Lieder: Die Taufe

 

1.

Lasset mich voll Freuden sprechen:

ich bin ein getaufter Christ,

der bei menschlichen Gebrechen

dennoch ein Kind Gottes ist.

Was sind alle Schätze nütze,

da ich einen Schatz besitze,

der mir alles Heil gebracht

und mich ewig selig macht?

2.

Keine Sünde macht mir bange;

ich bin ein getaufter Christ

und ich weiß gewiss, so lange

dieser Trost im Herzen ist,

kann ich mich von Angst der Sünden,

Jesu, durch dein Blut entbinden,

weil das teure Wasserbad

mich damit besprenget hat.

3.

Satan, lass dir dieses sagen:

ich bin ein getaufter Christ

und damit kann ich dich schlagen,

ob du noch so grausam bist.

Da ich bin zur Taufe kommen,

ist dir alle Macht genommen,

und von deiner Tyrannei

machet Gottes Bund mich frei.

4.

Freudig sag ich, wenn ich sterbe:

ich bin ein getaufter Christ,

denn das bringet mich zum Erbe,

das im Himmel droben ist.

Lieg ich gleich im Todesstaube,

so versichert mich der Glaube,

dass mir auch der Taufe Kraft

Leib und Leben wieder schafft.

5.

Nun, so soll ein solcher Segen

mir ein Trost des Lebens sein.

Muss ich mich zu Grabe legen,

schlaf ich auch auf solchem ein.

Ob mir Herz und Augen brechen,

soll die Seele dennoch sprechen:

ich bin ein getaufter Christ,

der nun ewig selig ist.

 

E. Neumeister +1756.

Mel. Jesu meines Lebens Leben.

 

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1.

Gott Vater, Sohn und Heilger Geist, 

du Gott von großer Güte, 

sei jetzt und immerdar gepreist 

mit dankbarem Gemüte, 

dass du aus unverdienter Gnad 

mich durch das heilge Wasserbad 

von Sünden abgewaschen. 

2.

Herr, ich bekenne, dass ich bin 

gezeugt aus Sündensamen, 

ein Kind des Zorns, das immerhin 

entheiligt deinen Namen; 

ich weiß, dass von Natur ich leb 

ohn deine Furcht und widerstreb, 

Gott, deinem Wort und Willen. 

3.

Und dennoch, Vater, hat du mich, 

da ich ganz war verloren, 

zu dir gezogen gnädiglich 

und wieder neu geboren 

durchs Wasserbad der heilgen Tauf, 

dass ich in meinem Lebenslauf 

mich deiner Lieb kann trösten. 

4.

Herr Jesu Christ, dein teures Blut 

wäscht mich von meinen Sünden, 

kraft dessen macht die Wasserflut 

denselben Fluch verschwinden, 

den ich hab von Natur verschuldt, 

und setzet mich ins Vaters Huld, 

die Adam hat verscherzet. 

5.

O Heilger Geist, ich danke dir 

für diese edle Gabe, 

dass ich nun innerlich in mir 

dein kräftig Zeugnis habe, 

dadurch ich meinen Schöpfer kann 

getrost und freudig rufen an 

und sagen: Abba, Vater! 

6.

Weil in der Tauf auch Jesus Christ 

von mir ist angezogen, 

so hilf, dass durch des Satans List 

ich nimmer werd betrogen; 

denn die nun Gottes Tempel seind, 

die bleiben für dem bösen Feind 

in deiner Gnade sicher. 

7.

O Herr, an diese Würdigkeit, 

die du mir wollen schenken, 

lass mich jetzund und allezeit 

in meiner Not gedenken, 

dass ich dadurch ein Herze fass 

und immer mich darauf verlass, 

dass du mir Hilf versprochen. 

8.

Ich hab auch bei dem Wasserbad 

mich dir zum Dienst verbunden, 

drum gib, dass keine Sündentat 

in mir werd herrschend funden; 

gib, dass für deine Güt und Treu 

ich den Gehorsam stets verneu, 

den ich da angelobet. 

9.

Und so ich was aus Schwachheit tu, 

das wollst du mir verzeihen 

und mir es ja nicht rechnen zu, 

die Gnade auch verleihen, 

dass ich an dir beständig bleib, 

bis du die Seele von dem Leib 

zu dir hinauf wirst nehmen. 

 

Hannoversches Gesangbuch, 1646. Dr. Justus Gesenius. (?)

Mel. Nun freut euch, lieben Christen. 

 

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1.

Du Volk, das du getaufet bist

Und deinen Gott erkennest,

Auch nach dem Namen Jesu Christ

Dich und die Deinen nennest:

Nimm’s wohl in Acht und denke dran,

Wie viel dir Gutes sei getan

Am Tage deiner Taufe.

2.

Du warst, noch eh du wurd’st geboren

Und eh du Milch gesogen,

Verdammt, verstoßen und verlor’n,

Darum dass du gezogen

Aus deiner Eltern Fleisch und Blut

Ein’ Art, die sich vom höchsten Gut,

Dem ew’gen Gott, stets wendet.

3.

Dein Leib und Seel war mit der Sünd

Als einem Gift durchkrochen, 

Und du warst nicht mehr Gottes Kind,

Nachdem der Bund gebrochen,

Den unser Schöpfer aufgericht’,

Da er uns seines Bildes Licht

Und herrlich’s Kleid erteilte.

4.

Der Zorn, der Fluch, der ew’ge Tod

Und was in diesen allen

Enthalten ist für Angst und Not,

Das war auf dich gefallen:

Du warst des Satans Sklav und Knecht,

Der hielt dich fest, nach seinem Recht,

In seinem Reich gefangen.

5.

Das alles hebt auf einmal auf

Und schlägt und drückt es nieder

Das Wasserbad der heil’gen Tauf,

Ersetzt dagegen wieder,

Was Adam hat verderbt gemacht

Und was wir selber durchgebracht

Bei unserm bösen Wesen.

6.

Es macht dies Bad von Sünden los

Und gibt die rechte Schöne,

Die Satans Kerker vor beschloss

Die werden frei und Söhne

Des, der da trägt die höchste Kron:

Der lässt sie, was sein einger Sohn

Ererbt, auch mit ihm erben.

7.

Was von Natur vermaledeit

Und mit dem Fluch umfangen,

Das wird hier in der Tauf erneut,

Den Segen zu erlangen.

Hier stirbt der Tod und würgt nicht mehr,

Hier bricht die Höll, und all ihr Heer

Muss uns zu Füßen liegen.

8.

Hier ziehn wir Jesum Christum an,

Und decken unsre Schanden

Mit dem, was er für uns getan

Und willig ausgestanden.

Hier wäscht uns sein hochteures Blut

Und macht uns heilig, fromm und gut

In seines Vaters Augen.

9.

O großes Werk! o heil’ges Bad!

O Wasser, dessen gleichen

Man in der ganzen Welt nicht hat!

Kein Sinn kann dich erreichen.

Du hast recht eine Wunderkraft,

Und die hat der so alles schafft

Dir durch sein Wort geschenket.

10.

Du bist kein schlechtes Wasser nicht

Wie’s unsre Brunnen geben.

Was Gott mit seinem Munde spricht,

Das hast du in dir leben.

Du bist ein Wasser, das den Geist

Des Allerhöchsten in sich schleußt

Und seinen großen Namen.

11.

Das halt, o Mensch, in allem Wert.

Und danke für die Gaben,

Die dein Gott dir darin beschert,

Und die uns alle laben,

Wenn nichts mehr sonst uns laben will;

Die lass, bis dass des Todes Ziel

Dich trifft, nicht ungepreiset.

12.

Brauch alles wohl, und weil du bist

Nun rein in Christo worden,

So leb und tu auch als ein Christ

Und halte Christi Orden;

Bis dass dort in der ew’gen Freud

Er dir das Ehr- und Freudenkleid

Um deine Seele lege.

 

Paul Gerhardt +1676.

Mel.: Es ist das Heil uns kommen her.

 

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1. 

Ich bin getauft auf deinen Namen,

Gott Vater, Sohn und heilger Geist!

Ich bin gezählt zu deinem Samen,

zum Volk, das dir geheiligt heißt;

ich bin in Christum eingesenkt,

ich bin mit seinem Geist beschenkt.

2. 

Du hast zu deinem Kind und Erben,

mein lieber Vater, mich erklärt.

Du hast die Frucht von deinem Sterben,

mein treuer Heiland, mir gewährt.

Du willst in aller Not und Pein,

o guter Geist, mein Tröster sein.

3. 

Doch hab ich dir auch Furcht und Liebe,

Gehorsam zugesagt und Treu;

ich habe dir aus reinem Triebe

gelobt, dass ich dein eigen sei;

hingegen sagt ich bis ins Grab

des Satans schnöden Werken ab.

4. 

Mein treuer Gott! auf deiner Seite

bleibt dieser Bund wohl feste stehn;

wenn aber ich ihn überschreite,

so lass mich nicht verloren gehn.

Nimm mich, dein Kind, zu Gnaden an,

wenn ich hab einen Fall getan.

5. 

Ich gebe dir, mein Gott, aufs neue

Leib, Seel und Herz zum Opfer hin.

Erwecke mich zu neuer Treue,

und nimm Besitz von meinem Sinn.

Es sei in mir kein Tropfen Blut,

der nicht, Herr, deinen Willen tut.

6. 

Lass diesen Vorsatz nimmer wanken,

Gott Vater, Sohn und Heilger Geist!

Halt mich in deines Bundes Schranken,

bis mich dein Wille sterben heißt:

So leb ich dir, so sterb ich dir,

so lob ich dich dort für und für.

 

Joh. Jak. Rambach +1735.

Mel. Wer nur den lieben etc.

 

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1.

Liebster Jesu, hier sind wir, 

deinem Worte nachzuleben. 

Dieses Kindlein kommt zu dir, 

weil du den Befehl gegeben, 

dass man sie zu Christo führe, 

denn das Himmelreich ist ihre. 

2.

Ja, es schallet allermeist 

dieses Wort in unsern Ohren: 

Wer durch Wasser und durch Geist 

nicht zuvor ist neugeboren, 

wird von dir nicht aufgenommen 

und in Gottes Reich nicht kommen. 

3.

Darum eilen wir zu dir, 

nimm das Pfand von unsern Armen, 

tritt mit deinem Glanz herfür 

und erzeige dein Erbarmen, 

dass es dein Kind hier auf Erden 

und im Himmel möge werden. 

4.

Wasch es, Jesu, durch dein Blut 

von den angeerbten Flecken, 

lass es bald nach dieser Flut 

deinen Purpurmantel decken, 

schenk ihm deiner Unschuld Seide, 

dass es sich in dich verkleide. 

5.

Mache Licht aus Finsternis, 

setz es aus dem Zorn zur Gnade, 

heil den tiefen Schlangenbiss 

durch die Kraft im Wunderbade; 

lass hier einen Jordan rinnen, 

so vergeht der Aussatz drinnen. 

6.

Hirte, nimm dein Schäflein an; 

Haupt, mach es zu deinem Gliede; 

Himmelsweg, zeig ihm die Bahn; 

Friedefürst, schenk ihm den Friede; 

Weinstock, hilf, dass diese Rebe 

auch im Glauben dich umgebe. 

7.

Nun wir legen an dein Herz, 

was vom Herzen ist gegangen; 

führ die Seufzer himmelwärts 

und erfülle das Verlangen; 

ja, den Namen, den wir geben, 

schreib ins Lebensbuch zum Leben. 

 

Benjamin Schmolck, 1704.

Mel. Liebster Jesu, wir sind hier.