also mit dir, so hast du den heiligen Geist nicht, d. i. du lässest dich von demselben nicht re-gieren, verhinderst sein Werk in dir. Missfällt dir aber die Welt mit ihrer Lust und Üppigkeit, trauerst du darüber, so du wider deinen Willen dazu gezogen wirst, und gereuet dich, das du gehöret und gesehen hast, und ist dir alles leid, was Gott zuwider geschehen ist, so empfindest du den heiligen Geist in dir, welcher ist ein Geist der Furcht Gottes, der das Herz fromm macht, und vor Sünden behütet. Summa, lebet Christus und der Geist Gottes nicht in dir, so bist du des christlichen Namens nicht wert; denn du bist Christi wahres Glied nicht, und er ist dein geistliches Haupt nicht, so er dich nicht lebendig macht zu einem geistlichen neuen Leben, so hast du auch von der Fülle seiner Salbung nichts empfangen, so bist du auch nicht Christi, denn du hast seinen Geist nicht; so bist du auch nicht Gottes Kind, denn du hast den kindlichen Geist des himmlischen Vaters nicht; so bist du nicht im Glauben Christo vermählet und verlobet, derowegen wirst du nicht eingehen in die ewige Freude der Hochzeit.

 

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