Lieder: Christi Auferstehung und Himmelfahrt

 

1.

Christ lag in Todesbanden, für unser Sünd gegeben, 

der ist wieder erstanden und hat uns bracht das Leben. 

Des wir sollen fröhlich sein, 

Gott loben und dankbar sein 

und singen Halleluja! Halleluja! 

2.

Den Tod niemand zwingen kunnt bei allen Menschenkinden, 

das macht alles unser Sünd, kein Unschuld war zu finden. 

Davon kam der Tod so bald 

und nahm über uns Gewalt, 

hielt uns in seim Reich gefangen. Halleluja! 

3.

Jesus Christus, Gottes Sohn, an unser Statt ist kommen 

und hat die Sünd abgetan, damit dem Tod genommen 

all sein Recht und sein Gewalt, 

da bleibt nichts, denn Todsgestalt, 

den Stachel hat er verloren. Halleluja! 

4.

Es war ein wunderlich Krieg, da Tod und Leben rungen; 

das Leben behielt den Sieg, es hat den Tod verschlungen; 

die Schrift hat verkündet das, 

wie ein Tod den andern fraß, 

ein Spott aus dem Tod ist worden. Halleluja! 

5.

Hier ist das recht Osterlamm, davon Gott hat geboten, 

das ist an des Kreuzes Stamm in heißer Lieb gebraten; 

des Blut zeichnet unser Tür, 

das hält der Glaub dem Tod für, 

der Würger kann uns nicht rühren. Halleluja! 

6.

So feiern wir das hoh Fest mit Herzensfreud und Wonne, 

das uns der Herr scheinen lässt; er ist selber die Sonne, 

der durch seiner Gnaden Glanz 

erleucht unser Herzen ganz, 

der Sünden Nacht ist vergangen. Halleluja! 

7.

Wir essen und leben wohl in rechten Osterfladen, 

der alte Saurteig nicht soll sein bei dem Wort der Gnaden. 

Christus will die Koste sein 

und speisen die Seel allein, 

der Glaub will keins andern leben. Halleluja! 

 

Dr. M. Luther, 1524

 

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1.

Erschienen ist der herrlich Tag, 

dran sich niemand gnug freuen mag; 

Christ, unser Herr, heut triumphiert, 

all sein Feind er gefangen führt. 

Halleluja! 

2.

Die alte Schlang, die Sünd und Tod, 

die Höll, all Jammer, Angst und Not 

hat überwunden Jesus Christ, 

der heut vom Tod erstanden ist. 

Halleluja! 

3.

Am Sabbath früh mit Spezerei 

kamen zum Grab Marien drei, 

dass sie salbten Marien Sohn, 

der vom Tod war erstanden schon. 

Halleluja! 

4.

Wen sucht ihr da? der Engel sprach, 

Christ ist erstanden, der hie lag; 

hier seht ihr die Schweißtücherlein, 

geht hin, sagts bald den Jüngern sein. 

Halleluja! 

5.

Der Jünger Furcht und Herzeleid 

wird heut verkehrt in eitel Freud; 

sobald sie nur den Herren sahn, 

verschwand ihr Trauern, Furcht und Zagn. 

Halleluja! 

6.

Der Herr hielt ein sehr freundlich G’spräch 

mit zween Jüngern auf dem Weg, 

für Freud das Herz im Leib ihn’n brannt, 

im Brotbrechen ward er erkannt. 

Halleluja! 

7.

Unser Simson, der treue Held, 

Christus, den starken Löwen fällt, 

der Höllen Pforten er hinträgt, 

dem Teufel all sein G’walt erlegt. 

Halleluja! 

8.

Jonas im Walfisch war drei Tag, 

so lang Christus im Grab auch lag, 

denn länger ihn der Tod kein Stund 

in seim Rachen behalten kunnt. 

Halleluja! 

9.

Sein Raub der Tod musst fahren lan, 

das Leben siegt und g’wann ihm an, 

zerstört ist nun all seine Macht, 

Christ hat das Leben wiederbracht. 

Halleluja!

10.

Heut gehn wir aus Ägyptenland, 

aus Pharaonis Dienst und Band, 

und das recht Osterlämmelein 

wir essen heut im Brot und Wein. 

Halleluja!

11.

Auch essen wir die süßen Brot, 

die Moses Gottes Volk gebot; 

kein Sauerteig soll bei uns sein, 

dass wir leben von Sünden rein. 

Halleluja! 

12.

Der schlagend Engl fürüber geht, 

kein Erstgeburt er bei uns schlägt, 

unser Türschwelln hat Christi Blut 

bestrichen, das hält uns in Hut. 

Halleluja! 

13.

Die Sonn, die Erd, all Kreatur, 

und was betrübet war zuvor, 

das freut sich heut an diesem Tag, 

da der Weltfürst darnieder lag. 

Halleluja! 

14.

Drum wir auch billig fröhlich sein, 

singen das Halleluja fein 

und loben dich, Herr Jesu Christ, 

zu Trost du uns erstanden bist. 

Halleluja! 

 

Nikolaus Hermann, 1560.

 

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1.

Auf, auf mein Herz mit Freuden,

Nimm wahr, was heut geschicht!

Wie kommt nach großem Leiden

Nun ein so großes Licht?

Mein Heiland war gelegt

Da, wo man uns hinträgt,

Wenn von uns unser Geist

Gen Himmel ist gereist.

2.

Er war ins Grab gesenket,

Der Feind trieb groß Geschrei.

Eh er’s vermeint und denket

Ist Christus wieder frei,

Und ruft Victoria!

Schwingt fröhlich hie und da

Sein Fähnlein, als ein Held,

Der Feld und Mut behält.

3.

Der Held steht auf dem Grabe

Und sieht sich munter um,

Der Feind liegt, und legt abe

Gift, Gall und Ungestüm;

Er wirft zu Christi Fuß

Sein Höllenreich und muss

Selbst in des Siegers Band

Ergeben Fuß und Hand.

4.

Das ist mir anzuschauen

Ein rechtes Freudenspiel,

Nun soll mir nicht mehr grauen

Vor allem, was mir will

Entnehmen meinen Mut

Zusamt dem edlen Gut,

So mir durch Jesum Christ

Aus Lieb erworben ist.

5.

Die Höll und ihre Rotten

Die krümmen mir kein Haar,

Der Sünden kann ich spotten,

Bleib allzeit ohn Gefahr;

Der Tod mit seiner Macht

Wird nichts bei mir geacht’,

Er bleibt ein totes Bild,

Und wär er noch so wild.

6.

Die Welt ist mir ein Lachen

Mit ihrem großen Zorn;

Sie zürnt, und kann nichts machen,

All Arbeit ist verlor’n.

Die Trübsal trübt mir nicht

Mein Herz und Angesicht;

Das Unglück ist mein Glück,

Die Nacht mein Sonnenblick.

7.

Ich hang und bleib auch hangen

An Christo als ein Glied:

Wo mein Haupt durch ist gangen

Da nimmt er mich auch mit;

Er reißet durch den Tod,

Durch Welt, durch Sünd und Not,

Er reißet durch die Höll,

Ich bin stets sein Gesell.

8.

Er dringt zum Saal der Ehren,

Ich folg ihm immer nach,

Und darf mich gar nicht kehren

An einzig Ungemach:

Es tobe, was da kann,

Mein Haupt nimmt sich mein an,

Mein Heiland ist mein Schild,

Der alles Toben stillt.

9.

Er bringt mich an die Pforten,

Die in den Himmel führt,

Daran mit güldnen Worten

Der Reim gelesen wird:

Wer dort wird mit verhöhnt,

Wird hier auch mit gekrönt,

Wer dort mit sterben geht,

Wird hier auch mit erhöht.

 

Paul Gerhardt +1676.

 

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1.

O Tod, wo ist dein Stachel nun? wo ist dein Sieg, o Hölle? 

was kann uns jetzt der Teufel tun, wie grausam er sich stelle? 

Gott sei gedankt, der uns den Sieg 

so herrlich hat nach diesem Krieg 

durch Jesum Christ gegeben. 

2.

Wie sträubte sich die alte Schlang, da Christus mit ihr kämpfte! 

Mit List und Macht sie auf ihn drang, jedennoch er sie dämpfte. 

Ob sie ihn in die Fersen sticht, 

so sieget sie doch darum nicht, 

der Kopf ist ihr zertreten. 

3.

Lebendig Christus kommt herfür, den Feind nimmt er gefangen, 

zerbricht der Höllen Schloss und Tür, trägt weg den Raub mit Prangen. 

Nichts ist, das in dem Siegeslauf 

den starken Held kann halten auf, 

alls liegt da überwunden. 

4.

Des Todes Gift, der Höllen Pest ist unser Heiland worden; 

wenn Satan auch noch ungern lässt vom Wüten und vom Morden, 

und, da er sonst nichts schaffen kann, 

nur Tag und Nacht uns klaget an, 

so ist er doch verworfen. 

5.

Des Herren Rechte die behält den Sieg und ist erhöhet; 

des Herren Rechte mächtig fällt, was ihr entgegenstehet. 

Tod, Teufel, Höll und alle Feind 

durch Christi Sieg gedämpfet seind, 

ihr Zorn ist kraftlos worden. 

6.

Es war getötet Jesus Christ, und sieh! er lebet wieder. 

Weil nun das Haupt erstanden ist, stehn wir auch auf, die Glieder. 

So jemand Christi Worten gläubt, 

im Tod und Grabe der nicht bleibt, 

er lebt, ob er gleich stirbet. 

7.

Wer täglich hier durch wahre Reu mit Christo auferstehet, 

ist dort vom andern Tode frei, derselb ihn nicht angehet. 

Genommen ist dem Tod die Macht, 

Unschuld und Leben wiederbracht 

und unvergänglich Wesen. 

8.

Das ist die rechte Osterbeut, der wir teilhaftig werden: 

Fried, Freude, Heil, Gerechtigkeit im Himmel und auf Erden. 

Hier sind wir still und warten fort, 

bis unser Leib wird ähnlich dort 

Christi verklärtem Leibe. 

9.

Der alte Drach mit seiner Rott hingegen wird zu Schanden; 

erlegt ist er mit Schimpf und Spott, da Christus ist erstanden; 

des Hauptes Sieg der Glieder ist, 

drum kann mit aller Macht und List 

uns Satan nicht mehr schaden.

10.

O Tod, wo ist dein Stachel nun? wo ist dein Sieg, o Hölle? 

Was kann uns nun der Teufel tun, wie grausam er sich stelle? 

Gott sei gedankt, der uns den Sieg 

so herrlich hat in diesem Krieg 

durch Jesum Christ gegeben. 

 

Hannoversches Gesangbuch, 1657.

Mel. Es ist das Heil uns kommen her. 

 

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1.

Auf Christi Himmelfahrt allein

ich meine Nachfahrt gründe

und allen Zweifel, Angst und Pein

hiermit stets überwinde;

denn weil das Haupt im Himmel ist,

wird seine Glieder Jesus Christ

zur rechten Zeit nachholen.

2.

Weil er gezogen himmelan

und große Gab empfangen,

mein Herz auch nur im Himmel kann,

sonst nirgends Ruh erlangen;

denn wo mein Schatz gekommen hin,

da ist hinfort mein Herz und Sinn,

nach ihm mich stets verlanget.

3.

Ach Herr, lass diese Gnade mich

von deiner Auffahrt spüren,

dass mit dem wahren Glauben ich

mag meine Nachfahrt zieren

und dann einmal, wenn dirs gefällt,

mit Freuden scheiden aus der Welt;

Herr, höre dies mein Flehen.

 

Josua Wegelin +1640.

Mel. Es ist das Heil uns kommen her.

 

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1. 

Lasst uns von Herzen fröhlich sein,

denn Jesus hat den Sieg

durch seines Leidens schwere Pein

und durch den harten Krieg

zuwege bracht

mit seiner Macht

und seinen Tod bezwungen.

2. 

Nun lebet dieser Friedensheld

auf seinen Schmerzenstod,

und hat den Teufel und die Welt

zusamt der Sündennot

recht ritterlich

ganz unter sich

geleget und getreten.

3. 

Nun liegt durch diese Siegesschlacht

der Feinde Trotz und Neid,

und Jesus hat sich aufgemacht

zu Gottes Herrlichkeit.

Er ist erhöht

mit Majestät

zu seines Vaters Rechten.

4. 

Hiermit ist uns die rechte Bahn

in Gottes Himmelreich

durch Jesum Christum aufgetan,

dass wir mit ihm zugleich

aus aller Not

durch sanften Tod

gen Himmel sollen fahren.

5. 

Er unser Haupt, geht uns voran,

wir sollen aus der Schmach,

mit weißen Kleidern angetan,

ihm fröhlich folgen nach.

Denn dieser Schatz

macht Raum und Platz

für uns in seinem Reiche.

6. 

O Jesu, zeuch uns für und für

durch deine Gotteshand

in heißer Liebesglut zu dir,

dass unser Vaterland

wir nun hinfort

im Himmel dort

zu deiner Rechten suchen.

7. 

Und führ uns endlich aus der Welt

in deines Vaters Reich,

dass wir den Engeln zugesellt,

den Auserwählten gleich,

die Seligkeit

nach dieser Zeit

vollkommentlich besitzen.

 

Salomon Liscovius +1689.

Mel. Du Friedefürst, Herr Jesu Christ.

 

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1. 

Jesus Christus herrscht als König!

alles ist ihm untertänig,

alles legt ihm Gott zu Fuß.

Jede Zunge soll bekennen:

Jesus sei der Herr zu nennen,

dem man Ehre geben muss.

2. 

Fürstentümer und Gewalten,

Mächte, welche Thronwacht halten,

geben ihm die Herrlichkeit.

Alle Herrschaft dort im Himmel,

hier, im irdischen Getümmel,

ist zu seinem Dienst bereit.

3. 

Nur in ihm – o Wundergaben!

können wir Erlösung haben,

die Erlösung durch sein Blut.

Hört’s! das Leben ist erschienen,

und ein ewiges Versühnen

kommt in Jesu uns zu gut.

4.

Alles dieses nicht alleine:

Die begnadigte Gemeine

hat auch ihn zu ihrem Haupt.

Er hat sie mit Blut erkaufet,

zu dem Himmelreich getaufet,

und sie lebet, weil sie glaubt.

5.

Gebt, ihr Sünder, ihm die Herzen!

Klagt, ihr Kranken, ihm die Schmerzen!

Sagt, ihr Armen, ihm die Not!

Er kann alle Wunden heilen;

Reichtum weiß er auszuteilen,

Leben schenkt er nach dem Tod.

6.

Komm, zum Tod verdammt Geschlechte!

Der Gerechte macht Gerechte,

Heil’ge aus der Sünder Rott’.

Komm! du wirst noch angenommen;

Komm getrost! er heißt dich kommen;

Sag ihm nur: „Mein Herr und Gott!“

7.

Allen losgekauften Seelen

Solls an keinem Gute fehlen,

denn sie glauben, Gott zum Ruhm.

Werte Worte, teure Lehren!

möcht doch alle Welt dich hören,

süßes Evangelium.

8. 

Ich auch, auf den tiefsten Stufen,

ich will glauben, zeugen, rufen,

ob ich schon noch Pilgrim bin:

Jesus Christus herrscht als König!

Alles sei ihm untertänig!

Ehret, liebet, lobet ihn!

 

Philipp Friedrich Hiller 1757.

Mel. Alles ist an Gottes Segen.