Calvin (Institutio) - Glaube
VOM GLAUBEN.
So wie wir nur dann, wenn wir von Gottes Geist gezogen werden, zu Christo gelangen können, so werden wir, wenn er uns zieht, mit unserem Sinn und Gemüt über unsere eigene Vernunft empor gehoben. Denn die von ihm erleuchtete Seele bekommt gleichsam einen neuen Scharfsinn, um die himmlischen Geheimnisse betrachten zu können, von deren Glanz sie früher nur geblendet wurde. Und der so von dem Lichte des heiligen Geistes erleuchtete Verstand fängt dann erst an, die Dinge, die zum Reiche Gottes gehören, zu schmecken, da er vorhin viel zu töricht und unverständig war, dieselben zu fassen. Darum mussten auch die Apostel, obwohl sie aus dem göttlichen Munde Christi belehrt waren, dennoch den Geist der Wahrheit empfangen, der dieselbe Lehre ihnen einflößte, die sie mit den Ohren vernommen hatten. Joh. 16,13. Das Wort Gottes ist gleichsam die Sonne, welche Allen leuchtet, denen es gepredigt wird; jedoch den Blinden ohne Frucht. Wir sind aber von Natur in diesem Stücke Alle blind; darum kann dasselbe erst dann in den Verstand eindringen, wenn der Geist als innerlicher Lehrer durch seine Erleuchtung die Bahn dazu macht. Wenn daher Paulus vom Geist des Glaubens redet, 2 Kor. 4,13., so versteht er darunter nichts anders als den Glauben selbst, der uns vom heiligen Geist geschenkt wird, den wir also von Natur nicht besitzen. Darum bittet er auch, 2 Thess. 1,11., dass Gott in den Thessalonichern erfülle all sein Wohlgefallen und das Werk des Glaubens in der Kraft; und noch anderswo sagt er ausdrücklich, dass der Glaube nicht an menschlicher Weisheit hange, sondern gegründet sei in der Kraft des Geistes. 1 Kor. 2,4. Darnach ist noch übrig, dass das, was der Verstand gefasst hat, in's Herz gegossen werde. Denn es ist das Wort Gottes noch nicht im Glauben angenommen, wenn es oben im Gehirn schwebet: sondern wenn es unten tief im Herzen Wurzel gefasst hat, so, dass es eine unüberwindliche Festung ist, um allerhand Versuchungen auszuhalten und zurück zu treiben. Es erscheinet also die Kraft des göttlichen Geistes noch viel einleuchtender in solcher Befestigung des Herzens, als in der Erleuchtung des Verstandes, weil die Zweifelsucht des Herzens viel größer ist als die Blindheit des Verstandes, und es schwerer ist, das Herz zu versichern, als dem Verstande etwas zu erkennen zu geben. Der heilige Geist ist also gleichsam ein Spiegel, um dieselben Verheißungen, von denen er früher den Verstand überzeugt hat, in unsern Herzen zu versiegeln, oder ein Pfand, um dieselben zu bekräftigen und zu bestätigen. Nachdem ihr geglaubt habt (spricht der Apostel), seid ihr versiegelt worden mit dem heiligen Geist der Verheißung, welcher ist ein Pfand unsers Erbes, Ephes. 1,13.; und anderswo: Der uns gesalbet hat, das ist Gott, der uns auch versiegelt und das Pfand des Geistes in unsere Herzen gegeben hat. 2 Kor. 1,22. Hienach ist der Glaube eine feste und sichere Erkenntnis der gnädigen Gesinnung Gottes gegen uns, welche, auf die Wahrheit der Gnadenverheißung Gottes in Christo gegründet, durch den heiligen Geist unserm Verstande geoffenbart und unsern Herzen versiegelt wird. Der Glaube ist also kein bloßer Beifall, womit man die Heilslehre annimmt, ohne sich übrigens der Gottesfurcht und Gottseligkeit zu befleißigen, sondern eine besondere Gabe des heiligen Geistes, der uns durch denselben ein Zeuge der Kindschaft Gottes ist; wie denn schon der Anfang des Glaubens die Versöhnung in sich schließt, wodurch der Mensch einen Zugang zu Gott hat. Und wenn Paulus sagt, dass wenn man von Herzen glaube, man gerecht werde, Röm. 10,10; so beweist dies ja, dass der Glaube mehr eine Gesinnung als eine Einsicht, und mehr eine Sache des Herzens als des Kopfes ist. Und da der Glaube Christum ergreift, wie er uns von dem Vater angetragen wird, nämlich nicht allein zur Rechtfertigung, sondern auch zur Heiligung: so kann Niemand recht an ihn glauben, ohne sich auch von seinem heiligen Geist heiligen zu lassen. Auch die Gottlosen können eine gewisse Erkenntnis Gottes haben, welche Glaube heißt; es gibt aber nach der Schrift nur einen einzigen Glauben der Gottseligen. Es glauben gewiss sehr Viele, dass ein Gott sei, ja halten die Schrift in allen ihren Teilen für eine untrügliche göttliche Offenbarung, verachten auch nicht ganz und gar ihre Gebote, und werden durch ihre Drohungen und Verheißungen einigermaßen bewegt, und leisten ihr einen gewissen äußern Gehorsam. Solchen Leuten gibt man wohl das Zeugnis, dass sie einen Glauben haben; aber doch nur uneigentlich; denn es ist ja weiter nichts als ein Schatten oder Bild des Glaubens, welches von keinem Wert ist und den Namen Glaube nicht verdient, und vom wahren Wesen desselben unendlich weit entfernt ist. Denn, was solches auch immer für eine Annahme des Evangeliums sein mag, so dringet sie doch nicht durch zum Herzen, so, dass sie in demselben fest eingewurzelt bleibe, und lebendig werde. Indem sie aber einen gewissen Geschmack an dem Worte Gottes bekommen und dasselbe begierig annehmen, auch dessen göttliche Kraft einigermaßen empfinden: so betrügen sie mit diesem falschen Schein von Glauben nicht allein Andere, sondern auch sich selbst, und bereden sich, dass jene Ehrfurcht, die sie dem Evangelio zollen, die wahre Gottseligkeit selbst sei: weil sie meinen, es gebe keine andere Gottlosigkeit, als nur die offenbare Schmähung und Verachtung des göttlichen Worts; denn das menschliche Herz ist voll Eitelkeit, Lügenhaftigkeit, Heuchelei und Selbstbetrug. Die, welche sich eines solchen leeren Schattens von Glauben rühmen, sollen wissen, dass sie in diesem Stücke nichts voraus haben vor den Teufeln, welche auch wohl glauben, dass ein Gott sei, aber zittern. Jak. 2,19. In den Erwählten allein lebt und webt jenes Vertrauen, vermöge dessen sie aus vollem Munde rufen dürfen: Abba, lieber Vater. Gal. 4,6. Sie sind es, welche der heilige Geist durch den unvergänglichen Samen des göttlichen Wortes auf ewig wiedergebiert, und in denen er die Gnade der Kindschaft und die Vergebung der Sünden kräftig versiegelt, so dass sie dieselbe durch einen besondern lebendigen und beharrlichen Glauben sich zueignen. Damit sich also nicht anstatt des wahren Glaubens eine fleischliche Sicherheit bei uns einschleiche, so müssen wir uns demütig und sorgfältig prüfen, ob wir auch jenen Glauben haben, der die Kinder Gottes von den Ungläubigen unterscheidet, durch den wir Gott als unsern Vater anrufen, durch den wir vom Tode ins Leben dringen, und durch den Christus, das ewige Heil und Leben, in uns wohnt. Wenn wir den Glauben eine Erkenntnis nennen, so verstehen wir nicht eine solche Vorstellung, wie man sich von Dingen zu machen pflegt, die mit den Sinnen wahrgenommen werden können. Denn er ist so viel höher, dass des Menschen Geist sich über sich erheben und emporschwingen muss, um ihn zu erreichen. Und selbst dann, wenn er ihn erreicht hat, so begreift er doch nicht, was er erkennt; sondern da er überzeugt ist von dem, was er nicht fasset, so sieht er durch die Gewissheit der Überzeugung mehr ein, als wenn er etwas Menschliches mit eigener Fassungskraft begriffe. Darum redet Paulus davon, Ephes. 3,18., dass man die alle Erkenntnis übersteigende Liebe Christi erkennen müsse. Wiewohl aber diese Art von Erkenntnis über alle natürliche Einsicht weit emporragt, so fehlt es ihr doch nicht an Gewissheit, weil Gott seinen Heiligen das verborgene Geheimnis seiner gnädigen Gesinnung gegen sie offenbart hat: weshalb auch Johannes sagt, dass die Gläubigen wissen, dass sie Kinder Gottes sind. 1 Joh. 3,2. Und wahrlich, sie wissen es gewiss: wiewohl sie mehr durch Überzeugung, welche die göttliche Wahrheit in ihnen gewirkt, bestärkt, als durch natürliche Beweise belehrt worden sind. Gleich wie sich aber der Glaube an einer zweifelhaften und wandelbaren Meinung nicht genügen lässt, so ist er auch nicht zufrieden mit einer dunkeln und verwirrten Vorstellung, sondern eine vollkommene und feste Gewissheit verlangt er, wie die von erfahrenen und bewährten Dingen zu sein pflegt. Denn in unsern Herzen ist der Unglaube so tief eingewurzelt, dass wir nicht ohne harten Kampf das für gewiss halten, was doch Jedermann bekennt, nämlich, dass Gott getreu sei. Besonders wenn es zum Treffen kommt, dann offenbart Jedermanns Wanken das Laster, welches früher verborgen war. Darum verteidigt nicht ohne Ursache der heilige Geist das Ansehen des göttlichen Worts mit so herrlichen Lobpreisungen. Er will uns dadurch von dieser Krankheit heilen, damit wir den Verheißungen Gottes vollkommen Glauben schenken. Die Rede Gottes, spricht David, ist wohl geläutert, sie ist ein Schild Allen, die darauf trauen. Ps. 18,31. Hievon handelt fast der ganze hundert neunzehnte Psalm. Gewiss, so oft uns Gott sein Wort so hoch rühmet, schilt er zugleich unsern Unglauben, und will die verkehrten Zweifel aus unserm Herzen ausrotten. Es gibt auch sehr viele, welche Gottes Barmherzigkeit so auffassen, dass sie sehr wenig Trost davon empfangen. Denn sie werden zugleich von jämmerlicher Angst gemartert, indem sie zweifeln, ob er ihnen werde gnädig sein. Sie ziehen nämlich seine Güte in viel zu enge Grenzen, indem sie zwar erkennen, dass dieselbe groß und überflüssig und über viele ausgegossen sei, und allen bereit und offen stehe: aber es für ungewiss halten, ob dieselbe auch bis zu ihr gelangen oder vielmehr ob sie zu ihr gelangen werden. Dies stimmt aber nicht überein mit der in der heiligen Schrift angedeuteten Vollkommenheit des Glaubens, welche die Güte Gottes außer allen Zweifel stellt, und uns ihre Süßigkeit innerlich wahrhaft empfinden und erfahren lässt. Daher sagt Paulus, dass wir durch Christum eine Freudigkeit und Zugang haben in Zuversicht durch den Glauben an ihn. Ephes. 3,12. Dies ist das wichtigste Stück im Glauben nicht, dass wir die vom Herrn uns angetragene Verheißungen seiner Barmherzigkeit allein außer uns, nicht aber in uns für wahr halten, sondern dass wir sie vielmehr mit herzlichem Vertrauen uns zueignen. Daraus wächst denn endlich diejenige Zuversicht, welche auch Friede genannt wird, Röm. 5,1., und welche in einer ruhigen und heitern Sicherheit des Gewissens vor dem Gerichte Gottes besteht, und ohne welche dasselbe von ungestümen Schrecken hin und her getrieben wird. Überhaupt, keiner ist wahrhaft gläubig, als nur der, welcher es für ganz gewiss hält, dass Gott sein gnädiger Vater sei, und von seiner Gnade sich Alles verspricht: nur der, welcher sich auf die Verheißungen der göttlichen Güte fest verlässt und sein Heil unbezweifelt von ihr erwartet: nur der, welcher seiner ewigen Seligkeit gewiss dem Teufel und der Welt mutig Trotz bietet. Ich bin gewiss, spricht Paulus, Röm. 8,38., dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentum, noch Gewalt, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die da ist in Christo Jesu, unserm Herrn; und anderswo, 2 Timoth. 1,12.: Ich weiß an wem ich glaube, und bin gewiss, dass er mir meine Beilage bewahren wird bis an jenen Tag. Jedoch ist hier keine solche Gewissheit des Glaubens gemeint, welche von keinem Zweifel beunruhigt, noch auch eine solche Sicherheit, welche von keiner Bekümmernis angefochten werde; vielmehr haben die Gläubigen einen beständigen Kampf mit ihrem eigenen Unglauben auszuhalten. Aber wie hart sie auch geängstigt werden, so fallen sie doch von der gewissen Zuversicht, die sie zu der Barmherzigkeit Gottes gefasst haben, nicht ab. Darum spricht David, Ps. 42,6. 27,15.: Was zagest du meine Seele, und warum bist du unruhig in mir? Hoffe auf Gott! und anderswo: Harre auf den Herrn, sei unverzagt; er wird dein Herz stärken! Denn so wie das die eigene Strafe des Unglaubens ist, also zu erzittern, dass man sich in der Anfechtung von Gott wegwendet, anstatt sich ihm gläubig zu nahen: so richten dagegen die durch die Anfechtung niedergebeugten Gläubigen sich beständig wieder empor, wenn auch mit Beschwerden und Anstrengung, und beten mit dem Propheten: Nimm das Wort der Wahrheit nimmermehr von meinem Munde. Ps. 119,53. Es zeigt sich also hier ein Zwiespalt des Fleisches und Geistes, wornach ein gottseliges Gemüt zum Teil durch die Erkenntnis der göttlichen Güte lieblich ergötzt, zum Teil durch das Gefühl seines Elends bitter geängstigt wird; zum Teil auf die Verheißung des Evangeliums sich verlässt, zum Teil durch das Zeugnis seiner Ungerechtigkeit zum Zagen gebracht wird; zum Teil durch Ergreifung des Lebens sich freut, zum Teil vor dem Tode erschreckt. Dieser Wechsel entsteht aus der Unvollkommenheit des Glaubens, weil wir es in diesem Leben nie so weit bringen, dass wir, von allem Misstrauen geheilt, mit dem Glauben ganz erfüllt und eingenommen werden. Wir werden aber doch darum des Glaubens nicht ganz beraubt; vielmehr überwindet derselbe endlich jene Anfechtungen, die ihn umringen und bedrohen, und windet sich tapfer durch dieselben durch. Sobald uns nur das allerkleinste Tröpflein des Glaubens in unser Gemüt eingetröpfelt ist, fangen wir schon an, das Angesicht Gottes als sanft und freundlich und uns gnädig anzuschauen; zwar von ferne und von weitem; aber mit so sicherm Blick, dass wir wissen, dass wir nicht irren. Und je mehr wir vorwärts schreiten, desto näher kommen wir auch seinem Angesichte, desto gewisser wird es uns, und desto vertrauter werden mit ihm. Wenn also auch das Gemüt, welches mit der Erkenntnis Gottes erleuchtet ist, im Anfang noch mit viel Unwissenheit umhüllet ist, so verschwindet dieselbe doch allmählich, auch wird das Gemüt durch solche Unwissenheit oder Dunkelheit nicht verhindert, die Gesinnung Gottes gegen sich klar zu erkennen; welches im Glauben das erste und wichtigste Stück ist; und bekommt über Gottes Barmherzigkeit so viel Licht, als zur gründlichen Versicherung erforderlich ist. Wenn daher der Apostel auf der einen Seite sagt, 1 Kor. 13,9., dass wir hier nur stückweise erkennen und durch einen Spiegel schauen in einen dunkeln Ort, und hiemit anzeigt, welch ein kleines Maß von göttlicher Weisheit uns in dem gegenwärtigen Leben verliehen werde: so sagt er doch auch auf der andern Seite, dass wir durch das Evangelium die Klarheit Gottes mit aufgedecktem Angesicht und ohne Vorhang so kräftiglich anschauen, dass wir in dasselbe Bild verklärt werden. 2 Kor. 3,18. In solche Decken der Unwissenheit mengt sich viel Zweifeln und Zagen, da unser Herz schon an und für sich seiner Natur nach zum Aberglauben geneigt ist. Dazu kommen noch mancherlei Anfechtungen, in dem besonders das von der Last der Sünden niedergedrückte Gewissen klagt und sich selbst straft. So bietet dann der Unglaube alles auf, um den Glauben darnieder zu werfen, und stellt zu dem Ende uns Gott als unsern Widersacher vor, von dem wir nichts Gutes zu hoffen, vielmehr Alles zu fürchten hätten. Um nun solche Stürme auszuhalten waffnet und schützt sich der Glaube mit dem Worte des Herrn. Und wenn die Versuchung uns vorhalten will, Gott sei auf uns erzürnt, und also unser Feind: so hält er dagegen, dass er auch dann, wann er uns züchtiget, noch barmherzig sei, weil die Züchtigung mehr von der Liebe, als vom Zorn herrühre. Wenn er aber von dem Gedanken zerschlagen wird, dass Gott ein Rächer der Ungerechtigkeit sei: so setzt er die Vergebung entgegen, welche jedem Sünder angeboten wird, so oft er im Gefühl seines Sündenelends zur Barmherzigkeit Gottes seine Zuflucht nimmt. So wird ein christliches Gemüt nicht allein aus allen Kämpfen siegreich hervorgehen, sondern auch durch dieselben noch immer fester im Vertrauen werden. Ein Beweis hievon ist dies, dass die Heiligen dann, wenn es ihnen vorkommt, als würden sie von der Rache Gottes am schwersten heimgesucht, dennoch ihre Klagen zu ihm richten, und dann, wenn es am wenigsten scheint, als ob sie Erhörung zu hoffen hätten, nichts desto weniger ihn anrufen. Denn sie würden es sich ja nicht in den Sinn kommen lassen, ihm zu klagen, wenn sie keinen Trost von ihm zu erlangen hofften; oder ihn anzurufen, wenn sie nicht glaubten, dass er ihnen helfen würde. Daher sagt Hiob, Hiob 13,15.: „Wenn mich der Herr auch töten wollte: so will ich dennoch auf ihn hoffen.“ Und David spricht: „Wenn ich auch wandle im Schatten des Todes, so fürchte ich doch kein Unglück, denn du bist bei mir“, Ps. 23,4. Paulus nennt den Glauben einen Schild, womit wir alle feurigen Pfeile des Bösewichts auslöschen können. Ephes. 6,16. Ja Johannes bezeugt, 1 Joh. 5,4., dass unser Glaube der Sieg sei, der die Welt überwindet. Will endlich der Feind dadurch dem Gläubigen sein Heil zweifelhaft machen, dass er ihm vorhält, er sei der Gnade Gottes in Christo unwürdig: so verwahrt er sich dagegen mit Folgenden: Freilich, wenn ich auf mich selbst sehe, so ist meine Verdammnis gewiss, weil mir aber Christus mit allen seinen Gütern so mitgeteilet ist, dass Alles, was sein ist, mein werde, dass ich sein Glied, ja Eins mit ihm werde: so bedeckt seine Gerechtigkeit meine Sünde; sein Heil tilgt meine Verdammnis ganz aus; er tritt mit seiner Würdigkeit ins Mittel, dass meine Unwürdigkeit nicht vor Gottes Angesicht komme. Ich kann und soll also Christum mit unbeschränktem Vertrauen umfassen. Daher sagt Paulus: „Der Leib ist zwar tot um der Sünde willen, aber der Geist Christi, der in euch wohnt, ist das Leben um der Gerechtigkeit willen.“ Röm. 8,10.