III.

Alle Dinge müssen uns zum Besten dienen – 

wenn wir Gott lieben.

 

Wenn ein Mensch in den feierlichsten und stärksten Ausdrücken versicherte, daß er Gott liebe, daß Gott, nur Gott seine Liebe sei, seine einzige und seine erste – und dieser Mensch, wenn man ihn fragt, warum, antwortete: „weil Gott das höchste, das heiligste, das vollkommenste Wesen ist;“ und wenn dieser Mensch auf die Frage, ob er denn niemals Gott aus einem andern Grunde geliebt habe, ob er nicht ab und zu Gott aus einem andern Grunde liebe, „nein“ antwortete: so müßte man wohl auf den Verdacht kommen, daß er ein Schwärmer sei, und müßte ihn wohl recht ernstlich warnen, sich vorzusehen, daß diese seine schwärmerische Stimmung nicht in Vermessenheit ende. Das Einfache und Demütige ist, Gott zu lieben, weil man seiner bedarf. Wohl scheint es so natür-lich, daß man sich um Gott zu lieben, hoch aufschwingen müßte zum Himmel, wo Gott wohnt, am richtigsten und sichersten ist es doch, demütig auf der Erde zu bleiben, während man Gott liebt. Wohl scheint es so erhaben, Gott zu lieben, weil er so vollkommen ist, es scheint so selbstsüchtig, Gott zu lieben, weil man seiner bedarf: doch ist die letzte Weise die einzige, auf welche ein Mensch in Wahrheit Gott lieben kann. Weh dem Ver-

103

messenen, der wagen wollte Gott zu lieben, ohne seiner zu bedürfen! Zwischen Menschen kann vielleicht die Rede sein von einer solchen schwärmerischen Liebe, die einen Menschen bloß um seiner Vollkommenheit willen liebt, aber das erste Grundverhältnis bei der Liebe des Menschen zu Gott ist recht gründlich zu verstehen, daß man Gott bedarf, schlecht und recht ihn zu lieben, weil man seiner bedarf. Der Mensch, der am tiefsten seinen Drang nach Gott versteht, liebt ihn am wahrsten. Du sollst Dich nicht vermessen wollen, Gott zu lieben um Gottes willen; Du sollst demütig verstehen, daß die Wohlfahrt Deines Lebens ewig davon abhängt, und deshalb sollst Du ihn lieben. 

So frage da Jeder sich selbst, um seiner eignen Wohlfahrt willen, ob er Gott liebt. Es ist im vollsten Sinn eine Lebensfrage: liebe ich Gott? Ist die Antwort ja, so ist auch Deine Wohlfahrt ewig gesichert; denn „alle Dinge müssen denen zum Besten dienen, welche Gott lieben“. O, wie oft ist dies Wort nicht gesagt, und wiederholt und abermals wiederholt, erklärt und ausgelegt zur Erbauung, zum Trost, zur Beruhigung. Man hat gezeigt, wie die Erfahrung seine Wahrheit bestätigt hat, wie wirklich alle Dinge denen zum Besten gedient haben, welche Gott liebten. Man hat die Zweifel bekämpft und so einleuchtend gemacht, daß es so ist: wie ganz anders auch Alles sich zeigt in des Leidens, der Prüfung, der Anfechtung Zeit oder Zeiten, es müssen doch zuletzt alle Dinge denen zum Besten dienen, welche Gott lieben; wie es für das Denken keine Ruhe gibt, wie es kein Zweifel gegen diese Überzeugung aushalten kann, sondern sich doch zuletzt verloren geben und unterwerfen muß.

104

Aber was dann? Weil es ewig gewiß ist, daß alle Dinge denen zum Besten die-nen, welche Gott lieben, folgt daraus, daß „ich“ Gott liebe? Und dies ist doch grade die entscheidende Frage. Je mehr unpersönlich gegen alle Einwendungen des Zweifels gekämpft wird, und man dann, wenn alle diese Einwendungen widerlegt sind, sich stellt als wäre nun Alles entschieden: desto mehr wird die Aufmerksamkeit von dem eigentlich Entscheidenden abgelenkt. Ja, die Men-schen machen sich oft auf sonderbare Weise viel zu tun an unrechtem Orte. Sie kämpfen und kämpfen, sie forschen und forschen um die Wahrheit des Christentums zu beweisen, und wenn sie dann bewiesen ist: dann beruhigen sie sich, dann meinen sie, nun sei Alles in seiner Ordnung. Das heißt sich beim Beginn zur Ruhe setzen, während man es doch nicht vor dem Ende tun dürfte und das ist besonders auffällig in diesen Zeiten, in denen man doch sonst so eifrig ist „weiter zu gehen“. O, der Mensch, der nur etwas Verstand von der Sache hat, sieht leicht, daß alles Andere nur Vorarbeit ist, eine Einleitung zu der Hauptsache: ist es nun so für mich. Aber man hat die ganze Sache umgekehrt, und daher eine Arbeit bekommen, von der das Christentum am wenigsten geträumt hatte. Mit göttlicher Vollmacht ist das Christentum verkündigt; seine Meinung war, es sollte kein Augenblick verschwendet werden um zu beweisen, daß es wahr sei, sondern daß Jeder sich gleich an sich selbst wenden und sagen sollte: wie stehst Du zum Christentum. Diese Selbstbekümmerung, dieses Fürchten und Zittern in Bezug darauf, ob man selbst ein Gläubiger ist, ist das beste Mittel gegen alle Zweifel an der Wahrheit der Lehre; denn der Selbst-bekümmerte arbeitet mit

105

aller Kraft seiner Seele an ganz anderer Stelle. Aber weil man diese Selbstbe-kümmerung ganz abgeschafft hat, hat man eine Art Zweifel aufgebracht, den Satan selbst nicht bekämpfen kann – wohl aber erfinden; einen Zweifel, den zu bekämpfen unmöglich ist, weil eigentlich erfordert wird, daß man, um ihn zu bekämpfen, auf seine Seite übergehe, also um ihn zu überwinden, selbst das Christentum verrate. Denn christlich verstanden ist die einzige Waffe gegen den Zweifel: schweige still, oder lutherisch, halte den Mund! Der Zweifel sagt dagegen: „laß Dich mit mir ein, bekämpfe mich – mit meinen eignen Waffen“. Welche Ungereimtheit und welche Unmöglichkeit! Wenn ein Lügner sagen wollte: „laß Dich mit mir ein, bekämpfe mich mit meinen eignen Waffen“, könnte der Wahrheit mit diesem Vorschlag gedient sein, oder mit einem solchen Siege?

Weil dies nun so und so allgemein ist, deshalb ist es sicherlich gewinnreich, daß man die Sache umkehrt und die Sprungfeder der Persönlichkeit, welche man aus dem Christlichen genommen hat, wieder einsetzt. Und so in dieser Rede; anstatt zu beweisen, daß es so ist, daß alle Dinge denen zum Besten dienen, welche Gott lieben, wollen wir ganz einfach, wie es sich ziemt, dies annehmen als ewig ausgemacht, als das Gewisseste von Allem, und dagegen davon reden:

daß alle Dinge uns müssen zum Besten dienen –

„wenn“ wir Gott lieben.

Die Rede dreht sich also eigentlich um das Wort „Wenn“. Dies ist ein kleines Wort, aber es hat ungeheuer viel zu bedeuten; es ist ein kleines Wort, um welches jedoch eine Welt, die Welt der Persönlichkeit sich dreht. Du kennst

106

wohl jenes Volk, von dem bekannt war, daß es sich kurz auszudrücken wußte, und Du kennst wahrscheinlich auch jene kurze Antwort: „wenn“. Sieh, es war stolz von der Übermacht, von dem zu reden, was ihre zahllosen Schaaren tun würden, wenn sie Alles überwunden hätten; da war es eine kurze Antwort: „wenn“. Und in einem etwas ähnlichen Sinn gilt es bei all diesen Beweisen und Beweisen und Widerlegungen, die in stolzen Worten von ihrem Vermögen reden – während sie doch nicht das Mindeste vermögen, wenn sie nicht selbst glauben; während sie selbst doch nicht den mindesten Gewinn von diesen Beweisen haben, wenn sie nicht selbst glauben; während sie Dir doch nicht das Mindeste nützen, wenn Du nicht glaubst, nicht im geringsten Dir zum Glauben helfen können, und dagegen Dir ganz gleichgültig sein können, wenn Du glaubst. Ja es ist ein kleines Wort dieses Wenn! Ist Gott die Liebe, so folgt von selbst, daß alle Dinge denen zum Besten dienen müssen, welche Gott lieben; aber daraus, daß Gott die Liebe ist, folgt keineswegs, daß „Du“ es glaubst, oder daß Du ihn liebst. Glaubst Du dagegen, so folgt es von selbst, daß Du glauben mußt, daß alle Dinge „Dir“ zum Besten dienen; denn dies liegt ja in dem, was Du von Gott glaubst. In dem einen Fall erdreistet sich der Mensch, sich gleichsam in Gott hinein versetzen und etwas von ihm beweisen zu wollen, von ihm beweisen, daß er die Liebe ist, und was dann daraus folgt; in dem andern Fall versteht der Mensch demütig, daß die Sache die ist, ob er glaubt, daß Gott die Liebe ist, denn glaubt er es, so folgt all das Andere ohne Beweis von selbst; aus dem Beweise folgt Nichts für mich, aus dem Glauben folgt Alles für mich. 

107

So ist denn die Rede von diesem Wenn und damit vom Glauben, der von allen Gütern das höchste und einzig wahre ist. Denn von allen Gütern gilt es, daß da doch ein Aber dabei ist, daß sie eine Seite haben, die es zweifelhaft macht, ob dies Gut nun wirklich ein Gut ist, ob es einem nicht besser gewesen wäre, wenn man dies Gut nicht bekommen hätte. Aber der Glaube ist das Gut, welches so beschaffen ist, daß wofern du nur glaubst und insoweit Du glaubst – selbst wenn Dir begegnete, was Du am meisten gefürchtest hattest: so wirst Du gläubig verstehen, daß es Dir muß zum Besten sein, also ein Gut sein. Während der Zweifel Macht hat über Alles, was man sonst Güter nennt, Macht hat sie zweifel-haft zu machen, so hat der Glaube Macht über all das Gute und über all das Böse, das Dir geschehen kann, er hat Macht es unzweifelhaft zu machen, daß es ein Gut ist.

Alle Dinge müssen uns zum Besten dienen – wenn wir Gott lieben.

Denk Dir einen Menschen im Besitz von allen Gütern des Glücks, unberührt von allem Schmerz und Widerwärtigkeit, unbekannt mit allen Leiden oder Gefahren, in jedem Wunsche begünstigt, von den Kleinlichen beneidet, von den Jünglingen glücklich gepriesen: darf er sich glücklich preisen? Ja – wenn er glaubt, daß Gott die Liebe ist, denn dann dienen ihm alle diese Dinge zum Besten. „Wenn“, das ist ein schlimmes kleines Wort dieses Wenn! Ja, weh dem Menschen der den Zweifel an Gott in eines andern Menschen Herz zu werfen wagt, denn all solcher Zweifel ist sündig, und diesen Zweifel bei einem andern wecken, heißt verführen.

108

Aber Ehre sei dem Menschen, er sei gepriesen, ihm sei gedankt, ihm dem Ernsthaften, der sich nicht fürchtet in einem andern Menschen den Zweifel zu wecken, welcher dem Menschen lehrt an sich selbst zweifeln, den Zweifel, welcher die Quelle der Selbstbekümmerung ist. Also „wenn“. Dieses Wenn das ist der Bußprediger. O, Du glaubst vielleicht daß ein Bußprediger wie ein heranbrausendes Wetter ist, das sinnlich erschreckt. Nein, der wahre Buß-prediger kommt auch wie Gottes Stimme in einem leisen Wehen – deshalb doch nicht mild, sondern streng, so streng wie der Ernst der Ewigkeit es ist. Der wahre Bußprediger zielt nur auf Eins, danach, Dir oder mir, dem Einzelnen, so nahe ans Leben zu kommen, ihn so zu verwunden, daß er nun wesentlich sein eigener Bußprediger wird. Nimm dich in Acht vor diesem Wenn – in einem anderen Sinn achte doch gut darauf, daß Du dieses Wenn liebst, denn tust Du es nicht, so wirst Du Dein eigener Untergang. Aber nimm Dich doch vor diesem Wenn in Acht: hat es Dich getroffen, so kannst Du vielleicht Jahr und Tag brauchen bis Du damit fertig wirst, oder richtiger, falls es Dich in Wahrheit getroffen hat, so wirst Du mit diesem Wenn niemals ganz fertig – das sollst Du auch nicht. Dies Wenn wird wie ein Pfeil in Deinem Herzen; es soll da bleiben bis zum Letzten. Fürchte daher nicht einen Bußprediger, der vielleicht Schrecken in seiner Erscheinung und Zorn in seiner Stimme hat, der schilt und straft und donnert. Solches ist nur ein Spiel und wird nur eine eigne Art Erlustigung, die mit Schauer gepaart ist. Nein, ganz inwendig drin in jedem Menschenherzen, da wohnt sein Bußprediger. Kommt er zu Worte: so predigt er nicht für Andere, er macht auch

109

nicht Dich zu einem Bußprediger, er predigt nur für Dich; er predigt nicht in der Kirche vor versammelter Menge, er predigt in der verborgenen Kammer des Herzens – und für Dich, ob Du nun auf ihn hören willst oder nicht; er hat auf gar nichts Anderes zu passen, als auf Dich zu passen, und er paßt darauf, in dem Augenblick gehört zu werden, wo alles um Dich her stille ist, wo die Stille Dich ganz einsam macht.

Du Glücklicher, Du den so Manche beneiden und so Manche glücklich preisen –

falls Du von diesem Wenn verwundet bist oder Dich daran verwundet hast, dann sollst Du vergebens suchen Ruhe zu finden in der Versicherung irgend eines andern Menschen, daß Du glücklich seiest, ja, ob auch alle Menschen sich vereinten, um es Dir zu versichern, es soll Dir nicht die mindeste Gewißheit geben. Du hast es nur mit Dir selbst zu tun, mit dem Bußprediger in Deinem Innern. Er macht nicht viele Worte, dazu ist er zu wohl unterrichtet, er sagt bloß „wenn“. Und ob Du ihm nun eine lange Rede halten oder nur eine kurze Frage vorlegen willst, er sagt bloß „wenn“. Wenn Du bei dem Betrachten Deines Reichtums bei dem Gedanken daran, daß es in Deine Hand gelegt ist, Dir Dein Leben so bequem, so genußreich wie möglich zu machen, und was noch herrlicher ist, daß es in Deine Hand gelegt ist, so Vielen Gutes zu tun, falls Du bei dieser Betrachtung Dich glücklich preisen willst, so sagt der Bußprediger: „ja – wenn Du glaubst, daß Gott die Liebe ist, wenn Du Gott liebst, denn dann, dann dient all Dieses Dir zum Besten“. Sie ist etwas beängstigend diese Antwort, sie ist in gewissem Sinn so kalt, so ruhig in ihrer Zweideutigkeit; es ist weder Ja

110

noch Nein. Willst Du ihn fragen: „liebe ich denn nicht Gott“, so antwortet er „davon weiß ich nichts, ich sage bloß wie es ist: wenn Du Gott liebst, dann…“ Wolltest Du ihn bitten und beschwören, doch endlich ja zu sagen, wolltest Du ihn mit dem Tode bedrohen, damit er ja sage: Du bewegst ihn gleich wenig; ihn durch Schmeicheln gewinnen oder durch Bitten, das kannst Du nicht, ihn totschlagen kannst Du auch nicht außer in sehr uneigentlichem Sinn, und in jedem Fall fürchtet er den Tod nicht. Aber so lange er lebt, so lange Du noch seine Stimme hörst, wiederholt er dieses Wenn. Falls Du zu ihm sagen wolltest: „ich gebe die Hälfte meines Reichtums den Armen, wenn ich nur Gewißheit bekomme, daß mir dann der Rest in Wahrheit zum Besten dient“, und er Dir darauf keine Antwort gäbe, weil er Dir auf solche Rede nicht antworten kann, oder antwortete: „ja, wenn“ – wenn Du dann zum Äußersten gebracht, weil Du vernimmst, welche Macht in diesem Wenn liegt, das er zu Dir sagt, sprechen wolltest: ich gebe meinen ganzen Reichtum den Armen, wenn ich dann nur Gewißheit bekomme, daß die Armut mir in Wahrheit zum Besten dient: da antwortet er „ja – wenn Du Gott liebst“.

Wenn Du Gott liebst oder wenn Du glaubst, daß Gott die Liebe ist; denn glaubst Du daß Gott die Liebe ist, so liebst Du ihn auch – und dann dienen Dir alle Dinge zum Besten. Aber greife nicht fehl, gehe nicht in überströmendem Gefühl Deines Glückes hin und liebe Gott, als brauchtest Du ihn eigentlich nicht, weil Du glück-lich genug seist. Nein Du mußt lernen, Gottes zu bedürfen, ihn zu lieben, weil Du seiner bedarfst, Du der Glücklichste

111

von Allen. Deine Wohlfahrt ist keineswegs, o keineswegs mit all Deinem Glück entschieden, sie ist erst da entschieden, aber dann auch ewig entschieden, wenn du glaubst, daß Gott die Liebe ist, wenn du Gott liebst. O, Du Glücklicher, wenn Du es glaubst: Glück auf! Dann dient all dieses Dir zum Besten, Dein Reichtum, Deine Gesundheit, Deine herrlichen Geistesgaben, Deine Freude an der Seite der Geliebten, Deine Ehre und Dein Ansehn unter den Menschen, die fröhliche Aufmunterung durch Deine Kinder: es dient Dir Alles zum Besten – wenn Du Gott liebst, und Du bist dann wirklich glückselig. Ob ein Mensch nämlich auch noch so glücklich ist, wir sagen doch, ihm fehlt Etwas, wenn er nicht das Bewußtsein seines Glückes hat. Aber das wahre Bewußtsein seines Glückes, ohne welches, wie gesagt, das Glück nicht Glück ist, kann man nur eingeschlossen haben und eingefaßt in das Bewußtsein, daß Gott die Liebe ist. Ein Wissen davon, daß Gott die Liebe ist, ist noch kein Bewußtsein davon. Denn zu dem Bewußtsein, zu dem persönlichen Bewußtsein gehört, daß ich bei meinem Wissen zugleich von mir selbst weiß und von meinem Verhältnis zu meinem Wissen. Dies heißt glauben, hier also glauben, daß Gott die Liebe ist; und glauben, daß Gott die Liebe ist, heißt ihn lieben.

Du hast wohl oft reden hören von der Macht des Wortes, davon, was der vermag, welcher das Wort recht in seiner Gewalt hat: und doch hat dies kleine Wenn unendlich mehr Macht, wenn es der Bußprediger im Innern des Menschen ist, der es zu „diesem Menschen“ sagt. Die Macht des Wortes hat Throne umge-stürzt, die Gestalt der Welt verändert, aber dieses kleine Wenn hat eine noch

112

größere Macht: es ist noch eine größere Veränderung, wenn ein Mensch durch dieses Wenn ewig verändert wird. Das ist eine ewige Veränderung, merkwürdiger als die merkwürdigste Begebenheit in der Welt, wenn ein Mensch dahin kommt, daß er Gott liebt. Ob es geschieht, wenn es geschieht, kann Keiner ihm sagen. Der Bußprediger in seinem Innern kann ihm behilflich sein, aufmerksam zu werden, er kann ihm helfen in Selbstbekümmerung die Gewißheit des Geistes zu suchen, in welcher Gottes Geist mit dem Geist des Menschen bezeugt, daß er Gott liebt. In Ungewißheit wach halten, damit er nach der Gewißheit trachte, das kann der Bußprediger, er sagt: alle Dinge dienen Dir zum Besten, wenn Du Gott liebst. Mit diesem Wort ruft er den Jüngling an des Lebens Morgen; mit diesem Wort ruft er den Mann an viele Male und auf vielerlei Weise in des Lebens geschäftigen Tagen; mit diesem Wort hindert er den Greis matt und schläfrig zu werden. Er fügt nicht eine Silbe hinzu, er nimmt nicht eine Silbe hinweg, er ver-ändert die Stimme nicht, er betont das Wort nicht anders; unverändert wie ein Verstorbener, ruhig wie die Ewigkeit wiederholt er „wenn“.

 

Alle Dinge müssen uns zum Besten dienen – wenn wir Gott lieben. –

Denk Dir einen Menschen, den Elendesten von Allen – menschliche Teilnahme hat ihn bereits längst aufgegeben und verlassen; sie darf, ach, um ihrer selbst willen, ihm nicht nahe kommen, sie wünscht, ach, um ihrer selbst willen, um all sein Elend bloß unwissend zu bleiben, und zugleich darum, daß wirklich einem Menschen solches Elend wider-

113

fahren kann: dürfte dieser wohl sagen: „mir widerfährt nur Böses, woraus be-ständig nur mehr Böses kommt“? Keineswegs – ja, wenn er Gott nicht liebt, da kann er darin Recht haben. Aber dann ist ja auch von ganz Anderem die Rede, als wovon er redet. Denn Gott nicht lieben ist, göttlich verstanden, das ausge-machte Elend eines Menschen, mag er nun im übrigen glücklich oder unglücklich sein. Was dagegen die menschliche Sprache Not, Widerwärtigkeit, Leiden, eitel Elend nennt: das Alles kann einem Menschen noch zum Besten dienen – wenn er Gott liebt.

Es ist doch ein sonderbares Doppelwesen dieses Wenn. Doch so ist es ja in seiner Ordnung; denn, nicht wahr, der Bußprediger, wenn er der rechte ist, ist allzeit auch der Tröster, der zu trösten und auszuhalten weiß, wenn alle mensch-liche Hilfe schon lange vergebens ist und den Leidenden aufgegeben hat. Deshalb wird er auch ebenso sehr geliebt als er gefürchtet wird. In der dunklen Nacht der Verzweiflung, wenn für den Leidenden jedes Licht ausging – da ist noch eine Stelle, wo das Licht brennend erhalten wird, es ist auf dem Wege, wohin der Verzweifelnde soll, es ist der Ausweg: „wenn“ Du Gott liebst. Im fürchterlichen Augenblick der Trostlosigkeit, wo von einem Nachsatz nicht mehr gesprochen noch daran gedacht wird, sondern wo aller Sinn menschlich gesprochen aus ist – da ist noch ein Satz zurück, ein Satz mutigen Trostes, welcher beherzt in das Fürchterlichste hineindringt und neuen Sinn schafft: „wenn“ Du Gott liebst. In dem schrecklichen Augenblick der Entscheidung, wenn, menschlich gesprochen, keine Wendung mehr möglich ist, wenn da überall nur Elend ist, wohin Du Dich auch wendest, und wie Du Dich auch wendest, –

114

es ist doch noch eine Wendung möglich, welche Alles verwunderlich Dir zum Guten wenden soll: „wenn“ Du Gott liebst.

Aber wo ist der denn, der einem Menschen dieses sagt? O, innen drin in jedem Menschen, wohnt da ein Trost, drinnen ist es ja auch, wo der Bußprediger wohnt. Es hilft Dir nur wenig, wenn ein anderer Mensch für Dich Buße predigen wollte, er kann es nicht, es wird ein leeres Spiel, das Höchste was er kann ist, Dir zu helfen, daß Du Dein eigner Bußprediger wirst. Und es hilft Dir auch nur wenig, wenn ein andrer Mensch Dich trösten will. Wenn Du in schweren Anfechtungen versucht wirst, dann wird der Trost eines andern Menschen Dich nicht verstehen, und deshalb Dir auch nicht helfen; und wenn Du recht elend wirst, dann kannst Du mit Billigkeit nicht fordern, daß die Teilnahme eines andern Menschen sich zu Dir hineinwagen soll. Aber innen drin in Dir selbst, da wo der Bußprediger wohnt, da wohnt der Trost, dieses Wenn. Und wie sich dies Wort von dem Schmeicheln und Bitten des Glücklichen nicht bestechen läßt und seiner Drohungen spottet, so ist es auch, Gott sei gelobt, unerschrocken am Tage der Not. Falls Du meinst, daß die krankhafteste und bekümmertste Einbildung im Stande wäre, ein Schrecknis zu erfinden, welches dieses Wort zum Schweigen bringen könnte, so irrst Du. Erzähl diesem Tröster, was Du willst, vertraue ihm an, was auf dem Sprunge ist die Macht über Dich zu bekommen, daß Du, wie sehr Dir auch dabei graut, auf der Lippe hast, und, ob auch mit widerstrebendem Herzen, schließen willst „Gott ist nicht die Liebe“ – er erschrickt nicht, er wiederholt bloß: „wenn“ Du Gott liebst, so soll auch dies Dir zum Besten dienen.

115

O letzter Trost, o seliger Trost, o Trost über alle Maßen! Denn, wie gesagt, wenn die menschliche Teilnahme aufhört, wenn der eine Mensch zum andern nicht hineingehen darf: da ist innen drin im Menschen ein Trost; wie die Schrift sagt: „habt Salz in Euch selbst“, so gilt auch, daß innen drin in jedem Menschen der Trost ist. Aber doch hat dieser Tröster keineswegs seinen Charakter als Buß-prediger verleugnet. Denn wenn Du bei all Deinem Elend, bei Deinem Schmer-zensschrei in dem Leiden, oder Deinem Angstschrei vor dem Leiden, welches Du fürchtest, versuchen wolltest, ihn zu bewegen, daß er Dir eine Gewißheit darüber gebe, daß Du Gott liebst, da würde er antworten: „wenn“ Du Gott liebst. Bilde Dir auch nicht ein, daß er eigentlich aus Teilnahme mit diesem Deinem Elend dies Wort des Trostes sage und wiederhole. Nein, es geschieht weil er fürchtet, daß Du Dich verzweifelt in das stürzen möchtest, was göttlich verstanden des Menschen Elend ist, in das Elend, Gott nicht zu lieben. Er ist nicht geschäftig Dein Leiden fortzuschaffen, er gibt Dir auch nicht, was er nicht kann, Gewißheit darüber, daß Du Gott liebst. Aber während das Elend Dir Buße predigt, predigt er Trost, nicht menschlichen aber göttlichen Trost; und in dem göttlichen Trost ist allzeit Buße enthalten und gefordert.

O, Du Leidender, wenn Du glaubst, daß Gott die Liebe ist, oder, was dasselbe ist, wenn Du Gott liebst (denn glaubst Du daß Gott die Liebe ist, so liebst Du ihn auch) dann dient Dir Alles zum Besten. Sage nicht, Du könntest nicht verstehen, wie Dir all dies Elend zum Besten dienen sollte, gib auch der Verführung des Zweifels nicht nach, beginne nicht mit der Frage, ob Gott die Liebe ist; 

116

sei bange vor Dir selbst, aber finde dann auch Trost in Dir selbst; achte auf dies Wort, das in Deinem Innern klingt, wenn Du Gott liebst. Dir Gewißheit geben, daß Du Gott liebst, kann das Wort nicht, die kann nur Gott Dir geben, wenn sein Geist mit Deinem Geist bezeugt, daß Du ihn liebst, wenn Du mit ihm weißt, daß Du glaubst, daß er die Liebe ist. Aber das Wort kann Dir helfen dieser Gewißheit nachzutrachten. Wenn die Verzweiflung über Dir zusammenschlagen will, da schafft dies Wort noch Aussicht auf Errettung; wenn Du in Mattigkeit zusam-mensinken und Dich selbst aufgeben willst, da hält dies Wort noch die Möglich-keit der Hilfe offen, wenn Du liebst.

 

Alle Dinge müssen uns zum Besten dienen – wenn wir Gott lieben.

Denk Dir einen Menschen wo möglich mit mehr als außerordentlichen Geistes-gaben ausgerüstet, mit einer Tiefe im Ergründen, mit einem Scharfsinn im Begreifen, mit einer Klarheit im Darstellen, desgleichen niemals gesehen war und niemals gesehen würde, einen Denker; er hat über Gottes Wesen nachge-sonnen, daß Gott die Liebe ist, er hat nachgesonnen über das, was daraus folgt, daß also die Welt die beste sein muß, und alle Dinge zum Besten dienen müssen. Und was er ergründet hat, hat er in einer Schrift niedergelegt, welche als das Eigentum und der Stolz des ganzen Geschlechts angesehen wird; sie ist in alle Sprachen übersetzt, sie wird bei allen Gelegenheiten in der Wissenschaft angeführt; sie wird den Vorlesungen zu Grunde gelegt, und aus dieser Schrift schöpfen die Prediger ihre Beweise. Dieser Denker hat bisher wie unbekannt mit der

117

Welt gelebt, von Begünstigung umfriedigt, was ja Bedürfnis für wissenschaftliche Forschung ist. Da geschieht es ihm, daß er in eine Entscheidung hinausgerissen wird; er muß in einer schwierigen Sache handeln und in einem entscheidenden Augenblick. Und diese Handlung zieht Folgen nach sich, die er am wenigsten erwartet hatte, Folgen, die ihn selbst und mehrere Andere ins Elend stürzen. Dies ist die Folge seiner Handlung – und doch ist er gewiß, daß er nicht anders handeln konnte, als er nach redlichster Erwägung gehandelt hat. Hier ist also nicht bloß von einem Unglück die Rede, sondern davon, daß er daran schuld ist, wie unschuldig er sich auch weiß. Nun ist er verwundet; da erwacht ein Zweifel in seiner Seele, ob auch dies ihm könne zum Besten dienen. Und dieser Zweifel nimmt bei ihm dem Denker sofort die Richtung des Denkens: ob Gott auch die Liebe ist – denn bei dem Gläubigen nimmt der Zweifel eine andere Richtung, die der Selbstbekümmerung. Die Bekümmerung bekommt inzwischen mehr und mehr Macht über ihn, daß er zuletzt weder aus noch ein weiß. In diesem Zustand wendet er sich an einen Prediger, der ihn nicht persönlich kennt. Der Geistliche, der der Zeit gefolgt ist und ein solcher Denker ist, will ihm nun beweisen, daß auch dies das Beste sei, ihm zum Guten dienen müsse, da Gott die Liebe ist; aber bald überzeugt er sich, daß er nicht der Mann dazu ist, im Gedanken-Streit es mit dem Unbekannten aufzunehmen. Nach einigen vergeblichen Versuchen sagt der Geistliche: „ja, dann weiß ich nur einen Rat; da ist eine Schrift über die Liebe Gottes von dem und dem, lesen Sie die, studieren Sie die, kann die Ihnen nicht helfen, so kann Ihnen kein Mensch helfen.“

118

Der Unbekannte antwortet: „ich bin der Verfasser dieser Schrift.“

Sieh, was der Denker in jener Schrift nieder gelegt hatte, war vortrefflich; ja, wie dürfte ich es bezweifeln. Was der Denker von Gott verstanden hatte, war gewiß auch wahr und tief. Aber der Denker hatte nicht sich selbst verstanden; er hatte doch bisher in der Einbildung gelebt, wenn es bewiesen sei, daß Gott die Liebe ist, so folge von selbst, daß Du und ich es glauben. Er hat vielleicht als Denker sehr gering vom Glauben gedacht, bis er – als Mensch vom Denken etwas geringer denken lernte besonders vom reinen Denken. Der Gang seiner Gedan-ken wurde umgekehrt, sein Gedankengang wurde ein anderer. Er sagte nicht: Gott ist die Liebe, also dienen dem Menschen alle Dinge zum Besten; sondern er sagte: „wenn“ ich glaube, daß Gott die Liebe ist, so dienen „mir“ alle Dinge zum Besten. Was war es, das Alles für ihn umkehrte? es war dieses Wenn. Nun reifte der Denker als Mensch für das Leben; denn bisher war doch etwas Unmensch-liches an ihm gewesen. Wie man als kleines Kind den Namen bekommt, welchen man das ganze Leben hindurch zu führen hat: das geschieht einem wieder, wenn man sich einmal in seinem Leben entscheidend ewig an diesem Wenn verwun-det, und dadurch dahin kommt, daß man Gott liebt, während doch dieses Wenn später stets bereit ist, die Liebe zu bewahren, mit welcher man Gott liebt, ewig jung – wie Gott ewig ist; ewig jung, in der Spannung der ersten Leidenschaft, aber innerlicher und immer innerlicher.

119

Alle Dinge müssen uns zum Besten dienen – wenn wir Gott lieben.

Ob dies nun so ist, ob es nun auch wirklich so ist, ob ich es beweisen kann? O, wenn „Du“ es glaubst, falls „Du“ es glaubst, dann wirst Du Dich selig verge-wissern, daß das, was Du suchst, nicht bloß, wie sonst, hier ist, und Du also nicht auszugehen brauchst, um es zu suchen, sondern daß Du es gefunden hast, daß Du es hast. Falls Du es glaubst, dann wirst Du leicht verstehen, daß jeder Beweis Dich nur von dem wegführt, was Du hast, während dieser Beweis sich betrü-gerisch den Schein gibt, daß er Dich hinführe.

Laß uns einander verstehen. Du kennst ja wohl (wer kennt sie nicht!) jene so glücklich ausgedrückten, so innerlichen Worte des edlen Dichters, der das unglückliche Mädchen ungefähr so reden läßt: „ich begehre nichts mehr, ich habe gelebt und geliebt“, oder was in ihren Gedanken gänzlich dasselbe sein würde: ich habe geliebt – und gelebt. Und warum? Weil sie menschlich die Liebe für das höchste Gut ansieht, deshalb macht sie diese beiden Begriffe völlig gleichbe-deutend: das Leben und das Lieben; lieben heißt leben, leben heißt lieben; wird ihr der Geliebte geraubt, so ist das Leben vorbei – aber sie hat geliebt. Wir wollen mit diesem liebenden Mädchen nicht streiten – und überdies ist sie ja die Stärkste. Sie ist stärker als all unser Verstand – denn sie glaubt an Liebe. Sie ist stärker als alle weltliche Macht, sie hat in gewissem Sinn den Tod überwunden, sie fürchtet ihn nicht; denn das Leben ist ihr bereits geraubt, das Leben war ihr ja ihre Liebe – ach, und sie hat geliebt.

120

Aber nun Gott lieben! Das ist doch wohl das höchste Gut; davon gilt doch wohl mit ewiger Wahrheit, was das Mädchen, fromm von seinem Herzen betrogen, von seiner Liebe gelten ließ: Gott lieben heißt leben. „Leben!“ Wenn man das Wort so mit besonderem Nachdruck braucht, bezeichnet man damit das volle reiche Leben, das im Besitz der Bedingungen für das Leben ist; man bezeichnet damit ein Leben, das in Wahrheit wert ist gelebt zu werden, ein Leben das gleichsam anschwillt in seligem Lebens-Gefühl. So lebt man nur, wenn man das höchste Gut besitzt, aber das höchste Gut ist Gott lieben. Aber dann besitzt ja der das höchste Gut, der, was ihm auch sonst widerfahren mag, Gott liebt; denn Gott lieben ist das höchste Gut. O, nicht wahr! Willst Du daß ich zu gottesfürchtigem Scherz, um einmal diese beweisende Wichtigkeit zu verspotten, hinzufüge: quod erat demonstrandum!

Und dasselbe gilt, wenn wir von Verlust reden. Man will so gern beim Reden von Verlust, von dem, was der Mensch in der Welt verlieren kann, vergessen, daß das höchste Gut ist, Gott zu lieben. Verliert auch ein Mensch Alles in der Welt – wenn er nicht den Glauben an Gottes Liebe verliert: so verliert er ja nicht das höchste Gut. Oder denk Dir Zwei, welche beide Alles verloren, aber der Eine verlor zugleich den Glauben an Gottes Liebe: welches ist der Unterschied zwischen diesen Beiden? Sollen wir kümmerlich sagen, daß es der Eine doch etwas besser habe als der Andre? Nein, laß uns die Wahrheit sagen, der Unter-schied ist: der Eine verlor wirklich Alles, der Andre verlor eigentlich gar Nichts, da er ja das höchste Gut behielt.

121

„– Wenn wir Gott lieben!“ O, mein Zuhörer, Du bist vielleicht gewohnt alles vom Redner zu fordern, hier siehst Du, wie alles am Zuhörer liegt. Willst Du leugnen, daß der Redner wahr redet, welcher sagt: „alle Dinge dienen Dir zum Besten – wenn Du Gott liebst?“ Das willst Du doch wohl nicht. Nun wohl, aber dann würdest Du ja das Unmögliche von ihm fordern, wenn Du fordertest, daß er eine bestimmte Wirkung hervorbringen sollte: beruhigen oder erschrecken. Denn welche Wirkung diese wahre Rede hervorbringen wird, beruht allein darauf, wie der Zuhörer ist. Vielleicht ist es einer, den die Rede so angst macht, wie er es vorher niemals gewesen ist; aber dies ist nicht die Schuld der Rede, das liegt im Zuhörer. Vielleicht ist es einer, der ganz beistimmend Ja und Amen dazu sagte, sie hörte wie die seligste Beruhigung; aber dies ist nicht das Verdienst der Rede, das liegt im Zuhörer. Es ist nicht die Rede, die den Einen erschreckt hat, und es ist nicht die Rede, die den Andern beruhigt hat; es ist der Eine wie der Andere, der in der Rede sich selbst verstanden hat.

- FORTSETZUNG -