Theologische Impulse L
Das Lächeln ist ein Licht, das sich im Fenster eines Gesichts zeigt, und anzeigt, dass das Herz daheim ist. Unbekannt
Als du auf die Welt kamst, weintest du, und um dich herum freuten sich alle. Lebe so, dass, wenn du die Welt verlässt, alle weinen und du allein lächelst! Aus China
Wer nach allen Seiten immer nur lächelt, bekommt nichts als Falten im Gesicht. Aus Arabien
Mit Spott bringt man Autoritäten auf Distanz. Man macht lächerlich, um nicht ernst nehmen zu müssen. Und so witzelt mancher auch über Gott. Doch der nimmt es keineswegs „mit Humor“. Denn Gott kann im Leben des Menschen ein Gegenstand der Verehrung sein. Oder er kann ein Gegenstand der Belustigung sein. Er kann aber nicht beides zugleich sein. Wovor einer Ehrfurcht hat, darüber lacht er nicht. Und worüber er lacht, davor hat er keine Ehrfurcht. So lachen Gottes Kinder mit dem Vater, aber nicht über ihn. Sie freuen sich am Vater, aber nicht auf seine Kosten.
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Das Lachen, dem vitalen Menschen ein reiner Naturlaut der Freude, ist dem Klugen nur eine Reaktion auf Witzempfindung. Das heißt: Auf schnell erkannte Inkongruenz in der Maske der Identität: Eine halbe Schadenfreude. Walther Rathenau
Der Himmel hat den Menschen als Gegengewicht gegen die Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen. Immanuel Kant
Früher saßen die Menschen um den Tisch und sangen im Chor; heute singt einer allein, und zwar aus dem absurden Grund, weil er besser singen kann. Wenn es so weitergeht mit dieser Zivilisation, dann wird irgendwann nur noch einer lachen, weil er besser als alle lachen kann. G. K. Chesterton
Nur wenn es eine Antwort auf den Tod gibt, hat der Mensch überhaupt etwas zu lachen. Blaise Pascal
Soviel Glauben du hast, soviel Lachen hast du. Martin Luther
Viele, die über Ablasskrämerei in der katholischen Kirche lachen, üben sie doch täglich selbst. Wie mancher Mann von schlechtem Herzen glaubt sich mit dem Himmel ausgesöhnt, wenn er Almosen gibt. G. Chr. Lichtenberg
Wenn die Menschen unter das Getümmel ihrer Geschäfte und Zerstreuungen gewohnt wären, bisweilen ernsthafte Augenblicke der lehrreichen Betrachtungen zu mengen, dazu sie das tägliche Beispiel der Eitelkeit unserer Absichten in dem Schicksale ihrer Mitbürger auffordert: so würden ihre Freuden vielleicht weniger rauschend sein, aber die Stelle derselben würde eine ruhige Heiterkeit der Seele einnehmen, der keine Zufälle mehr unerwartet sind, und selbst die sanfte Schwermut, dieses zärtliche Gefühl, davon ein edles Herz aufschwillt, wenn es in einsamer Stille die Nichtswürdigkeit desjenigen erwägt, was bei uns gemeiniglich für groß und wichtig gilt, würde mehr wahre Glückseligkeit enthalten als die ungestüme Belustigung des Leichtsinnigen und das laute Lachen des Toren. Immanuel Kant
Wenn du Gott zum lachen bringen willst – erzähl ihm deine Pläne... Anonym
Wenn es Menschen gibt, deren Lächerlichkeit nie sichtbar geworden ist, dann hat man zu wenig danach gesucht. Rochefoucauld
Der Langsamste, der sein Ziel nicht aus den Augen verliert, geht noch immer geschwinder, als der ohne Ziel umherirrt. G. E. Lessing
Sollten Christen erlöst aussehen?
Das schlechteste Rad am Wagen macht den meisten Lärm. Bauernweisheit
Der heutige Zustand der Welt, das ganze Leben ist krank. Wenn ich Arzt wäre und man mich fragte, was rätst du? - ich würde antworten: Schaffe Schweigen! Bringe die Menschen zum Schweigen. Gottes Wort kann so nicht gehört werden. Und wenn es unter der Anwendung lärmender Mittel geräuschvoll hinausgerufen wird, dass es selbst im Lärm gehört werde, so ist es nicht mehr Gottes Wort. Darum schaffe Schweigen! Sören Kierkegaard
Alle guten Dinge haben etwas Lässiges und liegen wie Kühe auf der Wiese. Friedrich Nietzsche
Du weißt nicht, wie schwer die Last ist, die du nicht trägst. Afrikanisches Sprichwort
Hieße mich jemand einen Stein tragen, so dürfte er mich ebenso gut tausend Steine tragen heißen wie einen, dafern er es (=das Tragen) selbst besorgen wollte. Oder hieße jemand einen andern einen Zentner tragen, so dürfte er ihn ebenso gut tausend Zentner tragen heißen wie einen, wenn er sie selber tragen wollte. Meister Eckhart
Der Mensch möchte vor den Folgen seiner Laster bewahrt werden, aber nicht vor den Lastern selbst. Ralph Waldo Emerson
Die Undankbarkeit ist das schändlichste Laster und die höchste Unehre gegenüber Gott. Von ihr ist die Erde voll bis an den Himmel. Martin Luther
Kann derjenige wohl redlich, kann er wohl tugendhaft heißen, welcher sich gern seinen Lieblingslastern ergeben würde, wenn ihn nur keine künftige Strafe schreckte, und wird man nicht vielmehr sagen müssen, dass er zwar die Ausübung der Bosheit scheute, die lasterhafte Gesinnung aber in seiner Seele nähre, dass er den Vorteil der tugendähnlichen Handlungen liebe, die Tugend selber aber hasse? Immanuel Kant
Oft verliert man sich nur deshalb nicht in einem Laster, weil man mehrere hat. Rochefoucauld
Wenn die Laster uns verlassen, schmeicheln wir uns mit dem Glauben, dass wir sie verlassen. Rochefoucauld
„Gott ist ja freilich die Liebe, aber auch die Heiligkeit und Gerechtigkeit, und er verwandelt sich gegen den, der sich wider ihn auflehnt, in ein schreckliches Zornfeuer, das hinunterbrennt bis in die unterste Hölle. Mag immerhin die Welt darüber höhnen und lachen, dieses Lachen wird ihnen, wie einst den Sodomitern, teuer zu stehen kommen!“ (C. F. W. Walther)
„Der Teufel schießt seine feurigen Pfeile in die Herzen der besten Christen, so dass die schrecklichsten Gedanken auch wider ihren himmlischen Vater und wider den Heiligen Geist in ihr Herz kommen, aber wider ihren Willen. Schon ernste Christen haben geklagt: selbst wenn sie zum heiligen Abendmahl gingen, hätten sie die schrecklichsten Gedanken auch über den Heiligen Geist. Aber das ist Unflat des Teufels. Wenn ich in einem schönen Zimmer sitze und die Fenster sind offen und ein böser Bube wirft mir Kot und Unflat in das Zimmer herein – was kann ich dafür? Gott lässt es nach seiner weisen Vorsehung geschehen, dass manche seiner lieben Kinder Tag und Nacht mit solchen Gedanken gequält werden. Das haben die besten Prediger bei ihren Gemeindegliedern schon erfahren. Aber das ist nicht die Sünde wider den Heiligen Geist.“ (C. F. W. Walther)
„Ob man wohl der greulichen Lästerung des Satans sich nicht erwehren kann, welches man nennet den Lästergeist, dennoch weil es erstlich wider des Menschen Willen geschieht, und zum andern der Mensch zwar dawider strebet mit Seufzen, Gedanken, Beten, mit Herzen und Mund sich wehret, kann aber nicht, und muss die Lästerung leiden, so soll er diesen Trost merken, dass ihm Gott diese Lästerung nicht zurechnet. Weil es wider seinen Willen geschieht, so sind die Lästerungen nicht sein, sondern des Teufels, er muss es nur leiden, wie David klagt Ps. 77,11. Ich muss das leiden, die rechte Hand des Herrn kann alles ändern. Denn solche Lästerung ist ein Leiden der Seele, nicht ein Werk der Seele, darum rechnet es Gott nicht zu. Denn es gehet gleich als wenn die Feinde vor der Stadt Feuer hineinschießen, das kann man nicht wehren, man muss sie ihren Mutwillen treiben lassen, aber dem Feuer wehren, wie man kann (…). Das laß deine Seele leiden mit Schmerzen und Seufzen; rede aber die Lästerung nicht aus, sondern halte deinen Mund zu, wie Jeremias, Klag. 3,29, und dämpfe das inwendige Feuer, dass es nicht ausschlage.“ (Johann Arndt)
Ausnahmen gibt es, ja, unbegreiflich große, und die Unterschiede der Individualitäten sind enorm: aber, im ganzen genommen, liegt, wie längst gesagt ist, die Welt im argen: die Wilden fressen einander, und die Zahmen betrügen einander, und das nennt man den Lauf der Welt. Arthur Schopenhauer
Alles kann man verlieren, aber den Willen muss man sich bewahren, Gott gegenüber redlich und wahrhaftig zu bleiben. Nicht so, als ob man je eine der Wahrheit Gottes entsprechende Haltung einnehmen könnte, aber doch so, dass man diese Haltung einzunehmen wünschte, wenn man’s denn könnte – damit, wenn von der eigenen Person auch sonst nichts bliebe, doch dieser Wunsch übrig bliebe, nicht aus der Gemeinschaft mit Gott herauszufallen. Wer sich in diesem Punkt Lauterkeit bewahrt, für den ist jeder andere Schaden durch Gottes Gnade heilbar.
„Wahrhaft ethisch ist der Mensch nur, wenn er der Nötigung gehorcht, allem Leben, dem er beistehen kann, zu helfen, und sich scheut, irgend etwas Lebendigem Schaden zu tun. Er fragt nicht, inwiefern dieses oder jenes Leben als wertvoll Anteilnahme verdient, und auch nicht, ob und inwieweit es noch empfindungsfähig ist. Das Leben als solches ist ihm heilig. Er reißt kein Blatt vom Baume ab, bricht keine Blume und hat acht, dass er kein Insekt zertritt. Wenn er im Sommer nachts bei der Lampe arbeitet, hält er lieber das Fenster geschlossen und atmet dumpfe Luft, als dass er Insekt um Insekt mit versengten Flügeln auf seinen Tisch fallen sieht. Geht er nach dem Regen auf der Straße und erblickt den Regenwurm, der sich darauf verirrt hat, so bedenkt er, dass er in der Sonne vertrocknen muss, wenn er nicht rechtzeitig auf Erde kommt, in der er sich verkriechen kann, und befördert ihn von dem todbringenden Steinigen hinunter ins Gras. Kommt er an einem Insekt vorbei, das in einen Tümpel gefallen ist, so nimmt er sich die Zeit, ihm ein Blatt oder einen Halm zur Rettung hinzuhalten. Er fürchtet sich nicht, als sentimental belächelt zu werden. Es ist das Schicksal jeder Wahrheit, vor ihrer Anerkennung ein Gegenstand des Lächelns zu sein. Einst galt es als eine Torheit, anzunehmen, dass die farbigen Menschen wahrhaft Menschen seien und menschlich behandelt werden müssten. Die Torheit ist zur Wahrheit geworden. Heute gilt es als übertrieben, die stete Rücksichtnahme auf alles Lebendige bis zu seinen niedersten Erscheinungen herab als Forderung einer vernunftgemäßen Ethik auszugeben. Es kommt aber die Zeit, wo man staunen wird, dass die Menschheit so lange brauchte, um gedankenlose Schädigung von Leben als mit Ethik unvereinbar einzusehen.“ (Albert Schweitzer)
„Dein Leben geht dahin wie der Schatten, der nicht still steht. Wie er ständig vorrückt, so rückt auch dein Leben vor und eilt seinem Ende zu. Durch die Breite deiner Hand ist dein Leben abgemessen. Mit dem kleinen Finger hebt es an, das ist die Zeit der Kindheit. Der zweite Finger bedeutet die unerfahrene wilde Knabenzeit, der Mittelfinger die stolze, aufgeblasene Jugendzeit. Erst beim vierten Finger wirst du ein vollkommener Mann; aber schon beginnt das Maß abzunehmen, und es bleibt nur noch der Daumen übrig, das Alter, das Ende des Lebens. Das ist für dich das Maß, falls es dir vergönnt ist, es zu erfüllen; denn es kann sehr wohl geschehen, dass der Tod kommt und dir nicht die Vollendung gönnt. Siehe also zu, welcher Finger jetzt bei dir an der Reihe ist und auf welcher Stufe du heute stehst; denn du weißt nicht, bei welchem Finger plötzlich dein Ende kommt. Der Tag des Herrn ist ein Dieb, der dich stiehlt, ohne dass du es merkst. Geleite dein Leben in Frieden und versieh es mit guter Wegzehrung, damit es zu Gott versammelt werde. Dort wirst du es hernach wiederfinden, wenn du rechtschaffen gelebt hast. Lebst du aber schlecht, so wird dein Leben weggerafft und geht verloren, und du wirst es suchen und nicht mehr finden. Auf die Erde ausgeschüttetes Wasser kannst du nicht trinken; gießest du es aber in ein Gefäß, so steht es zum Trinken bereit. Verbringe dein Leben nicht in Zorn und Hass, vergeude es nicht in Ungerechtigkeit, richte es nicht zugrunde durch Neid und heimlichen Groll, damit du nicht ein wahrhaft Toter seist, dem sein Leben verlorenging. Nichts ist dem Menschen wertvoller als sein Leben. Die ganze Welt gäbe er dafür hin, wenn es möglich wäre sein Leben zu behalten. Jage den guten Bestrebungen nach, damit sie dir als Kanäle dienen, auf dass dein Leben, mag es auch vorübergehen, nach seinem Ablauf in Gott still stehe. Du nennst in der vergänglichen Welt ein Bächlein des Lebens dein Eigen. Leite es zu Gott hinüber, damit es dir, wenn es hier versiegt, dort ein Meer des Lebens werde. Gott ist Fülle ohne alles Maß. Leite deinen Lebensbach zu ihm hin, dass er in den Ozean des Lebens einmünde. Tag für Tag strömt dein Leben dahin und verrinnt; ergieß es in Gott, damit du es auf ewig wiederfindest.“
(Ephräm der Syrer)
So wie die Vereinigung des Körpers und der Seele mit dem Othem des leiblichen Lebens verbunden ist und beide zugleich aufhören, so besteht das geistliche Leben in der Vereinigung mit Gott und der geistliche Tod in der Trennung von ihm.
J. G. Hamann
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Dem Mann Gottes wird zuletzt Frieden ohne Ende geschenkt. Sein Lebensweg ist vielleicht rau, aber er führt heimwärts. C. H. Spurgeon
Aber wo die Zeit selbst die Aufgabe ist, da ist es ja ein Fehler, vor der Zeit fertig zu werden. Angenommen, ein Mensch erhielte die Aufgabe, sich einen Tag lang selbst zu unterhalten, und er wäre bereits am Mittag mit der Unterhaltung fertig: dann wäre ja seine Schnelligkeit kein Verdienst. So auch wo das Leben die Aufgabe ist. Mit dem Leben fertig werden, ehe das Leben mit einem fertig ist, das bedeutet ja gerade nicht mit der Aufgabe fertig zu werden. Sören Kierkegaard
An seinen Idealen zugrundegehen können heißt lebensfähig sein. Peter Altenberg
Auf der Bühne spielt einer den Fürsten, ein anderer den Rat, ein dritter den Diener, oder den Soldaten, oder den General usf. Aber diese Unterschiede sind bloß im Äußeren vorhanden, im Innern, als Kern einer solchen Erscheinung, steckt bei allen dasselbe: ein armer Komödiant mit seiner Plage und Not. Im Leben ist es auch so. Arthur Schopenhauer
Das einzige, was noch schwieriger ist, als ein geordnetes Leben zu führen: Es anderen nicht aufzuzwingen. Marcel Proust
Das ganze Leben eines Christen ist ein heiliges Heimweh. Augustin
Das Leben ist eine Erfahrung, die einem Violinsolo in der Öffentlichkeit gleicht; man lernt das Instrument während des Spielens. Samuel Butler
Das Leben ist eine fortwährende Ablenkung, die nicht einmal zur Besinnung darüber kommen lässt, wovon sie ablenkt. Franz Kafka
Das Leben ist eine Sprache, in der uns eine Lehre gegeben wird. Könnte diese Lehre uns auf eine andere Weise beigebracht werden, so lebten wir nicht. Schopenhauer
Das Leben ist wie ein geschicktes Zahnausziehen. Man denkt immer, das Eigentliche solle erst kommen, bis man plötzlich sieht, dass alles vorbei ist. Otto von Bismarck
Dass die Schmerzen miteinander abwechseln, macht das Leben erträglich. Christian Friedrich Hebbel
Den besten Gebrauch von seinem Leben macht derjenige, der es einer Sache widmet, die ihn überdauert. William James
Den Tod fürchten die am wenigsten, deren Leben den meisten Wert hat. Immanuel Kant
Den Tod fürchten, das heißt dem Leben zu viel Ehre erweisen. Théodore Simon Jouffroy
Der Lebenslauf des Menschen besteht darin, dass er, von der Hoffnung genarrt, dem Tod in die Arme tanzt. Arthur Schopenhauer
Der Mensch bleibt närrisch bis ins vierzigste Jahr. Wenn er dann anfängt, seine Narrheit zu erkennen, ist das Leben schon dahin. Martin Luther
Der Mensch ist nicht geboren, um auf dieser Schaubühne der Eitelkeit ewige Hütten zu erbauen. Weil sein ganzes Leben ein weit edleres Ziel hat, wie schön stimmen dazu nicht alle die Verheerungen, die der Unbestand der Welt selbst in denjenigen Dingen blicken lässt, die uns die größte und wichtigste zu sein scheinen, um uns zu erinnern: dass die Güter der Erden unserm Triebe zur Glückseligkeit keine Genugtuung verschaffen können! Immanuel Kant
Der Mensch kann nicht leben ohne das dauernde Vertrauen zu etwas Unzerstörbarem. Franz Kafka
Der Mensch sehe in jedem Vorfall des Lebens ein Mittel zu seiner Veredelung, das ihm Gott sendet. Johann Heinrich Pestalozzi
Der Schlaf sei das Abbild des Todes, sagt Ihr; und ich sage, dass er vielmehr das Abbild des Lebens ist. Blaise Pascal
Die Intelligenz ist charakterisiert durch eine natürliche Unfähigkeit, das Leben zu begreifen. Henri Bergson
Die Menschen, denen wir eine Stütze sind, geben uns den Halt im Leben. Marie von Ebner-Eschenbach
Du kannst dein Leben nicht verlängern, nicht verbreitern, nur vertiefen. Gorch Fock
Du kannst t h u n was du w i l l s t: aber du kannst, in jedem gegebenen Augenblick deines Lebens, nur ein Bestimmtes w o l l e n und schlechterdings nicht Anderes, als dieses Eine. Arthur Schopenhauer
Eben das ist das Unglück, dass die Leute durch das Glück glücklich werden wollen und nicht durch ein Leben, bei dem der Segen Gottes ist. Jeremias Gotthelf
Ein Fuchs streifte um einen Weinberg, der rings von einer Mauer umgeben war. Nur ein kleines Loch war da, durch das man schlüpfen konnte. Doch er schaffte es nicht. So fastete er drei Tage, dann passte er hindurch. Nun tat er sich gütlich an den köstlichen Trauben. Doch als er wieder aus dem Weinberg hinaus wollte, war er zu dick geworden, so dass er nicht durch das enge Loch passte. Wieder musste er drei Tage lang fasten, bis er schmal genug war und durch das Loch hindurch kam. Als er endlich außen stand, wendete er sich nochmals zurück und sprach: „O Weinberg, wie bist du so gut, und wie herrlich sind deine Früchte! Alles, was in dir ist, ist schön und hoch zu loben. Aber welchen Nutzen hat man davon? So wie man in dich hineinkommt, so muss man auch wieder aus dir heraus. Es ist gerade wie mit der Welt und dem Leben überhaupt!“
Ein Leben ohne Festlichkeiten ist ein langer Weg ohne Herbergen. Demokrit
Ein leichtes Leben hat noch niemandem gut getan. Hildegard von Bingen
Ein Schüler fragte den Rabbi: „Was ist der Mensch?“ Dieser antwortete, er solle zwei Zettel nehmen: „Auf einen Zettel schreibe ´Der Mensch ist nur Staub´. Diesen Zettel sollst du in die linke Tasche stecken. Auf dem Zettel, den du in die rechte Tasche steckst, soll stehen: ´Gottes Odem hab ich in mir´. Und nun, wenn du hochmütig zu werden drohst, fasse in die linke Tasche, und du wirst daran erinnert, dass du sterblich bist und dich nicht so wichtig nehmen darfst. Wenn du traurig bist, dann fasse in die rechte Tasche, und du wirst daran erinnert, dass Gott dein Leben will und es in seiner Einzigartigkeit kostbar ist.“
Ein voller Terminkalender ist noch lange kein erfülltes Leben. Kurt Tucholsky
Eine Kunst, das Leben zu verlängern? ... Lehrt den, der es kennengelernt hat, lieber die Kunst, es zu ertragen! Ernst von Feuchtersleben
Es gibt keinen größeren Verschwender als den Geizhals. Er vergeudet sein Leben auf die Erwerbung dessen, was er weder genießen kann noch will. József Baron von Eötvös
Es gibt Väter, deren ganzes Leben damit erfüllt ist, ihren Kindern Gründe zu verschaffen, sich über ihren Tod zu trösten. Jean de La Bruyère
Es ist eines Christen unwürdig, in einem Zustand leben zu wollen, in dem er nicht sterben möchte. Sophronius Eusebius Hieronymus
Es ist nicht auszudenken, was Gott aus den Bruchstücken unseres Lebens machen kann, wenn wir sie ihm ganz überlassen. Blaise Pascal
Es ist viel dringender erforderlich, die Seele als den Körper zu heilen, denn Tod ist besser als ein schlechtes Leben. Epiktet
Es ist vielleicht wichtiger, das Leben zu vertiefen, als es zu verlängern und auszudehnen. Carl Ludwig Schleich
Es kommt nicht darauf an, dass wir lange leben, sondern dass unser Leben den rechten Inhalt hat. Eva von Tiele-Winckler
Genau genommen, leben sehr wenige Menschen in der Gegenwart. Die meisten bereiten sich vor, demnächst zu leben. Jonathan Swift
Gott hat das Leben lieb, der Teufel den Tod. Martin Luther
Gott ist so groß, dass er es wohl wert ist, ihn sein Leben lang zu suchen. Therese von Avila
Wenn dem Menschen nicht immer etwas teurer ist als das Leben, so ist das Leben nicht viel wert. Johann Gottfried Seume
Haben und Sein sind die Hülfszeitwörter in der Sprachlehre sowohl eines glücklichen als eines elenden Lebens, denn aus Habsucht und Selbstsucht, den Tränendrüsen der leidenden Menschheit, quellen die Tränen der Freude sowohl als die der Schmerzen. Ludwig Börne
Ich bin ein alter Mann und habe in meinem Leben viele Sorgen gehabt, aber die meisten waren unnötig. Mark Twain
Ich habe heute ein paar Blumen für dich nicht gepflückt, um dir ihr – Leben mitzubringen. Christian Morgenstern
Ich habe viel Talent zum Leben, – wenn das Leben nur mehr Talent zu mir hätte. Christian Morgenstern
Ich halte Dich für unglücklich, weil Du niemals unglücklich warst. Ohne auf Widerstand zu stoßen, bist Du durchs Leben geschritten. Niemand kann beurteilen, was in Deinen Kräften steht, nicht einmal Du selbst. Seneca an Lucilius
Ich und das Leben: Die Affäre wurde ritterlich ausgetragen. Die Gegner schieden unversöhnt. Karl Kraus
Ich ward gefragt, welcher Unterschied bestehe zwischen Gnade und Seligkeit. Gnade, wie wir sie hier in diesem Leben erfahren, und Seligkeit, die wir späterhin besitzen werden im ewigen Leben, die verhalten sich zueinander wie die Blüte zur Frucht. Meister Eckhart
Ich weiß nicht, was das sein mag, das ewige Leben. Aber dieses hier, das diesseitige, ist ein schlechter Scherz. Voltaire
Im Innern mit Gott freien Umgang haben und in diesem freien Umgang sich durch keine Neigung von draußen stören lassen, darin besteht das Leben des innerlichen Menschen. Thomas von Kempen
Jeder prüfe seine Gedanken. Er wird finden, dass sie ganz mit der Vergangenheit oder der Zukunft beschäftigt sind. Wir denken fast überhaupt nicht an die Gegenwart, und wenn wir an sie denken, so nur, um aus ihr die Einsicht zu gewinnen, mit der wir über die Zukunft verfügen wollen. Die Gegenwart ist niemals unser Ziel. Die Vergangenheit und die Gegenwart sind unsere Mittel; allein die Zukunft ist unser Ziel. Deshalb leben wir nie, sondern hoffen auf das Leben, und da wir uns ständig bereit halten, glücklich zu werden, ist es unausbleiblich, dass wir es niemals sind. Blaise Pascal
Jeder von uns hat etwas Unbehauenes, Unerlöstes in sich, daran unaufhörlich zu arbeiten seine heimlichste Lebensaufgabe bleibt. Christian Morgenstern
Lange leben will halt alles, aber alt werden will kein Mensch. Johannes Nestroy
Lass es dir doch einmal recht gewiss und klar werden, dass das Sterben dein eigentliches Leben sein sollte; denn je mehr einer sich selbst stirbt, desto mehr fängt er an, seinem Gott zu leben. Thomas von Kempen
Leben ist eine Erfahrung, die uns ungern sterben lässt. Unbekannt
Leben ist nur ein wandelnd Schattenbild:
Ein armer Komödiant, der spreizt und knirscht
Sein Stündchen auf der Bühn und dann nicht mehr
Vernommen wird.
Ein Märchen ist’s, erzählt
Von einem Dummkopf, voller Klang und Wut,
Das nichts bedeutet. Shakespeare
Man kann das Leben nur rückwärts verstehen, aber man muss es vorwärts leben. Sören Kierkegaard
Mancher hat das Leben eine Wüste genannt - wegen der Öde, die er in ihm fand, oder wegen der Kamele, die ihm begegneten? Peter Sirius
Michelangelo, der große Künstler, sagte einst zu einer Gräfin: „Ich bin 86 Jahre alt, habe ein reiches Leben hinter mir und hoffe, dass ich bald von Gott abgerufen werde!” Die Gräfin fragte ihn, ob er lebensmüde sei. Michelangelo antwortete: „Nein, lebenshungrig!”
Mit dem Leben ist's wie mit dem Gelde: man muss beides ausgeben, um etwas davon zu haben. Emil Gött
Nehmen Sie das Leben nur an den richtigen Stellen tragisch. Wilhelm Raabe
Pessimisten sind die wahren Lebenskünstler, sie erleben dauernd angenehme Überraschungen. Marcel Proust
Schmerzlicher als der Verlust durch den Tod ist der Verlust durch das Leben. Heinrich Heine
Sehnsucht zum Licht ist des Lebens Gebot. Henrik Ibsen
Sie sind immer eifrig beschäftigt, und sie wissen nicht, was sie tun. Sie pflegen ihre Gewohnheiten, und sie wissen nicht warum. Sie laufen ihr ganzes Leben lang, und sie kennen nicht den Weg. So sind die meisten Menschen. Mengtse
So ist die Welt in der Tat ein Labyrinth voller Irrungen, voll vergeblicher Mühe und voller Enttäuschungen, denn wir kennen das Nötige nicht, weil wir unsere Mühe auf die Erreichung des Unnötigen verwenden. Gott ruft uns in unserer Beschäftigung mit den vielerlei Dingen zur Besinnung auf das Wenige, was nötig ist, und zur Begegnung mit dem Einen, der gekommen ist, damit wir das Leben und volle Genüge haben! Johann Amos Comenius
Tue nichts im Leben, was dir Angst machen muss, wenn es dein Nächster bemerkt. Epikur
Und dass es mit dem Tode ernst sei, ließe sich schon daraus abnehmen, dass es mit dem Leben, wie jeder weiß, kein Spaß ist. Wir müssen wohl nichts Besseres als diese Leiden wert sein. Arthur Schopenhauer
Unser ganzes Leben ist eine Kette von Gnaden, aber als der Gnaden größte bedünkt mich doch die, dass wir nicht wissen und nicht wissen sollen, was der nächste Morgen uns bringt. Und weil wir es nicht wissen sollen, sollen wir es auch nicht wissen wollen! Theodor Fontane
Unser Leben vergeht mit der Suche nach Gott, denn es vergeht mit der Suche nach dem, was uns fehlt. Théodore Simon Jouffroy
Unter allen Beweisen für unser Fortleben ist der festeste, dass der Schöpfer uns mit Tugenden, Wünschen, Träumen für eine ganz andere als diese Erde ausgemalt und wohlgeschmückt hat und dass gerade die vollkommensten Menschen alle ihre Wurzeln aus diesem Kotboden ziehen und in einen reineren schlagen. Jean Paul
Viele Menschen warten ihr Leben lang auf die Gelegenheit, auf ihre Art gut zu sein. Friedrich Nietzsche
Viele Menschen ziehen ihre Schlüsse über das Leben wie Schulknaben: sie betrügen ihre Lehrer, indem sie die Antworten aus einem Buch abschreiben, ohne die Addition selbst ausgerechnet zu haben. Sören Kierkegaard
Der Übel größtes ist der Zwang, an die äußern Dinge des Lebens, die der inneren Kraft dienen sollen, eben diese zu verplempern. Karl Kraus
Während ich glaubte, ich würde lernen, wie man leben soll, habe ich gelernt zu sterben. Leonardo da Vinci
Wahrhaft, wer gut zu beten weiß, der weiß auch gut zu leben. Augustinus
Wäre dein Herz ohne Falsch, dann wäre jedes Geschöpf für dich ein Spiegel des Lebens und ein Buch heiliger Lehre. Denn es ist kein Geschöpf so klein und unbedeutend, dass es nicht eine Spur von der Güte Gottes in sich trüge. Thomas von Kempen
Wäre der Tod nicht, es würde keiner das Leben schätzen. Man hätte vielleicht nicht einmal einen Namen dafür. Jakob Boßhart
Was nützt es dir, lange zu leben, wenn dein Eifer, besser zu werden, von so kurzer Dauer und so geringer Wirkung ist? Ach, ein langes Leben macht den Menschen nicht immer besser, macht seine Schuld oft nur größer. Hätten wir doch hier auf Erden auch nur einen Tag recht gut gelebt! ... Wenn es für dich so schrecklich ist, jetzt zu sterben, so ist es vielleicht noch gefährlicher, länger zu leben. Thomas von Kempen
Weise Lebensführung gelingt keinem durch Zufall. Man muss, solange man lebt, lernen, wie man leben soll. Seneca
Wenn dem Menschen nicht immer etwas teurer ist als das Leben, so ist das Leben nicht viel wert. Johann Gottfried Seume
Wer ein Warum zu leben hat, erträgt fast jedes Wie. Friedrich Nietzsche
Nimm dich selbst wahr. Und wo du dich findest, da lass dich, das ist das Allerbeste. Du musst wissen, dass sich noch nie ein Mensch in diesem Leben so weitgehend gelassen hat, dass er nicht gefunden hätte, er müsse sich noch mehr lassen. Soweit du ausgehst aus allen Dingen, so weit geht Gott ein mit all dem Seinen. Da findest du wahren Frieden und nirgends sonst. Meister Eckhart
Wer weiß denn, ob das Leben nicht das Totsein ist und Totsein Leben? Euripides
Wie glücklich und klug ist doch der Mensch, der keine andere Sorge kennt, als zu leben, wie er im Tod wünschen wird, gelebt zu haben! Thomas von Kempen
Wie kann man leben, wenn man nicht weiß wofür? Wofür aber lohnt es sich zu leben? Man erkennt wohl das, wofür sich zu leben lohnt, daran, dass man auch dafür sterben könnte. Wofür aber könnte man sterben, außer für das, was schwerer wiegt als das Leben? Du kennst nichts, was schwerer wiegt als dein Leben? Du armer Mensch. Du lebst – und stirbst – für nichts? Anonym
Wilhelm Busch wurde gefragt, was das Schwerste im Leben sei. Er antwortete: „Sich auf die eigenen Schliche zu kommen!“
Will mich Gott nicht lebendig haben, so will ich sterben; will er mich nicht reich haben, so will ich arm sein. Martin Luther
Es ist nicht der Eid, der den Mann glaubhaft macht, sondern es ist der Mann, der den Eid glaubhaft macht. Aischylos
Wir leben immer für die Zukunft: Ewiges Stimmen, und nie beginnt das Konzert. Ludwig Börne
Wir sollten das Leben verlassen wie ein Bankett: weder durstig noch betrunken. Aristoteles
Am weitesten in der Rücksichtslosigkeit bringen es die Menschen, die vom Leben nichts verlangen als ihr Behagen. Marie von Ebner-Eschenbach
Das Leben ähnelt einem Markt, auf dem wir mit unseren Potentialen Handel treiben und Waren wie Kraft und Zeit gegen andere tauschen. Über den bleibenden Gewinn entscheiden aber nicht die Mittel, die wir nur vorübergehend haben, sondern der Zweck, für den wir sie einsetzen. Worauf wir heute aus sind, bestimmt darüber, wer wir in Ewigkeit gewesen sein werden. Darum investiere man sich nicht in das Falsche und gebe nicht Diamanten für Glasperlen: bei Gott Kredit zu haben, ist die einzige wirklich „harte“ Währung!
Zu den Kennzeichen lebendigen Glaubens gehört, (1.) dass er Hunger hat und beständig nach geistlicher Nahrung sucht, dass er (2.) Verletzungen, Versuchungen und Anfechtungen des Glaubens mit Schmerz registriert und dagegen ankämpft, dass sich (3.) seine Lebendigkeit durch rege Tätigkeit, Übung und Glaubenspraxis äußert, dass er (4.) ein vitales Interesse an seiner missionarischen Fortpflanzung und Vermehrung zeigt, dass er (5.) die Wärme, die Leidenschaft und den Eifer eines engagierten Herzens erkennen lässt und (6.) wie ein Baum nicht aufhört in die Tiefe und in die Höhe zu wachsen.
Gott hat jedem Menschen eine Lebensaufgabe zugedacht, die er erfüllen soll. Wer aber noch nicht weiß, welche seine ist, kann sich an vier Punkten orientieren: (1.) An seiner Verortung in der Welt, d.h. an der Stellung, die ihm durch seine Geburt zugewiesen wurde. (2.) An seiner Ausstattung mit Begabungen und „Pfunden“, mit denen sich „wuchern“ lässt. (3.) Daran, dass sich ein Beruf als konkrete Form der Nächstenliebe verstehen lassen muss. Und (4.) an dem Bedarf und der Not, mit der Gott ihn konfrontiert. Dass ein Mensch aber zu gar nichts Gutem berufen wäre und zu gar nichts taugte, kommt in Gottes Ordnung nicht vor.
Das Alter bringt den Menschen an seine Grenzen. Doch wenn er sein Pulver in guter Absicht verschossen hat, muss er sich seiner Erschöpfung nicht schämen, sondern kann das Alter als Übung in der Demut und im Glauben sehen. Er muss sich eingestehen, dass sein gesamter Reichtum aus Leihgaben bestand, die ihm der Herr des Lebens nach und nach wieder entzieht. Und während ihn das Alter von den irdischen Genüssen entwöhnt, richtet sich sein Blick zunehmend auf die Ewigkeit. Er baut nicht mehr auf sich selbst, sondern auf Gottes Hilfe. Und wenn‘s gut läuft, entspricht seinem Nicht-mehr-können auch ein Nicht-mehr-müssen.
Seelsorge ist die Fortsetzung dessen, was Jesus seinen Jüngern tat, als er ihnen den Willen und die Liebe Gottes so nahe brachte, dass sie aus der Entfremdung vom Vater zu neuer Gemeinschaft fanden. Außerhalb dieser Gemeinschaft gibt es kein gelingendes Leben. Darum geht die Absicht der Seelsorge über das mitmenschliche „Für-einander-da-sein“ hinaus. Ihre wichtigste Hilfe zum Leben besteht in der Hilfe zu jenem Glauben, der seinerseits dann menschliches Leben gelingen lässt.
Wenn man auf seinen Lebensweg zurücksieht, den „labyrintisch irren Lauf“ desselben überschaut und nun so manches verfehlte Glück, so manches herbeigezogene Unglück sehen muss; so kann man in Vorwürfen gegen sich selbst leicht zu weit gehen. Denn unser Lebenslauf ist keineswegs schlechthin unser eigenes Werk; sondern das Produkt zweier Faktoren, nämlich der Reihe der Begebenheiten und der Reihe unserer Entschlüsse, welche stets ineinandergreifen und sich gegenseitig modifizieren. Hierzu kommt noch, dass in beiden unser Horizont immer sehr beschränkt ist, indem wir unsere Entschlüsse nicht schon von weitem Vorhersagen und noch weniger die Begebenheiten voraussehen können, sondern von beiden uns eigentlich nur die gegenwärtigen recht bekannt sind. Deshalb können wir, solange unser Ziel noch fern liegt, nicht einmal gerade daraufhinsteuern; sondern nur approximativ und nach Mutmaßungen unsere Richtung dahin lenken, müssen also oft lavieren. Arthur Schopenhauer
Der Lebenslauf des Menschen besteht darin, dass er, von der Hoffnung genarrt, dem Tod in die Arme tanzt. Arthur Schopenhauer
Nimmt man an, der Mensch sei „auch nur ein Tier“, kann man ihm kaum verdenken, dass er lebt, indem er tötet. Es erscheint dann ganz „natürlich“ – und das Lebensrecht der Schwachen ist entsprechend schwer zu begründen. Doch in Wahrheit ist der Menschen berufen, Gottes Ebenbild zu sein. Der Höchste hat ihn sich zum Gegenüber erwählt. Er gehört so wenig zu den Tieren, wie die Tiere zu den Pflanzen. Und das verleiht jedem Einzelnen ein Lebensrecht, das durch Leistungskraft nicht gesteigert und durch Schwäche nicht verringert werden kann.
Die moderne Infragestellung der Auferstehung Christi beruht im Wesentlichen auf weltanschaulichen und historisch-methodischen (Vor-)Urteilen, die diesen Vorgang von vornherein „undenkbar“ erscheinen lassen. Dagegen ist geltend zu machen, dass Gott kein Gefangener der von ihm geschaffenen Gesetzmäßigkeiten ist. Der Anstoß, den die Freiheit des Schöpfers unserem Denken bereitet, ist im biblischen Gottesbegriff selbst enthalten und könnte nur mit ihm gemeinsam beseitigt werden.
Hätte das Gebet der Kinder eine Wirkung, lebte nicht ein Lehrer mehr! Persisch
Viele Menschen ziehen ihre Schlüsse über das Leben wie Schulknaben: sie betrügen ihre Lehrer, indem sie die Antworten aus einem Buch abschreiben, ohne die Addition selbst ausgerechnet zu haben. Sören Kierkegaard
„Wie hab ich meinen Leib zu lieben? Also, dass ich ihn trachte geschickt zu machen, dass er der Seele in den Dingen, worinnen sie seiner zu dem Dienst Gottes und Verrichtung seines Willens bedarf, möge gehorsam sein. Daher ihm aus Liebe auch seine notwendige Pflege geleistet werden muss.“ (Philipp J. Spener)
„Es ist viel dringender erforderlich, die Seele als den Körper zu heilen, denn Tod ist besser als ein schlechtes Leben.“ (Epiktet)
„Dächte man sich ein Haus, bestehend aus Keller, Erdgeschoß und Obergeschoß, derart bewohnt, derart eingerichtet, dass da zwischen den Bewohnern jedes Stockwerks ein Standesunterschied wäre oder doch auf ihn gerechnet wäre – und vergliche man das ein Mensch Sein mit solch einem Hause: so tritt bei den meisten Menschen leider der traurige und lächerliche Fall ein, dass sie es vorziehn, in ihrem eigenen Hause im Keller zu wohnen. Ein jeder Mensch ist die leibseelische Synthesis, die aufs Geistsein angelegt ist, dies ist das Bauwerk; aber er zieht es vor, im Keller zu wohnen, das heißt, in den Bestimmungen des Sinnlichen. Und er zieht es nicht bloß vor, im Keller zu wohnen, nein, er liebt es dermaßen, dass er erbittert wird, wenn etwa jemand ihm vorschlüge, den ersten Stock zu beziehen, welcher leer steht zu seiner Verfügung – denn er wohnt ja in seinem eigenen Hause.“ (Sören Kierkegaard)
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Jeder Mensch ist der Erbauer eines Tempels – seines Leibes – für den Gott, zu dem er betet in seiner innigsten Art. Er kann sich dem nicht entziehen, indem er statt dessen Marmor behaut. Henry David Thoreau
Sorge für deinen Leib, doch nicht so, als wenn er deine Seele wäre! Matthias Claudius
Wo der Glaube rechtschaffen ist, da muss er den Leib angreifen und im Zaume halten, dass er nicht tue, was ihn gelüstet (…). Doch darf man auch den Leib nicht schwächen und verderben (…). Gut ists, dass man faste. Das aber heißt recht fasten, dass man dem Leibe nicht mehr Speise gibt als nötig ist, die Gesundheit zu erhalten, und man lasse ihn arbeiten und wachen, dass der alte Esel nicht zu mutwillig werde und aufs Eis tanzen gehe und breche ein Bein, sondern gehe im Zaume und folge dem Geist. Martin Luther
Da die Großen der Erde weder körperliche Gesundheit noch Seelenruhe geben können, kauft man bei ihnen immer zu teuer. Rochefoucauld
Dein Körper ist so reizend,
dein Geist so hässlich! Schade!
Du bist ein schöner Apfel,
dein Geist ist seine Made. Ephraim Moses Kuh
Der Körper ist der Übersetzer der Seele ins Sichtbare. Morgenstern
Die Hauptaufgabe des Körpers besteht darin, den Kopf zu tragen. Thomas Alva Edison
Es ist viel dringender erforderlich, die Seele als den Körper zu heilen, denn Tod ist besser als ein schlechtes Leben. Epiktet
Unglückliches Geschick der Menschen! Kaum ist der Geist zu seiner Reife gelangt, beginnt der Körper zu welken. Charles Baron de Montesquieu
Wenn der Mensch der Körper wäre, so gäbe es keine andere Moral als die Hygiene. Théodore Simon Jouffroy
In dem Brot, das Jesus mit seinen Jüngern teilt, ist er selbst enthalten. Die Jünger aber, die damit Christus aufnehmen in die eigene Person, verwandeln sich ihrerseits in Glieder seines Leibes. Indem sie seinen Leib aufnehmen in sich, werden sie aufgenommen in ihn. Durch das Abendmahl existiert Christus als Gemeinde – während die Gemeinde von dem und für den lebt, an dem sie teilhat. Nichts davon ist „metaphorisch“ oder „bildlich“ gemeint. Denn Brot und Wein sind nicht verweisende Zeichen für eine Wirklichkeit, die man sich erst noch „hinzudenken“ müsste, sondern in und mit den Gaben wird leiblich-konkret gegeben, was ohne diese leiblichen Mittel nicht in derselben Weise gegeben werden kann.
1.
Der christliche Glaube ist keineswegs „leibfeindlich“, sondern sieht den Körper als gute Gabe des Schöpfers. Seine Impulse bedürfen der Kontrolle, wie das Pferd der Zügel. Doch ist deshalb weder der Leib „böse“, noch ist es seine Kraft. Wohl gab es in der Antike Religionen, die meinten, der Mensch müsse von seinem Leib erlöst werden. Doch der christliche Glaube will ihn nicht von, sondern mit seinem Leib erlösen. Auch er wird der Erlösung für wert befunden und durch die Sakramente in die Erlösung mit einbezogen. Wir werden also nicht von unserem Leib erlöst, sondern mit unserem Leib, nicht etwa „netto“, sondern „brutto“.
Die menschliche Seele verdankt ihre Unsterblichkeit nicht einem eigenen Beharrungsvermögen, durch das sie „unzerstörbar“ wäre, sondern verdankt sie allein der Treue und Beharrlichkeit Gottes, der die Toten nicht vergisst und aus der Beziehung zu ihm nicht entlässt. Es irren darum auch jene, die meinen, mit ihrem Tod sei „alles aus“. Gott hat nicht vor, sie aus ihrer Verantwortung ins Dunkel des Nicht-Seins entwischen zu lassen. Mancher wird sich wünschen, er könnte sich die Bettdecke des Todes über beide Ohren ziehen. Aber es wird keinem gelingen.
3.
Die Seele entzieht sich der direkten Beobachtung. Und doch unterscheiden wir das Innerste eines Menschen von der Hülle, die bei seinem Tod zurückbleibt. Wir unterscheiden die greifbare Erscheinung von dem, was darin erscheint. Und so können wir auch die Seele vom sterblichen Leib unterscheiden, wie die Idee eines Buches von Papier und Druckerschwärze. Das Druckerzeugnis ist nur die Manifestation einer geistigen Wirklichkeit, die (wie sie dem Druckerzeugnis vorausging) auch unabhängig von ihm im Geist des Autors existieren kann. Der Autor eines Menschen ist aber der Schöpfer, der nie etwas vergisst.
4.
Die Auferstehung ist keine geisterhafte Angelegenheit. Das neue Leben wird genauso eine leiblich-handfeste Seite haben, wie das alte. Und doch ist das neue kein zweiter Aufguss des alten, sondern beinhaltet einen qualitativen Sprung. Der aus dem Grab hervorgeht wird durchaus noch derselbe sein, den man hineingelegt hat – doch wie wir jetzt Adam gleichen, und in dieser Gleichheit das Unglück unseres Todes begründet liegt, so werden wir in der Auferstehung Jesus Christus gleichen, und in dieser Ähnlichkeit wird sich unsere neues Leben dokumentieren.
1.
Wenn Gott uns leiden lässt, kann das viele Gründe haben. Es kann mir selber nützen oder einem anderen. Es kann zum Vorbild dienen oder zur Abschreckung. Es kann nötig sein, um mir Fehler auszutreiben, oder um andere zur Barmherzigkeit herauszufordern. Es kann Prüfung sein für mich oder öffentliches Zeichen für andere. Es kann der Fluch der bösen Tat sein, der mich gerechter Weise einholt, oder Gottes herzliche Umarmung, die mich am Weglaufen hindert. Es ist schwer anzunehmen – aber man sollte sein Leid nicht für grundlos, sinnlos oder nutzlos halten.
2.
Gott scheint Glück und Unglück wahllos unter den Menschen zu verteilen, so dass zwischen Gläubigen und Ungläubigen zunächst kein Unterschied zu erkennen ist. Doch vermag nur der Gläubige, sich „alle Dinge zum Besten dienen zu lassen“: Der Glaube versteht es, durch jedes Geschick Gott näher zu kommen, während der Unglaube von jedem Geschick unseligen Gebrauch macht. Darum ist keine Sache so gut oder so schlecht, dass sie dem Ungläubigen nicht schadete. Und keine ist so gut oder so schlecht, dass sie dem Gläubigen nicht nützen könnte.
3.
Das Theodizeeproblem ergibt sich aus fünf Voraussetzungen, an denen man nicht gleichzeitig und uneingeschränkt festhalten kann, ohne in Widersprüche zu geraten. Prüft man diese Voraussetzungen allerdings am biblischen Zeugnis von Gott, so gilt keine in dem Sinne, den die Religionskritik unterstellt. Die Theodizeefrage als logisches Paradox löst sich auf, weil sie auf halbwahren Prämissen beruht. Eine existentielle Herausforderung für die Gläubigen wird sie aber bleiben, bis (nicht kluge Theologie, sondern) Gott selbst für Aufklärung sorgt.
4.
Gottes Gericht besteht oft darin, dass er uns in unserem törichten und bösen Tun nicht aufhält, sondern (statt einzugreifen), uns einfach den Konsequenzen unseres Tuns überlässt. Denn meist gebärt die Sünde selbst das Übel, das sie verdient. Das ist hart, aber gerecht. Darum hadert der Glaube nicht mit Gott, sondern beugt sich seinem Gericht, zumal er ja weiß, wohin ihn Gottes raue Pädagogik führen soll: Er soll endlich bleiben lassen, was ihm und anderen zum Schaden gereicht, und soll lernen, zu wollen, was gewollt zu werden wert ist.
5.
Der Vorwurf, Gott tue nichts gegen das Leid dieser Welt, ist unberechtigt, denn er tut sehr viel gegen die menschliche Sünde, aus der das Leid resultiert. Die Bibel redet von nichts anderem! Nur setzt Gott nicht bei dem Bösen an, das den Sünder stört, sondern bei dem Bösen, der der Sünder ist. Gottes Evangelium bekämpft das Übel, wo es entsteht: im menschlichen Herzen. Wenn der Mensch aber nicht einverstanden ist mit der Weise, auf die ihm Gott zu helfen gedenkt, so wiederlegt das nicht Gottes Existenz oder Gottes Liebe, sondern beweist nur, dass Gott nicht ist, wie der Mensch ihn gerne hätte.
6.
Gott hat nicht aufgehört zu strafen. Und seine Strafen bringen Leid. Doch ist deswegen nicht alles Leid als Strafe anzusehen. Denn Gott kennt Strafen zur Seligkeit und Strafen zur Verdammnis. Er kennt gnädige Heimsuchungen zur Besserung und ungnädige zum Verderben. Die ersten treffen nur Christen, und die zweiten treffen nur Nicht-Christen. Denn für diese trägt Christus ihre Schuld. Und für jene ist sie noch eine offene Rechnung. Die einen treibt von Gott kommendes Leid immer weiter zu ihm hin. Die anderen treibt es immer weiter von ihm fort.
7.
Hiobs großer Glaube
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„Wer zum Dienst Gottes hinzutritt, der wisse, dass er zur Kelter gekommen ist. Er wird bedrängt, zerstampft, niedergetreten, aber nicht, um in dieser Welt zugrunde zu gehen, sondern um hinüber zu fließen in die Weinkammern Gottes.“ (Augustin)
Nichts geschieht, was Gott nicht entweder selbst tut, oder doch zulässt.
(Augustinus, gest. 430)
Viele kehren nicht zu Gott zurück, wenn sie nicht durch Trübsale gleichsam dazu gezwungen werden.
(Bonaventura, gest. 1274)
Die zeitlichen Trübsale sind ein unergründliches, aber anbetungswürdiges Geheimnis der göttlichen Vorsehung. Zuweilen straft Gott aus Güte und zuweilen verschont er aus Zorn. Denn es gibt eine barmherzig strenge Güte Gottes, welche schlägt, um selig zu machen; und es gibt eine aus Strenge nachsichtige Gerechtigkeit Gottes, welche schont, um ewig zu strafen.
(Augustinus, gest. 430)
„Die wahre christliche Geduld ist eine solche Tugend, da man in allerlei Trübsal und Leiden, denen man durch keine ordentliche Mittel entfliehen mag, sich in den gnädigen Willen Gottes ergibt, und denselben williglich an sich vollbringen lässet, und eher alles leidet, ehe man wider Gott murren und von ihm abfallen sollte. Die Hauptursache aber dieser Tugend ist: (…) Der gnädige Wille und Rat Gottes, dadurch wir zu Kreuz und Leiden verordnet und versehen sein, wie Röm. 8,29. stehet: Die er versehen hat, die hat er verordnet, dass sie sollen ähnlich werden dem Ebenbilde seines Sohnes. Gleichwie nun der liebe Gott seinen lieben Sohn zu Kreuz und Leiden verordnet und versehen hat, dass er ihn wollte durch das Kreuz herrlich machen, also hat er alle wahre Glieder Christi zum Kreuz verordnet, denn sonst könnten sie sein geistlicher Leib nicht sein. Denen hat er ihr Kreuz zuvor verordnet, gezählet, gemessen, wie viel sie leiden sollen. Diesem allem kann nun niemand entfliehen, vielweniger es mit Ungeduld abwenden; mit Gehorsam aber und mit Geduld kann man es lindern, und durch Christum überwinden (…..). Auch wir haben unsere leiblichen Väter zu Züchtigern gehabt, und sie gescheuet, sollten wir denn nicht vielmehr untertan sein dem geistlichen Vater, dass wir leben? Und jene zwar haben uns gezüchtiget wenige Tage nach ihrem Dünken; dieser aber zum Nutzen, auf dass wir seine Heiligung erlangen. Alle Züchtigung aber, wenn sie da ist, dünket sie uns nicht Freude, sondern Traurigkeit zu sein; aber darnach wird sie geben eine friedsame Frucht der Gerechtigkeit denen, die dadurch geübet sind.“ (Johann Arndt)
„Leiden und Kreuz ist so edel und nütze, dass unser lieber Gott alle seine Freunde ohne Leiden nicht lassen will. Verstünden wir den Adel des Kreuzes, wir achteten uns desselben unwürdig, so eine große Gnade Gottes ist es, Christi Bild gleich zu werden (…). Wäre ein König, dem ich gerne wollte gefallen, und ich wüsst gewiss, dass ich demselben besser gefiele in einem grauen Rock, als in einem andern, wie gut er auch wäre, so ist kein Zweifel, mir wäre das graue Kleid angenehmer und lieber, denn kein anders, es wäre, so gut als es wollte; also, weil du weißt, dass dein Kreuz Gottes Wohlgefallen ist, so soll dirs lieber sein, denn gute Tage (…..). Da uns Gott sonst nicht kann demütigen, so lässt er uns oft in Schande und Trübsal fallen, dass es vor jedermann erbärmlich ist, auf dass wir in uns selbsten erniedriget werden; denn in der Anfechtung lernet der Mensch sich selber erkennen, wie er ist, oder was er ist. Denn mancher Mensch ist in dieser Welt verdorben, dem nichts anders gefehlet, denn die Anfechtung. Wenn du es recht bedächtest, solltest du dich von Herzen freuen, und dich nicht unwürdig dünken, dass man dich verschmähete, und dir Leid antäte, dass du es um Gottes willen leiden solltest. Denn wem Gott die Ehre und die Seligkeit gönnet, dass er das Kleid des Leidens um seinetwillen hie in dieser Zeit an sich tragen soll, es sei auswendig oder inwendig, das ist ein wahres Zeichen der Liebe Gottes, und führet den Menschen zu seinem eigenem Grund, dass er sich selbst für nichts hält (…..). Gott ist auch im Kreuz, denn Gott gibt sich dem Menschen ja so wohl durch harte schwere Anfechtungen, als durch Süßigkeit und Gütigkeit. Im Kreuz ist Gottes Wohlgefallen mehr, denn in guten Tagen. Denn so wenig das Fleisch behalten werden mag ohne Salz, dass es nicht faul werde, so wenig möchte der Mensch Gott wohlgefallen ohne Leiden und Anfechtungen. Ja, je mehr der Mensch durchs Kreuz gesenkt wird in den Grund der wahren Demut, je mehr er gesenket wird in den Grund des göttlichen Wesens. Denn wenn sich der Mensch recht gründlich demütiget, so kann sich Gott nicht enthalten wegen seiner großen Gütigkeit, er muss sich senken und gießen in den demütigen Menschen.“ (Johann Arndt)
„Lasst euer Leid zur Welle werden, die euch an das Ufer der ewigen Heimat trägt.“ (Fritz von Bodelschwingh)
„Meinst du, dass du ohne Kreuz und Trübsal ins Himmelreich kommen werdest, was weder Christus gekonnt oder gewollt hat, noch einem von seinen liebsten Freunden und Heiligen geschehen ist? Frage von den triumphierenden Bürgern des Himmels, wen du willst; alle werden dir antworten: Durch Kreuz und Züchtigung sind wir zur Herrlichkeit Gottes gelangt. Wohlan denn, so nimm das Joch des Herrn auf dich, das für die, welche ihn lieben, sanft und leicht ist. Bleibe beim heiligen Kreuz, das von Tugenden grünt, und vom Öle der Gnade trieft. Was willst du anders? Das ist der rechte, der heilige, der vollkommene Weg, es ist der Weg Christi, der Weg der Gerechten und Auserwählten.“
Thomas von Kempen (+1471)
„Der Herr hat’s gegeben, der Herr hat’s genommen“, sagte Hiob und bekam ein zwiefältiges aus eben der Hand des Herrn, an den er glaubte, ohne sich an den Satan zu kehren, der ihn durch Araber, Chaldäer und einen großen Wind von der Wüste bloß von Rindern, Kamelen und Kindern gemacht hatte. War nicht der Satan an seinem Unglück schuld? Wie konnte Hiob mit gutem Gewissen sagen: „Der Herr hat’s genommen?“ Wer bei Mittel-Ursachen stehen bleibt, segnet Gott und stirbt. Welche ihn ansehen und anlaufen wie sein Knecht Hiob, deren Angesicht wird nicht zuschanden. Sein Zorn hingegen war ergrimmt über Eliphas von Thema und über die Theodizeen seiner zwei Freunde; denn ihr habt nicht recht von mir geredet.
J. G. Hamann
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Denen, die heute nicht an dem Fragwürdigen unseres Daseins leiden, habe ich nichts zu sagen. Friedrich Nietzsche
Der Edle leidet an seinen Mängeln, nicht an mangelnder Anerkennung. Konfuzius
Der Mensch wird in der Welt nur das gewahr, was schon in ihm liegt; aber er braucht die Welt, um gewahr zu werden, was in ihm liegt; dazu aber sind Tätigkeit und Leiden nötig. Hugo von Hofmannsthal
Die Eifersucht ist eine Eigenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft. Friedrich Schleiermacher
Die Leiden anderer zu ertragen, haben wir alle genug Kraft. Rochefoucauld
Das Elend des Menschen liegt darin, dass er in der Gesellschaft Trost suchen muss gegen die Leiden, die ihm die Natur zufügt, und in der Natur Trost gegen die Leiden der Gesellschaft. Wie viele haben weder hier noch dort eine Erleichterung ihrer Schmerzen gefunden! Nicolas Chamfort
Es kommt geschwind ein Leid und nimmt beim Gehn sich Zeit. Bauernweisheit
Gott hilft uns nicht immer am Leiden vorbei, aber er hilft uns hindurch. Johann Albrecht Bengel
Gott verkauft Weisheit für Arbeit und Leiden. Aus der Ukraine
Hab ich Lieb, so hab ich Not.
Meid ich Lieb, so bin ich tot.
Nun eh ich Lieb um Leid wollt lan,
eh will ich Lieb in Leiden han. Dichter unbekannt
Im Kampf mit der Dummheit werden die billigsten und sanftesten Menschen zuletzt brutal. Sie sind damit vielleicht auf dem rechten Wege der Verteidigung; denn an die dumme Stirn gehört, als Argument, von Rechts wegen die geballte Faust. Aber weil, wie gesagt, ihr Charakter sanft und billig ist, so leiden sie durch diese Mittel der Notwehr mehr, als sie Leid zufügen. Friedrich Nietzsche
Jedermann kann für die Leiden eines Freundes Mitgefühle aufbringen. Es bedarf aber eines wirklich edlen Charakters, um sich über die Erfolge eines Freundes zu freuen. Oscar Wilde
Lasst euer Leid zur Welle werden, die euch an das Ufer der ewigen Heimat trägt. Fritz von Bodelschwingh
Leiden sollen läutern, sonst hat man gar nichts von ihnen. Jean Paul
Nirgends hat es die Natur besser mit uns gemeint: da sie ja wusste, zu welchen Leiden wir geboren werden, erfand sie zur Linderung der Unbill die Gewohnheit, die rasch das Allerschwerste alltäglich werden lässt. Seneca
Und dass es mit dem Tode ernst sei, ließe sich schon daraus abnehmen, dass es mit dem Leben, wie jeder weiß, kein Spaß ist. Wir müssen wohl nichts Besseres als diese Leiden wert sein. Arthur Schopenhauer
Wenn du an Verfolgungswahn leidest, heißt das nicht, dass sie nicht hinter dir her sind. Unbekannt
Wenn manchen Leuten etwas zu erleiden oder zu tun zufällt, so sagen sie: „Wüsste ich, dass es Gottes Wille wäre, so wollte ich's gern leiden oder tun“. Bei Gott! Es ist eine wunderliche Frage, wenn ein kranker Mensch fragt, ob es Gottes Wille sei, dass er krank sei. Er soll des gewiss sein, dass es Gottes Wille ist, wenn er krank ist. So ist es auch in anderen Dingen. Darum soll ein Mensch jegliches, was ihm zufällt. auf lautere und einfältige Weise von Gott hinnehmen. Meister Eckhart
Wir sträuben uns gegen das Leiden, wer aber möchte nicht gelitten haben? Marie von Ebner-Eschenbach
Dass uns Dinge begegnen, die uns lästig und durchaus zuwider sind, das ist für uns sehr gut. Denn sie treiben den Menschen, der aus seinem Herzen geflohen ist, wieder in sein Herz zurück, dass er es fühlen lerne: Ich bin hier nicht in meinem Vaterland, und dass er seine Hoffnung auf kein Gut dieser Welt gründe. Thomas von Kempen
Zuerst schuf der liebe Gott den Mann, dann schuf er die Frau. Danach tat ihm der Mann leid und er gab ihm Tabak. Mark Twain
„Er ist gerichtet worden, damit er uns von Gottes Gericht befreite. Als Schuldiger ist er getötet worden, damit er uns, die Schuldigen, losspräche. Von gottlosen Händen ist er geschlagen worden, damit er vor den Schlägen des Teufels uns bewahrte. Vor Schmerz hat er geschrien, damit er von dem ewigen Heulen uns errettete. Tränen hat er vergossen, damit er unsere Tränen trocknete. Er ist gestorben, damit wir das Leben hätten. Die Schmerzen der Hölle hat er ganz empfunden, damit wir dieselben niemals empfänden. Er hat sich erniedriget, damit unserm Stolze ein Heilmittel bereitet würde. Mit einer Dornenkrone ist er gekrönt worden, damit er die himmlische Krone uns bereitete. Von allen hat er sich Leiden gefallen lassen, damit er allen das Heil gewährte. Seine Augen sind im Tode erloschen, damit wir im Lichte der himmlischen Herrlichkeit lebten. Er hat Schmähungen und Beschimpfungen gehört, damit wir im Himmel die Loblieder der Engel höreten. Verzweifle darum nicht, gläubige Seele. Das unbegrenzte Gut ist durch deine Sünden beleidigt, aber es ist auch ein unbegrenzter Preis gezahlt. Du musst gerichtet werden wegen deiner Sünden, aber der Sohn Gottes ist für die Sünden der ganzen Welt, die er auf sich genommen hatte, bereits gerichtet. Deine Sünden müssen gestraft werden, aber Gott hat sie bereits gestraft in seinem Sohne. Die Wunden deiner Sünden sind groß, aber Christi Blut ist ein kostbarer Balsam. Verflucht nennt dich Mose, weil du nicht alles gehalten hast, was in dem Buche des Gesetzes geschrieben stehet 5 Mos. 27,26; aber Christus ist ein Fluch für dich geworden Gal. 3,13. In Gottes Gericht ist eine Handschrift wider dich geschrieben, aber die ist ausgelöscht durch Christi Blut Kol. 2,14. Dein Leiden, o treuer Christus, ist darum meine letzte Zuflucht.“ (Johann Gerhard)
Leidenschaft ist der Strom, Vernunft das Ufer, aber verdammt holländisch flach. Karl Julius Weber
Manche Menschen sind so sehr von sich selbst erfüllt, dass sie sich in der Liebe nur mit ihrer Leidenschaft, aber nicht mit dem geliebten Wesen beschäftigen. Rochefoucauld
Obwohl der Mensch ständig seine Leidenschaften zu befriedigen sucht, seufzt er doch immer über ihre Tyrannei. Weder kann er ihre Gewalt ertragen, noch jene, die er sich antun müsste, um sich von ihrem Joch zu befreien. Er verabscheut sie ebenso wie die Heilmittel gegen sie. Er kann sich weder mit dem Schmerz der Krankheit noch mit der Anstrengung der Heilung abfinden. Mit einem Wort: er ist ein jämmerliches Geschöpf. Rochefoucauld
Trennung verringert die lauen Leidenschaften und steigert die großen, so wie der Wind die Kerze löscht und das Feuer anfacht. Rochefoucauld
Gott selbst beschreibt sich als „eifernden“ Gott. Er ist leidenschaftlich engagiert, ist kompromisslos in seinem Anspruch und liebt sein Volk mit Hingabe. Aber passt das auch zu seiner souveränen Hoheit und Würde? Offenbart es nicht unerfüllte Wünsche, die ein vollkommener Gott gar nicht hat? Tatsächlich: Dem Gott der Bibel fehlt etwas, wenn wir ihm fehlen. Er ist nicht ungerührt, sondern kann in Christus leiden. Und es ist völlig undenkbar, dass der Glaube auf Gottes leidenschaftlichen Ruf leidenschaftslos oder halbherzig antworten sollte. Denn ein Glaube ohne Eifer und Hingabe wäre in Wahrheit kein Glaube.
Gott hat versprochen, die Seinen zu führen. Doch geschieht das eher selten durch wunderbare Zeichen, Träume, Stimmen, Engel oder Visionen, sondern in der Regel so, dass Gottes Geist uns durch das Wort der Schrift mit Gottes Prioritäten und Maßstäben vertraut macht. Wir eignen uns seine Perspektive an, beginnen zu lieben und zu hassen, was Gott liebt und hasst – und entscheiden dann ganz von selbst „in seinem Sinne“. Führung geschieht also durch betendes Nachdenken und nachdenkliches Beten, an dessen Ende wir Klarheit darüber haben, was Gottes Gefallen, und was sein Missfallen erregt.
Besteht nicht die Hälfte der Kinderzucht darin, das wieder abzulehren, was die Kinder von Erwachsenen sehen und lernen? Karl Julius Weber
Das Leben ist eine Erfahrung, die einem Violinsolo in der Öffentlichkeit gleicht; man lernt das Instrument während des Spielens. Samuel Butler
Der Mensch lernt, solange er lebt, und stirbt doch unwissend. Aus Jugoslawien
Der Mensch macht gewöhnlich drei Reifestufen durch. Zuerst lernt er die richtigen Antworten. Im zweiten Stadium lernt er die richtigen Fragen, und auf der dritten und letzten Stufe lernt er, welche Fragen sich überhaupt lohnen. Blaise Pascal
Die Menschen sind nicht weise, weil sie Erfahrungen machen, sondern weil sie aus ihren Erfahrungen lernen. Anonym
Ein Schüler fragte den Baalschem: „Wie geht das zu, dass einer, der an Gott hängt und sich ihm nah weiß, zuweilen eine Unterbrechung und Entfernung erfährt?“ Der Baalschem erklärt: „Wenn ein Vater seinen kleinen Sohn will gehen lehren, stellt der ihn erst vor sich hin und hält die eigenen Hände zu beiden Seiten ihm nah, dass er nicht falle, und so geht der Knabe zwischen den Vaterhänden auf den Vater zu. Sowie er aber zum Vater herankommt, rückt er um ein weniges ab und hält die Hände weiter auseinander, und so fort, dass das Kind gehen lerne.“
Gewisse Bücher scheinen geschrieben zu sein, nicht damit man daraus lerne, sondern damit man wisse, dass der Verfasser etwas gewusst hat. Goethe
Ich habe gelernt, dass nicht das, was ich tue, falsch ist, sondern das, was infolge meines Handelns aus mir wird. Oscar Wilde
Ich habe gelernt, ohne den Dank der Welt zu leben. Ich habe ihn erworben und verloren. Ich habe ihn wiedergewonnen; ich habe ihn wieder verloren. Ich mache mir gar nichts daraus; ich tue einfach meine Pflicht. Otto von Bismarck
Konfuzius sprach: „Im Altertum lernte man, um sich selbst zu vervollkommnen; heute dagegen lernt man, um anderen gegenüber etwas zu gelten.“ „Gespräche“ des Konfuzius
Konfuzius sprach: „Selten trifft man jemanden, der drei Jahre lernt, ohne dabei an die Karriere zu denken.“ „Gespräche“ des Konfuzius
Lerne fühlen, dass du durch die Schuld, die auf dir liegt, kein anderes Recht erworben hast, als zur Verantwortung gezogen zu werden. Thomas von Kempen
Lerne Geduld haben mit fremden Fehlern; denn siehe, du hast auch viel an dir, was andere tragen müssen. Thomas von Kempen
Lerne zuhören, und Du wirst auch von denjenigen Nutzen ziehen, die dummes Zeug reden. Platon
Niemand kann sich sicher auf dem Markt sehen lassen, der nicht gern ungesehen daheim bleibt. Niemand kann sicher den Mund zum Reden auftun als der, der ihn gern wieder schließt und geschlossen hält. Niemand kann sicher obenan stehen als der, der gern untenan steht. Niemand kann sicher befehlen als der, der gelernt hat – gehorsam zu sein. Thomas von Kempen
Siehst du jemanden antworten auf alles, was man ihn fragt, aussprechen alles, was er bemerkt, erwähnen alles, was er gelernt – so schließe daraus: Er ist ein Tor. Ibn Ata Allah
Während ich glaubte, ich würde lernen, wie man leben soll, habe ich gelernt zu sterben. Leonardo da Vinci
Weise Lebensführung gelingt keinem durch Zufall. Man muss, solange man lebt, lernen, wie man leben soll. Seneca
Wenn man älter wird, so lernt man eben einsehen, dass man von einem Menschen nicht alles verlangen kann und dass man zufrieden sein muss, wenn ein Weinstock Trauben trägt. In jüngeren Jahren verlangt man auch noch Erd- und Himbeeren dazu. Theodor Fontane
Wer sterben gelernt hat, hört auf, ein Knecht zu sein. Epikur
Wer von Kindern nichts lernen will, der handelt dumm und ungerecht gegen sie, wenn er verlangt, dass sie von ihm lernen sollen. Johann Georg Hamann
Wir lernen, was wir vergessen sollten, und vergessen, was wir lernen sollten. Bauernweisheit
Wird man so alt gleich wie ´ne Kuh, so lernt man doch noch immer dazu. Bauernweisheit
Lesen heißt, mit einem fremden Kopf statt dem eigenen zu denken. Arthur Schopenhauer
Zu verlangen, dass einer alles, was er je gelesen, behalten hätte, ist wie verlangen, dass er alles, was er je gegessen hätte, noch bei sich trüge. Arthur Schopenhauer
„Wenn wir auf Jesum vertrauen, werden wir nicht mehr in dem dunkeln Schatten des Todes sitzen, sondern in das warme Licht eines Tages eingehen, der niemals enden wird. Warum kommen wir nicht sogleich hinaus an das Licht? Eine Wolke mag zuweilen über uns hängen, aber wir werden nicht in der Finsternis bleiben, wenn wir an Jesum glauben. Er ist gekommen, uns helles Tageslicht zu geben. Soll er vergeblich kommen? Wenn wir Glauben haben, so haben wir das Vorrecht des Sonnenlichtes: lasst uns dessen genießen. Aus der Nacht des natürlichen Verderbens, der Unwissenheit, des Zweifels, der Verzweiflung, der Sünde, des Schreckens uns zu befreien, dazu ist Jesus gekommen; und alle Gläubigen sollen wissen, dass er nicht vergeblich kommt, eben wie die Sonne nicht aufgeht, ohne Wärme und Licht zu verbreiten. Schüttle deine Niedergeschlagenheit ab, lieber Bruder. Bleibe nicht im Finstern, sondern bleibe im Licht. In Jesu ist deine Hoffnung, deine Freude, dein Himmel. Blicke auf ihn, auf ihn allein; und du wirst dich freuen, wie die Vögel beim Sonnenaufgang sich freuen und wie die Engel vor dem Throne sich freuen.“ (Charles H. Spurgeon)
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Die Menschen drängen sich zum Lichte, nicht um besser zu sehen, sondern um besser zu glänzen. Vor wem man glänzt, den lässt man gerne als Licht gelten. Friedrich Nietzsche
Ehe wir nicht begreifen, dass auch nichts sein könnte, begreifen wir nicht, dass etwas ist. Ehe wir die Finsternis im Hintergrund nicht gewahren, können wir die einzigartige Schöpfung des Lichtes nicht würdigen. Kaum dass wir jene Finsternis wahrgenommen haben, erstrahlt das Licht und ist ein plötzliches, blendendes, göttliches Leuchten. Solange wir uns das Nichts nicht vor Augen gestellt haben, unterschätzen wir den Sieg Gottes und vermögen keine der Errungenschaften seines uralten Kampfes zu verstehen. Es gehört zu der Million aberwitziger Wortspiele, hinter denen sich die Wahrheit versteckt, dass wir von nichts etwas wissen, ehe wir nicht vom Nichts wissen. G. K. Chesterton
Es gibt Lichter, die alles bescheinen, nur nicht den eigenen Leuchter. Friedrich Hebbel
Klugheit ist oft lästig wie ein Nachtlicht im Schlafzimmer. Ludwig Börne
Ich habe herausgefunden, dass, wenn man sich nicht selbst in ein gutes Licht stellt, es ein anderer bestimmt nicht tut. William Makepeace Thackeray
In die einsame, stille, freie Gottheit trage deinen unnützen, hässlichen Seelengrund, der überwachsen ist mit Unkraut, ledig alles Guten, und voll der wilden Tiere. Gott entgegen trage deine Finsternis, die allen Lichtes entbehrt, und lass ihn dich erleuchten. Johannes Tauler
Sehnsucht zum Licht ist des Lebens Gebot. Henrik Ibsen
Wer das Licht der Welt erblickt, wird das Dunkel schon noch kennenlernen. Joachim Ringelnatz
Wir müssten uns oft unserer größten Taten schämen, wenn die Beweggründe dazu ans Licht kämen. La Rochefoucauld
„Dieweil der Liebe Natur und Wesen ist, dass sie sich selbst mitteilt, austeilt und schenkt, darum lässt sich die rechte Liebe nicht halten, sie gibt sich selbst und teilt sich selbst mit. (…) Was nun einem andern gegeben ist, das ist in seiner Gewalt. Darum ist nun die Liebe dessen, dem sie gegeben wird, und wird dessen, den man liebt. Weil nun der Mensch nichts mehr eignes hat denn seine Liebe, deshalb, wem er seine Liebe gibt, dem gibt er sich selbst, und auf diese Weise wird der Liebende mit dem Geliebten vereiniget und wird ein Ding mit ihm, und aus zweien eins ins andere verwandelt (…) also, dass die Liebe ihren Namen von dem Geliebten bekommt. Denn wenn man ein irdisches Ding liebt, so heißt es eine irdische Liebe, liebt man etwas Totes, so heißt es eine tote Liebe, liebt man viehische Dinge, so heißt es eine viehische Liebe, liebt man Menschen, so heißt es eine Menschenliebe, liebt man Gott, so heißt es eine göttliche Liebe. Also kann der Mensch verwandelt werden durch die Liebe in ein edles und unedles Ding von ihm selbst und freiwillig.“ (Johann Arndt)
„Ohne Liebe zu Gott gibt es kein Verlangen nach dem ewigen Leben, wie also wird der jenes höchsten Gutes teilhaftig sein, der es nicht liebt, nicht sucht, nicht verlangt? Wie deine Liebe so bist du selbst, denn deine Liebe gestaltet dich um in ihr Wesen. Die Liebe ist das höchste Band, denn der Liebende und die geliebte Sache werden Eins. Was hat den gerechtesten Gott und die verlorenen Sünder, was hat dies bis in’s Unendliche von einander entfernte verbunden? Die unendliche Liebe. Damit jedoch die Gerechtigkeit Gottes nicht gemindert würde, ist der unendliche Preis Christi zwischen eingekommen. Was verbindet noch Gott, den Schöpfer und die geschaffene gläubige Seele, die unendlich von einander entfernt sind? Die Liebe. In dem ewigen Leben werden wir mit Gott im höchsten Grade vereiniget werden. Weshalb? Weil wir im höchsten Grade lieben werden. Die Liebe eint und gestaltet um; wenn du das, was des Fleisches ist, liebst, so bist du fleischlich; wenn du die Welt liebst, so wirst du weltlich gesinnet werden. Aber Fleisch und Blut werden das Reich Gottes nicht ererben 1 Kor. 15,50. Wenn du Gott und das Göttliche liebst, so wirst du göttlich gesinnt werden. Die Liebe Gottes ist der Wagen, auf dem Elias in den Himmel fährt. Die Liebe Gottes ist die Freude des Geistes, das Paradies der Seele, macht los von der Welt, überwindet den Teufel, verschließt die Hölle, öffnet den Himmel. Die Liebe Gottes ist das Siegel, mit dem Gott die Auserwählten und Gläubigen versiegelt.“ (Johann Gerhard)
„Worinnen bestehet die Liebe Gottes? Dass wir hoch von ihm halten, unsere Freude und einig Vergnügen an ihm haben, ihm zu gefallen und immer näher mit ihm vereiniget zu werden trachten, und daher uns allezeit seinen Willen gefallen lassen.“ (Philipp J. Spener)
„Des Menschen Herz ist also von Gott geschaffen, dass es ohne Liebe nicht leben kann; es muss etwas lieben, es sei Gott oder die Welt, oder sich selbsten. Dieweil nun der Mensch etwas lieben muss, so soll er das Allerbeste lieb haben, welches ist Gott selbst, und soll diesen Affekt, welchen Gott in das Herz gepflanzt, und durch den heiligen Geist angezündet hat, Gott wieder geben, und bitten, dass er seine Liebe in ihm je mehr und mehr anzünde. Denn Gott liebt dich zuerst, und entzündet deine Liebe mit seiner Liebe; liebest du ihn aber wieder, so wirst du von ihm geliebt werden.“ (Johann Arndt)
„Und solltest du all das vergessen, was hier gesagt wurde, so behalte nur die beiden kleinen Punkte, und du wirst zum inneren Leben gelangen. Erstens: Sei ganz und gar klein, inwendig und nach außen bis in den Grund, nicht nur deinen Worten nach und deinem Aussehen, sondern in Wahrheit in all deinem Verstehen. Sei ein Nichts in deinem Grunde und in deinen Augen, ohne jegliche beschönigende Auslegung. Zweitens: Habe eine wahre Liebe zu Gott, nicht das, was wir nach Art der Sinne Liebe nennen, sondern in wesentlicher Weise, ein allerinnigstes Gottlieben. Diese Liebe ist nicht dieses einfache äußere und sinnenhafte Gottlieben, das was man so gewöhnlich unter Gott im Sinn zu haben versteht, sondern ein anschauendes Lieben mit dem Gemüt, ein strebendes Lieben, wie einer es besitzt, dem als Wettläufer oder als Schütze ein Ziel vorschwebt.“ (Johannes Tauler)
„Es ist etwas Großes um die Liebe. Es verliert, was er lebt, wer nicht liebt. Wo die Liebe eintritt, da gewinnt sie alle anderen Empfindungen und nimmt sie gefangen. Die Liebe genügt und gefällt um ihrer selbst willen, sie ist Verdienst und Lohn, Same und Frucht zu gleicher Zeit. Die Liebe macht aus zweien einen Geist, bewirkt, dass sie dasselbe wollen und dasselbe nicht wollen. Die Gott liebende Seele wird von Sehnsucht getragen und gehoben, sie schwingt und stiehlt sich gleichsam aus dem Körper heraus, wenn sie seine unaussprechliche Güte kostet. Die Liebe vergisst Ansehen und Würde, und weiß nichts von Verdiensten. Die Liebe gibt Vertrautheit mit Gott, die Vertrautheit Kühnheit, die Kühnheit Genuss, der Genuss Verlangen. Die Liebe weckt die Seele aus dem Schlafe, mahnt und erweicht sie und verwundet das Herz. Die Liebe erhellt das Dunkle, öffnet das Verschlossene, erwärmt das Kalte, besänftigt den rauen, zornbegierigen und ungeduldigen Sinn, vertreibt die Laster, unterdrückt fleischliches Gelüst, bessert die Sitten. Das alles tut die Liebe, wann sie da ist; weicht sie aber, so wird die Seele lau und schlaff, gleich als wenn man einem kochenden Geschirr das Feuer entzieht.“
Manuale (Augustini)
„Nicht um Nutzen oder Gaben, nicht um Gesellschaft oder Vermögen sollst du deinen Nächsten lieben, wie die Juden und Heiden auch tun; sondern in Gott sollst du ihn ansehen, sollst bedenken, dass er von Gott geschaffen und nach ihm gebildet ist, dass er mit dir durch das schmerzliche Leiden und den bitteren Tod Christi erlöst ist, und dass er mit dir auch das ewige Leben erlangen und besitzen soll. Liebst du so deinen Nächsten als dein Mitgeschöpf, als deinen Miterlösten und als deinen Miterben, dann erst hast du ihn lieb in christlicher Liebe.“
Geiler (+1510)
Feuer und Wasser sind wider einander und doch vereinigt im warmen Wasser. Liebe und Hass sind Feinde, vertragen sich aber gar wohl in einem göttlichen Menschen. Ich liebe Gott, und hasse alles, was an mir und andern Gott zuwider ist. Die Liebe selbst ist gehässig. Warum hasst Gott die Sünde? Weil sie zuwider ist seiner Gerechtigkeit, die er lieb hat. Ich liebe dich, und hasse doch an dir deine Laster. Das, meinst du, sei nicht von Herzen geliebt. Wie, sprichst du, kann Lieb und Hass verknüpft sein? Das wohl. Dich lieb ich, das Deine hass ich. Person und Laster sind nicht einerlei. Trenn dich und dein, so trennst du Lieb und Hass; fällt deine Sünde hin, mein Hass fällt mit hin. Bei wenigen findest du Lieb und Hass verbunden. Mancher ist ohne Hass, liebt dich und das Deine, sieht dich sündigen, schweigt still, sieht durch die Finger, lässt ihm wohlgefallen, was du Böses tust, will dich nicht erzürnen. Meinst du, dass derselbe dich liebe? Ach nein. Wie kann der mich lieben, der mich sieht in eine Grube fallen, und lässt mich nicht allein drin stecken, sondern lacht auch noch über mein Unglück? Die Liebe rettet, wo sie kann, allermeist die Seele. Das Deine liebt ein solcher, und um des Deinen willen lässt er dich zum Teufel fahren. Mancher ist ohne Liebe, hasst dich und das Deine. Sündigst du, läuft er voll Zorns, richtet und verdammt dich, enthält sich dein, sieht auch nicht gern, dass andre mit dir umgehen. Meinst du wohl, dass ein solcher dich jemals recht geliebt hat? Ach nein. Die Liebe zürnt allein dem Nächsten zu gut, und ob sie wohl zu seiner Sünde nicht schweigt oder dieselbe billigt, weiß sie doch einen feinen Unterschied zu machen zwischen Person und Untugend, und lässt nichts unversucht, was zu des Nächsten Besserung dienen kann. Augustinus sagt: Du musst die Laster nicht lieben um der Menschen willen, noch den Menschen hassen um der Laster willen, sondern je mehr du des Menschen Natur liebst, je mehr sollst du hassen das Laster, welches die Natur, die du liebst, besudelt hat. Ich weiß wohl, dass ich ohne Gebrechen nicht bin; drum will ich den für meinen besten Freund halten, der mir meine Gebrechen vorhält und aufrückt. So weiß ich wohl, dass meine Freunde nicht ohne Gebrechen sein können, drum will ich sie strafen, wenn ich sie sehe sündigen. Entweder kein Freund ihrer Gebrechen, oder kein Freund ihrer selbst. Ich will mit meinem gefallenen Freund umgehen wie der Goldschmied mit dem Gold, ihn säubern aber nicht verwerfen; wie der Arzt mit dem Kranken mich bemühen, dass ich ihn gesund mache, ihn aber nicht verlassen; wie ein Vater mit seinem Kinde; strafen will ich ihn, aber nicht verstoßen, sondern seine Besserung suchen, und wenn dieselbe da ist, die Rute wegwerfen. Meine Liebe soll nimmer vom Hass, noch mein Hass von der Liebe getrennt sein. Liebst du dich selbst, so wird‘s dir nicht missfallen, dass ich deine Gebrechen nicht liebe. So du aber dich selbst nicht liebst, wie kannst du mich lieben? Wähl dir zum Freund, wen du willst. Ich bin‘s nicht.
(Heinrich Müller)
* – * – * – * – * – * – * – * – *
[Der Schüler] Fan Chi wollte wissen, was sittliches Verhalten sei. Konfuzius antwortete: „Die Menschen lieben.“ Daraufhin fragte Fan Chi nach der Weisheit. Konfuzius sprach: „Weisheit heißt, die Menschen zu kennen.“ „Gespräche“ des Konfuzius
Alles auf der Welt hat sein zweites Gesicht: Die Natur, die Kultur, die Religion, die Kunst, die Politik, die Liebe, alles. Wer das nicht weiß, ist glücklich. Ich weiß es. Hermann Löns
Alles, was wir wirklich lieben, ist unersetzlich, und alles, wofür Ersatz nur denkbar ist, haben wir niemals wahrhaftig geliebt. Gustav Nieritz
Als Abraham vom Todesengel gerufen wurde, weigerte er sich, ihm zu folgen, weil er nicht glauben konnte, dass Gott jemanden töten würde, der ihn so sehr geliebt hatte. Aber er vernahm das Wort: „Hast du je einen Liebenden gesehen, der sich weigert, zu seinem Geliebten zu gehen?“ Als er das hörte, übergab er seine Seele freudig dem Engel. nach A. Schimmel
Der herbste Tadel lässt sich ertragen, wenn man fühlt, dass der Tadelnde lieber loben würde. Marie von Ebner-Eschenbach
Die Begierde kommt ohne besonderen Anlass, wie Flöhe und Läuse, Liebe aber ist dann da, wenn wir anderen dienen wollen. Martin Luther
Die Bibel gebietet uns, unsere Nächsten zu lieben und auch die Feinde zu lieben; wahrscheinlich deshalb, weil es in der Regel dieselben Leute sind. G. K. Chesterton
Die erste Liebe ist glühend, eine trunkene Liebe, damit wir geblendet werden und wie die Trunkenen dahingehen. Wenn wir die Trunkenheit ausgeschlafen haben, dann bleibt in den Frommen die echte Eheliebe, die Gottlosen aber bereuen ihren Schritt. Martin Luther
Die Liebe der Frau zu ihrem Mann lässt sich an dessen Gewand ablesen. Aus Spanien
Die Liebe ist der einzige Weg, auf dem selbst die Dummen zu einer gewissen Größe gelangen. Honoré de Balzac
Die meisten Menschen brauchen mehr Liebe, als sie verdienen. Marie von Ebner-Eschenbach
Die meisten Menschen lieben die Gerechtigkeit nur aus Angst, Ungerechtigkeit zu erleiden. Rochefoucauld
Die Mystikerin Rabi’a wurde in einer Straße Basras gefragt, warum sie eine Fackel in der einen Hand, einen Eimer Wasser in der anderen trage, und sie antwortete: „Ich will Feuer ans Paradies legen und Wasser in die Hölle gießen, damit diese beiden Schleier verschwinden und es deutlich wird, wer Gott aus Liebe und nicht aus Höllenfurcht oder Hoffnung aufs Paradies anbetet.“ nach A. Schimmel
Die uns bewundern, lieben wir immer. Die wir bewundern, nicht immer. Rochefoucauld
Die Welt besteht aus lauter Gelegenheiten zur Liebe. Sören Kierkegaard
Dilettantismus ist Liebe zur Kunst ohne Gegenliebe. Aus den „Fliegenden Blättern“
Ein für alle Mal schreibt dir darum ein kurzes Gebot Folgendes vor: Liebe und tu, was du willst! Wenn du schweigst, schweige aus Liebe; sprichst du, so sprich aus Liebe; wenn du tadelst, tadle aus Liebe; wenn du verzeihst, verzeih aus Liebe. Die Wurzel der Liebe soll das Innerste deines Herzens sein: Aus dieser Wurzel kann nichts als Gutes hervorkommen. Augustin
Ein jeder Stand hat seine Verräter, auch der Ehestand. Ich meine natürlich nicht die Verführer, denn die sind ja nicht in den heiligen Ehestand getreten ..., ich meine nicht jene, die durch eine Scheidung aus ihm ausgetreten sind, denn die haben immerhin den Mut gehabt, offene Aufrührer zu sein; nein, ich meine diejenigen, die nur in Gedanken Aufrührer sind, ... diese erbärmlichen Ehemänner, die dasitzen und darüber seufzen, dass die Liebe schon längst aus ihrer Ehe verdunstet sei, diese Ehemänner, die ... gleich Wahnsinnigen in ihrem ehelichen Verschlag hocken, an den Eisenstäben zerren und von der Süße der Verlobung und der Bitterkeit der Ehe phantasieren, diese Ehemänner ..., die mit einer gewissen hämischen Freude jeden beglückwünschen, der sich verlobt. Sören Kierkegaard
Einen Menschen lieben heißt, ihn so zu sehen, wie Gott ihn gemeint hat. Fjodor M. Dostojewski
Erziehung ist Beispiel und Liebe, sonst nichts. Friedrich Fröbel
Es gibt Frauen, die sehr liebenswert wären, wenn sie ein wenig vergessen könnten, dass sie es sind. Pierre Carlet de Marivaux
Je mehr ich die Menschen kennenlerne, desto lieber habe ich meinen Hund. Schopenhauer
Fehler sind immer dick, wo die Liebe dünn ist. C. H. Spurgeon
Für die partnerschaftliche Beziehung gibt es einen einfachen Test: Wenn einem die Treue Spaß macht, dann ist es Liebe. Anonym
Glaube nicht alles, was du hörst! Liebe nicht alles, was du siehst! Sage nicht alles, was du weißt! Tue nicht alles, was du willst! Martin Luther
Manche Leute wollen Gott mit den Augen ansehen, mit denen sie eine Kuh ansehen, und wollen Gott lieben, wie sie eine Kuh lieben. Die liebst du wegen der Milch und des Käses und deines eigenen Nutzens. So halten's alle jene Leute, die Gott um äußeren Reichtums oder inneren Trostes willen lieben; die aber lieben Gott nicht recht, sondern sie lieben ihren Eigennutz. Ja, ich sage bei der Wahrheit: Alles, worauf du dein Streben richtest, was nicht Gott in sich selbst ist, das kann niemals so gut sein, dass es dir nicht ein Hindernis für die höchste Wahrheit ist. Meister Eckhart
Gott hat mit Sicherheit alle erdenklichen Vollkommenheiten, aber, wenn ich so sagen darf, er hat zugleich eine große Schwäche: Er ist blind! Und es gibt eine Wissenschaft, die er nicht kennt: Das ist das Rechnen. Würde er genau sehen, und könnte er rechnen, glauben Sie, dass er uns angesichts all unserer Schuld nicht ins Nichts zurückfallen ließe? Aber nein, seine Liebe zu uns macht ihn blind. Thérèse von Lisieux
Gott hat seine Liebe ausgebreitet in alle Kreatur und ist doch in sich selbst eins. Da an allen Kreaturen, an jeder einzelnen, etwas Liebenswertes ist, darum liebt jede Kreatur, die vernünftig ist, etwas an der anderen, das ihr gleicht. So verlangen die Frauen manchmal nach etwas Rotem, weil der Anblick des Roten ihnen Lust bereitet, und weil das nicht alles ist, was sie erfreut, verlangen sie ein anderes Mal nach Grünem. Doch kann ihr Begehren nicht dauerhaft erfüllt werden, und zwar deshalb, weil sie nicht bei der einfachen Lust bleiben. Sie nehmen das Tuch hinzu, den Träger der Farbe, die lusterregend erscheint. Da so an jeder Kreatur etwas Lusterregendes aufscheint, darum lieben die Menschen bald dies und bald das. Nun sieh vom „dies“ und „das“ ab; was dann übrig bleibt, das ist rein nur Gott. Meister Eckhart
Gott jagt mit seiner Liebe alle Kreaturen damit, dass sie Gott zu lieben begehren. Wenn mich einer fragte, was Gott wäre, so würde ich jetzt so antworten: Gott ist ein Gut, das mit seiner Liebe alle Kreaturen jagt, auf dass sie ihn ihrerseits wieder jagen: so lustvoll ist es für Gott, dass er von der Kreatur gejagt wird. Meister Eckhart
Gott, der Vater, bewahre jeden um der Menschenliebe willen vor dem feinen Gehöre, die leisesten Töne der Menschenherzen deutlich zu vernehmen. Wer den Menschen lieben will, muss nicht in seine Tasche sehen. Karl Julius Weber
Gottes Ewigkeit ist Seine Länge, die Liebe Seine Breite, die Macht Seine Höhe und die Weisheit Seine Tiefe. Die Wolke des Nichtwissens (Anonym, 14. Jh.)
Hass muss produktiv machen, sonst ist es gleich gescheiter zu lieben. Karl Kraus
Ich liebe die Männer nicht, weil es Männer sind, sondern weil es keine Frauen sind. Christine von Schweden
Ich meine, es müsste einmal ein sehr großer Schmerz über die Menschen kommen, wenn sie erkennen, dass sie sich nicht geliebt haben, wie sie sich hätten lieben können. Christian Morgenstern
Ja, es sei herausgesagt: so eng auch Freundschaft, Liebe und Ehe Menschen verbinden; ganz ehrlich meint jeder es am Ende doch nur mit sich selbst und höchstens noch mit seinem Kinde. Arthur Schopenhauer
Jeder, der durch oder in etwas sein Glücksgefühl sucht, liebt nicht dieses andere, sondern sich selbst. Diese Liebe bewirkt kein Außer-sich-Sein und ist keine Liebe. Meister Eckhart
Kinder, die man nicht liebt, werden Erwachsene, die nicht lieben. Pearl S. Buck
Konfuzius sprach: „Zuo Qiu-ming waren schöne Worte, eine einschmeichelnde Miene und Liebedienerei peinlich. Mir ist das auch peinlich. Zuo Qiu-ming lehnte es ab, seine Abneigung gegenüber einem Menschen zu verbergen und so zu tun, als sei er sein Freund. Bei mir ist es ebenso.“ „Gespräche“ des Konfuzius
Liebe besteht nicht darin, dass man einander ansieht, sondern dass man in die gleiche Richtung sieht. Antoine Saint-Exupéry
Liebe besteht nicht darin, in den anderen hineinzustarren, sondern darin, gemeinsam nach vorn zu blicken. Antoine de Saint-Exupéry
Liebe deine Feinde, denn sie sagen dir deine Fehler. Benjamin Franklin
Liebe ist Qual, Lieblosigkeit ist Tod. Marie von Ebner-Eschenbach
Manche Menschen sind so sehr von sich selbst erfüllt, dass sie sich in der Liebe nur mit ihrer Leidenschaft, aber nicht mit dem geliebten Wesen beschäftigen. Rochefoucauld
Mein Gebet ist voll Zerstreuung. Ich bin sehr oft nicht da, wo der Leib sitzt oder steht; ich bin da oder dort, wohin meine Gedanken mich mit sich fortreißen. Ich bin da, wo mein Gedanke ist, und mein Gedanke ist da, wo meine Liebe ist, und meine Liebe ist da, wo das ist, was ich liebe. Da fühle ich recht die Wahrheit des Wortes: Wo dein Schatz ist, da ist dein Herz (Matthäus 6,21). Thomas von Kempen
Natürlich habe ich viele Fehler, wenn du wenig Liebe hast. C. H. Spurgeon
Schön ist eigentlich alles, was man mit Liebe betrachtet. Christian Morgenstern
Seine Liebe war ewig. Als seine Frau starb, nahm er eine andere. Wilhelm Busch
Solltest du all das vergessen, was hier gesagt wurde, so behalte nur die beiden kleinen Punkte, und du wirst zum inneren Leben gelangen. Erstens: Sei ganz und gar klein, inwendig und nach außen bis in den Grund, nicht nur deinen Worten nach und deinem Aussehen, sondern in Wahrheit in all deinem Verstehen. Sei ein Nichts in deinem Grunde und in deinen Augen, ohne jegliche beschönigende Auslegung. Zweitens: Habe eine wahre Liebe zu Gott, nicht das, was wir nach Art der Sinne Liebe nennen, sondern in wesentlicher Weise, ein allerinnigstes Gottlieben. Diese Liebe ist nicht dieses einfache äußere und sinnenhafte Gottlieben, das was man so gewöhnlich unter Gott im Sinn zu haben versteht, sondern ein anschauendes Lieben mit dem Gemüt, ein strebendes Lieben, wie einer es besitzt, dem als Wettläufer oder als Schütze ein Ziel vorschwebt. Johannes Tauler
Um den Menschen für die Erbsünde zu strafen, hat Gott ihm erlaubt, sich aus seiner Eigenliebe einen Götzen zu schaffen, der ihn nun zeitlebens bei allen seinen Taten quält. Rochefoucauld
Was aus Liebe geschieht, das ist groß, bringt große Frucht, so gering und ungeachtet es in den Augen des Menschen auch immer sein mag. Denn auf der Waage Gottes wiegt das, was dich zum Tun treibt, ungleich mehr als die Tat selber. Thomas von Kempen
Wenn mich einer fragte, was Gott wäre, so würde ich nun so sagen: dass Gott die Liebe sei und zwar so völlig liebenswert, dass alle Kreaturen seine Liebenswertheit zu lieben suchen, ob sie's gleich wissentlich oder unwissentlich tun, ob's ihnen gleich lieb oder leid sei. So ist Gott die Liebe, und er ist so liebenswert, dass alles, was zu lieben vermag, ihn lieben muss, es sei ihnen lieb oder leid. Es gibt keine (noch) so minderwertige Kreatur, die irgendwie das zu lieben vermöchte, was böse ist; denn, was man liebt, das muss entweder gut scheinen oder gut sein. Meister Eckhart
Wer nie im Zorn erglühte, kennt auch die Liebe nicht. Ernst Moritz Arndt
Wie hat man den lieben Gott so lieb, wenn man ihn braucht. Pierre Carlet de Marivaux
Wir sind nur freigebig aus Eitelkeit, denn wir lieben die Geste des Gebens mehr als die Gabe. Rochefoucauld
Wo die Nächstenliebe nur darin besteht, nichts Böses zu tun, ist sie von der Faulheit kaum zu unterscheiden. Emil Gött
„Die transitive Liebe Gottes ist die Eigenschaft, nach welcher er sich an ein anderes Sein neben ihm mitteilt, und zwar nicht um seiner selbst willen, sondern um das andere Sein, die Kreatur, zu fördern.“ (Adolf Hoenecke)
„Wir sind in Wahrheit alle in Gottes Augen unter der Kränkung Gottes schuldig und zur höllischen Verdammnis geboren. Aber, weil der Herr das, was sein ist in uns, nicht verderben will, findet er noch immer etwas, was er gemäß seiner Gütigkeit lieben kann. Mögen wir immer durch unsre Schuld Sünder sein, wir bleiben dennoch, seine Kreaturen; mögen wir immer den Tod uns zugezogen haben, er selbst hatte uns dennoch zum Leben erschaffen. So wird er von seiner reinen freien Liebe zu uns dazu getrieben, uns zu Gnaden anzunehmen. Aber, wenn ein immerwährender und unversöhnlicher Zwiespalt besteht zwischen Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit, so kann er uns, so lange wir Sünder bleiben, nicht ganz annehmen. Um daher unter Aufhebung alles Gegenstandes der Feindschaft uns ganz und gar mit sich zu versöhnen, tilgt er mit der Darbietung der Sühne im Tode Christi alles, was vom Bösen in uns ist, so dass wir in seinen Augen gerecht und heilig erscheinen, die wir zuvor unheilig waren und unrein. So kommt denn Gott Vater mit seiner Liebe unsrer Versöhnung in Christus mit großem Vorsprung zuvor. Nein, vielmehr, weil er uns zuvor liebt, darum versöhnt er uns hinterdrein mit sich. Indes weil in uns, solange Christus nicht mit seinem Tode zu Hilfe kommt, die Ungerechtigkeit bleibt, welche Gottes Unwillen verdient und vor ihm verflucht und verdammt ist, darum haben wir keine feste und ganze Vereinigung mit Gott, ehedenn Christus uns vereinigt. Daher, wenn wir uns eines gnädigen und günstigen Gottes versehen wollen, so ist es gut, allein auf Christus Augen und Herzen zu heften, wie wir denn in Wahrheit durch ihn allein es erlangen, dass uns die Sünden nicht zugerechnet werden, deren Zurechnung den Zorn Gottes mit sich bringt…“ (Johannes Calvin)
LIEBE GOTTES BZW. DES MENSCHEN
1.
Es gibt zwei Arten der Liebe, die strikt zu unterscheiden sind. Denn Eros-Liebe sucht beim anderen schon vorhandenen Wert, um in liebender Vereinigung daran teilzuhaben. Agape-Liebe hingegen verleiht durch ihre Zuwendung Wert, wo vorher keiner war. Eros-Liebe will glücklich werden. Agape-Liebe will glücklich machen. Eros begehrt, um zu besitzen. Agape hingegen verschenkt sich. Eros erlischt, wenn der Gegenstand seine Attraktivität verliert. Agape hingegen bleibt unberührt, weil sie nach Attraktivität gar nicht fragt. Nur sie ist „wahre“ Liebe!
2.
Menschliche Liebe kommt bald an ihre Grenzen, wenn ihr Gegenstand seine Attraktivität verliert, und die Gemeinschaft dem Liebenden nichts mehr „bringt“. Menschliche Liebe ist daher so begrenzt wie das Geschöpf, das sie empfindet. Gottes Liebe hingegen ist so unendlich wie er selbst. Sie ist nicht darauf angewiesen, Liebenswertes vorzufinden. Sie gibt auch, wo sie nichts zurückbekommt. Und beim Niedergang des Geliebten nimmt sie sogar den umgekehrten Verlauf, indem sie größer wird. Gottes Zuwendung zu den Sündern beweist es!
3.
Das „Hohelied der Liebe“ scheint in maßloser Übertreibung die Gottesgabe der Liebe gegen alle anderen auszuspielen, so als wollte Paulus eine Tugend auf Kosten aller anderen loben. Doch redet er gar nicht von der zwischen-menschlichen Liebe, die unsereiner empfindet, sondern von der göttlichen Liebe, deren Gegenstand wir sind. Und erst so macht es dann Sinn: Auch in seiner „Bestform“ ist der Mensch nichts, wenn Gott ihn nicht liebt. Denn nicht die Liebe, die er übt, sondern die Liebe, die ihm gilt, verleiht dem Menschen Wert und Bedeutung.
4.
Je nachdem, von welchem Glaubenssatz oder biblischem Thema die christliche Ethik ihren Ausgang nimmt, wird sie sich verschieden gestalten. Sie kann orientiert sein an (1.) Schöpfungstheologie, (2.) Schöpfungsordnungen, (3.) Gottebenbildlichkeit, (4.) Gesetz des Alten Testamentes, (5.) Goldenen Regel, (6.) Bergpredigt, (7.) Nachfolge, (8.) Liebe, (9.) Rechtfertigung, (10.) Menschwerdung, (11.) Eschatologie, (12.) Askese, (13.) „WWJD?“. Jeder dieser ethischen Ansätze hat seine Stärken und Schwächen. Einen echten Gegensatz gibt zwischen ihnen aber nicht.
5.
Treue ist eine Grundbedingung gelingenden Lebens. Denn ohne Treue entsteht kein Vertrauen. Und ohne Vertrauen funktioniert keine Gemeinschaft. Treue besteht in der Bereitschaft, beständig zu sein im Denken, Reden und Tun – und sich dadurch für andere berechenbar zu machen, die den Treuen als stabile Größe in ihre Lebensplanung einbauen dürfen. Kommt aber in der Ehe die Liebe abhanden, ist damit keineswegs ihre „Geschäftsgrundlage“ entfallen. Denn die Ehe gründet gar nicht auf der gefühlten Liebe, sondern auf der versprochenen Treue.
6.
„Gott ist die Liebe“, aber er ist nicht „lieb“ im harmlosen Sinne. Denn Gottes Liebe ist die kraftvoll-entschlossene Weise, in der Gott das Dasein seiner Geschöpfe bejaht. Wo dieses Dasein bedroht und gefährdet wird, dort schließt Gottes Liebe (wie alle wirkliche Liebe) Zorn und Konfliktbereitschaft nicht aus, sondern ein: Gerade weil Gott Liebe ist, kann er nicht immer „lieb“ sein. Und er verlangt es auch nicht von uns.
7.
Gottes Zorn ist der Wider-Wille des Schöpfers gegen das Böse, das seine Schöpfung zu zersetzen droht. Darum kann man nicht wünschen, dass Gottes Zorn nachließe. Denn wie sollte Gott das Leben seiner Geschöpfe bejahen ohne die Sünde zu verneinen, die ihnen den Tod bringt? Es macht daher keinen Sinn, gegen Gottes Zorn zu opponieren. Es ist besser, vom Ausmaß des Zorns auf das Ausmaß seiner Liebe zu uns zu schließen - denn dann beginnt man Gott zu verstehen.
8.
Indem Gott Mensch wird, macht er unsere Probleme zu seinen. Er teilt unser Schicksal und beugt mit uns den Rücken unter die Last, die wir uns aufgeladen haben. Er stellt sich vor die, die für sich selbst nicht geradestehen können. Und er tut das in dem vollen Bewusstsein, dass er wenig später auf Golgatha den Kopf für uns hinhalten wird. Trotzdem kommt er hinein in unsere verfahrene Situation. Und man könnte denken, das sei tragisch für ihn. In Wahrheit aber ist es tragisch für die Situation. Denn sie kann nun nicht bleiben, wie sie ist. Wenn Christus unsere Not auf sich nimmt, ist das der Anfang vom Ende dieser Not.
9.
Gott durchlief ein irdisches Leben, um an unseren Lasten teilzuhaben, sie mit uns zu tragen und für uns zu überwinden. Er ging in unseren Schuhen, machte unsere Not zu seiner Not und ersparte sich weder Blut noch Schweiß oder Tränen. Doch weil er unsere Lage teilt, ist sie nun nicht mehr aussichtslos. Christi Weg ist so mit unserem verschmolzen, dass sich seine Kraft über kurz oder lang gegen unsere Schwäche durchsetzen und seine Reinheit über unseren Schmutz siegen wird. Denn der Menschgewordene versenkt unsere Not tief hinein in seine Liebe.
10.
Gott befindet sich der sündigen Menschheit gegenüber im Zwiespalt: Die Gerechtigkeit Gottes fordert, die Sünde durch Vernichtung der Sünder aus der Welt zu schaffen. Die Liebe Gottes aber bejaht auch die Geschöpfe, die sich vom Schöpfer abkehren. Durch das Leiden Christi wird Gott beidem gerecht und vereint Sühne mit Bewahrung: Gott selbst nimmt die Strafe auf sich, die wir verdient haben. Er stirbt unseren Tod, damit wir leben. Er lässt sich verwerfen, damit wir nicht verworfen würden.
11.
Das Heilswerk Jesu Christi umfasst seinen gesamten Lebensweg und hat mehrere Dimensionen, die eng miteinander verknüpft sind: (1.) wird er Mensch, um den Verlorenen hilfreich nahe zu kommen, (2.) offenbart er ihnen die Liebe Gottes, (3.) verbindet er sich unlöslich mit den Gläubigen, (4.) stirbt er stellvertretend für sie am Kreuz, (5.) sühnte er durch sein Opfer ihre Schuld, (6.) zahlt er das Lösegeld, um sie von allen Mächten freizukaufen, und (7.) überwindet er in der Auferstehung all ihre Feinde. Ja: „Christus erkennen bedeutet, seine Wohl-taten zu erkennen!“
12.
Gottes missverstandene Liebe (Passion)
Der viel missbrauchte Begriff der „Liebe“ muss korrigiert werden: (1.) Liebe macht nicht blind, sondern sehend, denn sie sieht den Partner so, wie ihn Gott gemeint hat. (2.) Wahre Liebe ist nicht zu verwechseln mit dem begehrlichen Konsumieren eines Partners, das beim anderen doch nur wieder sich selbst und das eigene Glück sucht. (3.) „Ich liebe dich“ heißt immer: „Ich will mit dir alt werden“ – und wenn es das nicht heißt, ist es gelogen. Eine Überforderung ist „wahre Liebe“ nur dann nicht, wenn sie sich von Gottes größerer Liebe umfangen weiß.
Die Liebe zu Gott besteht darin, in hingegebener Weise auf ihn konzentriert und ausgerichtet zu sein. Wer Gott liebt, dreht sich nicht hierhin und dahin, um tausend Dinge wichtig zu nehmen, sondern hängt an Gott und schaut auf Gott. Er reißt die Fenster weit auf, damit Gottes Wort hereinschallt, und streckt Gott sein Gesicht entgegen, damit Gottes Sonne es wärmt. Er ist, was er ist, nur in der Beziehung zu Gott, denn ihm ehrfurchtsvoll und freudig gegenüberzustehen, mit größtem Respekt, aber ohne Angst, das macht das Wesen und die Bestimmung des Gläubigen aus.
Wir können von Pflanzen und Tieren etwas lernen, denn sie leben in einer selbstverständlichen und unangestrengten Übereinstimmung mit dem Willen Gottes, wachsen, wenn sie können, und leiden, wenn sie müssen, hadern aber mit nichts und neiden nichts, sondern sind mit völligem Einverständnis das, wozu Gott sie gemacht hat. Menschen hingegen sind innerlich zerrissen und erlangen den Konsens mit Gott erst wieder durch den Glauben an die barmherzige Vorsehung und Führung des himmlischen Vaters, in die sich der Glaube ergibt.
Der christliche Gottesdienst ähnelt einem Eisberg. Er reicht weit in die Tiefe. Aber nur ein Zehntel seiner Masse ist sichtbar. Und dieses Zehntel enttäuscht uns, wenn wir vom Rest nichts wissen. Neben dem „äußeren“ Gottesdienst der versammelten Gemeinde (1) gibt es den „inneren“ Gottesdienst des Glaubens (2), und neben dem „alltäglichen“ Gottesdienst des christlichen Lebens (3) auch noch den Gottesdienst der jenseitigen Welt (4). Alles zusammen ist aber nie die angestrengte Performance der „Mitwirkenden“ für Gott (was hätte er davon?), sondern immer Gottes Werk und Gottes Dienst an uns.
Darum begehrt ein guter Mensch keines Lobes, er begehrt wohl, des Lobes wert zu sein. Einem Menschen soll nicht leid sein, dass man mit ihm zürnt; ihm soll vielmehr leid sein, dass er den Zorn verdient. Meister Eckhart
Das ist die Summe und der Kern alles dessen, was uns die Gnade lehrt: die Sinne bezähmen, das eitle Wohlgefallen verschmähen, sich nicht selbst zur Schau stellen, vielmehr alles, was des Lobes und der Bewunderung wert sein mag, mit dem Schleier der Bescheidenheit und Einfachheit verhüllen, in allen Dingen und allen Wissenschaften nichts anderes suchen, als dass Gott dadurch in allem gelobt und verherrlicht und der sinkenden Menschheit unter die Arme gegriffen werde. Thomas von Kempen
Das Zünglein an der Waage. - Man lobt oder tadelt, je nachdem das eine oder das andre mehr Gelegenheit gibt, unsere Urteilskraft leuchten zu lassen. Friedrich Nietzsche
Den Schlechten missfallen heißt gelobt werden. Seneca
Der herbste Tadel lässt sich ertragen, wenn man fühlt, dass der Tadelnde lieber loben würde. Marie von Ebner-Eschenbach
Die meisten Menschen wollen lieber durch Lob ruiniert als durch Kritik gerettet werden. Aus den USA
Gegen Angriffe kann man sich wehren, gegen Lob ist man machtlos. Sigmund Freud
Ist's etwas Großes, dass die Engel Gott loben? Nein, denn wenn wir an ihrer Stelle wären, würden wir es auch tun aber ich meine, dass Hiob auf seinem Misthaufen Gott lobte, das war etwas Großes, und dies Lob gefiel Gott besser als das Lob aller Engel. Gerhard Tersteegen
Jene Menschen, die es am meisten verdienten, gelobt zu werden, wollen am wenigsten, dass man es tut. Pierre Carlet de Marivaux
Johann Sebastian Bach (1685-1750) hatte auf der Orgel der Leipziger Thomaskirche einem seiner Schüler vorgespielt. Der junge Mann fand überschwängliche Worte, um seiner Begeisterung für den Meister Ausdruck zu geben. Bach jedoch schien das Lob nicht zu gefallen, er sagte abwehrend: „Da gibt es nichts zu bewundern! Man muss nur die richtige Taste im richtigen Moment niederdrücken, alles andere tut die Orgel.“
Lob zurückzuweisen ist nur der Wunsch, doppelt gelobt zu werden. Rochefoucauld
Man soll Frauen loben, es sei wahr oder gelogen, sie bedürfen’s wohl. Martin Luther
Niemand verdient seiner Güte wegen gelobt zu werden, wenn er nicht auch die Kraft hat, böse zu sein. Jede andere Güte ist meist nur Trägheit und Willensschwäche. Rochefoucauld
Nur wenige sind verständig genug, den Tadel, der ihnen nützt, dem Lob vorzuziehen, das ihnen schadet. Rochefoucauld
So schändlich lebt keine Sau, wie die Welt lebt. Denn eine Sau kennt doch die Frau oder Magd, von der sie Treber, Kleie oder das Futter zu fressen kriegt, läuft ihr nach und schreit ihr nach. Aber die Welt kennt und achtet Gott gar nicht, der ihr so reichlich und überschwänglich Gutes tut, geschweige denn, dass sie ihm dafür danken und ihn loben würde! Martin Luther
Wenn mich meine Feinde loben, kann ich sicher sein, einen Fehler gemacht zu haben. August Bebel
Wer die wahre, die unvergängliche Ehre sucht, der kümmert sich nicht viel um die vergängliche. Und wer noch vergängliche Ehre sucht oder sie noch nicht von ganzem Herzen verschmäht, der beweist eben dadurch, dass ihm die unvergängliche Ehre noch nicht über alles lieb und teuer geworden ist. Große Seelenruhe hat der, der sich weder die Lobsprüche noch die Schmähworte der Menschen nah ans Herz gehen lässt. Thomas von Kempen
Willst du gelobt sein, so stirb. Bauernweisheit
1.
Das Vaterunser endet in einem Lobpreis, der auf den ersten Blick wie eine „Verzierung“ wirkt. Doch bringt erst das Loben den Beter vollends in die Gott gegenüber angemessene Haltung. Denn Loben ist das, was jeder ganz von selbst tut, wenn er Gottes Herrlichkeit erkennt. Es ist der spontane Reflex aller, die mit Gott im Reinen sind. Sie haben vor Augen, was er an ihnen tut. Und dass es sie jubeln lässt, ist so unausweichlich wie der Applaus nach einem tollen Konzert. Erst so entspricht der Beter ganz dem lobwürdigen Gott, dem er sich gegenübersieht!
2.
Die Natur weiß nichts von ihrer Herrlichkeit und hat keine Sprache, um ihren Schöpfer dafür zu preisen. Der Mensch aber ist mit Bewusstsein, Sprache und Verstand auf Gott hin geschaffen. Und weil nur er die Möglichkeit hat, Gott angemessen zu danken, ist er auch dafür verantwortlich, dass es geschieht. Allein der Mensch als Ebenbild Gottes ist dem Schöpfer nah genug, um in eine bewusste Beziehung zu ihm zu treten. Und diese Gottesbeziehung macht darum den eigentlichen Sinn des menschlichen Lebens aus.
Lieder zum Thema: Lob und Dank
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„Gott hat unsers Lobes nicht vonnöten, er wird dadurch nicht geringer noch größer, dazu ist unser Lob unrein, wir sind von unreinen Lippen, Jes. 6,5. sondern uns gereichts zum Besten, dass wir dadurch viel Guts und Segen Gottes zu uns ziehen. Ein dankbares Herz ist ein Gefäß, das Gott mit vielen Gnaden und mancherlei Segen füllet. Ja dadurch ziehen wir Gott zu uns, werden sein Tempel und Heiligtum, darin er wohnet. Wo nun Gott ist und wohnet, da muss auch aller Segen und alles Gute sein. Ja wir treten durch tägliches Lob Gottes in die Gesellschaft der himmlischen und triumphierenden Kirche. Denn was tun die Engel Gottes und Auserwählten anders im Himmel, als dass sie Gott mit unaufhörlicher Stimme loben und preisen?“ (Johann Arndt)
„Der liebt aber und lobt bloß und recht Gott, der ihn nur darum lobt, dass er gut ist, und nicht mehr, denn seine bloße Gütigkeit ansieht, und nur in derselben seine Lust und Freude hat. Welches ist eine hohe, reine, zarte Weise zu lieben und loben (…). Die unreinen und verkehrten Liebhaber, welche nicht mehr, denn lauter Nießlinge sind, und das Ihre an Gott suchen, die lieben und loben nicht seine bloße Gütigkeit, sondern sehen auf sich selbst, und achten nur, wie viel Gott über sie gut sei, das ist, wie viel er seine Güte empfindlich ihnen erzeige, und tue ihnen wohl; und halten viel von ihm, sind fröhlich, singen und loben ihn, so lange solch Empfinden währt. Wenn sich aber Gott verbirgt, und seiner Gutheit Glänze zu sich zeucht, dass sie bloß und elend sind, so geht auch Liebe und Lob zugleich aus, und mögen nicht die bloße, unempfindliche Güte, in Gott verborgen, lieben noch loben. Damit sie beweisen, dass nicht ihr Geist sich in Gott, dem Heilande, erfreuet hat, ist nicht rechte Liebe und Lob der bloßen Güte da gewesen, sondern viel mehr haben die Lust gehabt in dem Heil, denn im Heilande; mehr in den Gaben, denn in dem Geber; mehr in den Kreaturen, denn in Gott.“ (Martin Luther)
Während der Rabbi Schalom Mardochaj eines Tages in seinem Hause saß und meditierte, war ein Pogrom losgebrochen: Die entfesselte Menge steckte die Synagoge in Brand. Er aber, Rabbi Schalom, so sagt man, blieb ruhig im Hause bei seinen Gedanken sitzen. „Denn“, so klärte der weise und sehr würdige Mann, „gibt es eine Gerechtigkeit Gottes, so werden die Verbrecher ihre Strafe finden, und die Synagoge wird neu erstehen. Gibt es aber keine Gerechtigkeit Gottes – wozu brauchen wir dann eine Synagoge?“
Ein Mann bestellt ein Stück Kuchen. Der Kuchen wird gebracht, doch inzwischen hat es sich der Herr anders überlegt. Er lässt den Kuchen zurückgehen und bestellt einen Schnaps. Der Mann kippt den Schnaps hinunter, greift nach seinem Hut und will gehen. Der Kellner hält ihn auf und erinnert ihn höflich daran, dass er zuerst den Schnaps zu bezahlen habe. Der aber spricht: „Dafür habe ich Ihnen doch den Kuchen gegeben.“ Der Kellner: „Ja, aber den hatten sie doch auch nicht bezahlt!“ Der Mann: „Das ist richtig. Warum sollte ich ihn auch bezahlen? Habe ich ihn etwa gegessen?“
Warum freust du dich?“ fragte Diogenes einen jungen Mann. „Ich habe den Sieg bei der Olympiade errungen“ erwiderte der stolz, „ich habe alle Mitstreiter besiegt!“ „Was für eine Ehre“, versetzte Diogenes, „ist es, Schwächere zu besiegen?“
Wenn du an Verfolgungswahn leidest, heißt das nicht, dass sie nicht hinter dir her sind. Unbekannt
„Wenn Gott unsere Verdienste krönt, so krönt er nichts anderes als seine eigenen Gaben.“ (Augustinus)
„Gleichwie eine Rebe am Weinstock seine Kraft und Saft aus dem Weinstock an sich zieht, so er grünen und Frucht tragen soll, und wenn er abgeschnitten wird, so verdorret er: also auch ihr, spricht der Herr, könnet keine Frucht bringen, ihr bleibet denn in mir, denn ohne mich könnet ihr nichts tun, Joh. 15,4.5. Darum soll und muss alles Gute, so je durch uns geschieht, Gott allein zugeschrieben, und ihm allein die Ehre gegeben werden, Ps. 115,1 (…). Und St. Paulus, 1 Kor. 15,10. Von Gottes Gnade bin ich, was ich bin, Phil. 2,13. Gott ist, der da wirket beide das Wollen und Vollbringen nach seinem Wohlgefallen: Phil. 1,6. Der in uns hat angefangen das gute Werk, der wird es auch vollführen. So wir denn nichts verdienen, warum haben denn die Werke die Verheißung der Belohnung? Antwort: Die Belohnung ist reich und groß, wie Gott der Herr sagt zu Abraham: 1 Mos. 15,1. Ich bin dein Schild und dein großer Lohn. Ich bin der allmächtige Gott, wandele vor mir, und sei fromm. Weil aber der liebe Gott mit seiner Gnade alles in uns wirket, was wir Gutes tun, so schenket er uns aus Gnaden, was er in uns wirket, und belohnts, als hätten wir es getan. Der Gläubige aber erkennet solches wohl, und gibt Gott die Ehre und den Ruhm wieder, und nicht ihm selber.“ (Johann Arndt)
„Aus dem Wort Lohn dürfen wir nicht schließen, dass unsere Werke eine Ursache des Heils seien. Denn das Himmelreich ist nicht ein Lohn der Knechte, sondern eine Erbschaft der Kinder, Ephes. 1,18., welche allein diejenigen erlangen werden, die vom Herrn zu Kinder angenommen sind. Der Herr vergilt die Werke der Gläubigen mit den Gütern, die er ihnen schon zuvor in Gedanken gegeben hatte, da er keine andere Ursache hatte, ihnen Gutes zu tun als seine Barmherzigkeit. Durch das Gleichnis des Hausvaters, der Alle, die ihm begegnen, in seinen Weinberg schickt, aber am Abend gleichen Lohn gibt, Matth. 20,1., wiewohl einige von der ersten Stunde des Tages an, einige erst um die elfte Stunde zu arbeiten angefangen hatten, offenbart der Heiland, dass er seinen uns verheißenen Lohn nicht nach der Größe des Verdienstes bestimmen werde, und dass es überhaupt mehr eine Gnadengabe, als ein Lohn der Werke sei.“ (Johannes Calvin)
„Wenn wir also auch lehren, dass Gott für unsere guten Werke eine Belohnung gebe, so lehren wir doch zugleich mit Augustin: Gott kröne an uns nicht unser Verdienst, sondern seine eigenen Gaben. Und was wir daher an Lohn empfangen, betrachten wir ebenfalls als Gnade, und zwar mehr als Gnade, denn als Lohn, weil wir ja, was wir Gutes tun, mehr durch Gottes Hilfe, als aus uns selbst tun…“ (C. F. W. Walther)
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Alle Tugend, die irgendwie eines Lohnes wegen geübt wird, beruht auf klugen, methodischen, weitsehenden Egoismus. Arthur Schopenhauer
Der höchste Lohn für unsere Bemühungen ist nicht das, was wir dafür bekommen, sondern das, was wir dadurch werden. John Ruskin
Fan Chi fragte, was sittliches Verhalten sei. „Erst die Mühe, dann der Lohn - so verhält man sich richtig“, erwiderte Konfuzius. „Gespräche“ des Konfuzius
1.
Niemand hat „Verdienste“, die Gott zu seinem Schuldner machten. Wenn aber trotzdem der Eindruck entsteht, es gehe in der Welt nicht „gerecht“ zu, liegt‘s daran, dass wir nicht beachten, in welcher Währung Gott „vergilt“. Tatsächlich wird jeder von dem ergriffen, wonach er greift. Der Böse verschreibt sich dem Bösen und hat seine Seele verkauft. Der Gute hingegen wird von selbst ein Teil der guten Mächte, denen er folgt. Die Hinwendung zu Gott lohnt sich durch die Teilhabe an ihm. Die Hinwendung zu Satan ebenso. Und so gesehen ist die Welt erschreckend gerecht!
2.
Gott ist zweifach „gerecht“. Nämlich (1.) in dem vergeltenden Sinne, dass er nach Verdiensten lohnt und straft. Und (2.) im Sinne Heil schaffender und Heil schenkender Gemeinschaftstreue. Diese letztere Gerechtigkeit Gottes, die Sündern um Christi willen Gerechtigkeit zuspricht, ist nicht hoch genug zu loben! Sie setzt aber Gottes vergeltende Gerechtigkeit nicht für alle Sünder außer Kraft, sondern nur für die, die glaubend der Gnade teilhaftig werden. Vergeltungs- und Gnadenordnung existieren also nicht nacheinander, sondern nebeneinander.
Das Heilswerk Jesu Christi umfasst seinen gesamten Lebensweg und hat mehrere Dimensionen, die eng miteinander verknüpft sind: (1.) wird er Mensch, um den Verlorenen hilfreich nahe zu kommen, (2.) offenbart er ihnen die Liebe Gottes, (3.) verbindet er sich unlöslich mit den Gläubigen, (4.) stirbt er stellvertretend für sie am Kreuz, (5.) sühnte er durch sein Opfer ihre Schuld, (6.) zahlt er das Lösegeld, um sie von allen Mächten freizukaufen, und (7.) überwindet er in der Auferstehung all ihre Feinde. Ja: „Christus erkennen bedeutet, seine Wohl-taten zu erkennen!“
1.
Die Welt ist voller Täuschung und Lüge. Doch der Glaube befreit uns zu einer Ehrlichkeit, die nicht bloß in wahrheitsgemäßer Rede besteht, sondern in einer wahrhaftigen Lebenshaltung. Denn wer mit Gott im Reine ist, sich von ihm durchschaut und dennoch angenommen weiß – wozu müsste der sich noch verstellen? Verstellt er sich aber nicht, wer könnte ihn entlarven? Wer zu seinen Schwächen steht, weil er von Vergebung lebt, muss keine Enthüllung fürchten, muss auch nicht mehr prahlen und blenden, sondern ist dazu befreit, einfach der zu sein, der er ist.
2.
Wer die ihn umgebende Welt zutreffend erkennt, kann sich auf sie einstellen, während der, der über die Gegebenheiten schlecht informiert ist, wie blind durchs Leben stolpert. Auf das, was man falsch sieht, kann man nicht richtig reagieren! Darum ist die Wahrheit ein kostbares „Lebensmittel“. Und wer sie einem Mitmenschen verschweigt oder ihn bewusst täuscht, nimmt ihm die Möglichkeit, sich angemessen zu verhalten. Die Liebe zum Nächsten gebietet darum, die erkannte Wahrheit freigiebig mit ihm zu teilen.
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Wer lügt, trägt das Bild des Teufels an sich, der von Anbeginn ein Lügner war. Jene, die es ihm nachmachen, sind falschen Münzen gleich, und diese falschen Münzen wird, wenn sie am Gerichtstage hervorgezogen werden, der Richter fragen: Wessen ist dieses Bild? Und wenn es heißen wird: Des Teufels! so wird er unverzüglich sprechen: So gebt dem Teufel, was des Teufels ist.
(Thomas von Aquin)
Wer anders spricht, als er im Herzen denkt, der hat den Willen zu betrügen. Gott hat uns die Sprache dazu gegeben, dass durch dieselbe ein jeder seine Gedanken zur Kenntnis der anderen bringe, aber nicht, dass sich die Menschen gegenseitig hintergehen. Die Sprache also zu Lug und Trug missbrauchen, ist Sünde.
(Augustinus, gest. 430)
Sage mir doch, Heuchler, wenn es etwas Gutes ist, gut zu sein, warum willst du nicht sein, was du zu scheinen begehrst? Wenn es aber etwas Böses ist, böse zu sein, warum willst du sein, was du nicht zu scheinen verlangst? Denn was schändlich ist zu scheinen, ist auch schändlich zu sein; was aber schön ist zu scheinen, ist noch schöner zu sein.
(Auctor operis imperfecti)
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Die Blattlaus vernichtet die Pflanzen, der Rost Metall und die Lüge die Seele. Anton Tschechow
Eine Lüge ist bereits dreimal um die Erde gelaufen, bevor sich die Wahrheit die Schuhe anzieht. Mark Twain
Eine Lüge ist wie ein Schneeball: Je länger man ihn wälzt, desto größer wird er. Martin Luther
Männer, die behaupten, sie seien die uneingeschränkten Herren im Haus, lügen auch bei anderer Gelegenheit. Mark Twain
Wenn wir auch der Schmeichelei keinen Glauben schenken, der Schmeichler gewinnt uns doch. Einige Dankbarkeit empfinden wir immer für den, der sich die Mühe gibt, uns angenehm zu belügen. Marie von Ebner-Eschenbach
Der Mensch hat mit vielen Tieren Ähnlichkeit hinsichtlich Fraß, Zorn, Hass und Faulheit. Aber im Laster der Lüge übertrifft er sie alle. Martin Luther
Alle Menschen müssen Gott folgen, ob sie wollen oder nicht wollen. Folgen sie ihm willig, so ist es ihnen lustvoll; folgen sie ihm aber widerwillig, so ist es für sie peinvoll und trägt nur Schmerzen ein. Meister Eckhart
Es ist Gottes Lust und Ehre, dass er viel geben will. Martin Luther
Gott jagt mit seiner Liebe alle Kreaturen damit, dass sie Gott zu lieben begehren. Wenn mich einer fragte, was Gott wäre, so würde ich jetzt so antworten: Gott ist ein Gut, das mit seiner Liebe alle Kreaturen jagt, auf dass sie ihn ihrerseits wieder jagen: so lustvoll ist es für Gott, dass er von der Kreatur gejagt wird. Meister Eckhart
Wer Lust hätte, das Seine immer genau abzuwägen, dem würde alle Lust vergehen, das Fremde hart zu richten. Thomas von Kempen
Wo dieses Freiheit ist, frei tun nach aller Lust, so sind ein freies Volk die Säu in ihrem Wust. Friedrich Logau
Geistlose Lustigkeit – Fratze der Heiterkeit. Marie von Ebner-Eschenbach
Die Welt ist voll von Gabeln, die sich über die Messer lustig machen. Rochefoucauld